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Beton fräsen in der Senkrechten

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Beton ist ein wichtiger Baustoff auch bei EnBW in ihren Kraftwerken und weiteren Gebäuden. Müssen Betonoberflächen behandelt werden, ist umfangreiche Handarbeit gefragt – besonders an schwer zugänglichen Bereichen. Kann man das automatisieren? Die EnBW hat mit Kollegen aus den Kraftwerken und einem führenden Unternehmen der Oberflächentechnik einen Fräsroboter erfunden, der Sanierung und Abbau von Wänden und Ecken automatisiert und erleichtert.

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Bahn für Bahn trägt die Fräse an der senkrechten Wand ab.

Kollege Roboter übernimmt

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Dank seiner statischen und bauphysikalischen Eigenschaften zählt Beton zu den am meisten genutzten Baustoffen – auch in zahlreichen Bauwerken der EnBW. Aus Kraftwerken, dem Transport- und Verteilnetz sowie Dämmen und Wehren ist er nicht wegzudenken.

Bei der Behandlung und Weiterbearbeitung von Betonoberflächen gilt: Je größer die Flächen, desto wertvoller werden dabei maschinelle Verfahren – für Mensch und Umwelt - und kurze Bauzeiten. Betonböden abzufräsen ist heute technisch gelöst. Wenn es allerdings in die Vertikale gehen soll, fehlt es bislang an geeigneten Maschinen.

Hierzu hatten Kraftwerksmitarbeiter mit dem EnBW-Forschungsbereich eigene Ideen entwickelt. Mit diesen stießen sie bei Experten für Oberflächentechnik, dem mittelständischen Unternehmen Contec, auf offene Ohren. Gesagt – getan: Contec wurde Lizenznehmer, hat die Erfindung gebaut und in einer Umspannanlage der EnBW-Tochter NetzeBW erfolgreich getestet.

Meilensteine

2015
beginnt die EnBW die Betonfräse zu entwickeln
2016
Testbetrieb an EnBW-Gebäude in Stuttgart
2016
zwei weitere Varianten der Betonfräse werden entwickelt
2017
die Betonfräse ist einsatzfähig
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Die neue Wandfräse kann senkrechte Betonoberflächen weitgehend ferngesteuert abtragen und zur weiteren Behandlung vorbereiten, und das bis zu einem Zentimeter Tiefe in einem Arbeitsgang. Zahlreiche Nachfragen bei Contec belegen den Bedarf nach Maschinen zur Bearbeitung von Wänden.

Contec erschließt der EnBW-Erfindung Einsatzmöglickeiten, die von Region und Anwendung weit über die EnBW mit ihren Stauwehren, Kraftwerksanlagen oder Betriebsgebäuden hinausgehen. Auch verunreinigte Oberflächen wie bei der Bioenergie sind kein Problem: Das abgetragene Material wird getrennt verwahrt.

Um Wandbereiche vollständig bearbeiten zu können, sind zusätzlich zwei weitere, aufeinander abgestimmte Varianten der Betonfräse in der Entwicklung. Eine Maschine soll Kanten, Ecken, Nuten, Absätze und kleinere Flächen erreichen. Eine dritte Variante soll Wandbereiche niedriger als 50 Zentimetern Höhe abtragen können. Das eröffnet auch neue Möglichkeiten, zum Beispiel im Straßenbau bei Brücken.

Auf einen Blick

Name: Betonfräse

Status: Demonstrationsphase

Ziel: Erleichterung bzw. Beschleunigung des Abtrags von Betonflächen durch Automatisierung

Stimmen zum Projekt

Die in zwei Jahren gemeinsam mit der Firma Contec entwickelte - Oberflächenfräse erlaubt den schnellen, automatisierten Abtrag senkrechter Betonflächen in einem Arbeitsgang. Das verkürzt und erleichtert alle Bauvorhaben, in denen große Wandoberflächen behandelt werden müssen.

Bernhard Heyder, EnBW

So funktioniert die Betonfräse

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Die mannshohe Betonfräse im Testeinsatz an einer Wand

Alle Elemente der Fräse sind auf einem Raupenfahrwerk montiert. Die Konstrukteure haben besonders auf Kippstabilität, eine große Grundfläche, hohes Eigengewicht und einen niedrigen Schwerpunkt geachtet. Denn die Fräse muss einen ausreichenden Anpressdruck ausüben. Dazu wird das Fahrwerk in Richtung Wand gekippt. Per Fernbedienung lässt sich die Betonfräse an ihrem Einsatzort manövrieren.

Herz der Maschine ist der Fräskopf. Eine Hubeinrichtung fährt ihn bis zur maximalen Höhe aus. Parallel angeordnete diamantbeschichtete Scheiben und Hartmetalllamellen erledigen den Betonabtrag. Das kann an Wänden bis in eine Höhe von 4,5 Metern reichen und bis zu zehn Millimeter Tiefe in die Wand. Je nach Abtragtiefe schafft die Maschine zwischen 10 und 25 Quadratmeter pro Stunde. Mithilfe einer leistungsfähigen Absaugvorrichtung und speziellen Staubfiltern wird das abgetragene Material gesammelt.