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1668153600000 | Pressemitteilung

Breite Aufstellung sichert EnBW zum dritten Quartal stabiles Ergebnis – jedoch Unterschreitung bisheriger Jahresprognose erwartet

Starker Ergebniszuwachs bei den Erneuerbaren Energien / Gewährleistung der Systemstabilität führt zu hohen Aufwendungen im Geschäftsfeld Netze / Neue Ergebniserwartung rund 10 Prozent unterhalb der bisherigen Prognose
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Karlsruhe. Die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2022 waren geprägt von der anhaltend volatilen Situation an den Energiemärkten infolge des russischen Kriegs in der Ukraine. Aufgrund ihrer breiten Aufstellung entlang der gesamten energiewirtschaftlichen Wertschöpfungskette konnte die EnBW die unterschiedlichen Entwicklungen in den einzelnen Geschäftsfeldern bisher ausgleichen. Deutlich positiv entwickelten sich die Erneuerbaren Energien. Die Belastungen im Netzgeschäft sind noch moderat, werden im vierten Quartal jedoch spürbar zunehmen.

Trotz Belastungen konnte das operative Konzernergebnis (Adjusted EBITDA) mit rund 1,97 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr stabil gehalten werden (-0,2 Prozent). Der auf die Aktionäre der EnBW AG entfallende Konzernüberschuss (Gewinn) sank von 564 Millionen zum Halbjahr 2022 auf 163 Millionen zum Ende des 3. Quartals. Mit 26.427 Mitarbeiter*innen (+5,5 Prozent) erzielte die EnBW in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres einen Umsatz von rund 39,5 Milliarden Euro.

EnBW-Finanzvorstand Thomas Kusterer: „In den vergangenen Wochen und Monaten hatte die EnBW, wie andere Energieunternehmen auch, erhebliche Unsicherheiten und starke Schwankungen auf den internationalen Energiemärkten zu bewältigen. Der Ukraine-Krieg und vor allem der russische Lieferstopp bei Erdgas waren die entscheidenden Auslöser. Unsere integrierte Aufstellung von der Stromerzeugung über die Netzinfrastruktur bis hin zum Vertrieb hat bisher für eine erfreuliche Stabilität gesorgt. Hohe Belastungen etwa im Gasgeschäft wurden durch positive Entwicklungen bei den Erneuerbaren Energien und im Handel ausgeglichen. Durch unser robustes Geschäftsmodell konnten wir auch ohne Einschränkung unseren Versorgungsauftrag für die Gesellschaft und für unsere Kunden jederzeit verlässlich erfüllen. Wir werden auch weiterhin mit allen Kräften unseren Beitrag zu einer sicheren und bezahlbaren Energieversorgung leisten.“

Im vierten Quartal erwartet die EnBW jedoch insbesondere im Netzgeschäft deutlich höhere Belastungen und Aufwendungen zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit. Diese werden in den Folgejahren wieder ausgeglichen, belasten aber das Ergebnis in 2022 deutlich. Hinzu kommt die noch nicht abschließend geklärte teilweise Kompensation der Verluste aus der Ersatzbeschaffung russischer Gasmengen bei der Konzerngesellschaft VNG sowie die konkrete Ausgestaltung der angekündigten Erlösabschöpfung.

Die EnBW geht deshalb davon aus, die ursprüngliche Prognose für 2022 mit einem operativen Ergebnis von zwei bis sieben Prozent über dem Vorjahr (Adjusted EBITDA 3,03 bis 3,18 Mrd. Euro) nicht mehr erreichen zu können. Die neue korrigierte Jahresprognose auf Konzernebene liegt angesichts weiterhin großer Unsicherheit im Markt und im politischen Umfeld bei rund minus 10 Prozent gegenüber der ursprünglichen Erwartung. (Adjusted EBITDA rd. 2,7 bis 2,9 Mrd. Euro).

