Lieferzeit von Wärmepumpen: Kürzere Wartezeiten in Sicht?

Wer auf eine Wärmepumpe umsteigen will, muss momentan mit langen Lieferzeiten rechnen. Die Hersteller veranschlagen in der Regel sechs bis zwölf Monaten. Unter Umständen müssen Kunden zum Teil noch länger warten. Doch woran liegt das und ist Änderung in Sicht? Diese Fragen beantworten wir in unserem Artikel.

Die Anbieter für Wärmepumpen stehen vor großen Herausforderungen. Die Bundesregierung will, dass in Zukunft pro Jahr 500.000 neue Wärmepumpen installiert werden. Gleichzeitig kämpft die Branche mit verschiedenen Herausforderungen. Dadurch liegen die Lieferzeiten für Wärmepumpen bei einigen Herstellern zwischen sechs bis zwölf Monaten. Doch es gibt Licht am Ende des Tunnels.


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Warum sind die Lieferzeiten für Wärmepumpen so lang?

In den vergangenen Jahren ist die Nachfrage nach Wärmepumpen deutlich angestiegen. Allein 2022 wurden laut Bundesverband Wärmepumpe e.V. (BWP) insgesamt rund 236.000 Wärmepumpen eingebaut (Neu- und Bestandbauten zusammen), ein Plus von 53,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr (154.000 Geräte). Mittlerweile werden Wärmepumpen in mehr als jedem zweiten Neubau (57 Prozent) installiert. Und auch im Jahr 2023 ist die Anzahl verbauter Wärmepumpen erneut angestiegen. Schätzungen gehen von rund 350.000 Stück aus.

Der Trend zur Wärmepumpe erhielt durch die Energiekrise und die damit befürchtete Gasmangellage zusätzlichen Auftrieb. Insbesondere infolge des Krieges in der Ukraine waren die Preise für Erdgas und Heizöl stark gestiegen. Auch wenn die Preise aktuell wieder auf das Vorkriegsniveau gesunken sind, sind viele Fachleute skeptisch, ob das in den nächsten Jahren so bleibt. Aufgrund der zunehmenden CO2-Bepreisung werden die Kosten für fossile Brennstoffe in den kommenden Jahren voraussichtlich wieder ansteigen.

Hinzu kommt politischer Druck, der die Verkaufszahlen von Wärmepumpen weiter steigen lässt: Mit der Neufassung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), die am 1. Januar 2024 in Kraft trat, kam zwar nicht das befürchtete sofortige Gasheizungsverbot. Allerdings müssen nun neu installierte Heizsysteme zu mindestens 65 Prozent auf erneuerbaren Energien basieren – spätestens ab 2028, wenn überall eine kommunale Wärmeplanung vorhanden sein muss und die 65-Prozent-Regelung bundesweit verbindlich wird.

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Fachkräftemangel und Logistiksektor als Herausforderung

Es gibt aber auch praktische Gründe, warum die Wartezeit für den Einbau von Wärmepumpen so lang ist. Zum Beispiel sind bei Planung und Einbau spezielle Kenntnisse und Fachwissen erforderlich. Daher bieten noch nicht alle Sanitär- und Heizungsfirmen die Installation dieser Systeme an. Und die Betriebe, die die Arbeiten durchführen können, sind meist lange im Voraus ausgelastet. Der Fachkräftemangel verhindert ebenfalls, dass der hohen Nachfrage entsprochen werden kann.

Dazu kommt: Wärmepumpen bestehen aus vielen Komponenten verschiedener Lieferanten. Verzögert sich die Lieferung bestimmter Teile, dauert auch die Produktion länger. Zudem ist trotz leichter Entspannungen der Transport- und Logistiksektor immer noch überlastet.

Ein Techniker im roten T-Shirt repariert eine Wärmepumpe im Garten.

Noch können nicht alle Fachbetriebe Wärmepumpe installieren – das sorgt für längere Wartezeiten.

Wie lange wartet man aktuell auf eine Wärmepumpe?

Laut Bundesverband Wärmepumpe liegen die aktuellen Lieferzeiten für Wärmepumpen durchschnittlich zwischen sechs und 18 Monaten. So geben zum Beispiel einige kleinere Hersteller an, aktuell etwa ein halbes Jahr zu brauchen, um eine Luft-Wasser-Wärmepumpe zu liefern. Bei den großen Wärmepumpen-Herstellern gestaltet sich die Situation sehr differenziert. Dabei unterscheiden sich die Wartezeiten nicht nur über alle Hersteller hinweg, sondern auch zwischen den einzelnen Modellen mit verschiedener Leistung und Größe eines Herstellers. Während einige Modelle zum Teil sofort lieferbar sind, ist bei anderen mit Wartezeiten von mehreren Monaten zu rechnen. Insofern ist es sinnvoll, wenn Sie eine Anfrage zur Installation der Wärmepumpe Ihrer Wahl stellen, um so ganz konkrete Informationen zur Verfügbarkeit und zur möglichen Wartezeit zu erhalten.

Wie werden sich die Lieferzeiten von Wärmepumpen künftig verändern?

Die Wärmepumpen-Branche hat in den letzten Monaten viel dafür getan, sich besser aufzustellen. Viele hundert Millionen Euro wurden investiert, um Produktionskapazitäten in Deutschland und angrenzenden EU-Ländern, besonders in Polen, Tschechien und der Slowakei, auszubauen. So soll der steigenden Nachfrage besser entsprochen werden können. In manchen Fabriken können nun bis zu 100.000 Wärmepumpen pro Jahr produziert werden. Vaillant beispielsweise errichtet zusätzlich auch eine neue Fabrik für Elektronikkomponenten, die noch 2024 in Betrieb gehen soll.

Das Ziel der Bundesregierung lautet, dass in Deutschland rund 500.000 neue Wärmepumpen pro Jahr eingebaut werden sollen. Darauf stellt sich die Branche immer besser ein. Neben dem Ausbau von Produktionsstätten werden auch Liefernetzwerke immer weiter optimiert. Zudem betreten immer mehr neue Akteure den Markt, etwa der schwedische Wärmepumpen-Spezialist Aira oder Anbieter aus China und Japan. Durch die Konkurrenz könnten nicht nur die Preise sinken, sondern sich auch die Lieferzeiten für Wärmepumpen erheblich verkürzen. Allerdings liegt die Prognose des Bundesverbands Wärmepumpe e.V. für 2024 noch weit unter den Zielen der Bundesregierung. So geht der BWP davon aus, dass 2024 etwa 260.000 Wärmepumpen abgesetzt werden können. Bleibt abzuwarten, wie sich die Marktsituation in den nächsten Jahren entwickeln wird.

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