Deutschland hat beschlossen, aus der Kernkraft auszusteigen. Auf diesen Beschluss haben wir als EnBW frühzeitig mit der Festlegung einer umfassenden Rückbaustrategie reagiert, die von unserem Tochterunternehmen, der EnBW Kernkraft GmbH (EnKK), konsequent umgesetzt wird. Die EnKK ist atomrechtlicher Betreiber unserer fünf Kernkraftwerke und kümmert sich um ihren Rückbau. Bei allen fünf Anlagen hat die EnKK damit bereits begonnen: In Obrigheim läuft der Rückbau seit 2008, in den Blöcken Neckarwestheim I und Philippsburg 1 seit 2017, in Philippsburg 2 seit 2020 und in Neckarwestheim II seit Mitte Mai 2023.
Frühere Stromproduktion der Kernkraftwerke
Auf den ersten Blick ist ein Kernkraftwerk einem konventionellen Kohlekraftwerk sehr ähnlich. Beide Anlagen wandeln die im Brennstoff gespeicherte Energie in Wärme um. Dabei wird Wasser erhitzt und verdampft. Der Dampf versetzt eine Turbine in Drehung. Ein Generator wandelt diese Drehbewegung in elektrischen Strom um.
Der wesentliche Unterschied zwischen einem Kohlekraftwerk und einem Kernkraftwerk liegt in Art und Einsatz es verwendeten Brennstoffs. Während in einem Kohlekraftwerk die Kohle in einem Kessel verbrannt wird, wird in einem Kernkraftwerk die im Uran gespeicherte Energie mittels der sogenannten Kernspaltung und einer kontrollierten Kettenreaktion gewonnen. Damit können enorme Energien direkt aus den Atomkernen erzielt werden.
Funktionsweise eines Druckwasserreaktors
Die abgeschalteten Kernkraftwerke Obrigheim, Neckarwestheim I, Neckarwestheim II und Philippsburg 2 sind Druckwasserreaktoren. Das bedeutet, dass sie früher während ihres Betriebs zwei voneinander getrennte Wasserkreisläufe hatten. Im Primärkreis diente das Wasser u. a. als Transportmittel für die Wärme, die bei der Kernspaltung im Reaktordruckbehälter entstand. Das Wasser transportierte die Wärme in die sogenannten Dampferzeuger. An dieser Verbindungsstelle zwischen Primär- und Sekundärkreislauf wurde die Wärme auf den Sekundärkreislauf übertragen. Der dort entstandene Dampf trieb die Turbinen und diese wiederum einen Generator an, der den elektrischen Strom produzierte.