Solar für Wohnmobil: Wann lohnt sich die Investition?

Strom vom Wohnmobildach – das klingt nicht nur nachhaltig, sondern ist auch ausgesprochen praktisch. Solaranlagen machen unterwegs unabhängig vom Stromnetz und ermöglichen freies Campen nahezu überall. Wir erklären, wann sich der Einbau lohnt, worauf bei Auswahl und Installation zu achten ist – und was die Technik kosten darf.

Ob im ausgebauten Van auf dem Wochenendtrip, im klassischen Wohnmobil während des Sommerurlaubs oder im Zelt auf dem Festivalgelände: Gerade beim Camping möchte man auf Strom für Licht, Handy, Laptop oder Kühlbox nicht verzichten. Solaranlagen fürs WoMo-Dach oder als mobile Lösung bieten genau das: eine zuverlässige Energiequelle für unterwegs. 



Vorteile von Solar auf dem Wohnmobil 

Eine eigene Stromversorgung auf dem Fahrzeugdach bringt gleich mehrere Pluspunkte mit sich – insbesondere für alle, die gerne abseits von Campingplätzen unterwegs sind, aber natürlich auch für alle anderen. Denn: Mit einer Solaranlage lässt sich der Bordakku bequem während des Aufenthalts nachladen, ohne dass der Motor laufen muss oder ein externer Stromanschluss nötig wäre. 

Zudem senkt Solarstrom auf Dauer die Betriebskosten. Auf vielen Stellplätzen werden – je nach Land – mittlerweile drei bis vier Euro pro Tag für den Stromanschluss berechnet. Wer sich selbst versorgt, spart diese Kosten – und reduziert zugleich die eigene CO₂-Bilanz. Auch im „Stand-by-Modus“, etwa beim Überwintern mit eingeschalteter Alarmanlage, liefern Solarmodule wertvolle Energie. 

Besonders gefragt ist Solarstrom bei selbst ausgebauten Vans und Elektro-Campern. Wer sein Fahrzeug zum mobilen Zuhause umgebaut hat – sei es für den Sommerurlaub oder das dauerhafte „Vanlife“ – setzt oft auf kompakte, flexible Solarlösungen. Sie ermöglichen längere Standzeiten in der Natur, versorgen Geräte wie Kühlschränke, Smartphones, Laptops oder Lampen zuverlässig mit Energie – und machen das Reisen generell unabhängiger und komfortabler. 

 

Ein Wohnmobil mit Solar auf dem Dach steht am Strand.

Eine eigene Stromversorgung auf dem WoMo-Dach eignet sich vor allem für alle, die gerne abseits von Campingplätzen unterwegs sind.

Welche Solaranlage passt zu welchem Wohnmobil?

Wohnmobile gibt es in vielen Varianten: vom funktional-spartanischen Kastenwagen über kompakte Campingbusse bis hin zu großen Reisemobilen mit viel Platz und Komfort. Ebenso unterschiedlich wie die Fahrzeuge selbst sind auch die Anforderungen an eine Solaranlage. Je nach Größe, Nutzung und technischer Ausstattung kommen ganz unterschiedliche Systeme infrage.  

Feste Module: Die robuste Standardlösung 

Für klassische Wohnmobile oder ausgebaute Kastenwagen bieten sich fest installierte Module auf dem Dach an. Besonders weit verbreitet sind sogenannte monokristalline Module. Sie liefern viel Leistung auf vergleichsweise kleiner Fläche, sind robust, langlebig und in vielen Größen erhältlich. Der Stromertrag ist auch bei diffusem Licht solide – etwa bei bewölktem Himmel oder im Halbschatten.  

Polykristalline Module sind etwas günstiger – ein 100-Watt-Modul kostet ab rund 100 Euro, bei der monokristallinen Ausführung sind es rund 120 Euro. Sie benötigen aber mehr Fläche für die gleiche Leistung – und eignen sich daher eher für größere Fahrzeuge mit viel Dachfläche. 

Flexible Module: Leicht, flach und anpassungsfähig 

Wer Gewicht sparen will oder kein festes Fahrzeugdach hat, kann auf flexible Solarmodule setzen. Diese haften direkt auf dem Dach, ganz ohne zusätzliche Halterungen – ideal bei geringer Aufbauhöhe oder empfindlichen Fahrzeugoberflächen. Hochwertige Modelle bestehen aus ETFE-Kunststoff, sind besonders UV-beständig und liefern trotz ihres geringen Gewichts zuverlässig Strom.  

Allerdings sind flexible Module empfindlicher gegenüber mechanischer Belastung – wer oft auf dem Dach steht oder Gepäck transportiert, sollte besser zu stabileren Varianten greifen. Die Preise für ein 100-Watt-Modul beginnen bei 130 Euro, 200-Watt-Module kosten um die 500 Euro. 

