Smarte Rauchmelder: Zusätzliche Sicherheit für dein Heim?

Smarte Rauchmelder bieten zusätzliche Sicherheit fürs eigene Heim. Sie sind aber auch teurer – lohnt sich der Aufpreis? Wir klären, was einen Rauchmelder eigentlich smart macht und für welche Situationen sich die vernetzten Geräte wirklich eignen.

Wir erklären dir, welche Vorteile smarte Rauchmelder bringen und warum du generell auf einen Rauchwarnmelder nicht verzichten solltest.

Was sind Rauchmelder?

Bei Rauchmeldern, um die es im Folgenden geht, handelt es sich genauer gesagt um „Rauchwarnmelder“. Denn „Rauchmelder“ im eigentlichen Sinn kommen nur in öffentlichen Gebäuden zum Einsatz und sind mit einer Brandmeldezentrale (BMZ) verbunden, die im Notfall sofort die Feuerwehr alarmiert. Doch umgangssprachlich hat sich der Begriff Rauchmelder auch für private Rauchwarnmelder durchgesetzt – weshalb wir ihn hier ebenfalls verwenden.

Ein klassischer Rauchmelder – erkennbar an der runden Form mit den Lüftungsschlitzen – schlägt Alarm, wenn er Rauch oder Qualm registriert. Das Piepen ist so laut, dass es dich auch im Schlaf zu wecken vermag. Dadurch wirst du rechtzeitig vor einem Brand gewarnt und kannst dich und deine Familie unverzüglich in Sicherheit bringen sowie die Feuerwehr verständigen. Die große Taste in der Mitte dient der Stummschaltung (z.B. bei Fehlalarmen) und dem Funktionstest.

Neben den klassischen Rauchmeldern gibt es außerdem vernetzte Rauchmelder, die untereinander verbunden sind und beim Auslösen eines Rauchmelders im System gemeinsam Alarm schlagen. Außerdem gibt es smarte Rauchmelder, die sich in ein Smart-Home-System integrieren lassen. Weitere Informationen zu diesen beiden Arten von Rauchmeldern folgen weiter unten.

Warum sind Rauchmelder Pflicht?

Mehr als 200.000 Brände pro Jahr registrieren die Feuerwehren deutschlandweit. Rund 6.000 Verletzte mit Langzeitschäden und über 300 Tote sind dabei zu beklagen. 95 Prozent davon fallen den Brandgasen zum Opfer, nicht den Flammen. Und 70 Prozent der Betroffenen werden nachts im Schlaf vom Brand überrascht.

Rauchmelder können also Leben retten. Daher gibt es mittlerweile in allen Bundesländern eine Pflicht, sie einzubauen. In den meisten Ländern gilt sie für Bestands- und Neubauten gleichermaßen. Nur in Sachsen sind Bestandsbauten erst nach einem „erheblichen Umbau“ von der Rauchmelder-Pflicht betroffen.

Feuer im Treppenhaus

Jedes Jahr wird die Feuerwehr zu 200.000 Bränden gerufen.

Wer ist für Einbau und Wartung verantwortlich?

In der Regel ist der Eigentümer bzw. der Vermieter für den Einbau der Rauchmelder verantwortlich. Er darf die Einbaukosten auf die Miete umlegen – aber pro Jahr nur zu 8 Prozent. Bei 120 Euro für sechs einfache Rauchmelder beispielsweise entspricht das einer Mietsteigerung von 9,60 Euro im Jahr bzw. 0,80 Euro pro Monat.

Wer die Wartung übernimmt – die regelmäßige Kontrolle bzw. den Austausch von Batterien – wird in den Landesbauordnungen regelt. In einigen Ländern ist der Mieter zuständig, in anderen der Vermieter. Die Wartungspflicht kann auch einem Hausmeisterdienst übertragen werden.

Wo müssen Rauchmelder angebracht werden?

Folgende Räume müssen immer mit einem Rauchmelder ausgerüstet sein:

  • Schlafzimmer
  • Kinderzimmer
  • Flure, die als Rettungswege dienen

Da die Rauchmelder-Pflicht in der Regel für Räume gilt, in denen Menschen schlafen, ist der Einbau im Wohnzimmer in vielen Bundesländern nicht vorgeschrieben. Eine Ausnahme besteht für Berlin und Brandenburg: Hier benötigen alle Aufenthaltsräume einen Rauchmelder, und damit auch Wohn- und Arbeitszimmer.

Wie funktioniert ein Rauchmelder?

