Wallbox kaufen: So gehen Sie am besten vor

Ladeleistung, Sicherheit, Förderung: Bevor Sie Ihre Wallbox kaufen und installieren, müssen Sie einiges beachten. Wir verraten Ihnen, auf welche Fragen und Punkte es besonders ankommt.

Ihr E-Auto bequem und komfortabel zu Hause laden – das ist mit einer eigenen Wallbox möglich. Die vielen erhältlichen Ladestationen unterscheiden sich aber nicht nur im Preis, sondern auch in technischen Aspekten. Wenn Sie eine Wallbox kaufen wollen, sollten Sie sich vorab informieren, welche Lösung die richtige für Sie ist.


Das erwartet Sie hier


Ladeleistung und Ladesteuerung

Generell unterscheidet man zwischen Wallboxen mit ein- oder dreiphasigem Anschluss. Wichtig dabei: Fahrzeug und Wallbox müssen zueinander passen. Daher schau nach, ob das Bordladegerät Ihres Stromers ein-, zwei- oder dreiphasiges Laden unterstützt:

  • Einphasiges Ladegerät: Wallbox mit einer Phase. Bei einem einphasigen Anschluss ist eine maximale Stromstärke von 20 A erlaubt. Das entspricht einer Ladeleistung von 3,7 bis 4,6 kW. Damit liegt die Ladedauer eines leeren 40-kWh-Akku bei rund 9 bis 11 Stunden. Preislich bewegen sich einphasige Wallboxen zwischen 500 und 1.000 Euro. Mittlerweile gibt es aber nur noch wenige Anbieter, die solche Wallboxen im Sortiment haben.
  • Zwei- oder dreiphasiges Ladegerät: Wallboxen mit 3 Phasen. Diese Wallbox erlaubt höhere Ladeleistungen und damit auch ein schnelleres Aufladen, da mehrere Stromphasen gleichzeitig genutzt werden. Drei-Phasen-Wallboxen gibt es zum Beispiel mit 11 kW Leistung, möglich sind derzeit bis zu 22 kW. Ein 11-kW-Wallbox würde einen leeren 40-kWh-Akku in rund 3,5 Stunden aufladen. Für eine Drei-Phasen-Wallbox mit 11 kW sollten Sie mit 700 bis 2.000 Euro rechnen. 22-kW-Wallboxen (die vor allem auf Unternehmens- und Kundenparkplätzen eingesetzt werden und für private Haushalte meist nicht in Frage kommen) kosten zwischen 1.500 Euro und 5.000 Euro.

Mit oder ohne intelligente Steuerung

Besonders bequem sind Wallboxen mit intelligenter Steuerung. Sie verfügen über einen integrierten Stromzähler und können Ladestatistiken bereitstellen – das ist besonders praktisch, wenn Sie sich eine Wallbox mit dem Nachbarn teilen wollen. Dann gibt es keinen Streit, wer wann sein Elektroauto aufgeladen hat. Auch wenn Sie einen Firmenwagen mit Elektroantrieb fahren und das Aufladen separat abrechnen müssen (z.B. aus steuerlichen Gründen), sind gesteuerte Ladestationen ideal. Der Zugriff auf die Wallbox erfolgt per Internet, Bluetooth oder WLAN.

Die EnBW Wallbox an der Hauswand

Das Laden über die eigene Wallbox ist ein Luxus, den viele E-Autofahrer*innen nicht mehr missen möchten.

Intelligente Wallboxen können auch mit einem Hausenergiemanagement-System verbunden werden. So lässt sich zum Beispiel der Überschuss einer Photovoltaikanlage auf dem Dach oder auf dem Carport fürs Aufladen des Fahrzeugs nutzen. Auch die Verbindung zum Batteriespeicher ist möglich.

Daneben gibt es aber auch ungesteuerte Ladestationen, die einfach die notwendige Ladeleistung bereitstellen. Solche Wallboxen erhalten aber keine Förderung.

Ladebuchse oder integriertes Ladekabel

Bei Wallboxen ist der Standardanschluss der Typ-2-Stecker. Das entspricht dem Anschluss für Normalladen. Einfache Wallbox-Modelle sind nur mit einer Ladebuchse ausgerüstet, an die Sie das Ladekabel Ihres E-Autos anschließen müssen. Deutlich komfortabler sind Wallboxen, die bereits mit einem eigenen Kabel ausgestattet sind.

Dazu kommt: Varianten mit integriertem Ladekabel sind nicht zwangsläufig teurer als Wallboxen ohne festes Kabel – beim Preis kommt es tatsächlich auf den Hersteller bzw. das genaue Modell an.

