Wie VW mit einer E-Auto-Flotte unseren Alltag revolutionieren möchte

Elektrisch betriebenen Autos gehört die Zukunft. Immer mehr Autobauer setzen auf E-Antriebstechniken – allen voran die Autoschmiede aus Wolfsburg. VW hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis 2030 70% seiner verkauften Autos elektrisch angetrieben werden.

Zuletzt gab es über VW eher negative Schlagzeilen: sinkende Verkaufszahlen, Stellenabbau in Rekord- Höhe, selbst Werksschließungen sind nicht mehr ausgeschlossen. Krise, überall Krise. Dabei hatte der einstige Pionier der E-Mobilität in Deutschland doch so viel vor, etwa sollte der ID.3 zum „Golf des Elektro-Zeitalters“ werden (wurde er allerdings bislang noch nicht). Und mit dem ID.2 ist bereits der nächste „Volksstromer“ angekündigt. Die große Frage: Kann ein erneuter Aufbruch gelingen?


Das erwartet Sie hier


Die ersten E-Autos von Volkswagen: Kleinserien und Massenmarkt

Volkswagen zählt auf dem deutschen Markt zu den Vorreitern der Elektromobilität. Was viele nicht (mehr) wissen: Bereits vor über 50 Jahren legten die Wolfsburger den Grundstein dafür. Denn schon in den 1970er Jahren unternahm der deutsche Automobilhersteller die ersten Schritte in Richtung elektrisch betriebener Fahrzeuge.

Den Anfang machte 1972 der VW T2 Elektro-Transporter, der in Zusammenarbeit mit Bosch, Varta und RWE entstand. Mit einem 16-kW-Gleichstrommotor und einer Kleinserie von etwa 120 Exemplaren legte er den Grundstein für VWs E-Mobilität. 1981 folgte der VW Golf I CitySTROMer, ein elektrischer Golf I mit rund 60 Kilometern Reichweite, gebaut in einer Kleinstserie von etwa 25 Fahrzeugen. In den 1980er und frühen 1990er Jahren entwickelte Volkswagen weitere elektrische Golf-Modelle, darunter Varianten des Golf II und III, ebenfalls als Kleinserien.

Der Durchbruch kam 2013 mit dem VW e-up!, dem ersten vollelektrischen Serienfahrzeug von VW, gefolgt 2014 vom VW e-Golf. Beide Modelle brachten Elektromobilität erstmals in den Massenmarkt.

Tipp: Mehr zur Geschichte der E-Mobilität erfahren Sie an dieser Stelle.

 

Der VW e-up

Der e-up ist aufgrund seiner kompakten Größe ein optimales Auto für die Stadt. © Volkswagen

Laden und profitieren im Doppelpack

Sichern Sie sich jetzt unser attraktives E-Mobilitäts-Komfort-Paket fürs Laden zuhause und unterwegs!

Vom ID.3 bis zum ID.Buzz: Aktuelle E-Autos von VW

Welche E-Auto-Modelle hat VW nun aktuell im Programm? Hier ein kleiner Überblick.

VW ID.3: Das erste „richtige“ E-Auto von Volkswagen

Der VW ID.3 ist das erste rein als Elektrofahrzeug entwickelte Modell von Volkswagen. Seit seiner Markteinführung im Jahr 2020 hat er für den Wolfsburger Konzern die Rolle des kompakten Allrounders in der Elektromobilität übernommen.

Im Frühjahr 2023 kam die aktuelle Version („Facelift“) auf den Markt und brachte einige Neuerungen für den Kompakt-Stromer: Die Frontpartie wurde überarbeitet, und die schwarze Leiste unter der Windschutzscheibe entfiel zugunsten einer optimierten Luftführung. Auch neu gestaltete Rückleuchten und rundlichere Formen verleihen dem ID.3 nun einen frischen, modernen Look.

Im Innenraum wurden Materialien und Verarbeitung deutlich aufgewertet. Sitzbezüge aus 71 % recycelten Mikrofasern und weich unterschäumte Oberflächen am Armaturenbrett sorgen für ein angenehmes Raumgefühl. Trotz kompakter Außenmaße hat man im ID.3 viel Platz: Personen bis 1,95 Meter sitzen vorne bequem, auch der Kofferraum mit bis zu 1.170 Litern überzeugt.

