Wir stellen die Heizungsart etwas genauer vor.
Was sind Infrarotheizungen?
Infrarotheizungen sind eine Form von Elektroheizungen. Anders als Heizstrahler besteht bei Infrarotheizungen keine Verbrennungsgefahr – die Oberflächentemperatur bei Wandheizkörpern liegt bei 80 bis 95 Grad Celsius. Im Vergleich zu klassischen Heizkörpern oder auch einer Fußbodenheizung zeichnen sich Infrarotheizungen vor allem durch ihre hohe Flexibilität aus. Das Verlegen von Leitungen ist bei dieser Form der Heizung nicht notwendig. Stattdessen lassen sich viele Modelle einfach an einer Steckdose anschließen.
Wie funktioniert eine Infrarotheizung?
Eine Infrarotheizung besteht in der Regel aus einer massiven Platte, die mit einem Heizleiter verbunden ist, der elektrische Energie in Wärme umwandelt. Diese wird hauptsächlich als Strahlungswärme abgegeben, die Wände oder Möbel direkt erwärmt. Diese nehmen die Bestrahlungswärme auf, speichern sie und geben sie später wieder ab. Damit unterscheiden sich Infrarotheizungen von herkömmlichen Heizungen, die die Luft im Raum erwärmen. Die Infrarotstrahlen sind vergleichbar mit Sonnenstrahlen, die deine Wohnung oder dein Haus aufwärmen. Entsprechend angenehm ist die Wärme, die durch eine Infrarotheizung verbreitet wird. Das Praktische dabei ist, dass sich durch den sogenannten Strahlungsaustausch die Wärme gleichmäßig abgegeben wird. Deine Infrarotheizung steuerst du einfach über einen Funkthermostat. Übrigens: Die Infrarotstrahlen sind für uns unsichtbar und ungefährlich.
Installation
Die Installation eine Infrarotheizung ist denkbar einfach, da du sie einfach an die Steckdose anschließt. Für die Montage an der Wand oder der Decke sind oftmals entsprechende Halterungen und eine Montageanleitung im Lieferumfang enthalten. Somit kannst du Montage und Inbetriebnahme selbst vornehmen uns bist nicht etwa auf einen Heizungsinstallateur angewiesen.
Formen von Infrarotheizungen
Infrarotheizungen sind in der Regel als einzelne Heizkörper erhältlich, die an der Wand oder Decke montiert werden. Es gibt sie auch als festeingebaute Heizanlage oder als Standgerät. Darüber hinaus unterscheiden sich Infrarotheizungen vor allem mit Blick auf das Oberflächenmaterial. Erhältlich sind sie beispielsweise mit einer Front aus:
- Metall
- Glas
- Spiegelfläche
- Bild (Motiv oder eigenes Foto)
- Naturstein
- Schiefer (als Tafel beschreibbar)
Infrarotheizungen werden mit Strom betrieben und liefern Wärme auf Knopfdruck.
Vor- und Nachteile von Infrarotheizungen
Vorteile
Neben dem genannten zentralen Vorteil der hohen Flexibilität zeichnen sich Infrarotheizungen durch weitere Eigenschaften aus:
- Infrarotheizungen sorgen für eine besonders angenehme Raumwärme und trocknen die Luft nicht aus.
- Sie verursachen keine Luftaufwirbelungen – gerade für Hausstauballergiker ist das Raumklima deutlich angenehmer.
- Infrarotheizungen werden ganz einfach über einen Thermostat oder per Smart-Home-App gesteuert.
- Sie sind innerhalb weniger Sekunden einsatzbereit.
- Sie lassen sich einfach und kostengünstig installieren.
- Infrarotheizungen sind äußert flach und dadurch platzsparend. Sie lassen sich einfach an der Wand anbringen. Lediglich eine Steckdose wird benötigt.
- Übrigens gibt es auch Infrarotheizungen, die sich ganz unauffällig und harmonisch in die Einrichtung deiner Wohnung oder deines Hauses integrieren lassen. So gibt es beispielsweise Infrarotheizungen in Form eines Spiegels oder einer Tafel.
