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Die Offshore-Windkraftanlage von morgen

Offshore-Windenergie gewinnt für die Energiewende in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Auch weltweit ist das Potenzial zwar riesig – in der Praxis aber bislang nur begrenzt nutzbar. Denn bei Wassertiefen von mehr als 50 Metern ist der wirtschaftliche Aufwand für die Installation im Meeresboden schlichtweg zu hoch. Das schränkt die Anzahl geeigneter Meeresflächen ein. Ganz anders sieht das bei schwimmenden Anlagen aus, sie könnten die Möglichkeiten der erneuerbaren Energiegewinnung per Offshore-Windkraft stark erweitern. Die EnBW probiert deshalb gemeinsam mit Partnern mehrere Konzepte für schwimmende Windkraftanlagen aus, um diese in künftigen Offshore-Projekten mit größeren Wassertiefen einzusetzen.

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Erstes Modell ausgiebig getestet

Die EnBW verspricht sich durch die Schwimmtechnik mehr Einsatzmöglichkeiten von Offshore-Windenergie. „Das Potenzial ist riesig”, meint Dr. Hannah König, Leiterin Wind- und maritime Technik bei der EnBW.

Die EnBW unterstützt das norddeutsche Ingenieurunternehmen aerodyn engineering bei der Entwicklung eines Prototyps: das schwimmende Modell Nezzy² im Maßstab 1:10. Das Modell kam testweise zunächst auf einem Baggersee bei Bremerhaven und dann in der Ostsee bei Wind und Wellen zum Einsatz. „Im nächsten Schritt möchten wir Nezzy² 2023 in Originalgröße vor der Küste Chinas erproben“, erklärt Dr. Hannah König, Leiterin der 75-köpfigen EnBW-Abteilung Wind- und maritime Technik. „Im Maßstab 1:1 wird die Anlage dann eine Leistung von rund 15 Megawatt haben.“

Im nächsten Schritt möchten wir Nezzy² 2023 in Originalgröße vor der Küste Chinas erproben

Dr. Hannah König, Leiterin Wind- und maritime Technik

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Schwimmend, aber am Meeresboden verankert

Nezzy² besteht aus zwei Windturbinen auf einem schwimmenden Fundament. Das halbtauchende Fundament besteht vornehmlich aus Betonfertigteilen, die sich mit Wasser füllen, und Auftriebskörpern. Es richtet sich von allein durch die Windströmung aus und ist mit sechs Leinen am Meeresboden verankert. Die beiden Windturbinen werden von zwei im Zentrum des Fundaments schräg aufgestellten Türmen getragen. Sie sind durch Abspannseile untereinander und mit dem Fundament verbunden.

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Nezzy² vereint zwei Offshore-Windkraftanlagen auf einem schwimmenden Fundament. Die Anlage richtet sich von alleine im Wind aus.

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Konkrete Pläne für Windparks in tiefen Küstengewässern

Insbesondere die Länder und Regionen mit tiefen Küstengewässern zeigen ein großes Interesse an schwimmenden Offshore-Anlagen. Hierzu zählen vor allem die US-Westküste, Japan, Südkorea, China, Frankreich, Spanien, Portugal, Norwegen, Schottland und Irland. In einigen dieser Länder gibt es bereits konkrete Pläne für kommerzielle Ausschreibungsverfahren speziell für schwimmende Offshore-Windparks.

„Bei der Bekämpfung des Klimawandels kommt der Offshore-Windtechnologie eine erhebliche Bedeutung zu“, meint Offshore-Windkraft-Expertin König. „Umso wichtiger ist es, die vielversprechendsten technologischen Ansätze voranzubringen, um dieser Herausforderung gerecht zu werden. Genau hier kommt Nezzy² ins Spiel.“

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