Kusterer: „Die derzeitigen Überlegungen der Bundesregierung zu einer Gewinnabschöpfung sind grundsätzlich nachvollziehbar, insoweit damit ausschließlich Erträge abgeschöpft werden, die sich aus den derzeit ungewöhnlich hohen Strompreisen ergeben. Es kommt aber auf die konkrete Ausgestaltung an. Abgeschöpfte Erträge stehen grundsätzlich nicht für Investitionen in die Energieinfrastruktur zur Verfügung. Eine zu starke Abschöpfung insbesondere bei Wind- und Solarparks hätte negative Folgen auf Investitionen und damit den Fortschritt der Energiewende. Darüber hinaus hätte eine rückwirkende Anwendung möglicherweise erhebliche Auswirkungen auf das Vertrauen in- und ausländischer Investoren in den Wirtschaftsstandort Deutschland. Da die politische Diskussion, an der wir uns konstruktiv beteiligen, noch nicht abgeschlossen ist, können wir die Auswirkungen auf das EnBW-Geschäft noch nicht final bewerten.“

Die Entwicklung der einzelnen Geschäftsfelder

Im Segment Intelligente Infrastruktur für Kund*innen (Vertriebe) liegt das Adjusted EBITDA bei rund 321 Millionen Euro und damit auf Vorjahresniveau (+0,8 Prozent). Die gegenüber dem Vorjahr stark gestiegenen Beschaffungskosten für Strom und Gas konnten von positiven Ergebnisbeiträgen neu hinzugekommener Gesellschaften bei der Konzerntochter Senec kompensiert werden. Ohne diese läge das Segmentergebnis rund 10 Prozent unter dem Vorjahr.

Das Geschäftsfeld „Systemkritische Infrastruktur“ (Netze) liegt mit einem Adjusted EBITDA von rund 944 Millionen Euro um rund 3 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Der Ergebnisrückgang ist dabei wesentlich auf den erhöhten Aufwand für Netzeingriffe und die Netzreserve zur Gewährleistung der Systemstabilität zurückzuführen. Hier handelt es sich um Reservekraftwerke, die nur auf Anforderung der Übertragungsnetzbetreiber eingesetzt werden, um die Stabilität der Stromnetze zu gewährleisten.

Das Adjusted EBITDA des Segments „Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur“ (Erneuerbare Energien sowie Thermische Erzeugung und Handel) stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 3 Prozent auf rund 878 Millionen Euro. Diese Entwicklung geht dabei auf den Bereich Erneuerbare Energien zurück, hier konnte das Adjusted EBITDA um 54 Prozent auf rund 840 Millionen Euro gesteigert werden. Vor allem die neu in Betrieb genommenen Solarparks, höhere Marktpreise sowie die besseren Windverhältnisse trugen zu diesem deutlichen Ergebnisanstieg bei. Im Bereich Thermische Erzeugung und Handel sank das Adjusted EBITDA in den ersten neun Monaten 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 88 Prozent auf rund 39 Millionen Euro. Negativ wirkten Aufwendungen aus der Drosselung und Einstellung der russischen Gasliefermengen bei Tochterunternehmen und die daraus resultierenden hohen Ersatzbeschaffungskosten für die fehlenden Gasmengen. Teilweise kompensierend wirkten höhere Ergebnisbeiträge aus Handelsaktivitäten.

Die Investitionen des EnBW-Konzerns lagen in den ersten neun Monaten 2022 mit rund 1,84 Milliarden Euro leicht über dem Niveau des Vorjahreszeitraums (1,71 Mrd. Euro). Dabei entfielen der größte Teil der Gesamtinvestitionen (73 Prozent) auf Wachstumsprojekte im Rahmen der Energiewende, wie etwa den Ausbau der Transport- und Verteilnetze, die Sicherung von Flächenrechten zur Entwicklung eines Offshore-Windparks in der Schottischen See sowie den Ausbau der Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität.