Entsprechend der Art und Weise, wie die Rauchmelder Rauch erkennen, werden sie in drei Kategorien eingeteilt:

  • Foto-optische Rauchmelder: Im Innern des Rauchmelders sendet eine Leuchtdiode in regelmäßigen Abständen einen Infrarot-Impuls zu einer Fotozelle. Strömen durch die Lüftungsschlitze Rauchpartikel ins Innere, gelangt der Lichtstrahl nicht mehr ungehindert zur Fotozelle. Diese Art von Rauchmeldern ist die am häufigsten eingesetzte Variante, in Bädern und Küchen kann es allerdings durch Wasserdampf zu Fehlalarmen kommen.
  • Thermo-optische Rauchmelder: Diese Rauchmelder überwachen nicht nur die Konzentration von Rauchpartikeln in der Luft, sondern auch die Umgebungstemperatur. Übersteigt diese einen Schwellenwert, fängt der Rauchmelder an zu piepen. Dadurch lassen sich Fehlalarme wie bei foto-optischen Rauchmeldern minimieren.
  • Ionisationsrauchmelder: Diese Variante kann schon sehr frühzeitig Alarm schlagen, weil auch kleinste Rauchpartikelkonzentrationen erkannt werden. Jedoch gestaltet sich die Entsorgung problematisch, weil in diesen Rauchmeldern ein radioaktives Element eingebaut wird. Dieses ist allerdings unbedenklich, solange das Gerät nicht geöffnet wird.

Viele smarte Rauchmelder wie Google Nest Protect verfügen neben dem Rauch- auch über ein Kohlenmonooxidsensor, der zum Beispiel Schwelbrände erkennen kann.

Rauchmelder im Wohnzimmer

Rauchmelder erkennen frühzeitig Qualm und Rauch – und können so Leben retten.

Was ist ein vernetzter Rauchmelder?

Ein vernetzter Rauchmelder geht über den klassischen, einfachen Rauchmelder hinaus. Während diese einzelne Räume schützen, können sich vernetzte Geräte untereinander verbinden. Das passiert meist per Funk, lässt sich bei einigen Modellen auch per Kabel umsetzen (z.B. bei KNX-Systemen).

Bei Funk-Rauchmeldern funktionieren die einzelnen Geräte als Repeater, die das Signal der angrenzenden Rauchmelder weitergeben. Die Vernetzung ist praktisch, wenn ein Rauchmelder im Keller die Brandgefahr erkennt und die Warnung dann alle anderen Rauchmelder im Haus erreicht. So piept auch der Rauchmelder im Dachgeschoss, wo du dich vielleicht gerade aufhältst.

Was kann ein smarter Rauchmelder?

Der große Vorteil eines smarten Rauchmelders gegenüber einem klassischen oder vernetzten Gerät ist, dass sich im Fall einer Aktivierung verschiedene Abläufe mit weiteren Smart-Home-Elementen definieren lassen: Zum Beispiel, dass sich die Jalousien öffnen, Fenster schließen, eine externe Alarmsirene aufheult und das Außenlicht aufflackert, um Nachbarn zu warnen. Auch können Fluchtwege automatisch beleuchtet werden. Die Zentralsteuerung schickt dir eine Push-Nachricht aufs Handy, um dich zu informieren. Dadurch weißt du auch auf der Arbeit oder im Urlaub, was zuhause vor sich geht.

Wenn du auf der sicheren Seite sein willst, kannst du in kritischen Räumen (z.B. Wohnzimmer, Flur oder Keller) eine Kamera ins Smart Home einbinden. Meldet sich der smarte Rauchmelder bei dir, schaltest du auf deinem Smartphone die Videokamera in dem betreffenden Raum an, um dir selbst ein Bild zu machen – ist es nur ein Fehlalarm oder wirklich ein Fall für die Feuerwehr?

Ein smarter Rauchmelder kann auch zu einem Teil des Alarmsystems werden. Dazu wird er mit Bewegungsmeldern und Tür- bzw. Fensterkontakten verbunden. Registrieren die Sensoren ungewöhnliche Bewegungen, die auf einen Einbruch hindeuten, schlägt der Rauchmelder ebenfalls Alarm und vertreibt die unerwünschten Gäste. So trägt der smarte Rauchmelder dazu bei, die Sicherheit im Smart Home zu erhöhen.

Darüber hinaus kannst du den Alarm eines smarten Rauchmelders im Falle eines Fehlalarms auch über dein verbundenes Smartphone deaktivieren – ohne auf eine Leiter zu steigen und die Deaktivierung am Gerät selbst vornehmen zu müssen.

Welcher Smart Home Rauchmelder ist der beste?

Die Frage lässt sich naturgemäß nicht pauschal beantworten. Deshalb präsentieren wir dir hier eine Übersicht über beliebte Modelle in verschiedenen Preisstufen.

Modell Besonderheiten Preis
Gira Dual Q 0524 02 / I01 Kombiniert Rauch- und Hitzemelder, keine störende LED-Lampe, Vernetzung per Kabel oder Funk, 10 Jahre Batterielaufzeit ca. 40 Euro
Brennenstuhl Connect WRHM01 Kombiniert Rauch- und Hitzemelder, Vernetzung per WLAN, 1 Jahr Batterielaufzeit ca. 40 Euro
Magenta Smart Home Rauchmelder Vernetzung per WLAN, 10 Jahre Batterielaufzeit ca. 40 Euro
Bosch Smart Home Rauchmelder Notlicht-Scheinwerfer integriert, Vernetzung per Funk, 10 Jahre Batterielaufzeit ca. 60 Euro
Netatmo Smarter Rauchmelder Vernetzung per WLAN, keine Smart Home Zentrale erforderlich, 10 Jahre Batterielaufzeit ca. 100 Euro
Nest Protect Rauchmelder Kombiniert Rauch- und CO-Melder, Vernetzung per WLAN, keine Smart Home Zentrale notwendig, 2 Jahre Batterielaufzeit ca. 130 Euro

 

Wer darf Rauchmelder installieren?

