Ist Schnellladen fürs E-Auto wirklich schädlich?

In wenigen Minuten viel Reichweite nachtanken: Das Schnellladen ist ein wichtiger Faktor im Alltag mit E-Autos. Doch zum Teil steht die Technologie in der Kritik. Denn es wird befürchtet, dass das Schnellladen schädlich für den E-Auto-Akku sei. Eine neue Studie zeigt: Dies ist offenbar nicht der Fall.

Viele Besitzer*innen von E-Autos befürchten, dass ein allzu häufiges Schnellladen schädlich für den Akku des Stromers sei. Die Technik soll für eine schleichende Verringerung von Reichweite und Lebensdauer verantwortlich sein. Doch eine Auswertung von Daten, die aus 12.500 Fahrzeugen des Autobauers Tesla stammen, kommt zu einem anderen Schluss.


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Studie zeigt: Schnellladen ist für E-Autos nicht schädlich

Wer ständig an der Schnellladesäule hält, um Strom zu zapfen, schadet damit langfristig seinem Akku? Das muss nicht sein, wie eine aktuelle Studie des US-Unternehmens Recurrent offenlegt. Die Firma analysiert den Verschleiß von Elektroautos, insbesondere führt sie Diagnosen über die Lebensdauer der Akkus durch und ermittelt den sogenannten „State of Health“. Dieser „State of Health“, also der aktuelle (Gesundheits-)Zustand der Batterie, ist ein wichtiger Faktor, vor allem mit Blick auf den Restwert eines gebrauchten Stromers.

E-Auto beim Ladevorgang.

Bei extremer Hitze könnte Schnellladen schädlich für den E-Auto-Akku sein, doch moderne Batteriemanagementsysteme sind in der Lage, den Akku aktiv herunterzukühlen.

Für die Auswertung nutzte Recurrent Daten zur Reichweite und zum Ladeverhalten von 12.500 Tesla-Stromern. Analysiert wurden zum einen die Profile von Modellen, die zu 90 Prozent ihre Ladevorgänge an Superchargern, Teslas Version des blitzschnellen Aufladens, durchführten. Zum anderen wurden Fahrzeuge betrachtet, bei denen nur etwa jeder zehnte Ladevorgang an einer Schnellladesäule vonstattenging. Herangezogen wurden u.a. 6.300 Fahrzeuge von Teslas Model 3 und 4.400 Fahrzeug vom Typ Model Y, alle zugelassen in den USA.

Bild zur Studie des US-Unternehmen Recurrent.

Bild zur Studie des US-Unternehmens Recurrent.

Das US-Unternehmen Recurrent hat die Auswirkungen häufigen und seltenen Schnellladens auf E-Auto-Akkus untersucht.

Das überraschende Ergebnis: Ja, es gibt einen Unterschied zwischen häufigem und seltenem Schnellladen – doch dieser fällt viel geringer aus als befürchtet. Wie die Diagramme der Tesla-Modelle zeigen, altern die Akkus durchaus. Nach 2.000 Tagen (rund 5,5 Jahren) sank beispielsweise die Kapazität der Akkus der ausgewerteten Model-3-Fahrzeuge generell auf weniger als 90 Prozent. Doch laut Recurrent ist das eher ein allgemeines Phänomen. Ob der Stromer nun oft oder nur gelegentlich am Supercharger angeschlossen wird, spielt – aus statistischer Sicht – keine Rolle.

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass Batteriemanagementsysteme in den Teslas ein frühzeitiges Altern der Akkus durch Schnellladen verhindern. Diese Erkenntnis lasse sich auf alle modernen E-Autos anwenden. Tesla hat bereits auf die Studie reagiert. Früher warnte das Unternehmen in den Betriebsanleitungen vor einem häufigen Schnellladen, um die Lebensdauer der Batterie nicht unabsichtlich zu verkürzen. Dies wurde durch den Hinweis ersetzt, die Spitzenladungsrate des Akkus könne sich nach vielen Schnellladevorgängen, z. B. an Superchargern, „etwas verringern“.

