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Wie wichtig ist Dir die Energiewende?

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Unfassbar wichtig. Neben der Familie, der eigenen Gesundheit und dem Wohl des Miniatur Wunderlands steht bei mir sowohl im privaten wie auch im beruflichen Bereich die Energiewende direkt an nächster Stelle. Vor dem Klimawandel habe ich als Mensch großen Respekt – mehr als vor einem Atomkrieg beispielsweise, den ja derzeit viele Leute fürchten. Ich persönlich halte es für wahrscheinlicher, dass uns der Klimawandel um die Ohren fliegt. Deshalb wünsche ich mir so sehr, dass sich viele Leute endlich einmal näher mit der Energiewende beschäftigen. Weg von den Stammtischparolen, hin zur Physik und den Fakten. Ausprobieren, gucken, nicht nur reden und pöbeln. Wir haben in Deutschland mehr als 16 Millionen Einfamilienhäuser, aber in wie vielen Auffahrten stehen Ladestationen und Elektroautos?

Ich bin bei dem Thema Energiewende hin- und hergerissen zwischen Emotionen, Wut, Fantasie und Vorfreude auf die Zukunft in sauberen Städten mit mehr Radverkehr. Wir haben mit der Energiewende das Potenzial, eine viel schönere Welt zu schaffen. Gleichzeitig können wir mit der Energiewende etwas gegen die größte Bedrohung der Menschheit tun.

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Welche Rolle spielt der Klimaschutz im Miniatur Wunderland?

In Kooperation mit der EnBW sind fünf Schnellladeparks mit insgesamt 32 Ladepunkten für E-Mobilität im Miniatur Wunderland entstanden. (Foto: EnBW)

Wir haben die Energiewende genauso wie die Welt da draußen lange Zeit verschlafen und hängen nun bei der Umsetzung ziemlich hinterher. Das liegt daran, dass wir unglaublich gerne neue Abschnitte bauen. Gleichzeitig beansprucht die Wartung bestehender Abschnitte mittlerweile sehr viel Aufmerksamkeit, für Modernisierungen blieb bislang kaum Zeit übrig. Die nehmen wir uns jetzt aber immer mehr, um auch die Verkehrswende beispielsweise abzubilden. Im Januar habe ich gesagt, dass ich E-Autos, Ladestationen, Fahrradwege, Citybikes und Carsharing möchte. Ein Mitarbeiter macht vermutlich jetzt die nächsten Jahre nichts anderes, als E-Autos als Modellautos zu bauen. Die EnBW-Schnellladeparks sind der erste große visuell sichtbare Schritt unserer Verkehrswende im Miniatur Wunderland. Darüber hinaus bauen wir derzeit auch sehr viele Solaranlagen und modernisieren bestehende Windräder, um die Energiewende voranzutreiben – ganz wie im realen Leben.

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Habt Ihr den Ehrgeiz, in Sachen Energiewende mit dem Miniatur Wunderland auch einmal weiter als die Realität zu sein?

Vor fünf Jahren haben wir tatsächlich mit der Idee gespielt, einen unserer Abschnitte zu nehmen und zu zeigen, wie eine komplett emissionsfreie Stadt oder Region aussehen und funktionieren könnte. Ich ärgere mich heute sehr darüber, dass wir diese Idee nicht umgesetzt haben. Das lag nicht nur am Zeitmangel, sondern vor allem daran, dass sich so ein Projekt aus meiner Sicht nur mit mehreren starken Partnern gemeinschaftlich umsetzen lässt. Als Beispiel könnten wir unsere fiktive Stadt „Knuffingen“ mit vielen Beteiligten komplett CO₂-neutral machen, das ist nach wie vor eine aus unserer Sicht interessante Vision. Gleichzeitig diskutieren wir derzeit den Plan, ob wir nicht im Rahmen einer Sonderausstellung auf ein paar Quadratmetern zeigen, wie sich die Welt durch den Klimawandel verändert – je nach Grad-Ziel. Aber mit steigender Erwärmung sind so viele komplexe Probleme gleichzeitig darzustellen, die sich durch die Klimaveränderung ergeben, dass wir auch dieses Projekt bislang immer wieder verschoben haben.

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Bei YouTube hast Du zuletzt in einem längeren Clip die Vorteile der Elektromobilität beleuchtet. Selbst bist Du auch begeisterter Fahrer eines E-Autos?

Ich bin automobil sozialisiert und durchaus an Autos interessiert. 2014 habe ich meinen Achtzylinder-Dodge verkauft und bin zunächst auf ein Hybridauto umgestiegen, später dann auf ein komplett elektrisch betriebenes Fahrzeug. Längst gehöre ich zu denjenigen, die nach vielen Jahren positiver Erfahrungen mit E-Mobilität sagen: Warum zurück zum Verbrenner? Die Reichweiten sind mittlerweile gut, die Zahl der Ladestationen wächst. Ich fliege inzwischen nicht mehr und fahre mit meinem Elektroauto nach Portugal in den Urlaub. Klar, ein neues Elektroauto ist insbesondere bei den deutschen Herstellern sehr teuer, da wird es noch Jahre dauern, bis diese Fahrzeuge günstig auf dem Gebrauchtmarkt auftauchen – wobei es inzwischen zum Glück auch durchaus attraktive Leasingangebote für „Otto Normalverbraucher“ gibt. Und aus China kommen neue, vergleichsweise bezahlbare E-Autos auf den Markt. Es wird spannend, wie sich die Elektromobilität entwickelt. Ich bin jedenfalls davon überzeugt, dass E-Autos ein großer Fortschritt für die Verkehrswende und die Energiewende sind.

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