Stromausfall: Das ist zu tun, wenn das Licht ausgeht

Wenn aus dem Nichts das Licht ausgeht, ist die Überraschung groß – denn Stromausfälle gibt es in Deutschland vergleichsweise selten. Wenn es aber doch mal zu einem Ausfall kommt, ist es ratsam, auf die Situation vorbereitet zu sein.

Durchschnittlich fällt hierzulande gerade einmal 10,73 Minuten pro Jahr der Strom aus. Ein Blackout, also ein großflächiger Ausfall des Stroms, ist in Deutschland daher eher unwahrscheinlich und nicht zu befürchten. Realistischer sind dagegen sogenannte Brownouts, also regional beschränkte und kontrollierte Abschaltungen des Stromnetzes.  

Wenn trotzdem ein Stromausfall bei Ihnen auftritt und Sie vielleicht sogar mal ein paar Stunden auf Elektrizität verzichten müssen, gibt es einige Punkte, die Sie beachten sollten, um Schaden abzuwenden. 


Das erwartet Sie hier


Was tun bei Stromausfall?

Ein Stromausfall hat in der Regel harmlose Ursachen und ist meist schnell wieder vorbei. Wenn es mal dazu kommt, gilt deshalb: ruhig bleiben und fokussiert die entsprechenden Maßnahmen treffen. Angefangen damit, in Ihren Sicherungskasten zu schauen und die Sicherungen zu kontrollieren. Sind sie herausgesprungen, können Sie sie einfach wieder hineindrücken und in Ruhe die Ursache ermitteln. 

So gehen Sie vor: 

  1. Schalten Sie die herausgesprungenen Sicherungen, wenn möglich, nacheinander wieder ein. Springt eine wieder heraus, wissen Sie schon mal, in welchem Raum sich das Problem – etwa ein defektes elektrisches Gerät – befindet. 
  2. Deaktivieren Sie alle Geräte in diesem Raum, damit es beim Wiedereinschalten nicht zu einem erneuten Defekt durch Überlastung kommt, wenn alle Geräte gleichzeitig starten. 
  3. Kontrollieren Sie die Steckdosen und Stecker, ob es Auffälligkeiten wie Verbrennungen gibt oder ob es vielleicht nach verbranntem Gummi riecht. Beschädigte Steckdosen sollte sich Fachpersonal ansehen, den kaputten Stecker sollten Sie austauschen. 
  4. Schalten Sie die Geräte nun nach und nach wieder ein und beobachten Sie, bei welchem die Sicherung herausspringt und nehmen Sie es vom Netz, um weiteren Schaden zu verhindern. 

Im Sicherungskasten finden Sie die Sicherungsschalter für alle Räume in Haus oder Wohnung. Über die Nummerierung sehen Sie, welche Sicherungen welchem Raum zugeordnet sind. Lässt sich eine herausgesprungene Sicherung nicht wieder aktivieren, sollten Sie eine*n Elektriker*in anrufen – in dem Fall scheint ein Fehler im Sicherungskasten vorzuliegen. 

Person hält eine Laterne vor dem Sicherungskasten

Ein Blick in den Sicherungskasten kann Aufschluss über die Ursache des Stromausfalls geben.

Stromausfall – wo anrufen und melden?

Grundsätzlich gilt: Ein Stromausfall ist kein Notfall. Polizei, Feuerwehr oder die Rettung sind hier nicht die richtigen Ansprechpartner und sollten nicht kontaktiert werden. 

Ist der Strom nicht nur bei Ihnen, sondern auch bei Ihren Nachbarn ausgefallen, könnte es sich um eine lokale Netzstörung handeln. Über die Website der Störungsauskunft können Sie sich informieren, ob Ihr Netzbetreiber einen Stromausfall gemeldet hat. Ist auf der Webseite nichts zu finden, können Sie den Ausfall auch Ihrem zuständigen lokalen Energieversorger melden. 

