Heizkörper berechnen: Das ist die richtige Größe

Bei einem Heizkörper ist das Design für viele das A und O. Deutlich wichtiger ist allerdings, wie groß der jeweilige Heizkörper sein muss, damit er die gewünschte Leistung erbringt. Hier spielen mehrere Faktoren eine entscheidende Rolle, darunter die Größe und Funktion des jeweiligen Zimmers.

Mit unserer Anleitung können auch Mathe-Laien im Handumdrehen den idealen Heizkörper grob berechnen. So ist gewährleistet, dass in der Wohnung stets die optimale Temperatur erreicht wird.


Das erwartet Sie hier


Diese verschiedenen Heizkörpertypen gibt es

Bevor wir uns der Frage annehmen, welcher Heizkörper der richtige für dein Wohn- Schlaf- oder Badezimmer ist, machen wir uns im Vorfeld damit vertraut, welche Heizkörper es überhaupt gibt. Dabei ist Bautiefe das Merkmal, das bei der Unterscheidung von Heizkörpern maßgeblich ist. Für gewöhnlich wird auf einen der folgenden Typen zurückgegriffen:

  • Typ 10: 44 mm Bautiefe
  • Typ 11: 50 mm Bautiefe
  • Typ 21: 70 mm Bautiefe
  • Typ 22: 105 mm Bautiefe
  • Typ 33: 160 mm Bautiefe

Aus den unterschiedlichen Bautiefen ergeben sich auch Abweichungen in der Heizleistung.  Ein Heizkörper von Typ 22 bringt beispielsweise weniger Power mit als ein Heizkörper von Typ 33, sofern auch die Länge und Höhe übereinstimmt. Ein Heizkörper von Typ 33 verfügt nämlich über drei Heizplatten (erste Ziffer) und drei Konvektoren (zweite Ziffer), während ein Heizkörper von Typ 22 mit jeweils zwei Heizplatten und Konvektoren ausgestattet ist.

Heizkörper berechnen

Die richtige Größe ist sehr wichtig, wenn der Heizkörper in deiner Wohnung stets für Wohlfühltemperaturen sorgen soll.

Heizkörper berechnen: So einfach geht’s

Wenn du einen oder mehrere neue Heizkörper kaufst und die Kosten im Rahmen halten willst, empfiehlt es sich, im Vorfeld die benötigte Heizleistung zu ermitteln. Denn andernfalls schaffst du dir möglicherweise einen Heizkörper an, der viel mehr Energie auf Lager hat als notwendig.

Wenn du die optimale Temperatur ermittelt hast, benötigst du zur Berechnung des Heizkörpers nur noch die Größe des betreffenden Zimmers und die Heizleistung gemäß Baujahr. Letztere kannst du ganz einfach der folgenden Tabelle entnehmen:

Baujahr 18°C 20°C 24°C
vor 1982 112 W/m² 122 W/m² 142 W/m²
zwischen 1983 und 1994 91 W/m² 99 W/m² 116 W/m²
nach 1994 74 W/m² 81 W/m² 95 W/m²

 

Anschließend lässt sich mithilfe der folgenden Formel die Heizleistung berechnen:

Raumgröße x Heizleistung gemäß Baujahr = Heizleistung

Beispiel: Das Haus, in dem du lebst, wurde im Jahr 1996 gebaut und du möchtest einen Heizkörper in deinem 20 Quadratmeter großen Schlafzimmer installieren. Die ideale Raumtemperatur liegt in diesem Fall bei 18 Grad. Somit ergibt sich folgende Rechnung:

20 m² x 74 W/m² =1.480 W

Demnach würdest du einen oder mehrere Heizkörper benötigen, die eine Leistung von insgesamt 1.480 Watt erbringen. Diesen Wert findest du in der Produktbeschreibung. Allerdings ist dies nur ein grober Richtwert. Wenn du einen möglichst genauen Wert ermitteln möchtest, müsstest du beispielsweise auch einbeziehen, wie gut das jeweilige Gebäude gedämmt ist und ob sich in der Nähe des Heizkörpers ein Fenster befindet. Zudem ist die Vorlauftemperatur des Heizsystems von hoher Relevanz. Diese beträgt bei einigen Heizungen 55 Grad, bei älteren Systemen liegt diese hingegen bei 80 Grad. Wenn du ganz genaue Werte ermitteln möchtest, solltest du im Zweifel eine*einen Heizungsbauer*in hinzuziehen.

