Cupra: Die Sportmarke von Seat fährt in Zukunft elektrisch

Seit 2018 bündelt Seat sowohl die Rennfahrzeuge als auch die sportlichen Serienautos unter dem Namen Cupra. Die Performance-Marke setzt auch zunehmend auf elektrifizierte bzw. rein elektrische Antriebe. Wir haben uns die aktuellen und geplanten Modelle der Marke mit kupferfarbenen Tribal-Logo einmal genauer angesehen.

Alle Modelle mit dem Cupra-Logo auf dem Kühlergrill besitzen die Rennsport-Gene der Performance-Marke. Erreichen die Spanier so viel Sportlichkeit nur mit Verbrennern? Denn Fakt ist: Der Cupra Born ist bislang das einzige batteriebetriebene Elektro-Modell im Stall der Katalanen.

Cupra: Von der Rennsport-Abteilung zur Elektro-Marke

Seat Cupra ist ein Tochterunternehmen des spanischen Autobauers Seat, der seit 1986 zu Volkswagen gehört. Cupra ist also keine direkte Tochter von VW, aber Teil des Konzerns und profitiert von den damit verbundenen Vorteilen. Die Bezeichnung „CUPRA“ (so die Eigenschreibweise) geht aber noch etwas weiter zurück, und zwar auf Seats Engagement im Motorsport seit Anfang der 1970er Jahre.

Seats Erfolge im Motorsport legen die Basis

Bereits 1971 hatte Seat die „Abteilung für Spezialfahrzeuge“ gegründet, verbunden mit dem Ziel, an Rallye-Meisterschaften teilzunehmen. Mit Erfolg: Seat-Autos gewannen zwischen 1979 und 1983 elf Titel. 1986 wurde aus der Abteilung das Tochterunternehmen „Seat Sport“, das nun für den Motorsport zuständig war und bald auch erfolgreich bei Tourenwagen-Rennen mitfuhr.

In den 1990er Jahren begann Seat, stärker motorisierte Ausführungen regulärer Modellreihen mit dem Zusatz „CUPRA“ zu verkaufen. Die Abkürzung steht für „Cup Racer“ und verwies darauf, dass die Performance-Ausführungen die sportlichen Gene der Seat-Rennwagen tragen. Leistungsbetonte Modelle wie der Seat Leon Cupra oder Seat Ibiza Cupra erfreuten sich dadurch einiger Beliebtheit.

Bis 2030 will Cupra sich zur Elektro-Marke wandeln

2018 gliederte Seat Cupra als eigenständige Marke aus. Cupra sollte nicht nur die Produktion der Performance-Modelle weiterführen, sondern auch alle Rennsport-Aktivitäten bündeln. Das Logo erinnert an Stammeszeichen nordamerikanischer Ureinwohner und steht für die Gemeinschaft der Cupra-Fahrer*innen. Nach Angaben des Unternehmens repräsentiert es die Werte, die durch die neue Marke vermittelt werden sollen: Leidenschaft, Präzision, Entschlossenheit und Mut. Auch mit seiner Kupferfarbe (span.: cobre) setzt das Tribal einen markanten Akzent.

Beim ersten Modell der Marke, dem Cupra Ateca, handelte es sich noch um eine Tuning-Version des Seat Ateca mit einem 221 kW (300 PS) starken Turbo-Benziner. Der 2019 präsentierte Cupra Formentor ist das erste eigenständige Modell und wie der Cupra Leon, der 2020 folgte, auch als Plug-In-Hybrid erhältlich. Erst seit 2021 gibt es mit dem Cupra Born ein „echtes“ E-Auto im Sortiment.

Die Marke hat bis 2025 drei weitere Elektro-Modelle angekündigt, etwa den Cupra Tavascan. 2030 soll die Umstellung auf eine reine Elektro-Marke geschafft sein. Auch im Motorsport zeigt man frühzeitig Flagge für die Elektromobilität: Bei Wettbewerben für E-Autos wie „Extreme E“ oder dem ETCR („Electric Tour Car Racing“) ist Cupra bereits mit einem Werksteam vertreten.