VW ID.3

Der ID.3 soll seit 2020 für Volkswagen das werden, was der Golf im Verbrenner-Zeitalter war: ein vielseitiger Alltagsbegleiter für alle. © Volkswagen

Der ID.3 ist weiterhin mit einem Elektromotor ausgestattet, der 204 PS und 310 Nm Drehmoment liefert. Damit beschleunigt er in nur 7,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine (abgeregelte) Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Je nach Batteriegröße – erhältlich sind Akkus mit 45, 58 und 77 kWh Netto-Kapazität – liegt die Reichweite bei maximal 351 bis 549 km und die Ladeleistung zwischen 145 und 170 kW. Je nach Modell benötigt man so zwischen 28 und 35 Minuten, um die Akkus von 10 auf 80 % zu laden.

Mit dem ID.3 GTX präsentierte Volkswagen eine sportliche Erweiterung der Modellreihe. Das Topmodell ist in zwei Leistungsstufen erhältlich (286 und 326 PS). Beide Varianten verfügen über den Hinterradantrieb beeindruckende Fahrleistungen – und eine höheren Ladeleistung (bis zu 185 kW). Um an einer Schnellladesäule von 10 auf 80 Prozent Batteriekapazität zu laden, benötigt der ID.3 GTX etwa 26 Minuten.

VW ID.4: Vielseitiger Elektro-SUV mit Familientauglichkeit

Der VW ID.4 wurde von Volkswagen als zweites reines Elektrofahrzeug entwickelt und ist seit 2021 auf dem Markt. Mit einer Länge von 4,58 Metern orientiert sich der Elektro-SUV am beliebten Tiguan und verfügt über ein großzügiges Platzangebot, was vor allem Familien und Vielfahrer*innen anspricht. Große Türen erleichtern den Einstieg in die erhöhte Karosserie, und auch hinten finden Personen bis 1,85 Meter bequem Platz. Der Kofferraum fasst 455 bis 1.415 Liter und bietet unter dem doppelten Ladeboden zusätzlichen Stauraum für Ladekabel.

Der ID.4 ist in verschiedenen Versionen erhältlich, zum Beispiel mit einem 170 PS, 286 PS oder 340 PS starken Antrieb. Die Akkugröße liegt bei 52 kWh oder 77 kWh, was Reichweiten von bis zu 572 km (WLTP) ermöglicht. Das adaptive Fahrwerk sorgt für eine komfortable Federung, während der nahezu lautlose Elektromotor ein entspanntes Fahrerlebnis ermöglicht. Für längere Fahrten ist der ID.4 dank DC-Schnellladen von regulär 125 bis 135 kW bzw. bis zu 175 kW (z.B. im ID.4 GTX) gut gerüstet. Abhängig von der Ausführung liegt die Zeit, um die Batterie an entsprechenden Schnelladesäulen von 10 auf 80 Prozent zu laden, zwischen 25 und 30 Minuten.

Elektro SUV VW ID.4

Mit dem Elektro-SUV ID.4 nahm 2021 Volkswagen E-Auto-Offensive weiter Fahrt auf. © Volkswagen

Das Cockpit des ID.4 setzt auf Digitalisierung: Ein großer Touchscreen, Car-to-Car-Kommunikation und Funktionen wie Android Auto oder Apple CarPlay gehören zur Grundausstattung. Dank Over-the-Air-Updates bleibt die Software stets auf dem neuesten Stand. Neuere Modelle sind ausgestattet mit beleuchteten Touchslider (berührungsempfindliche Bedienelemente anstelle traditioneller Knöpfe und Regler) und einem optimierten Infotainment-System für bessere Bedienbarkeit.

