Auf einer Fläche von rund 100 ha wurde südlich der Gemeinden Hergersweiler und Winden in der Gemeinde Freckenfeld im Landkreis Germersheim, Rheinland-Pfalz, ein gemeinsamer Windpark der Gesellschaft für Alternative Ingenieurtechnische Anwendungen (GAIA) und der EnBW Windkraftprojekte GmbH errichtet. Der Windpark mit sechs Windkraftanlagen ist im Dezember 2017 in Betrieb gegangen und liefert nun Energie für rund 13.700 Haushalte.
Projektdetails
Die landwirtschaftlich genutzten Flächen des Windpark sind aufgeteilt in rund 170 Flurstücke im Besitz verschiedener Privateigentümer. Damit ist es ein Gemeinschaftsprojekt, das nicht nur einigen wenigen, sondern mehreren Eigentümern Vorteile bringt. Eine Betreibergesellschaft, Windpark Freckenfeld GmbH, hat ihren Sitz vor Ort in Freckenfeld. Damit ist sichergestellt, dass die Gewerbesteuer vollständig vor Ort anfällt.
Um die Beeinträchtigung der landwirtschaftlich genutzten Flächen so gering wie möglich zu halten, wurde das Projekt in enger Abstimmung mit den betroffenen Landwirten umgesetzt. Für die Bewertung und Entschädigung von Flurschäden wurden zwei von der Landwirtschaftskammer benannte Sachverständige für Landwirtschaft und Weinbau eingeschaltet.
Anlagenanzahl & Anlagentyp
Der Windpark besteht aus sechs Windenergieanlagen (WEA) vom Typ Nordex N 131 mit einer Leistung von jeweils rund 3,3 Megawatt (MW). Die Anlagen haben jeweils eine Nabenhöhe von 134 Metern und einen Rotordurchmesser von 131 Metern.
Windverhältnisse
Der Standort ist gut geeignet für ein Windkraftprojekt. Es gibt nur geringfügige Höhenunterschiede, so dass an allen sechs Standorten mit ähnlichen Windgeschwindigkeiten zu rechnen ist. Auf Nabenhöhe der WEA ist eine Windgeschwindigkeit von 6,2 m/s zu erwarten. Die Ergebnisse zur Windgeschwindigkeit basieren auf der Berechnung eines unabhängigen Windgutachters unter Berücksichtigung von Ertragsdaten der Windparks in Minfeld und Offenbach. Eine Windmessung ist am Standort aufgrund der guten Datenlage nicht notwendig.
Die Belange von Mensch und Umwelt
Bevor der Windpark Freckenfeld genehmigt werden konnte, sind zahlreiche Fachgutachten notwendig gewesen, über die geprüft wurde, ob der Windpark im Einklang mit den Belangen der Bevölkerung vor Ort sowie Umwelt und Natur steht. Welche und wie viele Untersuchungen durchgeführt und Gutachten eingeholt werden, wurde mit dem zuständigen Landratsamt im Rahmen einer Vorantragskonferenz abgestimmt und festgelegt. Neben den Gutachten zum Windaufkommen sind Erhebungen zu den Vorkommen von Vögeln und Fledermäusen ebenso üblich wie Schall- und Schattenwurfgutachten.
Die Untersuchungen zu den ökologischen Gutachten für den Windpark Freckenfeld sind in den Jahren 2014 und 2015 durchgeführt worden.
Alle Grenzwerte bezüglich Schall- und Schattenemissionen werden im Betrieb eingehalten. Es wird zu allen Windenergieanlagen ein Abstand von mindestens 1.000 Metern zur nächstgelegenen Wohnbebauung eingehalten.
Die Vereinbarkeit der Windenergienutzung an diesem Standort mit den Belangen von Mensch und Umwelt wurde ebenso im Rahmen des Flächennutzungsplanverfahrens der Verbandsgemeinde Kandel festgestellt. Der Flächennutzungsplan wurde Ende 2016 beschlossen und genehmigt.
Zuwegung
Für die Zufahrt zum Windpark wurde die bestehende landwirtschaftlich genutzte Wegestruktur so weit wie möglich genutzt, um Eingriffe in die Landschaft so gering wie möglich zu halten. Auch die Standorte für die einzelnen Windkraftanlagen wurden so nah wie möglich an bestehende Wege gelegt. Dennoch mussten in einzelnen Fällen neue Wege angelegt werden bzw. vorhandene Wege verbreitert oder aufgeschüttet werden. In Kurvenbereichen mussten teilweise Fahrbahnerweiterungen vorgenommen und ein überschwenkbarer Bereich freigeräumt werden. Um den Ausgangszustand der Wege nach Abschluss der Bauarbeiten wieder herzustellen, erfolgt eine Vorher-/Nachher-Bestandsaufnahme.
Netzanbindung
Der gesamtwirtschaftlich günstigste Netzverknüpfungspunkt für den Windpark befindet sich beim Umspannwerk Kandel der Pfalzwerke Netz AG in rund sieben Kilometer Entfernung. Der Anschluss an diesen Netzanknüpfungspunkt erfolgte über Erdkabel.
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