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Hersteller setzen auf Elektromobilität

Cupra ist selbstverständlich nicht der einzige Autobauer, der innerhalb des nächsten Jahrzehnts den Wandel zum Elektromobilitäts-Anbieter schaffen will. In unserer Übersicht erfahren Sie, welche Pläne andere Hersteller verfolgen.

Cupra Born: Wie ein VW ID.3, nur mit mehr Druck

Benannt ist der Kompaktwagen nach dem Stadtviertel „El Born“ (dt.: der Geborene) in Barcelona, technisch teilt er sich viele Elemente mit dem VW ID.3. Doch bei Aussehen und Performance konnte Cupra noch eine Schippe drauflegen. Denn unterwegs auf der Straße zeigt das erste „echte“ E-Auto der Spanier dem Konzern-Bruder, wo fahrtechnisch gesehen der Hammer hängt.

Der Curpa Born

Der Cupra Born ist das erste vollelektrische Modell der Spanier.

Der Cupra Born ist seit Ende 2021 erhältlich. Angeboten wird er in drei Leistungsstufen (110 bis 170 kW bzw. 150 bis 231 PS) und drei Akkugrößen (mit 45, 58 oder 77 kWh nutzbarer Leistung). Je nach Version liegt laut Hersteller die Reichweite zwischen 349 Kilometer (Cupra 45) und 548 Kilometern (Cupra 77 e-boost). Die Höchstgeschwindigkeit wird bei allen Modellen bei 160 km/h abgeregelt.

Preis: ab 37.220,- Euro (abzüglich der Förderprämie für E-Autos)

Cupra Tavascan: Großes SUV-Coupé mit Elektro-Kraft

Der Cupra Tavascan wird voraussichtlich das zweite vollelektrische E-Auto der Spanier sein; sein Name stammt von einem idyllischen Dorf in den Pyrenäen ab. Der Marktstart des Tavascan ist für 2024 geplant. Bislang gibt es von dem großen SUV-Coupé nur eine Studie zu sehen – wenngleich eine Motorsportversion bereits 2021 in der Extrem-E-Rennserie gestartet ist.
Die technischen Werte des Konzeptfahrzeugs versüßen das Warten: Die beiden Elektromotoren mit einer Gesamtleistung von 225 kW (306 PS) versprechen sportlichen Fahrspaß, dazu kommt eine 77-kWh-Batterie mit einer recht ordentlichen Reichweite von max. 450 Kilometern (nach WLTP). Und natürlich fällt das Design des Tavascan Cupra-typisch elegant und sportlich zugleich aus.

Preis: noch offen

Cupra UrbanRebel: Der Elektro-Flitzer für die Stadt

Auch den UrbanRebel gibt es bislang nur als Konzeptfahrzeug zu sehen. Erst 2025 soll der Elektro-Kleinwagen – dann aber unter einem anderen Namen! – zu den Händlern kommen und für Furore sorgen. Wie der ID.Life basiert der kleine Flitzer auf der etwas kürzeren Elektro-Plattform des VW-Konzerns. 2021 präsentierte Cupra eine erste Version, die sehr stark nach Rennauto aussah.

Cupra Urban Rebel

Der etwas andere Elektro-Flitzer für die Stadt: der Cupra UrbanRebel.

Die aktuelle Version kommt ohne Heckspoiler aus, stattdessen erinnert der Viertürer an einen Mini-SUV und bewegt sich damit im Umfeld von Opel Mokka-e, Mini Cooper SE & Co. Der E-Antrieb vorn wartet mit dynamischen 166 kW (226 PS) auf, was für eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 6,9 Sekunden sorgt. Die maximale Reichweite gibt Cupra mit rund 440 Kilometern an. Ein Highlight: Außen wie innen soll der UrbanRebel aus möglichst vielen nachhaltigen Materialien gefertigt werden.

Preis: ab 25.000,- Euro

Cupra Formentor: Sport-SUV mit Spaß-Faktor

Mit dem Formentor – benannt nach dem Cap Formentor, dem „Treffpunkt der Winde“, auf Mallorca – gelang der neuen Marke gleich ein Coup: ein sportliches SUV mit hohem Spaß-Faktor. Auch als Plug-In-Hybrid bringt der Cupra Formentor ordentlich Druck auf die Straße, wahlweise liefert der eHybrid-Motor aus dem VW-Konzern 150 kW (204 PS) oder 180 kW (245 PS).