Mobile Solarpanels: Strom to go 

Für alle, die nicht dauerhaft an die Elektrik ihres Wohnmobils ran wollen, sind mobile Solarkoffer oder kleine, faltbare Module für kleinere Geräte eine clevere Alternative. Sie lassen sich frei zur Sonne ausrichten und bei Bedarf sicher verstauen. Gerade bei begrenztem Platz oder unregelmäßiger Nutzung bieten diese Lösungen maximale Flexibilität. Auch als Ergänzung zu einer fest installierten Anlage können sie sinnvoll sein – etwa bei längeren Standzeiten oder zusätzlichem Strombedarf.  

Der Anschluss erfolgt meist direkt an die Bordbatterie – je nach Modell über Klemmen, Stecker oder einen vorhandenen Solareingang. Ein integrierter oder externer Laderegler sorgt dabei für die sichere Ladung und schützt die Batterie vor Überladung. Kleine faltbare Modelle mit rund 60 Watt gibt es bereits ab 60 Euro, gängige Größen im Bereich von 100 bis 200 Watt kosten meist zwischen 140 und 300 Euro. Wer mehr Leistung oder besondere Features wie integrierte Displays oder robuste Tragesysteme möchte, zahlt entsprechend mehr. 

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Was kostet eine Wohnmobil-Solaranlage? 

Eine Solaranlage fürs Wohnmobil ist in der Anschaffung nicht ganz günstig – lohnt sich aber oft schon nach wenigen Jahren. Für ein typisches Set mit zwei Solarmodulen à 100 Watt, einem passenden Laderegler, Verkabelung und einer Speicherbatterie sollten mindestens 1.000 Euro eingeplant werden. Wer auf hochwertige Komponenten setzt, insbesondere auf moderne Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LiFePO₄), muss mit etwas mehr rechnen – bekommt dafür aber auch eine besonders langlebige und leistungsstarke Lösung. 

Zwar gibt es aktuell keine speziellen Förderprogramme für Solaranlagen auf Wohnmobilen. Doch wer regelmäßig autark steht, spart auf Dauer spürbar. Angenommen, ein Stellplatz verlangt vier Euro pro Nacht für den Stromanschluss – bei 60 Nächten im Jahr summiert sich das auf 240 Euro. Damit hätte sich eine Anlage im Wert von rund 1.000 Euro bereits nach vier bis fünf Jahren amortisiert. 

Es ist der vordere Teil eines Wohnmobils zu sehen und daneben lehnen Solarpanele.

Faltbare Solarmodule sind eine clevere Alternative, wenn man nicht dauerhaft die Elektrik des Wohnmobils umbauen will.

Solar & Wohnmobil: Strombedarf richtig berechnen

Bevor es an die Auswahl der passenden Solaranlage geht, lohnt sich ein genauer Blick auf den eigenen Energieverbrauch. Denn wie viel Modulleistung tatsächlich nötig ist, hängt stark davon ab, welche Geräte im Wohnmobil zum Einsatz kommen – und wie lange sie genutzt werden. 

Als Orientierung hilft eine einfache Verbrauchsliste: Ein LED-Licht mit 5 Watt, das vier Stunden am Tag brennt, benötigt 20 Wattstunden – bei 12 Volt rund 1,7 Amperestunden (Ah). Ein Laptop mit 40 Watt Leistungsaufnahme kommt bei vier Stunden Nutzung schon auf 13 Ah. Je nach Ausstattung summiert sich der tägliche Bedarf schnell auf 30 bis 80 Ah. 

Hier ein typisches Beispiel für zwei Personen: 

Gerät
Leistung
Nutzungszeit
2 Smartphones
10 W
5 h
Powerbank
15 W
4 h
LED-Licht
30 W
4 h
Laptop
40 W
4 h
Kühlschrank
40 W
8 h
Wasserpumpe
60 W
0,5 h
Fernseher
30 W
2 h

Für Familien mit mehr Geräten – etwa zwei Laptops, Tablets, TV, Ladegeräte, Wasserpumpe, Licht – kann der tägliche Bedarf leicht auf 70 Ah und mehr steigen. 

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Tipp: Faustformel für den Strombedarf im Wohnmobil

Ein typischer Camper benötigt rund 30–50 Ah pro Tag – je nachdem, welche Geräte an Bord sind und wie intensiv sie genutzt werden. Wer auch mal länger ohne festen Stromanschluss stehen möchte, sollte bei der Planung großzügig kalkulieren: Als grober Richtwert gilt mindestens 100 Watt Peak (Wp) Solarmodulleistung pro Person. 

Photovoltaik fürs Wohnmobil: So gelingt die Installation 

Ist die passende Solaranlage gefunden, geht es an den Einbau. Viele Camper*innen übernehmen das selbst – das spart Geld und ermöglicht eine individuelle(re) Planung. Mit etwas handwerklichem Geschick und entsprechender Vorbereitung ist das Ganze gut machbar (erlaubt ist es auch). Zudem bieten viele Hersteller Komplettsets mit Anleitungen und abgestimmten Komponenten an, die den Einbau erleichtern. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann den Anschluss von einer Fachkraft überprüfen oder die Installation ganz übernehmen lassen. Dadurch wird es aber etwas teurer. 