Über Putz sind kabelgebundene Rauchmelder kein Hingucker, daher werden sie meist eher bei Neubauten in der Bauphase unter Putz installiert. Dafür ist professionelle Unterstützung durch einen Elektriker notwendig. Klassische und funkbasierte Rauchmelder (ob smart oder „nur“ vernetzt) kannst du meist auch allein anbauen. Du musst dich vorher aber vergewissern, dass du beim Bohren kein Stromkabel erwischt! Die App hilft dir bei der Einrichtung des Systems.

Batterie eines Feuermelders

Bei manchen Rauchmeldern muss alle ein bis zwei Jahre die Batterie ausgetauscht werden.

Wie wird der smarte Rauchmelder eingebaut?

Die Installation des Gerätes an sich läuft genauso ab wie bei klassischen Rauchmeldern auch – sie werden mittig an der Zimmerdecke und mit genügend Abstand zu den Wänden angeschraubt.

Damit du alle Funktionen eines smarten Rauchmelders auch nutzen kannst, musst du ihn meist in dein Smart Home einbinden. Dafür benötigst du eine Zentraleinheit (auch „Hub“, „Bridge“ oder „Gateway“ genannt). Per Smart-Home-App überwachst und steuerst du Geräte über die Zentraleinheit. Es gibt aber auch smarte Rauchmelder, die sich direkt mit einer Smartphone-App steuern lassen; ein Hub ist nicht notwendig.

Bei der Auswahl ist wichtig, dass der Rauchmelder und dein Smart-Home-System kompatibel sind:

  • Einige Geräte lassen sich über WLAN miteinander vernetzen, zum Beispiel der Magenta Smart Home Rauchmelder (Telekom) oder Nest Protect (Google). Damit das System aber den Rauch auch meldet, muss zu diesem Zeitpunkt in dem Raum eine funktionierende WLAN-Internetverbindung bestehen.
  • Andere Systeme verwenden einen offenen Funkstandard wie Zigbee, so der smarte Rauchmelder von Bosch. Die einzelnen Smart Home Geräte dürfen nicht zu weit voneinander entfernt sein, damit das Funksignal übertragen wird.

Viele Hersteller ermöglichen es mittlerweile auch, dass sich der smarte Rauchmelder mit einem Sprachassistenten wie Alexa (von Amazon) steuern lässt – das ist besonders praktisch für Smart-Home-Einsteiger.

Aus-Knopf am Feuermelder

Auf einen jährlichen Funktionscheck solltest du nicht verzichten.

Wie lange piept ein Rauchmelder?

Bei Brandgefahr ertönt der Rauchmelder so lange, bis sich der Rauch verzogen hat bzw. der Brand gelöscht wurde.

Piept ein Rauchmelder alle 30 Sekunden leise auf, obwohl keine Brandgefahr besteht, sind in der Regel die Batterien leer. Das Piepen beginnt mindestens vier Wochen, bevor die Batterien zuneige gehen – diese Funktion ist gesetzlich vorgeschrieben und soll verhindern, dass du die schwindende Leistungsbereitschaft deines Rauchmelders nicht mitbekommst. Das Piepen hört erst auf, wenn du die Batterien gewechselt hast.

Bei sog. 10-Jahres-Rauchmeldern muss in diesem Fall der gesamte Rauchmelder gewechselt werden. Hier wurde eine Lithium-Batterie verbaut, die mehrere Jahre am Stück durchhält. Allerdings kann sie nicht separat ausgetauscht werden.

Fazit: Smarte Rauchmelder bieten zusätzliche Sicherheit

Der Rauchmelder in privaten Haushalten ist mittlerweile Pflicht. Denn er rettet Leben (und dein Eigentum). Anstelle eines klassischen Rauchmelders solltest du aber auf die smarte Variante setzen. Als wichtiger Bestandteil eines Smart-Home-Systems bedeutet sie zusätzliche Sicherheit für dich und deine Familie.

Zum einen schützt der smarte Rauchmelder zuverlässig dein Zuhause vor Bränden, zum anderen kannst du ihn für den Einbruchschutz einsetzen. Dann schrillt die Sirene auch bei unerwünschten Gästen auf. Nicht zuletzt spricht für einen smarten Rauchmelder, dass das System dich per Push-Nachricht über Gefahren informiert – ein Gefühl von Sicherheit, auch wenn du nicht zu Hause bist.

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