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In diesen Fällen kann Schnellladen dem E-Auto-Akku zusetzen

Gleichwohl hat Recurrent einige Situationen identifiziert, unter denen Schnellladen dem E-Auto-Akku trotzdem zusetzen kann:

  • Schnellladen bei extremer Hitze, wenn die Batterie nicht „vorkonditioniert“ wurde. Darunter versteht man das aktive Herunterkühlen der Akkus durch das Wärmemanagementsystem des Fahrzeugs, so dass die Technik geschont wird und höhere Ladeleistungen möglich sind. Eine der größten Brandgefahren von E-Autos, das Überhitzen der Batterie, lässt sich so vermeiden.
  • Schnellladen bei extremer Kälte, wenn die Batterie ebenfalls nicht vorkonditioniert wurde. In diesem Fall sorgt das Fahrzeug dafür, dass die Batterie aufgewärmt wurde und so die gewohnte Leistung aufnehmen kann. Häufig reicht es, wenn Sie vor dem Schnellladen eine bestimmte Strecke zurücklegen, um den Akku „warm zu fahren“.
  • Schnellladen bei sehr niedrigem oder sehr hohem Ladestand. Der Batteriewiderstand ist in diesem Fall größer als im „Wohlfühlbereich“ des Akkus, der zwischen 20 und 80 Prozent Ladung liegt.
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Übrigens …

Gerade mit Blick auf die Vorkonditionierung reicht es bei neueren Stromer-Modellen häufig aus, wenn Sie in der Navigation eine Schnellladesäule als Ziel angeben. Die internen Systeme sorgen in diesem Fall automatisch dafür, dass die Batterie sich im bestmöglichen Zustand befindet, wenn Sie an der Ladesäule ankommen und gleich mit dem Laden loslegen wollen.

Laden von E-Autos im größten Schnellladenetz Deutschlands

Die Recurrent-Studie ist ein weiterer Beleg, dass dem Schnellladen die Zukunft gehört. Schon heute betreibt die EnBW das größte Schnellladenetz Deutschlands. An fast allen Fernverbindungen werden Stromer-Fahrer*innen hohe Ladeleistungen und kurze Standzeiten geboten. Mittlerweile sind über 1.000 Schnellladestandorte mit 3.400 Ladepunkten in Betrieb, bis 2025 sollen weitere 1.500 Standorte bzw. 15.000 Ladepunkte dazukommen. Auch die Verbesserung der Ladetechnologie schreitet voran: So können Sie an immer mehr HPC-Ladepunkten (High Power Charging) mit Leistungen von bis zu 400 Kilowatt laden, 15 Minuten „Strom tanken“ reichen dann für 400 Kilometer Reichweite aus. Die Ladeleistung des jeweiligen Ladepunkts können Sie übrigens jederzeit in der EnBW mobility+ App einsehen.

EnBW Schnellladepark. Zwei Autos werden gerade geladen und daneben läuft eine Frau.

Dem Schnellladen gehört die Zukunft, denn nur so wird Elektromobilität wirklich alltagstauglich.

Doch nicht nur das Schnellladenetz, sondern auch das gesamte EnBW HyperNetz in Deutschland und Europa ist konsequent auf die Bedürfnisse der Kund*innen ausgerichtet. Mittlerweile konnte das HyperNetz auf bereits 500.000 Ladepunkten in 17 Ländern ausgebaut werden, wobei die Punkte entweder von der EnBW oder anderen Anbietern betrieben werden. Die EnBW mobility+ App bietet einen einfachen und komfortablen Zugang zu den Ladepunkten – und das zu fairen und transparenten Preisen für jede geladene Kilowattstunde Strom.

Übrigens: Die NextLevel-Ladeparks der EnBW werden nicht nur einen weiteren Komfortgewinn bringen, sondern auch einen echten Beitrag zu mehr Klimaschutz leisten. Wie der Ladepark der Zukunft aussehen wird, wurde vor kurzem auf der IAA Mobility 2023 in München präsentiert.

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