Nachteile
Anders als herkömmliche Heizungen wir die Infrarotheizung mit Strom betrieben. Und das bringt gleich den größten Nachteil mit sich:
- Der Stromverbrauch sorgt für entsprechend hohe Stromkosten. Anders sieht das wiederum aus, wenn du einen günstigeren Wärmestromtarif nutzt.
- Die Klimabilanz der Infrarotheizung, hängt stark davon ab, ob du konventionellen Strom oder Ökostrom nutzt. Der CO2-Ausstoß ist bei konventionellem Strom entsprechend höher.
- Möchtest du die Infrarotheizung im ganzen Haus nutzten, sind die Anschaffungskosten entsprechend hoch.
- Grundsätzlich empfehlen wir dir, elektrische Heizungen nur als temporäre Ergänzung zu nutzen, um gerade in diesem Winter das Stromnetz nicht zu überlasten.
Was kostet eine Infrarotheizung?
Die Preise für Infrarotheizungen richten sich zunächst nach der Heizleistung. Heizkörper mit 180 bis 200 Watt bekommst du schon für 100 bis 300 Euro. Große Infrarotheizungen, die zwischen 900 und 1.200 Watt liefern, kosten zwischen ca. 1.000 und 1.500 Euro. Die Preise gelten für Metallheizkörper, für Bild- und andere Sondergestaltungen musst du in der Regel einen Aufpreis zahlen. Wie die benötigte Heizleistung berechnet wird, hängt vor allem von der Größe des jeweiligen Raums, der Bausubstanz des Hauses bzw. der Wohnung und der gewünschten Temperatur ab. Im Zweifel kann es an dieser Stelle nicht schaden, die Meinung eines Experten einzuholen.
Wie viel eine Infrarotheizung insgesamt kostet, hängt auch von der Raumgröße ab. Pro Quadratmeter brauchst du eine Heizleistung von rund 60 bis 100 Watt. Dabei gilt: Bei Zimmern mit nur einer Außenwand benötigst du eine geringere Leistung, Infrarotheizungen für Räume mit zwei oder drei Außenwänden müssen (bei gleicher Quadratmeterzahl) mehr Leistung bieten. Bei einer Wohnungsgröße von 80 Quadratmetern kostet eine komplette Infrarotheizungsanlage zwischen 2.500 und 8.000 Euro.
Dazu kommen die jährlichen Stromkosten. Wie viel du letztendlich bezahlst, hängt von verschiedenen Faktoren ab, etwa der Dämmung deiner Außenwände, deinem Heizverhalten – und ob du in der ganzen Wohnung auf Infrarotheizung umstellst oder nur bestimmte Räume beheizt.
Eine Übersicht für Stromkosten von Infrarotheizungen hat das Portal energieheld.de erstellt:
Infrarotheizung | Kauf-Preis | Stromverbrauch pro Jahr (1.440 h) |
Heizkosten pro Jahr (35,477 ct / kWh) |
---|---|---|---|
Heizkörper 300 W | ca. 310 € | 432 kWh | ca. 155 € |
Heizkörper 400 W | ca. 440 € | 576 kWh | ca. 205 € |
Heizkörper 500 W | ca. 470 € | 720 kWh | ca. 255 € |
Heizkörper 600 W | ca. 500 € | 864 kWh | ca. 305 € |
Heizkörper 700 W | ca. 560 € | 1.008 kWh | ca. 355 € |
Heizkörper 800 W | 625 € | 1.152 kWh | ca. 410 € |
Heizkörper 1.000 W | ca. 600 € | 1.440 kWh | ca. 510 € |
Heizkörper 1.500 W | ca. 1.000 € | 2.160 kWh | ca. 765 € |
Klimabilanz der Infrarotheizung
Wie gut die Klimabilanz der Infrarotheizung aussieht, hängt direkt vom Stromverbrauch ab. Natürlich gilt auch hier wie bei jeder anderen Heizung auch: Je besser die Dämmung deines Hauses, desto weniger „verheizt“ du die Wärme. Daher sind Infrarotheizungen in unsanierten Altbauten wenig sinnvoll, aber perfekt geeignet für Passivhäuser mit extrem hohen Dämmwerten.