Unser Tipp: Wenn Sie ein älteres E-Auto haben, sollten Sie eine Ausführung mit Ladebuchse nehmen, da Sie nur hier das Adapterkabel von Typ 1 auf Typ 2 verwenden können.

Übrigens – in unserem nachfolgenden Video erklärt Ihnen auch der Influencer und Experte Robin noch mal ausführlich, was eine Wallbox eigentlich ist, wie sie funktioniert und was Sie beim Kauf beachten sollten:

Installation und Meldepflicht

Eine Wallbox dürfen Sie nicht allein installieren. Sondern Sie müssen einen zertifizierten Fachbetrieb damit beauftragen, der Ihre neue Wallbox an den Strom anschließt. Kleinere Ladestationen mit 3,7 bis 4,6 kW Leistung verwenden meist einen (einphasigen) Anschluss mit 230 V Spannung. Bei Wallboxen mit 11 kW Ladeleistung benötigen Sie in der Regel einen dreiphasigen Drehstromanschluss mit 400 V Spannung, wie er auch für Elektroherde genutzt wird.

Ihre Wallbox muss auf jeden Fall über einen eigenen, separaten Stromkreis verfügen. Nebenanschlüsse sind nicht erlaubt. Sollte die passende Stromleitung noch nicht vorhanden sein, legt der Fachbetrieb einen neuen Anschluss und kümmert sich um die Absicherung.

EnBW Wallbox an der Garage

Fällt nicht auf und passt an jede Wand: Der heimische Ladeanschluss.

Grundsätzlich müssen alle neuen Wallboxen beim zuständigen Netzbetreiber registriert werden. Wallboxen von bis zu einschließlich 11 kW brauchen in der Regel nur angemeldet werden. Das erledigt für gewöhnlich der*die von Ihnen beauftragte Elektriker*in gleich mit. Wallboxen mit höherer Leistung – vor allem 22-kW-Wallboxen – benötigen vor dem Einbau eine ausdrückliche Genehmigung durch den Netzbetreiber. Durch das Verfahren wird sichergestellt, dass die hohe Ladeleistung nicht die Stabilität des Stromnetzes gefährdet.

Sicherheit

Um Überlastungen im Netz, aber auch Fehler zu verhindern, verfügen moderne Wallboxen über bestimmte Schutzvorrichtungen. Der Fehlerstrom-Schutzschalter – auch bekannt als FI-Schalter – schaltet zum Beispiel bei einem Kurzschluss von allein den Stromkreis ab. Solche Fehlerströme können auftreten, wenn etwa die Leitung defekt geworden oder ein Kontakt mit Feuchtigkeit in Berührung gekommen ist.

Viele Ladestationen sind bereits mit allen notwendigen Schutzsystemen ausgerüstet. Die meisten Wallboxen sind zum Beispiel serienmäßig mit einem DC-Fehlerstromsensor ausgerüstet, der für mehrphasiges Laden zwingend erforderlich ist. Bei manchen Wallboxen fehlt der integrierte FI-Schalter. Dann muss ein FI-Schalter Typ A E oder ein FI-Schalter Typ B nachträglich im Haussicherungskasten installiert werden.

Spritz- und Hochwasser

Achten Sie darauf, dass Ihre Wallbox gegen Spritzwasser geschützt ist. Unter einem Carport sollte der Schutz beim Gehäuse mindestens IP44 betragen, im Innern einer Garage reicht meist IP22. Höherwertige Wallboxen mit IP54 können sogar nass werden, ohne dass gleich die Gefahr eines Kurzschlusses besteht. Allerdings sind auch solche Wallboxen „nur“ wasserfest, aber nicht komplett wasserdicht.

Daher raten die Hersteller dringend davon ab, Wallboxen in der unmittelbaren Nähe von fließendem Wasser zu installieren. Auch den Einbau in hochwassergefährdeten Bereichen sollten Sie vermeiden. Hier droht bei Überflutung Lebensgefahr, wenn der Strom nicht abgeschaltet wurde. Gut zu wissen: Bei Ihrem E-Auto sorgen zahlreiche Sicherheitssysteme dafür, dass es bei Hochwasser zu keinem Kurzschluss kommt .

Kosten und Förderung

Je nach Ladeleistung und Funktionsumfang liegen die Kosten für Wallboxen in der Regel zwischen 500 und 2.000 Euro. Das sind nur die reinen Kaufpreise, dazu kommen noch die Einbau- und Anschlusskosten durch den*die Elektro-Installateur*in. Diese Kosten können von Region zu Region aber stark schwanken.

