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Mit der Liberalisierung öffnete der Gesetzgeber die Märkte für Strom und Gas für den freien Wettbewerb. Sie unterliegen jedoch einer staatlichen Regulierung.
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Geschichte der Liberalisierung

Bis 1998 war die Welt der deutschen Energieversorger eine gänzlich andere als heute: Jedes Unternehmen hatte sein abgegrenztes Versorgungsgebiet, im Monopol konnte nichts passieren. Kunden konnten nur von diesem einen Anbieter Energie beziehen. Konkurrenz gab es allenfalls im Wärmemarkt, wo sich das Erdgas gegen Öl zu behaupten hatte.

Als der damalige Bundeswirtschaftsminister Günter Rexrodt die „Liberalisierung“ der Energiewirtschaft einläutete und damit europäische Beschlüsse umsetzte, hielten das die meisten Manager für schlicht nicht realisierbar. Da hieß es: „Fremden Strom durch die eigenen Netze leiten? Das geht doch nicht! Und wie soll man das dann überhaupt abrechnen? Wer will das auch? Da hat doch keiner drum gebeten!“

Aber es ging dann alles ziemlich schnell: Als Erste erkannten die großen Industrie- und Handelsfirmen, dass sie nun zwischen mehreren Stromlieferanten würden wählen können. Also holten sie sich Angebote ein, setzten damit ihren angestammten Versorger unter Druck oder wechselten gleich woandershin.

Auch technisch und buchhalterisch war die Liberalisierung möglich, einige Jahre davor hat der Telekommunikationsmarkt dies gezeigt. Damals erfasste eine große Sorge die Branche: Wenn nun nicht nur einige Großkunden, sondern die vielen Haushaltskunden auch die neue Freiheit nutzen würden? Also bereiteten sie sich auf die neue Situation vor, entwickelten Energiemarken, Services sowie Dienstleistungen und begannen um Kunden zu werben.

Die erste Energiemarke, die 1999 auf den frisch liberalisierten Markt kam, war Yello Strom. Sie besitzt weder eigene Netze noch erzeugt sie selbst Strom. Die bundesweite Vertriebsgesellschaft wurde von der EnBW gegründet und gehört auch heute noch zum Unternehmen.

Seit 2007 ist auch der Gasmarkt liberalisiert. Zwar wurden die Grundlagen dazu 1998 geschaffen. Bis der freie Wettbewerb jedoch in Gang kam, dauerte es noch einige Jahre.

Zu Beginn der Liberalisierung wechselten dann auch tatsächlich relativ wenige Privatkunden zu anderen Lieferanten. Quoten zwischen zwei und vier Prozent waren erträglich. Doch mit der Zeit wurden es mehr, vor allem, als im Internet zahlreiche Vergleichsportale den Wechsel vereinfachten – und auch Politik und Verbraucherverbände dazu ermutigten. Seit Beginn der Liberalisierung haben nach Angaben des BDEW etwa 47 Prozent aller Haushalte in Deutschland ihren Stromanbieter gewechselt, rund 37 Prozent sind es bei Erdgas (Stand: 2020).

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