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Solarpark des Kombi­projekts Gundelsheim

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Die Stadt Gundelsheim, Landkreis Heilbronn, beteiligt sich aktiv an der Erreichung der Klimaschutzziele für Baden-Württemberg und wird dabei sogar zum Vorreiter im Bereich Erneuerbare Energien. Denn gemeinsam mit der EnBW Energie Baden-Württemberg AG plant die Stadt nördlich von Gundelsheim das erste Solar-Großprojekt in Kombination mit zwei Windkraftanlagen des Windparks Gundelsheim. Das Projekt wird insgesamt eine Leistung von rund 69 MW haben.

Projektdetails Solarpark Gundelsheim

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Standortkarte Solarpark und Windenergie Gundelsheim Böttinger Hof

Der für das Kombiprojekt Gundelsheim vorgesehene Standort liegt auf der Gemarkung Gundelsheim nördlich von Heilbronn im Stadtteil Böttingen und umfasst eine Fläche von rund 64 ha. Die Fläche liegt oberhalb von Gundelsheim und abseits bestehender Wohnbebauung und wird derzeit landwirtschaftlich genutzt.

Die Fläche eignet sich sehr gut für die Errichtung von Photovoltaik- als auch Windkraftanlagen. Daher ist es das Ziel, die Fläche für einen Solarpark und zwei Windkraftanlagen zu entwickeln. Gerade über die Kombination ergibt sich eine nachhaltige Nutzung der Fläche zur Erzeugung von erneuerbarer Energie. Denn die Erzeugungsarten ergänzen sich: Scheint die Sonne, ist es meist weniger windig, ist es bewölkt, ist es oft aber windiger. Damit können Erzeugungs­schwankungen besser ausgeglichen werden.

Wie groß tatsächlich die Fläche sein wird, die für den Solarpark genutzt wird, ergibt sich im Zuge der anstehenden weiteren Genehmigungsverfahren. Aktuell sind ca. 54 Hektar für PV-Module beplant. Die PV-Fläche des Kombiprojekts kann auch nach der Errichtung durch die Beweidung mit Schafen landwirtschaftlich genutzt werden. Die restlichen Flächenteile werden für Naturschutzmaßnahmen genutzt. Ebenso ist geplant auf den Dachflächen der Gebäude des Böttinger Hofs Solaranlagen zu errichten.

Kontakt

Termine

28.02.2024: Ratssitzung zum Satzungsbeschluss des Bebauungsplanverfahrens.

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Anlagenzahl und Anlagentyp

Für den Windpark sind zwei Windenergieanlagen vom Typ Enercon E160 mit einer Leistung von jeweils 5,6 Megawatt vorgesehen. Die Anlagen haben eine Nabenhöhe von 167 Metern, eine Gesamthöhe von 247 Metern und einen Rotordurchmesser von 160 Metern.

Die Stromproduktion der beiden Anlagen beträgt voraussichtlich rund 22 Mio. Kilowattstunden (kWh) pro Jahr. Dies entspricht dem Jahresverbrauch von rund 6.300 Haushalten – bei angenommenem Durchschnittsverbrauch von 3.500 Kilowattstunden pro Jahr und Haushalt werden etwa 14.500 Tonnen CO₂ eingespart.

Der Solar- und Windpark Gundelsheim zusammen könnten rund 21.900 Haushalte versorgen, 82 Mio. Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen und rund 56.700 Tonnen CO₂ einsparen.

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Planung und Genehmigungsverfahren

Die Stadt hat mit der EnBW einen Vertrag geschlossen, der die Nutzung der Fläche für die Erzeugung regenerativer Energien vorsieht. Als nächstes stehen die Entscheidungen zu den notwendigen Verfahren an. Dabei laufen die Verfahren für das Solar- bzw. Windkraftprojekt getrennt, da die Vorgaben jeweils unterschiedlich sind. Aus den jeweiligen Verfahren ergibt sich dann wie die jeweiligen Projekte umgesetzt werden können.

Das Verfahren zum PV-Park befindet sich inzwischen kurz vor dem Abschluss. Der Baustart des Solarparks ist im Frühjahr 2024 vorgesehen. Ab der Inbetriebnahme ist eine Nutzungsdauer von 30 Jahren geplant.

Ende 2022 startete das Landesamt für Denkmalpflege Untersuchungen zu möglichen archäologischen Befunden im nördlichen Bereich des Böttinger Hofs. Hierfür wurden durch das Landesdenkmalamt mehrere Probeschürfungen an vordefinierten Punkten vorgenommen. Basierend auf den Ergebnissen steht seitens des Landesamts für Denkmalpflege den geplanten Eingriffen nichts entgegen.

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Die Belange von Mensch und Natur

Bevor ein Windpark genehmigt und gebaut werden kann, sind zahlreiche Fachgutachten notwendig. Über die Gutachten wird geprüft, ob der Windpark im Einklang mit den Belangen der Bevölkerung vor Ort sowie Umwelt und Natur steht. Welche und wie viele Untersuchungen durchgeführt und Gutachten eingeholt werden, wird mit dem zuständigen Landratsamt im Rahmen einer Vorantragskonferenz abgestimmt und festgelegt. Neben den Gutachten zum Windaufkommen sind avifaunistische und faunistische Erhebungen ebenso üblich wie zum Beispiel Fledermaus-, Schall- und Schattenwurfgutachten.