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Kühlschrank nur bei Bedarf öffnen

Auch ohne Strom hält der Kühlschrank Ihre Lebensmittel für mindestens 5 Stunden kühl. Damit Ihre Lebensmittel möglichst lange frisch bleiben, sollten Sie die Kühlschranktür nur öffnen, wenn Sie etwas entnehmen wollen. Nach Ende des Stromausfalls überprüfen Sie , ob Lebensmittel (insbesondere Fleisch) im Gefrierfach angetaut sind – diese sollten Sie spätestens am nächsten Tag zubereiten. 

Gut zu wissen: Im Gegensatz zu Kühlschränken hält ein Gefrierschrank oder eine Tiefkühltruhe die Kälte noch sehr lange: bis zu 50 Stunden. 

Wie sorge ich für einen Stromausfall vor?

Da Sie nie wissen können, wann es mal zu einem längeren Stromausfall kommt, sollten Sie stets auf eine solche Situation vorbereitet sein. Es gibt einige Vorsorgemöglichkeiten, damit Sie im Fall der Fälle Ruhe bewahren können. 

So können Sie sich auf einen Stromausfall vorbereiten: 

  • Lichtquellen überdenken: Bei einem Stromausfall in der Nacht ist es natürlich dunkel. Für die Ausnahmesituation ist es sinnvoll, immer Taschenlampen oder Kerzen griffbereit in der Wohnung zu haben, um selbst nachts alles im Blick zu behalten. 
  • Streichhölzer, Feuerzeug und Batterien im Notvorrat haben. 
  • Lebensmittel aufbewahren: Dauert ein Stromausfall mal länger, ist es gut, genügend Lebensmittel auf Vorrat zu haben, die ohne Kühlung haltbar sind und sich ohne Kochplatte und Co. kalt verzehren lassen. Fällt die Wasserversorgung ebenfalls aus, ist es ratsam, einen Getränkevorrat im Haus zu haben. Auf Wasser sind wir nämlich noch eher angewiesen als auf Essen. 
  • Essen zubereiten: Campingkocher bereithalten für die Zubereitung kleiner Mahlzeiten. 
  • Informiert bleiben, z. B. über ein batteriebetriebenes Radio. 
  • Smartphone aufgeladen lassen: Um in der Notsituation erreichbar zu bleiben oder Hilfe holen zu können, empfiehlt es sich, stets genügend Akkulaufzeit auf dem Smartphone zu haben – und am besten Notfallnummern im Telefonbuch. Sollte der Akku zwischendurch trotzdem leer werden, erweist sich eine Powerbank als praktisches Hilfsmittel: einfach Smartphone anschließen und die Akkus laden wieder auf. 
  • Für Wärme sorgen: Auch die Heizung kann beim Stromausfall den Geist aufgeben. Warme Decken, Kerzen oder Holz zum Heizen des Ofens sorgen für die Ausnahmesituation Stromausfall vor. 
  • Eigenen Strom produzieren: Mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach werden Sie prinzipiell selbst zum Stromproduzenten und machen sich unter Umständen unabhängig vom öffentlichen Stromnetz.
    Netzgekoppelte PV-Anlagen sind am häufigsten verbreitet und direkt mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden. Bei einem Stromausfall stellen sie den Betrieb ein, damit weitere Einspeisungen ins öffentliche Stromnetz verhindert werden. Das ist vor allem bei Wartungsarbeiten eine wichtige Sicherheitsvorkehrung, damit niemand zu Schaden kommt.
    Off-Grid-Anlagen (Inselbetrieb) sind dagegen nicht mit dem öffentlichen Netz verbunden. Sie produzieren im Fall der Fälle weiter Strom, den Sie nutzen können.
    Egal, welche der Anlagen Sie haben: Idealerweise sorgen Sie mit der Verwendung eines Stromspeichers für den Notfall vor. Die netzgekoppelte Anlage in Verbindung mit einem notstromfähigen Batteriespeicher verfügt über einen speziellen Wechselrichter: So erkennt das System, wenn das öffentliche Stromnetz nicht verfügbar ist und schaltet auf Inselbetrieb um. 

Funktioniert ein Balkonkraftwerk bei Stromausfall?  

