Dachboden dämmen: Das müssen Sie beachten

Dachböden dienen zum Teil nur als Lagerplatz oder zum Trocknen von Wäsche. Da sie oft ungedämmt und unbeheizt sind, geht über sie Wärme verloren. Entsprechend können Sie durch das Dämmen des Dachbodens einiges an Energie sparen. Erfahren Sie, was Sie dabei beachten sollten, welche Kosten auf Sie zukommen und welche Fördermittel zur Verfügung stehen.

Im Rahmen einer Sanierung ist das Dämmen eines nicht ausgebauten Dachbodens eine wirksame Maßnahme zum Energiesparen. Der große Vorteil: Diese Maßnahme ist relativ kostengünstig und schnell umzusetzen. Der Effekt ist sofort sichtbar. Die Wärme aus den darunterliegenden beheizten Räumen bleibt erhalten und entweicht nicht mehr durch das ungedämmte Dach.


Das erwartet Sie hier


Warum sollte man den Dachboden dämmen?

Eine gute Wärmedämmung bietet in jedem Fall zahlreiche Vorteile. Dazu gehören:

  • Ist der Dachboden frei zugänglich und unbeheizt, kann die Dämmung leicht aufgebracht werden. Dies kann man mit etwas handwerklichem Geschick selbst durchführen. Abhängig von der späteren Nutzung kann die Dämmung auch so durchgeführt werden, dass der Dachboden später über Spanplatten oder einen Holzfußboden begehbar ist.
  • Durch die Dämmung wird der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) der obersten Geschossdecke verbessert, was zu einem geringeren Wärmeverlust im Winter führt. Dadurch lassen sich 5 bis 20 Prozent der Heizkosten sparen.
  • Die Dämmschicht verhindert auch effektiv, dass Wärme im Sommer aus dem Dach in den Wohnraum eindringt. Dadurch herrschen während der heißen Monate angenehmere Innentemperaturen – die Kühlung kann gedrosselt werden.
  • Eine effizientere Heiz- und Kühlleistung führt zu niedrigeren CO2-Emissionen der jeweiligen Anlagen. Dies ist nicht nur gut für das Klima, sondern schont auch den Geldbeutel.
  • Nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) besteht in vielen Fällen eine Pflicht zur nachträglichen Dämmung der obersten Geschossdecke bzw. des Daches.

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Begehbaren und nicht begehbaren Dachboden dämmen

Beim Dämmen der obersten Geschossdecke spielt die Nutzung des Dachbodens eine entscheidende Rolle, insbesondere hinsichtlich der Frage, ob der Dachboden begehbar sein soll oder nicht.

Nicht begehbaren Dachboden

Wenn der Dachboden nicht genutzt wird, bietet die Dämmung der Geschossdecke eine schnelle und kostengünstige Lösung. Sie können einfach einzelne Bahnen mineralischer Dämmstoffe nebeneinander ausrollen, dabei sollten die Bahnen möglichst eng aneinander liegen. Diese Methode dämmt die Decke zum Dachgeschoss ausreichend und zu geringen Kosten. Kalte Luft, die möglicherweise durch das Dach in den Dachraum eindringt, wird effektiv davon abgehalten, in Kontakt mit der obersten Geschossdecke zu kommen.

Kosten: 15 bis 50 Euro pro Quadratmeter

Begehbarer Dachboden

Wenn Sie den Dachboden häufig betreten und als Lagerfläche nutzen möchten, sollten Sie die weichen Dämmmatten zwischen entsprechend dicke Kanthölzer klemmen, die mit Dämmstreifen unterlegt werden. Darüber lassen sich Grobspanplatten einfach verschrauben (im Fachhandel auch als OSB- oder Verlegeplatten bezeichnet). Darauf können Sie dann gegebenenfalls noch einen Holz- oder Laminatfußboden verlegen. Diese Konstruktion mit Sandwich-Elementen ermöglicht es Ihnen, die Fläche problemlos zu betreten und zu belasten, während gleichzeitig die Energieeffizienz Ihres Hauses gesteigert wird.

Kosten: 30 bis 100 Euro pro Quadratmeter

Installation einer Zwischendecke über dem Dämmstoff mit Werkezeug.

Soll man den Dachboden betreten oder als Lagerfläche nutzen können, muss über der Dämmung eine trittfeste Konstruktion angebracht werden.

Dampfbremse: notwendig oder nicht?

