Heizung auf Winterbetrieb umstellen: Tipps und Wissenswertes

Die Tage werden kürzer und die Temperaturen nähern sich, nicht nur nachts, einstelligen Werten. Spätestens jetzt wird es allerhöchste Zeit die Heizsaison zu eröffnen und die Heizung aus dem Sommer- in den Wintermodus umzuschalten.

Im Sommer spart es Energie, wenn die Heizung nur noch Warmwasser bereitstellen muss, anstatt auch die Zimmer aufzuheizen. Sobald die Temperaturen jedoch dauerhaft fallen, macht es Sinn die Heizung auf Winterbetrieb umzustellen und somit für wohlige Wärme in der Wohnung zu sorgen. Was Sie über die Umschaltung, die Temperatur und das richtige Heizen im Winter wissen sollten, verraten wir Ihnen hier.


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Wann sollte die Heizung auf Winterbetrieb umgestellt werden?

Einen festen Termin, zu dem Sie Ihre Heizung anstellen sollten, gibt es nicht. Wann genau der richtige Zeitpunkt dafür ist, hängt vor allem von den Temperaturen ab. Fachleute geben genauere Empfehlungen, wann Sie eine Heizung in den Winterbetrieb umstellen sollten – abhängig vom energetischen Zustand und der Gebäudeart. So reicht es in gut isolierten Niedrigenergiehäusern laut Empfehlung aus, die Heizung erst bei etwa 11 bis 14 °C Außentemperatur anzuschalten – in Passivhäusern sogar erst bei 10 °C.

Wann müssen Vermieter*innen die Heizung anstellen?

Für Vermieter*innen gilt: Fällt die Außentemperatur mehr als zwei Tage hintereinander unter 18 °C oder auch nur einen Tag unter 16 °C, so sind sie dazu verpflichtet, die Heizung anzuschalten. Als Eigenheimbesitzer*in können Sie sich daran ebenfalls orientieren – oder, bevor Sie frieren, schon früher im Winter mit dem Heizen beginnen. Aber auch Mieter*innen stehen in der Heizpflicht: Sie müssen dafür Sorge tragen, dass durch das richtige Heizen im Winter Schäden an der Mietsache vermieden werden, zum Beispiel durch Schimmel.

Weigert sich die Vermietung die Heizung anzustellen, sollte der Mangel sofort schriftlich mitgeteilt werden, samt einer Ankündigung von Mietminderung. Fallen die Temperaturen in der Wohnung unter 20° C, können an den kalten Tagen zwischen 5-20% Mietminderung angesetzt werden. Auch eine defekte Heizung während der Heizperiode sollten Mieter*innen sofort bei der Vermietung anzeigen. Dies ermöglicht nämlich eine Mietminderung von bis zu 100%.

Frau entspannt am Fenster

Damit wir es im Winter gemütlich haben, beginnt ab etwa Mitte Oktober die Heizsaison.

Wie kann man die Heizung von Sommer auf Winter umschalten?

Bei den meisten Heizungen müssen Sie keine spezielle Ein- bzw. Umstellung vornehmen, um vom Sommer- in den Winterbetrieb zu wechseln. Die Geräte erkennen automatisch, wenn die Temperatur unter einen bestimmten Wert fällt, und nehmen den Betrieb dann wieder auf. In Mietwohnungen übernimmt die Hausverwaltung ggf. die rechtzeitige Umstellung.

Müssen Sie bei Ihrer Heizung zur Umstellung in den Sommerbetrieb allerdings Einstellungen vornehmen, sollten Sie diese nun zum Winter wieder rückgängig machen. Es gibt beispielsweise Heizungsanlagen, bei denen Sie das Warmwasser abstellen oder einen Hebel für den Wechsel von Sommer- auf Winterbetrieb umlegen müssen.

Wie hoch ist die ideale Raumtemperatur im Winter?

Für Innenräume gilt als grobe Faustregel, dass 18 bis 20 °C Tagestemperatur völlig ausreichend sind. Allerdings gibt es je nach Verwendungszweck und Aufenthaltsdauer Unterschiede zwischen den einzelnen Räumen:

Raum Optimale Raumtemperatur
Flur- und Schlafzimmer 15–18 °C
Küche 15–18 °C
Arbeitszimmer 18–20 °C
Kinder- und Wohnzimmer 20–22 °C
Badezimmer 22–24 °C

Es gibt verschiedene Faktoren, die beeinflussen, auf welcher Heizungsstufe Sie die entsprechende Raumtemperatur erreichen. Lässt die Wärmedämmung des Hauses zu wünschen übrig, oder ist die Außentemperatur sehr gering, wird eventuell eine höhere Stufe benötigt. Zudem kann Ihre persönliche Wohlfühltemperatur von der idealen Raumtemperatur im Winter abweichen.

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Wie kann ich an der Heizung die Temperatur einstellen?

