Ambitionierter Klimaschutz in Einklang mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens: Der Climate Transition Plan der EnBW zeigt anhand konkreter Kennzahlen und Abläufe auf, wie wir unser Geschäftsmodell bis 2035 erfolgreich dekarbonisieren.
Das Ziel des Pariser Klimaabkommens, die Erderwärmung auf höchstens 1,5 Grad zu begrenzen, erfordert den grundlegenden Umbau unseres Energiesystems. Als eines der größten Energieunternehmen in Deutschland und Europa leisten wir einen bedeutenden Beitrag. Mit einer auf emissionsfreie Technologien ausgerichteten Strategie erreichen wir innerhalb weniger Jahrzehnte Netto-Null-Emissionen in allen Geschäftsbereichen.
Im Jahr 2024 waren wir für knapp 40 Megatonnen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Das entspricht rund sechs Prozent der Gesamtemissionen Deutschlands. Der Großteil fällt dabei nicht in unserem eigenen Geschäftsbetrieb, sondern in unserer vor- und nachgelagerten Lieferkette an – insbesondere bei der Gasbeschaffung und -verbrennung bei unseren Endkund*innen.
Die Klimaschutzziele der EnBW entsprechen den wissenschaftlichen Erkenntnissen darüber, wie die Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzt werden kann. Damit stehen sie im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen. Das bestätigen auch externe Prüfungen durch die Science Based Targets Initiative (SBTi) und die Ratingagentur Moody's. Die Ziele setzen entsprechende politische und regulatorische Rahmenbedingungen voraus – insbesondere für den Bau wasserstofffähiger Gaskraftwerke (H₂-ready) und der notwendigen Infrastruktur.
Zwischenziele
In Vorbereitung auf Netto-Null-Emissionen reduzieren wir unseren CO₂-Fußabdruck schrittweise: bis 2035 um 83 Prozent (Scope 1 und 2) bzw. 67 Prozent (Scope 3) im Vergleich zum Basisjahr 2018. Die verbleibenden Emissionen in Scope 1 und 2 kompensieren wir ab 2035 mittels Klimaschutzprojekten nach höchsten Standards wie dem Gold Standard – und erreichen damit erstmals Klimaneutralität im Unternehmen.
Die Science Based Targets Initiative (SBTi) bestätigt die Kompatibilität unserer Zwischenziele mit dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens. Die SBTi ist eine unabhängige Initiative der führenden Klima- und Umweltschutzorganisationen CDP, UN Global Compact, World Resources Institute (WRI) und WWF. Sie validiert die Klimaschutzziele von Unternehmen nach einem international anerkannten, standardisierten Verfahren.
Netto-Null-Emissionen
Im Jahr 2040 gehen wir in Scope 1 und 2 den letzten Schritt von der Klimaneutralität zu Netto-Null-Emissionen. Ein Jahrzehnt später senken wir auch die Emissionen in Scope 3 und damit im gesamten Einflussbereich der EnBW auf Netto-Null. Die hierfür geltenden, strengeren Anforderungen erfüllen wir durch einen um 95 Prozent (Scope 1 und 2) bzw. 90 Prozent (Scope 3) geringeren CO₂-Ausstoß im Vergleich zum Basisjahr 2018. Die verbleibenden, unvermeidbaren Restemissionen kompensieren wir ab 2040 bzw. 2050 ausschließlich durch technische und natürliche Maßnahmen wie CO₂-Abscheidung und -Speicherung (CCS), Aufforstung oder Moor-Wiedervernässung.
Die Ratingagentur Moody's hat unsere Net-Zero-Ziele mit der sehr guten Note NZ-2 („Advanced“) bewertet. Moody's bestätigt zudem die Konformität mit dem Pariser 1,5-Grad-Ziel.
Mit der strategischen Entwicklung unseres Erzeugungsportfolios weg von fossilen Brennstoffen und hin zu erneuerbaren Energien stellen wir die Weichen bei der EnBW auf Netto-Null-Emissionen. Von 2018 bis 2024 haben wir unseren CO₂-Ausstoß (exkl. Lieferkette) bereits um rund die Hälfte verringert. Damit sind wir auf dem besten Weg, unsere Klimaschutzziele zu erreichen.
Wir verringern die CO₂-Intensität unserer Strom- und Wärmeerzeugung durch den konsequenten Ausbau der erneuerbaren Energien. Ihren Anteil an unserer Erzeugungskapazität haben wir in den zehn Jahren von 2014 bis 2024 mehr als verdreifacht: von rund 19 auf über 58 Prozent. Außerdem reduzieren wir unsere Redispatch-Emissionen, indem wir unsere Netze modernisieren und dekarbonisierte, flexible Leistungsreserven schaffen – zum Beispiel in Form von Speichern oder wasserstofffähigen Gaskraftwerken.
Unseren Kohleausstieg planen wir schon deutlich früher als von der Bundesregierung vorgegeben: Spätestens 2028 wollen wir alle verbleibenden Kohlekraftwerke vom Netz nehmen. Dies setzt entsprechende Rahmenbedingungen und insbesondere das Erreichen der politischen Ziele für den Ausbau der erneuerbaren Energien und der Gas- und Netzinfrastruktur in Deutschland voraus.
Im Zuge des Kohleausstiegs stellen wir unsere Kohlekraftwerke in Heilbronn, Altbach/Deizisau und Stuttgart-Münster zunächst auf klimaschonenderes Erdgas um. Damit verringern wir ihren CO₂-Ausstoß um bis zu 60 Prozent, sichern die Strom- und Fernwärme­versorgung und erhalten Arbeitsplätze. Gleichzeitig erweitern wir unser Angebot um klimaschonende Alternativen zu Erdgas und beteiligen uns insbesondere am Aufbau der deutschen Wasserstoff­infrastruktur. Voraussichtlich Mitte der 2030er Jahre stellen wir unsere Gaskraftwerke schließlich auf dekarbonisierte Gase wie Biogas und nachhaltig erzeugten Wasserstoff um.
Zur Reduktion unserer Scope-2-Emissionen werden wir unseren von extern bezogenen Strom auf 100 Prozent Grünstrom umstellen. Wir benötigen diesen hauptsächlich zum Ausgleich der physikalisch bedingten Übertragungsverluste in unseren Netzen.
Grundsätzlich gilt bei der EnBW das Prinzip „Reduktion vor Kompensation“ – wir verringern unsere Emissionen also so weit wie möglich, bevor wir sie ausgleichen. Ab 2035 kompensieren wir unseren CO₂-Fußabdruck (exkl. Lieferkette) erstmalig mittels Klimaschutzprojekten nach höchsten Standards wie dem Gold Standard. Ab 2040 nutzen wir zum Ausgleich der verbleibenden, unvermeidbaren Restemissionen ausschließlich technische und natürliche Maßnahmen wie CO₂-Abscheidung und -Speicherung (CCS), Aufforstung oder Moor-Wiedervernässung. Im Jahr 2050 weiten wir diese Maßnahmen schließlich auf unsere Lieferkette aus, um Netto-Null-Emissionen in allen Scopes zu erreichen.