Die naturschutzfachlichen Erhebungen wurden in 2021 durchgeführt. Auf Grundlage der Ergebnisse haben wir die Planung Anfang 2022 noch einmal angepasst und die beiden Windenergieanlagen neu positioniert. Die Standortverschiebung nach Süden erhöht die Abstände zu den nächstgelegenen Wohnhäusern am Stockbronner Hof. Dadurch konnten wir die Beeinträchtigungen für Mensch und Natur noch einmal verringern. Eine tiefer gehende Prüfung der Belange von Mensch und Natur, sowie weiterer Schutzgüter wird dann im Genehmigungsverfahren durchgeführt, das voraussichtlich Mitte 2023 beginnt.

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Netzanschluss

Der Anschluss von Solar- und Windpark an das 110 kV-Stromnetz des Netzbetreibers Netze BW erfolgt über ein Umspannwerk, das neu gebaut werden muss. Die Verbindung zwischen Umspannwerk und Kombiprojekt erfolgt über eine neu geplante, rund 500 Meter lange Trasse, die als Erdkabel verlegt werden soll.

Projekttagebuch

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Im Zuge der verfeinerten Standortanalyse der beiden geplanten Windräder fand eine Verschiebung des WEA 2 an den Waldrand statt. Da der Rotor somit den Wald überfliegt wird eine Anpassung der Planungsfläche notwendig. Ein Eingriff in den Wald findet dadurch nicht statt. In der Gemeinderatssitzung am 23.2.22 wurde der Anpassung zugestimmt. Dies ermöglicht nun auch die detaillierte Standortplanung der Photovoltaikmodule, die inzwischen abgeschlossen ist.

Beschluss Offenlage
Ende Oktober 2022
Start archäologischer Untersuchungen durch das Landesamt für Denkmalpflege
Oktober 2022
Satzungsbeschluss
Ende Februar 2024
Baugenehmigung
1. Quartal 2024
Baubeginn
März 2024
Inbetriebnahme PV-Park
1. Quartal 2025
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Aktuelles

Aktuell findet die 4. Offenlage des Bebauungsplans statt. Darüber hinaus laufen die Planungen, um mit dem Erzeugungspark auf dem Böttinger Hof zusätzlich zu den großen Vorteilen für den Klimaschutz und die Energiewende weitere wichtige Erkenntnisse für die Zukunft der Energiespeicherung zu bekommen. Hierfür wurde das Forschungsprojekt „Ressourcenschonende Hybridbatterie“, kurz ResHy, begonnen. Gundelsheim setzt hier neben der Erzeugungskombination aus Photovoltaik und Wind einen weiteren wichtigen Meilenstein für ein Gelingen der Energiewende. Die Anpassung des Flächennutzungsplans wurde am 17.1.24 beschlossen und erlangte am 25.1.24 Rechtskraft.

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Forschungsprojekt ResHy: Ressourcenschonende Hybridbatterie

Stromspeichern kommt bei der Energiewende eine wichtige Aufgabe zu. Abhängig vom Aufbau haben die Batteriesysteme Auswirkungen auf die Umwelt. Zentrale Aspekte sind hier die Gewinnung der Rohstoffe, CO2- und Energiebilanz, Recycling und Entsorgung. Die zukünftigen Stromspeicher sollen nicht nur wirtschaftlich, sondern auch umweltfreundlich werden.

Hierfür wurde das Forschungsprojekt ResHy offiziell gestartet. In ResHy wird ein nachhaltiges hybrides 2,5 MWh-Speichersystem auf Basis einer Hochkapazitäts-Natrium-Schwefel (NAS) und einer Hochleistungs-2nd-life-Li-Ionen-Batterie (LIB) entwickelt. Nachhaltig in dieser Kombination ist zum einen die große Verfügbarkeit der Hauptkomponenten der NAS-Batterie: Natrium und Schwefel. Durch die gleichmäßige globale Verteilung und mächtige Lagerstätten würde es nicht zu Lieferabhängigkeiten kommen. Darüber hinaus wird mit dem 2nd-Life-LIB-Speicher der CO2-Fußabdruck der Akkus stark verringert. Im Vergleich mit einem Container mit neuen Batterien werden beim Container mit gebrauchten Batterien ca. 70 Prozent an Emissionen verhindert.

Diese Kombination zweier Batterietypen stellt auch besondere Flexibilität für die zukünftigen Aufgaben des Speichers bereit: Die LIB wird für die schnelle Be- und Entladung eingesetzt, während die NAS-Batterie eine große Kapazität liefert, aber langsamer reagiert. Für die effiziente und wirtschaftlich optimale Kopplung von Speichertechnologien wird von dem Projektpartner, Fraunhofer ISE, ein anpassungsfähiges Energiemanagementsystem entwickelt und implementiert. Darüber hinaus soll im Rahmen einer Doktorarbeit untersucht werden, wie der Parallelbetrieb von zwei Batterietechnologien die Lebensdauer, Alterung und Degradation der Komponenten und damit die Lebenszykluskosten beeinflusst. Das Forschungsprojekt wird mit ca. 1 Mio. € vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klima unterstützt.

Mit den Erfahrungen aus dem Projekt werden sich auch andere Kombinationen von Speichern flexibler und wirtschaftlicher an die verschiedenen Anwendungsfälle im Energiesystem (Erzeugung, Transport, Verteilung, Anwendung) anpassen lassen.

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28.02.2024: Ratssitzung zum Satzungsbeschluss des Bebauungsplanverfahrens.