Kennzahlen des EnBW-Konzerns

Finanzielle und strategische Kennzahlen
Finanzielle und strategische Kennzahlen
in Mio. €
1.1.-
30.9.2022
1.1.-
30.9.2021
Veränderung
in %
1.1.-
31.12.2021
Finanzielle und strategische Kennzahlen
Außenumsatz
39.453,8
18.720,8
110,7
32.147,9
Finanzielle und strategische Kennzahlen
Adjusted EBITDA
1.967,9
1.972,6
-0,2
2.959,3
Finanzielle und strategische Kennzahlen
Anteil Intelligente Infrastruktur für Kund*innen am Adjusted EBITDA in Mio. €/in %0Vorjahreszahlen angepasst.
320,8 / 16,3
318,1 / 16,1
0,8 / –
344,0 / 11,6
Finanzielle und strategische Kennzahlen
Anteil Systemkritische Infrastruktur am Adjusted EBITDA in Mio. €/in %0Vorjahreszahlen angepasst.
943,8 / 48,0
968,3 / 49,1
-2,5 / –
1.263,0 / 42,7
Finanzielle und strategische Kennzahlen
Anteil Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur am Adjusted EBITDA in Mio. €/in %0Vorjahreszahlen angepasst.
878,1 / 44,6
854,4 / 43,3
2,8 / –
1.539,7 / 52,0
Finanzielle und strategische Kennzahlen
Anteil Sonstiges/Konsolidierung am Adjusted EBITDA in Mio. €/in %
-174,8 / -8,9
-168,2 / -8,5
-3,9 / –
-187,4 / -6,3
Finanzielle und strategische Kennzahlen
EBITDA
1.612,0
1.782,6
-9,6
2.803,5
Finanzielle und strategische Kennzahlen
Adjusted EBIT
785,2
861,0
-8,8
1.402,9
Finanzielle und strategische Kennzahlen
EBIT
333,5
-286,4
-
158,8
Finanzielle und strategische Kennzahlen
Adjusted Konzernüberschuss0Bezogen auf das auf die Aktionäre der EnBW AG entfallende Ergebnis.
397,2
729,9
-45,6
1.203,2
Finanzielle und strategische Kennzahlen
Konzernüberschuss0Bezogen auf das auf die Aktionäre der EnBW AG entfallende Ergebnis.
163,2
-26,6
-
363,2
Finanzielle und strategische Kennzahlen
Ergebnis je Aktie aus Konzernüberschuss (€)0Bezogen auf das auf die Aktionäre der EnBW AG entfallende Ergebnis.
0,60
-0,10
-
1,34
Finanzielle und strategische Kennzahlen
Retained Cashflow
1.506,2
892,8
68,7
1.783,8
Finanzielle und strategische Kennzahlen
Zahlungswirksame Nettoinvestitionen
1.540,1
1.433,3
7,5
2.471,2
Finanzielle und strategische Kennzahlen
in Mio. €
30.9.2022
31.12.2021
Veränderung
in %
Finanzielle und strategische Kennzahlen
Nettoschulden
9.397,2
8.786,1
7,0
Finanzielle und strategische Kennzahlen
Mitarbeiter*innen0Anzahl der Mitarbeiter*innen ohne Auszubildende und ohne ruhende Arbeitsverhältnisse.0Die Personalstände für die ITOs (ONTRAS Gastransport GmbH, terranets bw GmbH und TransnetBW GmbH) werden nur zum Jahresende aktualisiert; unterjährig wird der Personalstand vom 31.12.2021 fortgeschrieben.
30.9.2022
30.09.2021
Veränderung
in %
31.12.2021
Finanzielle und strategische Kennzahlen
Mitarbeiter*innen
26.427
25.041
5,5
26.064
Finanzielle und strategische Kennzahlen
In Mitarbeiteräquivalenten0Umgerechnet in Vollzeitbeschäftigungen.
24.820
23.527
5,5
24.519
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Martina Evers
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