Worauf bei Montage und Verkabelung zu achten ist 

Die Module sollten möglichst schattenfrei auf dem Dach platziert werden – Antennen, Dachluken oder Gepäckträger können die Leistung sonst spürbar mindern. Auch die Kabelführung spielt eine wichtige Rolle: Je kürzer und verlustärmer die Leitungen, desto effizienter die Stromübertragung. Verwendet werden sollten witterungsbeständige Solarkabel mit ausreichendem Querschnitt – sicher verlegt, gut fixiert und natürlich abgesichert, etwa über Sicherungshalter und geeignete Steckverbindungen.  

Für flexible Module gibt es unterschiedliche Montagearten – dabei kommt es auf die Ausstattung an: 

  • Flexible Module mit Ösen lassen sich unkompliziert befestigen, etwa mit Kabelbindern oder Halterungen an einem Dachträger oder frei aufstellbar. Sie eignen sich gut für mobile Anwendungen oder temporäre Nutzung, sollten aber sicher gegen Wind und Vibrationen geschützt sein. 
  • Modelle ohne Ösen sind besonders flach und leicht, werden in der Regel verklebt. Dabei gilt: Eine vollflächige Verklebung kann zu Hitzestau führen und die Module auf Dauer beschädigen. Besser ist eine Abstandsmontage, zum Beispiel mit schmalen Aluminiumprofilen. Das erfordert etwas handwerkliches Geschick, verlängert aber die Lebensdauer und sorgt für bessere Kühlung. 
Solarpanel mit Kabel und Werkzeug

Mit etwas handwerklichem Geschick und guter Vorbereitung kann (und darf) man die Solaranlage auch selbst auf dem Wohnmobildach installieren.

Ladebooster und Powerstation: Sinnvolle Ergänzungen 

Je nachdem, wie und wohin man reist, können zusätzliche Helfer sinnvoll sein – besonders dann, wenn man unterwegs wirklich unabhängig sein will. Zwei Lösungen, die sich bewährt haben, sind Ladebooster und mobile Powerstations. 

Ladebooster: Volle Power beim Fahren 

Wer viel fährt, kann unterwegs wertvolle Energie gewinnen – vorausgesetzt, die Batterie wird auch effizient geladen. Genau hier kommt der Ladebooster ins Spiel. Er sorgt dafür, dass die Bordbatterie beim Fahren zuverlässig und mit der richtigen Spannung geladen wird – unabhängig davon, wie stark die Lichtmaschine gerade arbeitet. Besonders bei neueren Fahrzeugen mit moderner Ladetechnik ist das ein echter Vorteil, da die serienmäßige Spannung oft nicht ausreicht. 

Ein guter Ladebooster kostet rund 150 Euro und lässt sich meist problemlos nachrüsten. Das Ergebnis: kürzere Ladezeiten, mehr Energie für unterwegs – und eine längere Lebensdauer der Batterie. Gerade für alle, die regelmäßig zwischen Stellplätzen wechseln, ist das eine sinnvolle Ergänzung zur Solaranlage. 

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Powerstation: Flexible Lösung für jede Gelegenheit 

Wer keine feste Installation möchte – etwa beim Zelten, im Kastenwagen oder auf kurzen Trips – findet in einem mobilen Solargenerator eine praktische Komplettlösung. Die XXL-Powerstation kombiniert Akku, Ladeelektronik, Wechselrichter und verschiedene Steckdosen in einem kompakten Gerät. Aufladen lässt sich die Station ganz einfach über die mitgelieferte Solaranlage, im Notfall aber auch über die Haushaltssteckdose. Einige Modelle können sogar mit einem Typ-2-Stecker an einer Wallbox geladen werden. 

Modelle mit rund 1.000 Wattstunden Kapazität gibt es ab etwa 750 Euro. Damit lassen sich Licht, Laptop, Kühlbox oder andere kleine Verbraucher problemlos betreiben. Und das Beste: Alles ist fix und fertig verbaut – kein Einbau, keine Verkabelung, einfach loslegen.  

Zwei Personen sitzen in einem Wohnmobil und schauen auf einen Laptop.

Je mehr elektrische Geräte an Bord des Wohnmobils in Benutzung sind, desto mehr Leistung sollte die PV-Anlage liefern.

Fazit: Lohnt sich Solar fürs Wohnmobil? 

Wer mit dem Wohnmobil gerne unabhängig unterwegs ist, für den lohnt sich eine Solaranlage in vielerlei Hinsicht: Sie macht frei von externen Stromquellen, spart auf Dauer Geld und sorgt für deutlich mehr Komfort beim Reisen. Wer oft unterwegs ist, gerne frei steht oder auf Stromanschlüsse verzichten möchte, profitiert schnell von einer eigenen Stromquelle auf dem Dach. 

Die Auswahl an Modulen und Zubehör ist groß – von fest installierten Systemen bis zu mobilen Solartaschen. Mit etwas Planung und der passenden Technik lässt sich die Anlage individuell auf den eigenen Bedarf abstimmen. Und wer zusätzlich auf Ladebooster oder Powerstationen setzt, ist selbst für längere Touren bestens gerüstet. 

Übrigens: Auch beim Wintercamping können Solaranlage und Speicherbatterie dabei helfen, den Strombedarf (zumindest ein Stück weit) abzudecken. 

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