Du möchten deine Heizung erneuern? Wir geben einen Überblick über die Fördermöglichkeiten und was du sonst noch wissen solltest.
Das erwartet dich hier
Wann ist eine Erneuerung der Heizung überhaupt sinnvoll oder notwendig?
Die mögliche staatliche Förderung allein ist natürlich kein Grund, eine Heizung zu erneuern. Darum vorab schon einmal einige überzeugende (oder sogar verpflichtende) Argumente, wann und warum der Austausch sinnvoll ist:
- Viele Heizungen sind bereits 10, 20 oder noch mehr Jahre in Betrieb und arbeiten mit veralteter Technik. Die sorgt nicht nur für hohe Abgasemissionen – hat also eine schlechte Klimabilanz –, sondern verursacht auch hohe Betriebskosten. Mit einer neuen Heizung kannst du bis zu 30 Prozent der jährlichen Kosten einsparen.
- Für Heizungen, die 30 Jahre oder älter sind, gilt eine gesetzliche Pflicht zur Erneuerung. Dies ist in der Energiesparverordnung fixiert und gilt vor allem für Gas- und Ölheizkessel im Konstanttemperaturbetrieb. Bei Missachtung dieser Pflicht drohen Bußgelder in Höhe von bis zu 50.000 Euro. Einzige Ausnahme: Immobilienbesitzer, die vor dem 1.2.2002 eingezogen sind bzw. die Immobilie vorher gekauft haben, sind von dieser Pflicht befreit . Der Austausch von Heizungen, die der gesetzlichen Pflicht zur Erneuerung unterliegen, werden übrigens auch nicht staatlich gefördert.
- Neue Heizsysteme sind viel leichter und komfortabler zu bedienen. Meist können sie einfach in ein Smart-Home-System integriert werden, und über smarte Heizkörperthermostate sparst du zusätzlich Energie und Kosten.
Heizung erneuern mit Förderung: Das Wichtigste in Kürze
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) hat bereits zum 01.01.2020 ein Marktanreizprogramm aufgelegt, das besonderes Augenmerk auf erneuerbare Energien legt. Je nachdem, ob du eine neue Heizungsanlage in einem Neubau installierst oder eine bestehende austauscht und abhängig davon, von welcher Heizart du auf eine Alternative umsteigst, werden beim Erneuern einer Heizung 20 bis 45 Pozent der Kosten übernommen.

Wer beim Heizen auf Energieeffizienz setzt, kann ordentlich sparen.
Gut zu wissen: Das lange Zeit bekannte Förderprogramm KfW 430 greift seit Anfang 2020 nicht mehr. Konkret bedeutet das, dass die Anschaffung einer neuen Gas- oder Ölbrennwertheizung nicht mehr gefördert wird. Allerdings bietet die KfW alternative Fördermöglichkeiten an, die wir dir weiter unten ausführlicher vorstellen.
Eine bestehende Heizung zu erneuern ist besonders lukrativ
Der Wechsel bzw. die Erneuerung eines bestehenden Heizsystems in einem Bestandsbau lohnt sich dank des BAFA-Programms aktuell besonders. Als Bestandsbau gilt eine Immobilie, deren Heizsystem bereits seit mindestens zwei Jahren in Betrieb ist. Die maximale Förderung erhältst du, wenn du von einer Ölheizung auf eine Heizung mit erneuerbaren Energien als alleinige Wärmequelle umsteigst.
Im Detail wird der Wechsel von Öl auf die verschiedenen Heizsysteme wie folgt bezuschusst:
Heizsystem | Prozentuale Kostenübernahme |
---|---|
Erneuerbare-Energien-Hybridheizung (EE-Hybrid | 45 % |
Biomasse- oder Wärmepumpenanlage | 45 % |
Gas-Hybridheizung | 40 % |
Solarkollektoranlage | 30 % |
Gasbrennwertheizung „renewable ready“ | 20 % |
Willst du eine mit Gas betriebene Heizung erneuern, werden folgende Kosten übernommen:
Heizsystem | Prozentuale Kostenübernahme |
---|---|
Erneuerbare-Energien-Hybridheizung (EE-Hybrid | 35 % |
Biomasse- oder Wärmepumpenanlage | 35 % |
Gas-Hybridheizung | 30 % |
Solarkollektoranlage | 30 % |
Gasbrennwertheizung „renewable ready“ | 20 % |
EE-Hybridheizungen kombinieren ausschließlich Technologie-Komponenten zur thermischen Nutzung erneuerbarer Energien, also beispielsweise Solar und Biomasse. Bei der Gas-Hybridheizung besteht neben der Heizkraft aus Gas ebenfalls die Möglichkeit, mit erneuerbaren Energien zu heizen. Damit eine solche Heizung förderfähig ist, müssen mindestens 25 Prozent der Gebäudeheizlast mit erneuerbaren Energien gedeckt werden.
Heizung erneuern: Relevante Kosten
Bei der Berechnung der tatsächlichen Fördergelder werden nicht nur die Kosten für die Heizung und Montage berücksichtigt, sondern auch die Kosten für notwendige Umfeldmaßnahmen – also beispielsweise die Verlegung etwaiger zusätzlicher Anschlüsse.