Nico Rossberg lädt mit der EnBW Wallbox

Kennt sich mit Wallboxen und E-Autos bestens aus: Nachhaltigkeitsunternehmer Nico Rosberg.

Im Rahmen des Förderprogramms „Ladestationen für Elektroautos – Wohngebäude (440) unterstützte die KfW-Bank den Einbau privater Ladestationen. Seit dem 27.10.2021 sind die KfW-Mittel zur Förderung privater Wallboxen ausgeschöpft. Bereits gestellte oder bewilligte Anträge sind davon nicht betroffen. In diesem Fall ist der Zuschuss bei der KfW reserviert. Ob es eine Neuauflage des Programms geben wird, ist aktuell noch unklar.

Für alle, die bereits einen Antrag gestellt oder bewilligt bekommen haben, gilt: Die Förderung erhalten jedoch nur Wallboxen, die eine Normalladeleistung von 11 kW und eine intelligente Steuerung aufweisen. Pro Ladepunkt gibt es dann einen Zuschuss von 900 Euro. Voraussetzung für die Förderung sind außerdem Mindestkosten von Wallbox und Installation in Höhe von mindestens 900 Euro. Auch Kommunen, Bundesländer und einzelne Stromanbieter halten weitere finanzielle Unterstützung bereit.

Eine wichtige Voraussetzung dafür, dass Ihre Wallbox eine staatliche Förderung erhält, ist auch, dass der Strom fürs Aufladen des E-Autos aus erneuerbaren Quellen stammt. Das kann die eigene PV-Anlage sein, gefördert wird aber auch bei Bezug von Ökostrom.

Das kostet der Kauf einer Wallbox unterm Strich

Abhängig von der gewählten Wallbox und dem*der beauftragten Elektriker*in müssen Sie mit Montage- und Anschlusskosten in Höhe von 800 bis 2.000 Euro rechnen. Auch die technischen und räumlichen Voraussetzungen spielen eine Rolle: Muss zum Beispiel erst eine passende Leitung vom Sicherungskasten zur Garage gelegt werden, erhöhen sich die Kosten noch einmal. Dank staatlicher Förderung reduzieren Sie die Kosten aber deutlich.

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Wallbox kaufen und entspannter daheim laden

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Die Heidelberg Wallbox Energy Control lädt mit bis zu 11 kW auf, lässt sich mittels eines geeignetes HEMS (Home Energy Management System) an eine PV-Anlage anschließen.

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Laden ohne eigene Wallbox?

Natürlich können Sie Ihr Elektroauto auch ausschließlich über öffentliche Ladestationen oder bei Ihrem Arbeitgeber aufladen. Dieses Vorgehen ist für alle interessant, die zum Beispiel aufgrund baulicher Einschränkungen keine Wallbox zu Hause installieren können oder bei denen die regionale Ladeinfrastruktur bereits gut ausgebaut ist. Nur vom Aufladen an einer normalen Haushaltssteckdose raten wir ab – diese Dosen sind für die hohe Dauerbelastung nicht ausgelastet!

Übrigens: Wenn Sie mit Ihrem E-Auto unterwegs sind, können Sie mit der EnBW mobility+ App ganz entspannt und nachhaltig laden. Dank Zugang zum EnBW HyperNetz stehen Ihnen mehr als 500.000 Ladepunkte in Deutschland und Europa zur Verfügung. Per App die nächste freie Ladestation finden, Ihr E-Auto laden und bequem zu einheitlichen Preisen bezahlen – unterwegs laden ist mittlerweile so einfach geworden.

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Fazit

Auch wenn die Ladeinfrastruktur immer besser wird – eine eigene Wallbox erleichtert das Leben von Stromer-Fahrern deutlich. Denn wenn das E-Auto zu Hause aufgeladen wird, ist es jederzeit einsatzbereit für den elektromobilen Alltag. Zudem unterstützt dich der Staat finanziell, wenn Sie eine Wallbox kaufen möchten.

Neben Hausbesitzer*innen können unter bestimmten Umständen auch Mieter*innen die Vorteile einer eigenen Ladestation nutzen. Während Eigenheim-Besitzer*innen selbstständig entscheiden können, wann, wo und wie sie eine Wallbox kaufen und installieren lassen, ist der Weg für Mieter*innen allerdings etwas aufwendiger – doch keine Sorge: Was Sie alles dabei beachten müssen, haben wir Ihnen in diesem Artikel aufgeschrieben.

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