Auf einer Fläche von rund 100 ha wurde südlich der Gemeinden Hergersweiler und Winden in der Gemeinde Freckenfeld im Landkreis Germersheim, Rheinland-Pfalz, ein gemeinsamer Windpark der Gesellschaft für Alternative Ingenieurtechnische Anwendungen (GAIA) und der EnBW Windkraftprojekte GmbH errichtet. Der Windpark mit sechs Windkraftanlagen ist im Dezember 2017 in Betrieb gegangen und liefert nun Energie für rund 13.700 Haushalte.
Die häufigsten Fragen (FAQ)
Wieviel Fläche wird der landwirtschaftlichen Nutzung entzogen?
Die für die Betriebszeit der Windenergieanlagen (20-30 Jahre) versiegelte Fläche hat eine Größe von 1.700 m² für Fundament und Kranstellfläche. Für den Bau notwendige zusätzliche Montageflächen werden nach Inbetriebnahme wieder zurückgebaut.
Wird der Wert meiner Immobilie durch die Errichtung der Windenergieanlagen beeinträchtigt?
Zahlreiche Studien belegen, dass ein dauerhafter Wertverlust nicht durch Windenergieanlagen versucht ist. Maßgebliche Gründe, die den Wert beeinflussen, sind vielmehr in ökonomischen und demografischen Einflüssen zu sehen.
Wie laut sind Windenergieanlagen in der Regel? Werden die strengen Grenzwerte für Schallimmissionen eingehalten?
Aufgrund kontinuierlicher aerodynamischer Verbesserung verursachen moderne Windenergieanlagen nur noch moderate Betriebsgeräusche. Bei maximaler Anlagenauslastung (Nennleistung), d.h. bei hohem Windaufkommen, liegen die Geräuschemissionen an der Nabe bei rund 106 dB (A). Mit zunehmender Entfernung baut sich der Schall jedoch ab, so dass die gebietsbezogenen Immissionsrichtwerte der TA-Lärm eingehalten werden. Die Auswirkungen der Geräuschemissionen werden im Genehmigungsverfahren nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz geprüft. Das Gesetz verweist hierbei auf die TA Lärm. Diese stellt in Deutschland die zentrale Beurteilungsgrundlage für Geräusche dar, welche von gewerblichen bzw. industriellen Anlagen ausgehen.
Wie hoch ist der Schallpegel (dB A) durch die WKA in den Ortslagen von Freckenfeld, Dierbach, Minfeld, Hergersweiler, Vollmersweiler?
Für den WP Freckenfeld wurde eine Immissionsprognose entsprechend der TA-Lärm durchgeführt. Für die Berechnung der Lärmimmissionen am Standort Freckenfeld wurden die in der Umgebung des Standorts liegenden Immissionsorte untersucht. Die Auswahl der für die Schallimmissionsprognose relevanten Immissionsorte am Standort erfolgte auf der Basis des nach der TA-Lärm definierten Einwirkungsbereichs der geplanten WEA. Die zulässigen Nacht-Immissionsrichtwerte werden an allen Immissionsorten eingehalten.
Entsteht Infraschall durch vorbeistreichen der Flügel vor dem Turm?
Windenergieanlagen erzeugen wie viele andere technische Anlagen Geräusche in einem weiten Schallspektrum. Dazu gehören auch tieffrequente Geräusche (Geräusche mit einem vorherrschenden Energieanteil im Frequenzbereich unter 90 Hz) und Infraschall (Frequenzbereich unterhalb von 20 Hz). Weitere typische Infraschallquellen sind Verkehr, häusliche Quellen wie z.B. Wasch- und Spülmaschinen oder auch Meeresrauschen. Infraschall ist daher ein weit verbreitetes Phänomen und keineswegs ein spezielles Kennzeichen von WEA. Im Ergebnisbericht des Landesumweltamts Baden-Württemberg (2015) zu „Tieffrequente Geräusche inkl. Infraschall von Windkraftanlagen und anderen Quellen“ wird nachfolgendes Fazit gezogen:
„Infraschall wird von einer großen Zahl unterschiedlicher natürlicher und technischer Quellen hervorgerufen. Er ist alltäglicher und überall anzutreffender Bestandteil unserer Umwelt. Windkraftanlagen leisten hierzu keinen wesentlichen Beitrag. Die von ihnen erzeugten Infraschallpegel liegen deutlich unterhalb der Wahrnehmungsgrenzen des Menschen. Es gibt keine wissenschaftlich abgesicherten Belege für nachteilige Wirkungen in diesem Pegelbereich.“
Messungen verschiedener Landesumweltämter sowie von anerkannten Messinstituten haben vielfach belegt, dass von Windenergieanlagen zwar Infraschall ausgeht, dieser jedoch immissionsseitig deutlich unterhalb der Wahrnehmungsschwelle des Menschen. Oft liegt der Infraschallpegel auch unterhalb des Infraschallpegels des Umgebungsgeräusches, in vielen Situationen konnte sogar zwischen den Messwerten bei an- und ausgeschalteter WEA kein Unterschied festgestellt werden. Die Wirkungsforschung hat bisher keine negativen Wirkungen im Bereich unterhalb der Wahrnehmungsschwelle festgestellt.
Des Weiteren zeigt die aktuelle Studie des LUBW, dass der Infraschallpegel in der Umgebung von WEA auch bei Abständen zwischen 150 – 300m deutlich unterhalb der menschlichen Wahrnehmungsschwelle liegen. In 700m Abstand zur WEA war in der gleichen Studie zu beobachten, dass sich beim Einschalten der WEA der gemessene Infraschall-Pegel nicht mehr nennenswert erhöht.
Wie viele Transporte sind für die Errichtung der Windenergieanlagen notwendig?
Für den Bau des Fundaments sind je Windenergieanlage etwa 100-120 Lastkraftwagen (Beton und Bewehrungsstahl) erforderlich. Zusätzlich fahren ca. 30 Schwer- und Langtransporte die Großkomponenten (Turm, Rotorblätter) jeden Standort an. Die letztgenannten Transporte finden überwiegend nachts statt.
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