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Es ist zutreffend, dass der Ausbau von Windenergieanlagen (WEA) in Deutschland durch verschiedene Faktoren verzögert wird. Dazu zählt auch der Fachkräftemangel in Genehmigungsbehörden sowie eine unzureichende Digitalisierung der Verwaltungsprozesse.

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Fachkräftemangel in Genehmigungsbehörden

Eine Untersuchung der Prognos AG im Auftrag der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) aus dem Jahr 2024 zeigt, dass allein für den Ausbau der Kernbranchen Solar, Wind und Wasserstoff bis zum Jahr 2030 mehr als eine halbe Million Fachkräfte erforderlich sind, um das ambitionierte Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen. „Viele Unternehmen gehen davon aus, dass die Transformation aufgrund des Fachkräftemangels länger dauern wird und die Ausbauziele bei den erneuerbaren Energien nur teilweise erreicht werden können“, berichtet der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks von den Ergebnissen der Studie. 

Das Fachmagazin Erneuerbare Energien weist darauf hin, dass der Fachkräftemangel auch die Genehmigungsbehörden für Erneuerbare-Energien-Projekte empfindlich treffen könnte. Denn aus einer Studie von PwC Deutschland geht hervor, dass dem öffentlichen Sektor im Jahr 2030 voraussichtlich rund eine Millionen Fachkräfte fehlen.

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Mangelnde Digitalisierung der Genehmigungsverfahren

Weitere Verzögerungen rühren daher, dass die Digitalisierung in den Genehmigungsprozessen für Windenergieanlagen noch nicht flächendeckend umgesetzt wird. Initiativen wie die Webanwendung „Elektronische immissionsschutzrechtliche Antragsstellung“ (ELiA) in Nordrhein-Westfalen zielen darauf ab, Antragsstellungen zu digitalisieren und somit zu beschleunigen. Allerdings sind solche Systeme noch nicht überall etabliert.

Jedoch sollen die Genehmigungsprozesse für WEA in Zukunft schneller und digitaler werden. Dafür wurde im Sommer 2024 das Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) angepasst. Die Genehmigungsverfahren sollen zum einen durch Digitalisierung beschleunigt werden, zum anderen durch die Reduzierung der notwendigen Verfahrensschritte.

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Einfluss von Einsprüchen und Widerspruchsverfahren

Einsprüche von Windkraftgegnern können die Genehmigungsverfahren zusätzlich verzögern. Durchschnittlich braucht es fünf bis sieben Jahre von der Planung bis zur Inbetriebnahme eines neuen WEA. Alleine die Planungsphase erstreckt sich einer empirischen Datenanalyse der Fachagentur Windenergie an Land zufolge im Median über 23 Monate.

Um die Planungs- und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen und bürokratische Hürden aus dem Weg zu räumen, hat das Land Baden-Württemberg 2022 daher das Widerspruchsverfahren abgeschafft. Auch in anderen Ländern wird die Abschaffung des Widerspruchsverfahrens geprüft. Vor allem nachdem im „Beschleunigungspakt“ zwischen Bund und Ländern aus dem November 2023 unter anderem empfohlen wird, dass die Länder in bestimmten Fällen auf das Widerspruchsverfahren im Verwaltungsrecht verzichten sollten.

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Fazit

Der Fachkräftemangel in den Genehmigungsbehörden und die unzureichende Digitalisierung der Prozesse tragen maßgeblich zu Verzögerungen beim Bau von Windkraftanlagen bei. Zusätzlich können Einsprüche von Gegnern die Verfahren weiter in die Länge ziehen. Eine verstärkte Digitalisierung und der Abbau bürokratischer Hürden sind daher essenziell, um die Genehmigungsverfahren effizienter zu gestalten und den Ausbau der Windenergie voranzutreiben.

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