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Bodenversiegelung bedeutet laut Definition des Umweltbundesamtes, dass „der Boden luft- und wasserdicht abgedeckt wird, wodurch Regenwasser nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen versickern kann“. In unseren Städten und Gemeinden sind Böden beispielsweise durch Gebäude versiegelt. Auch Straßen, Parkplätze und Industrieanlagen können zur Versiegelung beitragen – ebenso wie der Bau von Windenergieanlagen (WEA). In einigen Fällen wird deshalb befürchtet, dass die Anlagen zu viel Fläche beanspruchen oder durch die Versiegelung sogar das Grundwasser beeinträchtigen.

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Geringer Flächenbedarf

Im Vergleich zu anderen regenerativen und fossilen Energieerzeugungsarten ist der Flächenbedarf von Windkraftanlagen klein. In dem wissenschaftlichen Standardwerk „Erneuerbare Energien. Systemtechnik, Wirtschaftlichkeit, Umweltaspekte.“ der Herausgeber Martin Kaltschmitt, Wolfgang Streicher und Andreas Wiese heißt es: „Der Flächenverbrauch der Windkraftnutzung ist insgesamt vergleichsweise gering. Eine direkte Flächeninanspruchnahme – und damit eine Flächenversiegelung – ist nur durch Fundamente, Zuwegung und durch gegebenenfalls benötigte Betriebsgebäude gegeben.“ Auch eine Untersuchung der Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages teilt diese Einschätzung.

Konkret beträgt, einer Präsentation des Ministeriums für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt des Landes Mecklenburg-Vorpommern zufolge, die voll- und teilversiegelte Fläche pro WEA zwischen 0,3 und 1 ha, wobei im Einzelfall auch größere versiegelte Flächen möglich sind. Im Durchschnitt schätzt das Ministerium die dauerhaft versiegelte Fläche einer Windenergieanlage mit deren Fundamenten, Nebenanlagen und Zuwegungen auf 0,5 ha. Das Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende (KNE) geht pro WEA von „weniger als einem halben Hektar an voll- und teilversiegelter Fläche“ aus. Zur Einordnung: Derzeit liegt die tägliche Umwidmung von unbebautem Boden in Siedlungs- und Verkehrsfläche in Deutschland bei circa 56 Hektar am Tag, wovon rund 45 Prozent versiegelt werden.

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Auswirkungen auf das Grundwasser

Versiegelte Bodenflächen stellen eine Belastung für das Grundwasser dar, da sie die Versickerung von Niederschlagswasser verhindern oder stark verlangsamen. Dadurch wird die Grundwasserneubildung erschwert und der natürliche Wasserhaushalt kann aus dem Gleichgewicht geraten. Dementsprechend befürchten Kritiker von WEA auch ihren schädlichen Einfluss auf das Grundwasser. Bezogen auf die Gesamtfläche, auf die der Niederschlag fällt, hat die durch eine Windenergieanlage versiegelte Fläche jedoch keinen negativen Einfluss auf die Grundwasserneubildung, sagt Thomas Himmelsbach von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) gegenüber dem Bayerischen Rundfunk. Um die WEA herum gebe es noch genügend Fläche, durch die das Wasser versickern könne. Im österreichischen Standard betont Rupert Wychera, Energieberater und Dozent an der FH Technikum Wien, ebenfalls, dass das Regenwasser auf den geschotterten Wegen rund um die Windkraftanlagen durchsickern könne.

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Fazit

WEA versiegeln zwar Flächen, jedoch ist der Flächenbedarf im Vergleich zu anderen Energieerzeugungsarten gering. Die versiegelte Fläche pro Anlage liegt im Durchschnitt bei schätzungsweise 0,5 Hektar und beeinträchtigt die Grundwasserneubildung nicht wesentlich, da genügend unversiegelte Flächen um die Anlagen herum vorhanden sind. Daher tragen Windräder nicht erheblich zur Bodenversiegelung bei.

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