Viele Heizungen sind noch mit dem klassischen Thermostat mit den Zahlen 1 bis 5 am geriffelten Griff ausgestattet. Die einzelnen Zahlen stehen für die auf der jeweiligen Stufe erreichbaren Maximaltemperatur. Konkret bedeutet das:

  • Heizung Stufe 1: ca. 12 °C Temperatur
  • Heizung Stufe 2: ca. 16 °C Temperatur
  • Heizung Stufe 3: ca. 20 °C Temperatur
  • Heizung Stufe 4: ca. 24 °C Temperatur
  • Heizung Stufe 5: ca. 28 °C Temperatur

Im Normallfall reicht bei einer Heizung im Winterbetrieb die Stufe 3. Zusätzlich zu den Zahlen befindet sich am unteren Ende der Skala noch ein Sternchen. Stellen Sie die Heizung im Winter auf diese Markierung, heizt das Gerät zwar nicht, Sie stellen aber sicher, dass keine Frostschäden durch komplett verschlossene Leitungen entstehen.

Heizungsthermostat

Wer die Heizung auf Stufe 3 stellt, kann nicht viel verkehrt machen.

Übrigens: Viel hilft im Falle der Heizung nicht viel. Um einen Raum zügig auf Wohlfühltemperatur zu bekommen, reicht es völlig, wenn Sie das Thermostat auf Stufe 3 stellen – auf Stufe 5 geht es nicht schneller, es wird nur mehr Energie verbraucht. Liegt Ihre Wohlfühltemperatur bei über 20 Grad, sollten Sie das Thermostat wie oben beschrieben auf die entsprechende Stufe stellen.

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Smartes Heizen

Anstelle von manuellen Drehreglern ermöglichen smarte Thermostate die Steuerung der Heizung per App. Das ist nicht nur komfortabel, sondern spart auch Energie und Heizkosten. Das Tolle: Einen Fachbetrieb zum Tauschen der Thermostate brauchen Sie nicht. Mit etwas Geschick und einer Zange haben Sie Ihre Heizung zu Hause in kurzer Zeit selbst zum smarten System umgebaut.

Wie kann ich beim Heizen im Winter sparen?

Damit Sie beim Heizen nicht unnötig Energie verschwenden, stellen Sie am besten noch vor der Umstellung der Heizung in den Winterbetrieb sicher, dass die Heizung sauber und voll funktionsfähig ist. Eingebrannter Schmutz kann die Heizkörperleistung um bis zu 30 Prozent reduzieren – dann wird es nicht nur frisch(er), sondern auch teurer. In Mietwohnungen kommen meist in regelmäßigen Abständen Fachleute zur Wartung der Heizungsanlage und auch Wohnungseigentümer*innen sollten darauf nicht verzichten. Stellen Sie die Heizung im Winter das erste Mal an und sie bleibt kalt, ist es wahrscheinlich an der Zeit, den Heizkörper zu entlüften.

Ist Ihre Wohnung von anderen Wohnungen umgeben, strahlt häufig die (Heizungs-)Wärme der angrenzenden Wohnungen auf Ihre Räume ab – so können Sie selbst Energie sparen. Erdgeschosswohnungen sind manchmal etwas kühler, da die Kälte vom Boden bzw. aus dem Keller aufsteigen kann.

Ist es sinnvoll die Heizung nachts auszuschalten?

In der Nacht macht es den Wenigsten etwas aus, wenn die Temperatur in der Wohnung niedriger ist. Viel diskutiert wird daher die Nachtabsenkung, bei der sich die Heizleistung nachts automatisch verringert bzw. bei der Sie per Hand die Heizkörper etwas herunterdrehen. Diese Absenkung lohnt sich tatsächlich nur, wenn Sie nicht am nächsten Tag alle Heizungen wieder voll aufdrehen, um die verloren gegangene Wärme auszugleichen. Die Heizung nachts ganz auszuschalten, wird nicht empfohlen, da anderenfalls die Schimmelgefahr zunimmt und noch mehr Heizenergie für das erneute Aufheizen der Wohnung benötigt wird. Wie Sie die Heizung im Winter optimal nutzen, erfahren Sie in unserem Extraartikel zum Thema „Richtig Heizen und Lüften“.

Muss man ungenutzte Räume im Winter heizen?

Wer energiesparen möchte, stellt sich vielleicht die Frage, ob man im Winter alle Zimmer heizen muss. In den meisten Fällen benötigt es jedoch mehr Energie abgekühlte Räume neu aufzuheizen, als sie dauerhaft warm zu halten. Darum empfiehlt es sich ungenutzte Raume im Winter trotzdem zu heizen, wenn auch auf niedrigerer Temperatur. Wichtig ist dabei, dass die Raumtemperatur nicht unter 15° C fällt, da sich durch das Abkühlen der Wände das Risiko von Schimmelbildung erhöht. Auch ungenutzte Räume sollten zudem regelmäßig gelüftet werden, um die Luftfeuchtigkeit zu minimieren.

Wie muss man Heizen bei längerer Abwesenheit?

Durchgängiges Heizen ist nicht gerade billig. Darum fragen sich viele Menschen vor ihrem Winterurlaub, ob sie die Heizung wirklich anlassen müssen. Viel kostensparender wäre es doch die ganze Heizung abzustellen. Dies kann jedoch gefährlich werden: Bei Außentemperaturen unter dem Gefrierpunkt könnten dann Heizungs- und Wasserleitungen einfrieren und platzen. Sinnvoller ist es die Heizung bei längerer Abwesenheit auf 15° C Raumtemperatur einzustellen. Damit Ihnen auch keine anderen bösen Überraschungen blühen, überprüfen Sie vor dem Urlaub Ihren Einbruchschutz.