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Der Bau von Windenergieanlagen (WEA) erfordert signifikante Mengen an Stahl, insbesondere Turm und Fundament werden zumindest teilweise auch aus Stahl gefertigt. Der Stahlverbrauch in der Windkraft ist mitunter auch ein Thema, zu dem Falschbehauptungen kursieren. Im Oktober 2022 wurde in den sozialen Netzwerken beispielsweise ein Zitat des Präsidenten des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), Markus Steilemann, geteilt in dem er behauptete, für den Bau einer WEA würden 4.000 Tonnen Stahl benötigt. Steilemann selbst nahm seine Behauptung später zurück und schrieb in einem Post auf der Plattform X: „Dass 4.000 Tonnen Stahl für nur eine Windkraftanlage benötigt werden, ist falsch. Diesen Fehler bedauere ich sehr, weil ich damit meinen eigenen Anspruch an die Faktentreue nicht erfüllt habe.“ Trotz dieser Klarstellung wurde die Behauptung unter Windkraftkritikern weiter geteilt.

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Stahlverbrauch beim Bau von Windkraftanlagen

Die für den Bau von WEA benötigten Stahlmengen sind nicht unerheblich, jedoch weit von derart übertriebenen Behauptungen entfernt. Die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) beziffert den Anteil von Stahl am Materialbedarf einer WEA auf circa 30 bis 35 Prozent. Für eine durchschnittliche Onshore-WEA mit fünf Megawatt Leistung geht die DERA von einem Stahlbedarf von 500 bis 700 Tonnen aus. Der Bundesverband Windenergie (BWE) nennt ähnliche Zahlen: Laut einem dpa-Faktencheck sind nach BWE-Angaben in einer Windkraftanlage mit fünf Megawatt Leistung zwischen 500 und 600 Tonnen Stahl verbaut. Für die Fundamente variieren die Stahlmengen demnach je nach Anlagentyp zwischen 80 und 150 Tonnen Stahl.

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Ökobilanz und CO₂-Emissionen

Trotz des Einsatzes großer Mengen an Stahl und Beton weisen WEA eine positive Ökobilanz auf. Eine Analyse des Umweltbundesamtes zeigt, dass moderne Windenergieanlagen über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg deutlich geringere Treibhausgasemissionen verursachen als konventionelle Energieerzeugungsarten. Die Emissionen, die während der Herstellung, des Transports, der Installation und des Betriebs anfallen, werden durch die emissionsfreie Stromproduktion im Schnitt innerhalb eines Jahres kompensiert.

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Emissionsarmer Stahl

Die Windenergiebranche arbeitet kontinuierlich daran, den Materialeinsatz zu optimieren und den Bau von WEA umweltfreundlicher zu gestalten. Viele Windkraftunternehmen wollen in Zukunft verstärkt auf emissionsarmen Stahl setzen. So plant der dänische Anlagenhersteller Vestas, Stahl aus Stahlschrott zu verwenden, um Emissionen einzusparen. Bei einem Onshore-Windturm könnte die CO₂-Einsparung durch den Einsatz des umweltfreundlicheren Stahls mindestens 52 Prozent betragen. Auch das Unternehmen Siemens Gamesa verwendet für die Herstellung des Turbinenturms seines „Greener Tower“ klimafreundlich zertifizierten Stahl.

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Fazit

Der Bau von Windkraftanlagen erfordert zwar erhebliche Mengen an Stahl und anderen Materialien, jedoch überwiegen die ökologischen Vorteile der Windenergie die damit verbundenen Ressourcenverbräuche deutlich. Außerdem ist der Stahlverbrauch von WEA geringer als von Kritikern häufig behauptet. Zudem ermöglichen technologische Weiterentwicklungen eine stetige Verbesserung der Umweltbilanz von Windenergieanlagen.

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