Heizung erneuern und richtig sparen: Die Förderung der BAFA macht es möglich.
Voraussetzungen für die Förderung
Wie bereits beschrieben, gilt grundsätzlich die Regel, dass nur Heizsysteme, die länger als zwei Jahre in Betrieb sind, unter Bestand fallen und somit die oben genannten Förderungen greifen. Bei einer Gasbrennwertheizung, die „renewable ready “ ist, ist außerdem wichtig, dass du die Heizung zwar zunächst als klassische Gasheizung in Betrieb nehmen darfst. Spätestens nach zwei Jahren muss das System aber für die thermische Nutzung erneuerbarer Energien nachgerüstet sein, also mindestens dem Standard einer Gas-Hybridheizung entsprechen. „Renewable ready“ heißt übrigens, dass die Heizung für den Einsatz erneuerbarer Energien vorbereitet ist.
Konkret muss die Heizung folgende Kriterien erfüllen, um beim BAFA entsprechend kategorisiert zu werden:
- Eine hybridfähige Steuerungs- und Regelungstechnik muss vorhanden sein oder installiert werden. Wird dann zum Beispiel später eine Solarthermie nachträglich installiert, ist die Anlage durch ein gemeinsames Steuerungssystem möglichst effizient nutzbar.
- Ein Konzept für die geplante Nutzung erneuerbarer Energien muss vorgelegt werden. Die aus regenerativen Energien bereitgestellte thermische Leistung muss dabei mindestens 25 Prozent der Heizlast betragen.
- Darüber hinaus ist bei Wohngebäuden ein Pufferspeicher für die Einbindung erneuerbarer Energien Voraussetzung.
Folgende Voraussetzungen müssen außerdem erfüllt sein, damit der Umbau förderfähig ist:
- Die bestehende Heizung darf nicht der gesetzlichen Austauschpflicht unterliegen. Nach § 10 der Einsparverordnung sind Heizsysteme austauschpflichtig, die 30 Jahre oder älter sind.
- Den Antrag auf Förderung musst du vor Beginn des Umbaus bei der BAFA einreichen. Die Kosten für bereits laufende Umbauten werden nicht bezuschusst.
- Die Verrechnung bzw. Kombination mit weiteren Fördergeldern ist möglich, allerdings darf die Gesamtsumme der Zuschüsse nicht die förderfähigen Kosten übersteigen.

Energieeffizienz und somit Nachhaltigkeit stehen beim Hausbau aktuell im Fokus .
Heizung neu bauen: Welche Förderungen gibt es?
Baust du ein Haus komplett neu, ist eine Förderung für die neue Heizung ebenfalls vorgesehen – allerdings nicht in einem so großen Umfang wie bei bestehenden Heizsystemen. Der Einbau einer Gasheizung wird in diesem Fall überhaupt nicht bezuschusst, die Entscheidung für erneuerbare Energien jedoch schon:
Heizsystem | Prozentuale Kostenübernahme |
---|---|
Erneuerbare-Energien-Hybridheizung (EE-Hybrid | 35 % |
Biomasse- oder Wärmepumpenanlage | 35 % |
Solarthermieanlage | 30 % |
Auch hier gilt, dass du zuerst einen Förderantrag bei der BAFA stellen musst, um die Förderung in Anspruch nehmen zu können, bevor du mit dem Einbau der Heizung beginnst.
Weitere Förder- und Sparmöglichkeiten rund um die Erneuerung der Heizung
Entscheidest du dich für eine Brennstoffzellenheizung statt für eine der oben vorgestellten Heizungen, bietet die KfW das Förderprogramm „Energieeffizient Bauen und Sanieren – Zuschuss Brennstoffzelle (433)“ an. Die Kosten für Heizungen dieses Typs mit einer maximalen Leistung von 20 Kilowatt werden anteilig übernommen – die Höchstgrenze liegt bei 40 Prozent der Kosten. Im Detail setzt sich die Fördersumme aus einem pauschalen Grundbetrag von 5.700 Euro und einem leistungsabhängigen Zuschuss von 450 Euro pro angefangenen 100 Watt elektrischer Leistung zusammen.
Außerdem: Neben den Förderprogrammen des Bundes gibt es einzelne Förderprogramme der Bundesländer und Kommunen. Informiere dich also vor Baubeginn gezielt über mögliche Zuschüsse in deiner Region.
Nicht zu vergessen: Der § 35c im Einkommensteuergesetz wurde extra im Rahmen des Klimaschutzprogrammes eingeführt. Er sieht vor, dass Privatpersonen 20 Prozent (maximal 40.000 Euro) der Aufwendungen für eine energetische Modernisierung ihres Eigenheims über drei Jahre von der Steuer absetzen können – das gilt demnach auch fürs Erneuern einer Heizung. Kosten für eine Energieberatung, Fachplanung und Baubegleitung können darüber hinaus zu 50 Prozent steuerlich geltend gemacht werden.
Nach Angaben des BAFA ist die Kumulierung des BAFA-Förderprogramms mit anderen Fördermitteln für die gleichen förderfähigen Kosten übrigens grundsätzlich möglich. Dabei darf die Summe aus Krediten, Zuschüssen und Zulagen allerdings die Summe der förderfähigen Kosten nicht übersteigen. Unter den KfW-Programmen lassen sich nur die Programme „Energieeffizient Bauen“ und „Energieeffizient Sanieren – Ergänzungskredit“ mit dem BAFA-Programm kombinieren. Eine Kombination von BAFA-Förderung und der Steuerermäßigung im § 35c im Einkommensteuergesetz ist ebenfalls nicht möglich.
Solar, Brennstoffzelle und andere Heizungsarten
Es gibt viele verschiedene Heizungsarten und entsprechend schwer ist es herauszufinden, welche Heizungsart wann die richtige ist – bei uns findest du eine Entscheidungshilfe.