Heizungsbauer baut Heizkörper ein

Deine Heizkörper erneuern zu lassen, kann sich durchaus lohnen, denn häufig erhältst du dafür ein staatliches Fördergeld.

Welcher Heizkörper erreicht welche Leistung?

Nun stellt sich nur noch die Frage, welche Leistung ein Heizkörper vom Typ 10, 11, 21, 22 oder 33 denn erreicht. Hierauf gibt es leider keine allgemeingültige Antwort, da auch die Länge und Höhe des Heizkörpers sowie viele weitere Faktoren eine Rolle spielen. Ein 400 x 900 Millimeter großer Heizkörper vom Typ 21 bringt beispielsweise fast die gleiche Leistung wie ein 300 x 600 Millimeter großer Heizkörper vom Typ 33. Ein Heizkörper, der eher flach ist (z. B. Typ 10 oder 11), eignet sich dagegen grundsätzlich nur für kleinere Räume.

Daneben gilt die oben erwähnte Vorlauftemperatur als maßgebliche Größe. Unser Tipp: Hol dir Unterstützung von einem*einer Heizungsbauer*in, um eine verlässliche Angabe zu erhalten.

Badheizkörper berechnen: Das gilt es zu beachten

Es gibt viele verschiedene Heizsysteme, die für deine Wohnung infragekommen. In vielen Badezimmern findet man beispielsweise Heizkörper, die gleichzeitig als Handtuchhalter und wärmendes Element dienen. Wenn ein solcher in deinem Bad als Hauptheizquelle fungieren soll, ist es ebenfalls wichtig, vor dem Kauf die benötigte Heizleistung zu berechnen. Denn um auf eine kuschelige Temperatur von 23 Grad zu kommen, muss der Heizkörper entsprechend Power mitbringen. Auch in diesem Fall kannst du die Heizleistung berechnen, indem du die Formel nutzt, die wir oben erwähnt haben.

Sofern du neben dem heizenden Handtuchhalter noch einen herkömmlichen Heizkörper oder eine Fußbodenheizung installierst, ist die Leistung des Geräts dagegen eher weniger von Bedeutung. Die beste Heizleistung bringt übrigens auch ein heizender Handtuchhalter dann, wenn er die Wärme frei in den Raum abgeben kann. Insofern sollte ein Handtuch nicht dauerhaft dort hängen.

Badheizkörper als Handtuchhalter

Wenn der Handtuchhalter im Badezimmer gleichzeitig als Hauptheizquelle dienen, solltest du auch hier im Vorfeld die benötigte Heizleistung berechnen.

Alten Heizkörper gegen einen neuen tauschen

Da Heizkörper über kurz oder lang zu Verschleiß neigen, solltest du Wartungstermin mit einem Heizungsbauer vereinbaren und bei Bedarf deinen Heizkörper austauschen lassen. Wenn das Gerät 30 Jahre auf dem Buckel hat, ist ein Austausch gesetzlich vorgeschrieben.

Zugegeben: Günstig ist der ganze Vorgang nicht gerade. Die Kosten pro Heizkörper beginnen zwischen 100 und 300 Euro für einen einfachen Plattenheizkörper und reichen bis 1.000 Euro für besonders hochwertige Überflur-Konvektoren. Doch mit einem modernen Heizsystem sparst du dafür langfristig Geld – zumal du bei einer Erneuerung deiner Heizung von einer üppigen staatlichen Förderung profitierst. Obendrein tust du auch der Umwelt einen Gefallen.

Wichtig: Spätestens, wenn du ein Gluckern hörst, solltest du die Heizung auch entlüften.

Tipp: Du bist mit der Optik deiner Heizkörper nicht zufrieden? In diesem Beitrag findest du nützliche Ratschläge, mit denen du schnell und einfach für eine Verschönerung sorgst.

Ob Strom, Gas, Lade- oder Wärmestrom:

Finden Sie den Tarif, der zu Ihnen passt!