Der Cupra Formentor

Sportwagen trifft Crossover-SUV: der Cupra Formentor.

Schon von außen setzt der Formentor auf ein aggressives Design, das abfallende Heck und die bulligen Kotflügel hinten unterstreichen dies. Auf Wunsch sind die Felgen mit Cupra-typischem Akzenten in Kupfer erhältlich, farblich passend zu den Ziernähten auf den Sportsitzen. Die rein elektrische Reichweite liegt bei maximal 67 Kilometern (nach WLTP).

Preis: ab 42.040,- Euro (Hier können Sie 2022 noch die Umweltprämie abziehen, ab 2023 ist dann für Hybrid-Fahrzeuge Schluss.)

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Cupra Leon / Leon Sportstourer: Der junge, wilde Löwe

Wie Seat führt auch Cupra eines der klassischsten Modelle aus Spanien überhaupt im Programm: den Leon (dt.: Löwe). Und ganz wie vorgesehen gibt der Cupra Leon den jungen Wilden innerhalb des VW-Programms. Wie den Formentor können Sie auch die Kompaktlimousine bisher nur als eHybrid-Antrieb in den bekannten zwei Versionen mit 150 kW (204 PS) oder 180 kW (245 PS) kaufen.

Cupra Leon

Wahrscheinlich die sportlichsten Kompaktwagen innerhalb des VW-Konzerns: der Cupra Leon und Leon Sportstourer.

Dasselbe gilt für den rein elektrischem Betrieb: Hier kommt der Cupra ebenfalls auf eine maximale Reichweite (nach WLTP) von 67 Kilometern. Neben der Limousine bietet Cupra den Leon auch als Sportstourer an. Beim Leon ST handelt es sich um die Kombi-Version, die etwa 26 Zentimeter länger ist und rund 200 Liter mehr Kofferraumvolumen bietet als die Fünf-Türer-Ausführung,

Preis: ab 39.305,- Euro

Cupra Leon e-Racer: So sehen Sieger aus

Leider nicht im Handel erhältlich und auch ohne Straßenzulassung ist der Cupra Leon e-Racer. Und der Tourenwagen fährt im Gegensatz zur „Straßenversion“ sogar rein elektrisch. Der E-Antrieb leistet 500 kW (680 PS) und beschleunigt den Rennwagen in 3,7 Sekunden von null auf 100 Kilometer pro Stunde. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 270 km/h. 2021 konnte das Werksteam von Cupra mit dem e-Racer die neu gegründete eTouring-Rennserie des Motorsportweltverbandes FIA gewinnen.

Preis: unbezahlbar

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Fazit: Cupra erobert die Herzen der Fans

Von der „Abteilung für Spezialfahrzeuge“ bis zur Sub-Marke Cupra war es ein langer Weg. Doch die sportbetonten Fahrzeuge sind immer noch speziell, auch das kantige, bullige Design sorgt für manchen Hingucker – und hat die Herzen der Fans erobert. Cupra ist innerhalb des VW-Konzerns gerade auf der Überholspur.

Das liegt zum einen am Verkaufsschlager schlechthin, dem Cupra Formentor. Zum anderen hat die Marke einige aufregende Elektro-Modelle in der Planung. Der Cupra Born ist nicht nur optisch, sondern auch fahrtechnisch deutlich sportlicher als der „bravere“ Zwilling VW ID.3. Auch wenn der Born aktuell das einzige vollelektrische E-Auto der sportlichen Marke ist, stehen die Zeichen klar auf E-Mobilität. Das zeigen unter anderem die Studien für den großen E-SUV Cupra Tavascan und den Cupra UrbanRebel, der beweist, dass auch Elektro-Kleinwagen ihre Rennsport-Gene ausleben können.

Auch Wayne Griffiths, Chef von Cupra und Seat, setzt auf die sportlichen, bald nur noch elektrisch angetriebenen Modelle. In einem Interview mit einer spanischen Zeitung sagte er selbstbewusst: „Die Zukunft ist elektrisch und die Zukunft ist Cupra“. Bald könnte die Lifestyle-Marke sogar Seat übernehmen – und dann vielleicht zur Performance-Marke der elektrischen VW-Modelle werden?

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