Die Klimabilanz lässt sich schlagartig verbessern, indem du deinen Stromtarif auf Ökostrom umstellst. Denn damit trägst du dazu bei, dass der Strommix in Deutschland grüner und die nachhaltige Stromproduktion weiter ausgebaut wird. „Grüner“ Strom stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien wie Sonne, Wind- und Wasserkraft.
Entdecke hier unsere Ökostromtarife zu fairen Preisen. Je nach Tarif handelt es sich um grüne Energie überwiegend aus süddeutschen, EnBW eigenen Wasserkraftwerken oder aus Europa. Überzeug dich selbst. Diesen gibt es übrigens in ganz Deutschland.
Am besten, du nutzt deinen eigenen Solarstrom zum Heizen und schließt deine Infrahotheizung an eine Photovoltaikanlage und einen Stromspeicher an. Da die PV-Anlage im Winter aber nur wenig oder gar keinen Sonnenstrom produziert, solltest du ein „virtuelles“ Konto für deinen Strom anlegen. Dies ist etwa mit der Senec Cloud möglich.
Standorte von Infrarotheizungen
Eine Möglichkeit ist, mit der Infrarotheizung Räume zu beheizen, die eher selten genutzt werden oder nur schwer an die zentrale Heizungsanlage anschließbar sind. Typische Beispiele wären der Partykeller nach dem Ausbau, ein saniertes Dachgeschoss oder der neue Wintergarten. Hier eignen sich besonders eine Hybrid-Infrarotheizung als mobile Zusatzheizung.
Infrarotheizungen eignen sich auch als Ergänzung zu anderen Heizungsanlagen bzw. zur Unterstützung in Räumen, die mit Pellet- oder Kaminöfen (Link zu Text) beheizt werden.
Im kleinen Badezimmer lassen sich Spiegel-Infrarotheizung verwenden, um Platz zu sparen. Der Heizkörper hängt dann beispielsweise über dem Waschbecken, kann aber auch mit einem Handtuchhalter (zum Trocken und Wärmen) kombiniert werden.
Infrarotheizungen können auch punktuell behagliche Zusatzwärme liefern, zum Beispiel in Lese- oder Spielecken. Unter bestimmten Bedingungen können sie auch als komplette Heizungsanlage genutzt werden.
Infrarotheizungen werden mit Strom betrieben und liefern Wärme auf Knopfdruck.
Anbieter von Infrarotheizungen
Der Markt für Infrarotheizungen ist in den letzten zehn Jahren kontinuierlich gewachsen. Hier eine Liste von Anbietern, bei denen du hochwertige Infrarotheizungen als Einzel- oder Komplettlösung erhältst.
- Eurotherm
- First Heating
- Haustek
- Infranomic
- Infrapower
- Magma
- Ohle
- Stiebel Eltron
- Technotherm
- Vitramo
Fazit: Wie gut sind Infrarotheizungen?
Infrarotheizungen sind eine spannende Alternative zu klassischen Heizungsanlagen, nicht zuletzt für Hausstauballergiker. Die kleinen Platzwunder lassen sich häufig leicht an der Wand oder an der Decke anbringen. Manche Infrarotheizungen kannst du auch freistehend am benötigten Ort aufstellen. Dazu haben Infrarotheizungen oft noch einen zusätzlichen Nutzen (Bild, Spiegel, Tafel für Einkaufsliste …).
Auch die Klimabilanz von Infrarotheizungen ist besser als ihr Ruf, vor allem von ganzen Heizungsanlagen, sofern die Immobilie gut gedämmt ist. Du kannst die Bilanz weiter verbessern, indem du beispielsweise einen Ökostromtarif buchst oder die Infrarotheizung mit deiner PV-Anlage verbindest.