Finanzierung einer Solaranlage: Diese Möglichkeiten gibt es

Wer sich für eine Photovoltaik-Anlage entscheidet, muss zunächst einmal investieren. Je nach Größe und Aufbau kommt schnell ein fünfstelliger Betrag zusammen. In vielen Fällen liegt das Geld dafür nicht auf der hohen Kante. Doch welche Möglichkeiten stehen für die Finanzierung einer Solaranlage eigentlich zur Verfügung? Dieser Frage gehen wir nach.

Wer sich heute für eine PV-Anlage interessiert, steht häufig vor der Frage: Bezahle ich sie komplett aus Eigenkapital, nehme ich einen Kredit auf oder nutze ich beides? Dabei kann man auf verschiedene Angebote und Förderungen zurückgreifen. Wir erklären, welche Möglichkeiten es zur Finanzierung einer Solaranlage gibt und wie sie sich unterscheiden.


Das erwartet Sie hier


Was Sie vor der Finanzierung Ihrer Solaranlage überlegen sollten

Bevor man sich auf die Suche nach Finanzierungspartnern macht, muss man sich über die Höhe des Finanzierungsbedarfs im Klaren sein. Heißt: Sie müssen genau wissen, wie viel Geld Sie für den Kauf und die Installation der PV-Anlage benötigen. Da diese individuell geplant wird, hängen die Kosten von unterschiedlichen Faktoren ab: Strombedarf, Anzahl der PV-Module oder auch die Dachausrichtung . Den meisten Einfluss hat aber die Anlagengröße bzw. die installierte Leistung. Zurzeit liegen die Preise einer PV-Anlage bei 1.280 bis 2.000 Euro pro Kilowatt-Peak (kWp).

Leistung PV-Anlage Kosten PV-Anlage (mit Einbau)
3-4 kWp ab 6.000 Euro
6-7 kWp ab 9.800 Euro
8-10 kWp ab 12.800 Euro

Dabei gilt: Je größer die PV-Anlage, desto günstiger werden die Kosten pro kWp. Was Sie letztendlich bezahlen, hängt aber auch davon ab, ob Sie zum Beispiel die PV-Anlage nur installieren oder auch in einen Batteriespeicher investieren möchten, um den eigenen Sonnenstrom auch am Abend oder Morgen nutzen zu können. Je nach Größe werden für den Solarspeicher ungefähr zwischen 5.000 und 12.000 Euro zusätzlich fällig.

Aktuelle Marktlage beeinflusst Kosten der Solaranlage

Zudem verändern sich die Preise immer wieder. Im Lauf der letzten Jahre sanken die Kosten für eine Solaranlage aufgrund steigender Nachfrage und technologisch verbesserter Herstellungsverfahren, insbesondere bei PV-Modulen selbst, kontinuierlich. Allerdings hat sich seit Mitte 2022 die Situation umgekehrt, so dass aktuell mit steigenden Kosten zu rechnen ist. Der Grund ist, dass die Nachfrage das Angebot übersteigt und die Verfügbarkeit der Komponenten durch Lieferschwierigkeiten beeinflusst wird.

Häuserreihe mit Solaranlagen.

Bei neuen Häusern sind Solaranlagen häufig bereits Teil der gesamten Immobilienfinanzierung.

Experten und Fachbetriebe unterstützen bei Kostenermittlung

Die Expertise von Fachleuten kann bei der Ermittlung der benötigten Finanzierungssumme enorm hilfreich sein: Energie-Effizienz-Expert*innen beraten Sie, ob Ihr Haus für eine Solaranlage geeignet ist und welche Technologien für Sie in Frage kommen. Die Expert*innen erklären Ihnen auch aktuelle PV-Trends und stellen Ihnen Alternativen zum klassischen Aufbau vor. Bei Neubauten oder Dachsanierungen kann das Dach zum Beispiel mit Solardachziegeln direkt eingedeckt werden. Solardachziegel fallen in das Segment der gebäudeintegrierten Photovoltaik (BIPV – Building-integrated photovoltaics) und entwickeln sich derzeit zu einer guten Alternative zu herkömmlichen PV-Anlagen.

Auch spezialisierte Handwerksbetriebe können Sie bei der Planung unterstützen, da sie über große Erfahrung im Aufbau von PV-Anlagen verfügen. Wichtig ist dabei, dass die Fachleute sich einen Eindruck von der Lage vor Ort machen. Nur so lässt sich einschätzen, ob der Hausanschluss erneuert oder die Elektrik erweitert werden muss, damit die PV-Anlage ans Hausnetz angeschlossen werden kann. Diese Kosten müssen ebenfalls in die finale Kalkulation miteinfließen.

Finanzierung von Solaranlagen über KfW- oder Solarkredite

Neben der Erhöhung der Einspeisevergütung profitieren Sie seit Anfang 2023 vom Wegfall der Umsatzwertsteuer. Diese wird sowohl für die Lieferung, die Einfuhr und den innergemeinschaftlichen Erwerb als auch für die Installation einer Photovoltaikanlage – einschließlich eines Stromspeichers – erlassen. Zudem können Sie unter Umständen staatliche Zuschüsse zur Anschaffung beantragen. Zwar gibt es keine bundesweite Förderung von PV-Anlagen, aber mehrere Bundesländer, Kommunen und Energieversorger betreiben eigene Programme. Informieren Sie sich vorab, ob es in Ihrer Region eine Fördermöglichkeit gibt. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Ratgeber zur Photovoltaik-Förderung.