Eine Dampfbremse ist notwendig, um zu verhindern, dass warme, feuchte Luft aus den beheizten Räumen in die Dämmebene gelangt und dort kondensiert. Feuchteschäden sind häufig die Folgen. Doch der Einbau ist nur unter bestimmten Bedingungen notwendig:

  • Bei der Verlegung eines dichten Bodenbelags, wie OSB-Platten, auf einer Holzdecke ist unter der Dämmung eine Dampfbremse erforderlich, um den Feuchtigkeitstransport und die Kondensation in der Dämmebene zu verhindern. Feuchtevariable Folien, die ihre Dampfdurchlässigkeit anpassen können, sind hier besonders vorteilhaft. Im Winter, wenn es in den darunter gelegenen Räumen wärmer und feuchter ist als auf dem Dachboden, sind sie weniger durchlässig, um so das Eindringen von Feuchtigkeit in die Dämmung zu verhindern. Im Sommer, bei höherer Außenfeuchtigkeit (die sich auch auf dem Dachboden bemerkbar macht), erhöhen die Folien ihre Durchlässigkeit, um die Austrocknung der Konstruktion nach unten zu den Räumen hin zu ermöglichen.
  • Verzichten können Sie auf die Dampfsperre, wenn der Dachboden über einer Betondecke gedämmt wird. Das ist auch der Fall, wenn die Dämmung oben offen bleibt bzw. Dielen mit genügend Abstand verlegt werden. Die gute Belüftung ermöglicht dann, dass eingedrungene Feuchtigkeit wieder ins Dachgeschoss abgeführt wird.

Dämmung des Dachbodens: Dämmstoffe auswählen

Bei der Wahl des Dämmmaterials spielt die Wärmeleitgruppe (WLG) eine wichtige Rolle. Die Angabe wird vom λ-Wert (Wärmeleitfähigkeit) abgeleitet. Die entsprechenden Infos finden Sie in der Regel direkt auf der Verpackung des Dämmmaterials oder im zugehörigen technischen Datenblatt.

  • WLG 040: Geeignet sind Standard-Dämmstoffe wie Mineralwolle (Glaswolle, Steinwolle) oder EPS (Expandiertes Polystyrol). Für eine effektive Dämmung ist eine Schichtdicke von etwa 16 Zentimetern erforderlich.
  • WLG 035: Hierzu zählen hochwertigere Dämmstoffe, darunter spezielle Typen von EPS oder XPS (Extrudiertes Polystyrol), mit einer empfohlenen Schichtdicke von etwa 14 Zentimetern.
  • WLG 025: Zu dieser Kategorie gehören Hochleistungsdämmstoffe wie PIR (Polyisocyanurat) oder Phenolschaum, die mit einer Schichtdicke von etwa 10 Zentimetern die höchste Dämmleistung bieten.
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Dachboden vollständig dämmen

Hindernisse wie Schornsteine, Antennenmasten, Rohrdurchführungen und Dachstuhlpfetten gehören auf Dachböden ebenso dazu wie nicht rechtwinklige Ecken. Achten Sie darauf, dass jeder Hohlraum und sämtliche Anschlüsse mit flexiblem Dämmmaterial sorgfältig gefüllt werden. Nur so können Sie Wärmebrücken verhindern und eine vollständige Dämmung sicherstellen. 

Gelber Dämmstoff auf einem Dachboden

Hohlräume und Anschlüsse jeder Art sollten ebenfalls immer gut gedämmt werden, um Wärmebrücken zu vermeiden.

Dachboden dämmen: Staatliche Förderung nutzen

Die Dämmung des Dachbodens wird durch staatliche Förderungen finanziell unterstützt. Insbesondere die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ist in diesem Kontext interessant.

  • Sie können einen Zuschuss in Höhe von 15 bis 20 Prozent über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) erhalten. Voraussetzung ist, dass Sie eine Energieberatung mit Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) in Anspruch genommen haben.
  • Für selbst genutzte Häuser im Bestand bietet das Finanzamt einen Steuerbonus in Höhe von 20 Prozent der Sanierungskosten.
  • Unabhängig von besonderen energetischen Anforderungen können Sie 20 Prozent der Lohnkosten für Handwerkerleistungen absetzen.

Um diese Fördermittel in Anspruch nehmen zu können, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Dazu gehört in der Regel das Erreichen eines U-Werts von 0,14 W/m²K. Wichtig ist, dass die Fördermittel vor der Vergabe von Liefer- und Leistungsverträgen beantragt werden.

Fazit: Dämmung des Dachbodens ist kostengünstig und effektiv

Wenn das Dachgeschoss unbeheizt bleibt und nicht als Wohnraum genutzt wird, ist die Dämmung der obersten Geschossdecke eine relativ kostengünstige und einfache umzusetzende Option. Planen Sie jedoch, das Dachgeschoss jetzt oder in Zukunft als Wohnraum zu nutzen, empfiehlt sich eine Dachdämmung. Dies trägt dazu bei, ein angenehmes Raumklima zu schaffen und die Energiekosten für die Beheizung oder Kühlung dieser zusätzlichen Wohnfläche zu optimieren.