Im Notfall ist ein Balkonkraftwerk zur Stromversorgung in der Regel nicht ausreichend: Denn der Wechselrichter wandelt den erzeugten Gleichstrom mit einer Frequenz von 50 Hertz in Wechselstrom um und benötigt zur Synchronisierung der benötigten Frequenz das Stromnetz. 

Sie können also einige Vorkehrungen treffen, um sich vor einem Stromausfall zu schützen. Die vorgestellten Maßnahmen nehmen dabei weder viel Zeit und Raum noch hohe Kosten in Anspruch.  

Übrigens: Beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BBK) finden Sie umfassende Tipps zur Vorsorge für eine längere Netzstörung. 

Warum ist der Strom ausgefallen? Mögliche Gründe.

Die möglichen Gründe für einen Stromausfall sind vielfältig. Meist ist dabei gar nicht Ihr Wohnviertel oder Ihre Stadt betroffen, sondern nur Ihr Haushalt – denn die häufigste Ursache für einen Blackout sind immer noch die Sicherungen in Ihrem Stromkasten. Diese können aus unterschiedlichen Gründen herausspringen oder – wie es eigentlich heißt – ausgelöst werden. Das passiert beispielsweise, wenn der durchgeleitete Strom eine gewisse Stärke überschreitet. Die Sicherung schützt Ihren Stromkreislauf schließlich vor einer Überlast und beugt damit möglichen Schäden an Leitungen oder Geräten vor. 

Die möglichen Gründe für das Auslösen einer Sicherung sind vielfältig: 

  • Beschädigte Elektrogeräte: Ist eines Ihrer elektrischen Geräte defekt, kann es Hochspannung auslösen und damit die Sicherung im Stromverteiler aktivieren. Wenn alle Räume betroffen sind, trennen Sie alle elektrischen Geräte vom Netz, stecken sie nach und nach wieder ein und aktivieren sie, bis Sie das auslösende Produkt finden. 
  • Defekte Stromleitung: Manchmal kann es auch eine Stromleitung selbst sein, die defekt ist und für das Auslösen der Sicherung verantwortlich ist. Passieren kann das zum Beispiel, wenn Sie beim Bohren eine Leitung erwischt haben. In dem Fall sollte die Stromleitung dringend repariert werden, da sie ein großes Sicherheitsrisiko für Sie darstellt. 
  • Stromversorgung ist überlastet: Jede Stromleitung hat Grenzen. Wenn Sie zu viele Geräte anschließen und gleichzeitig nutzen, kann die Stromversorgung überlastet werden und als Schutzmechanismus eine Sicherung auslösen. 

Es gibt aber noch weitere Gründe für einen Stromausfall als das Auslösen von Sicherungen. Möglicherweise ist nicht nur Ihr Haushalt vom Stromausfall betroffen, sondern das Stromnetz in Ihrer Straße oder Ihrem Stadtteil ist ausgefallen. Ein Blick aus dem Fenster reicht in der Regel, um festzustellen, ob nur das eigene Haus betroffen ist oder auch die der Nachbarn. Ampeln, Laternen und andere öffentliche Elektrogeräte können ebenfalls Aufschluss über die Situation geben. 

Sind tatsächlich mehrere Häuser vom Stromausfall betroffen, liegt das oft an einer defekten Leitung oder technischen Anlage im Stromnetz. Ursache dafür kann beispielsweise ein Baumstamm sein, der bei einem starken Sturm auf eine Freileitung stürzt. Erdkabel können etwa durch einen Baggerbiss bei Bauarbeiten beschädigt werden. Solche Schäden können nur von den Netzbetreibern behoben werden. Sie können Stromausfälle bei Ihrem Netzbetreiber melden. Für Sie heißt es dann: Ruhe bewahren und geduldig bleiben. 

Sonne scheint auf einen Solardach

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Fazit

Zum Glück sind wir in Deutschland nur selten von Stromausfällen betroffen. Wer sich vor ihnen schützen möchte, behält seinen Strombedarf im Blick und wird am besten gleich selbst zum Erzeuger. So versorgen Sie sich im Notfall einfach eigenständig und bewahren immer einen kühlen Kopf – oder im Winter einen warmen. Besonders, wenn die Heizung mal ausfällt.

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