Installation einer PV-Anlage.

Vor allem die Größe der Solaranlage beeinflusst die damit verbundenen Finanzierungskosten.

KfW-Kredite

Die KfW-Bank unterstützt mit dem Förderkredit „Erneuerbare Energien – Standard (270)“ die Anschaffung einer neuen bzw. die Erweiterung einer bestehenden Solaranlage. Die Finanzierung erfolgt über einen zinsgünstigen Kredit, der abhängig von der persönlichen Bonität aber mal höher, mal niedriger ausfällt, und umfasst bis zu 100 Prozent der Investitionskosten. Eigenkapital ist also nicht unbedingt notwendig.

Sie können sich zwischen einer Einmalauszahlung und mehreren Teilauszahlungen entscheiden. Die Mindestlaufzeit beträgt zwei Jahre. Zu Beginn kann auch eine tilgungsfreie Zeit beantragt werden, bevor Sie mit der Rückzahlung beginnen. Den Förderantrag müssen Sie zwingend vor dem Kauf der PV-Anlage bzw. der Beauftragung des Fachunternehmens stellen.

Solarkredite

Bei Solarkrediten – manchmal auch als „Ökokredit“ bezeichnet – handelt es sich ebenfalls um relativ günstige Darlehen, mit denen Banken und Sparkassen den Kauf speziell von PV-Anlagen fördern. Auch hier hängt der tatsächlich zu zahlende Zinssatz („Effektivzins“) von der persönlichen Bonität ab – wie hoch die monatlichen Raten werden, lässt sich nur nach Eingabe aller Informationen prüfen. In der Regel sind Solarkredite aber etwas teurer als KfW-Kredite.

Meist haben Sie die Möglichkeit, Sondertilgungen vorzunehmen oder bei finanziellen Engpässen ein paar Monate mit der Rückzahlung auszusetzen. Ein Grundbucheintrag – wie bei einer Immobilienfinanzierung – ist nicht notwendig. Als Sicherheit verlangen die Banken oder Sparkassen aber, dass sie die Einspeisevergütung einziehen können. Die Laufzeiten von Solarkrediten sind in der Regel flexibel festlegbar. Häufig liegen sie zwischen einem und zehn Jahren, möglich sind maximal 20 Jahre.

Welche Bank finanziert Solaranlagen?

  • KfW-Kredite werden von der KfW-Bank ausgegeben, der komplette Beantragungsprozess und die Rückzahlung läuft aber über Ihre Hausbank.
  • Spezielle Solarkredite erhalten Sie beispielsweise von der GLS-Bank, der SWK Bank, der PSD Bank, der UmweltBank und der EthikBank.
  • Reguläre Modernisierungs- oder Wohnkredite, wie zum Beispiel von Volks- und Raiffeisenbanken, den Sparkassen oder Bausparkassen wie Schwäbisch Hall, bieten manchmal etwas bessere Konditionen, wenn sie zur Finanzierung von Solaranlagen herangezogen werden.

 

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Alternative zur Finanzierung: Solaranlage mieten statt kaufen

Wem die Investitionskosten zu hoch sind und sich mit einer Finanzierung auch nicht langfristig binden will, braucht trotzdem nicht auf eine Solaranlage zu verzichten. Die Alternative: Die PV-Anlage wird gemietet. (Juristisch gesehen handelt es sich dabei eigentlich um eine „Pacht“, weil die Erträge der PV-Anlage Ihnen gehören, wie zum Beispiel bei einem gepachteten Kleingarten. Da sich aber für dieses Modell der Begriff „Solaranlage mieten“ etabliert hat, verwenden wir es ebenfalls.) Die Vorteile einer gemieteten Solaranlage liegen auf der Hand:

  • Es fallen keine Anschaffungskosten an.
  • Installation, Wartung, Versicherung und Ersatzteile sind inklusive.
  • Die monatliche Rate bleibt über die gesamte Laufzeit konstant.
  • Nach Vertragsende Übernahme bzw. Abkauf der Anlage möglich.
  • Die Miete ist ein einfacher und zeitsparender Weg zur eigenen Solaranlage.

Eine Solaranlage zu mieten kann also eine sinnvolle Alternative zum Kauf einer eigenen PV-Anlage sein. Marktführer in diesem Bereich ist DZ-4, das bereits seit 2012 als erstes Unternehmen in Deutschland PV-Pachtmodelle anbot. Seit 11. Juni 2021 hat die EnBW die Mehrheitsanteile an DZ-4 übernommen, so dass nun maßgeschneiderte, günstige und effiziente PV-Lösungen anzubieten. Neben der persönlichen Vor-Ort-Beratung gehört zur Miete auch ein Rundum-sorglos-Paket, angefangen von der Installation bis hin zu Versicherung, Wartung und Reparatur.

Installation von Solar Panele.

Um Installation und Anschluss einer gemieteten PV-Anlage kümmert sich das vermietende Unternehmen.

Nach Ablauf der zwanzigjährigen Förderung erhalten PV-Anlagen nicht mehr die gesetzlich geregelte Einspeisevergütung. Dennoch lassen sich auch ältere Solaranlagen rentabel betreiben. Wie das funktioniert, erklärt unser Ratgeber „Post-EEG-Anlagen: Was tun nach dem Ende der Photovoltaik-Förderung?“ Unsere Themenseite zu Post-EEG-Anlagen enthält ebenfalls viele spannende Infos.