Von Kohle über Erdgas zu Wasserstoff
Klimaneutral bis 2035 – mit diesem Versprechen legt sich die EnBW auf ihren Beitrag zum Klimaschutz im Sinne des Pariser Abkommens von 2015 fest. Für die EnBW bedeutet das einerseits, die erneuerbaren Energien weiter systematisch auszubauen, andererseits will sie mittelfristig aus der Nutzung von Kohle und langfristig aus der Nutzung von fossilen Brennstoffen als Energieträger aussteigen. Bis 2030 will die EnBW ihre CO₂-Emissionen um mindestens 50 Prozent reduzieren und sie bis 2035 auf Netto-Null senken.
Der „Fuel Switch“, also die Umstellung von Kohle auf klimafreundlicheres Erdgas ist auf dem Weg zur Klimaneutralität eine Brückentechnologie. Es ist ein notwendiger Zwischenschritt, da die Verfügbarkeit von Erneuerbaren Energien wie Wind- oder Solarenergie nicht ausreicht, um den Energiebedarf zu decken. Die Umstellung auf Gas reduziert den CO₂-Ausstoß bereits deutlich. Erdgas soll als fossiler Energieträger aber nur eine begrenzte Zeit eingesetzt werden. Perspektivisch ist der Einsatz von Wasserstoff oder anderen grünen Gasen geplant.
Ihre Ansprechpartnerin
Fuel Switch bei der EnBW
Georg Stamatelopoulos
Der Kohleausstieg in Baden-Württemberg wird jetzt greifbar. Mit den Fuel Switch-Projekten gehen wir den nächsten Schritt auf dem Weg zu einer klimafreundlicheren Energieversorgung. Damit setzen wir die Nachhaltigkeits-Strategie der EnBW weiter konsequent um.
Erdgas sehen wir als Brückentechnologie auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2035. Ein flexibel steuerbares Gaskraftwerk ist auf Knopfdruck einsatzbereit und ergänzt die Erneuerbaren Energien damit ideal. Denn es springt dann ein, wenn Wind- und Sonnenstrom nicht ausreichend zur Verfügung steht.
Andreas Pick
Unser Ziel ist, durch zukunftsgerichtete Investitionen in Fuel Switch-Projekte die CO₂-Emissionen zu halbieren und zugleich die Versorgung mit Strom und Fernwärme in Baden-Württemberg zu sichern.
Es gibt keine andere Technologie, die in so kurzer Zeit einen so hohen Beitrag zur CO₂-Einsparung leisten kann und kompatibel mit einer schnellen Umstellung auf grüne Gase ist.
5 Gründe für Gas als Brückentechnologie
- Gas ist bereits heute der klimaschonendste konventionelle Energieträger und leistet einen sofortigen Beitrag zum Klimaschutz. Der Ausstoß von CO₂ sowie Stickoxiden wird deutlich reduziert. Schwermetalle wie Quecksilber werden nach der Umstellung von Kohle auf Gas nicht mehr emittiert.
- Gaskraftwerke sorgen für eine flexible und effizient Strom- und Wärmeversorgung. Sie gewährleisten Versorgungssicherheit, wenn Erneuerbare Energien nicht in ausreichendem Maße verfügbar sind. So wird der Kohleausstieg erst realisierbar.
- Gaskraftwerke ermöglichen nahtlosen Übergang von Erdgas auf Wasserstoff oder andere grüne Gase. Mit klimafreundlicherem Erdgas wird die Energieerzeugung solange sichergestellt, bis ausreichend Wasserstoff oder andere grüne Gase verfügbar sind. Dieser Zwischenschritt verschafft Zeit für den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur und den für die Wasserstoffproduktion erforderlichen weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien.
- Emissionsarme Gas- und Dampfturbinenanlage (GuD-Anlage), die mit Erdgas oder perspektivisch Wasserstoff betrieben werden, ermöglichen nicht nur eine klimafreundliche Stromproduktion, sondern erzeugen nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung gleichzeitig Wärme. Sie sichern so eine umweltschonende und kostengünstige Fernwärmeversorgung.
- 42 Millionen Menschen und 1,7 Millionen Unternehmen nutzen heute Gas zur Energieerzeugung. Innovative Gas-Technologien und die bestehenden Gasnetze bieten ihnen Lösungen, die Klimaziele sozialverträglich und bezahlbar zu erreichen.