VW ID.5: Das SUV-Coupé der ID-Familie

Der VW ID.5 erweitert seit Mai 2022 die rein elektrische ID-Baureihe von Volkswagen. Als SUV-Coupé basiert er technisch auf dem ID.4, setzt jedoch auf ein dynamischeres Design und richtet sich an alle, die Eleganz mit Alltagstauglichkeit verbinden möchten. Mit 4,60 Metern Länge übertrifft der ID.5 seinen Bruder ID.4 um zwei Zentimeter. Die Coupé-Linien verleiht ihm eine sportlichere Optik, schränkt jedoch die Kopffreiheit im Fond etwas ein – Personen über 1,85 Meter stoßen hier an ihre Grenzen. Das Raumangebot vorne ist großzügig, und der Kofferraum bietet wie der ID.4 bis zu 1.415 Liter Stauraum, ergänzt durch zusätzlichen Platz unter dem variablen Ladeboden.

Der ID.5 ist in den meisten Versionen mit dem 77-kWh-Akku erhältlich, der Reichweiten von rund 520 Kilometern (WLTP) ermöglicht. Nach einem Update Ende 2023 ist die Pro-Variante mit einem neuen, effizienteren Antrieb (286 PS) erhältlich und eine Reichweite von 550 Kilometern (WLTP). Die Höchstgeschwindigkeit liegt nun bei 180 km/h. Für mehr Leistung und Fahrspaß steht der ID.5 GTX bereit. Mit 340 PS, Allradantrieb und einem Drehmoment von 545 Nm sprintet das sportliche SUV-Coupé in nur 5,4 Sekunden auf 100 km/h. Die Ladeleistung wurde ebenfalls verbessert: An DC-Schnellladesäulen lädt der ID.5 – je nach Ausführung – regulär bis zu 145 kW (GTX: bis zu 175 kW). Um den Akku damit von 10 auf 80 Prozent zu laden, benötigt der ID.5 laut Hersteller ca. 28 Minuten (GTX: 26 Minuten).

Elektro-SUV-Coupé VW ID.5

Der ID.5 ist das erste Elektro-SUV-Coupé von Volkswagen und seit 2022 erhältlich. © Volkswagen

Das Cockpit des ID.5 wirkt aufgeräumt und modern, ist jedoch wie bei den anderen ID-Modellen stark digitalisiert. Mit dem 2023 eingeführten Facelift erhielt der ID.5 ein 12,9 Zoll großes Touchscreen-Display und beleuchtete Slider, was die Bedienung erleichtert. Zudem sind alle Modelle „Over-the-Air“-updatefähig und verfügen ebenfalls über fortschrittliche Assistenzsysteme wie Car-to-X-Kommunikation, Head-up-Display mit Augmented Reality und optimierte e-Routenführung.

VW ID.7: Komfortabler Langstrecken-Star der ID-Baureihe

Mit dem VW ID.7 stößt Volkswagen in die obere Mittelklasse vor und präsentiert eine elektrische Reiselimousine, die mit viel Platz punktet – nicht zuletzt dank seiner Länge von 4,96 Metern und knapp drei Metern Radstand. Vorn finden Personen bis 1,95 Meter bequem Platz, während die Rückbank eine beeindruckende Beinfreiheit für Mitfahrer*innen bis 2,20 Meter ermöglicht. Der Kofferraum fasst 460 bis 1.460 Liter – ideal für Urlaubsreisen. Die coupéartige Dachlinie der Limousine verleiht ihr ein elegantes und dabei besonders windschnittiges Design.

Trotz seiner Größe ist der ID.7 erstaunlich handlich. Mit einem Wendekreis von 10,7 Metern und präziser Lenkung vermittelt er das Fahrgefühl eines Mittelklassewagens. Das adaptive Fahrwerk (optional) sorgt für ein breites Spektrum zwischen sportlicher Straffheit und komfortabler Gelassenheit – perfekt für lange Autobahnfahrten. Auch die Geräuschdämmung und die hochwertige Federung tragen zum erstklassigen Komfort bei.

Limousine VW ID.7

Der VW ID.7 punktet als Limousine und Kombi mit hohen Reichweiten und einem großzügigen Innenraum. © Volkswagen

Der VW ID.7 ist in drei Varianten erhältlich, die unterschiedliche Anforderungen abdecken. Der ID.7 Pro bietet mit seinem 77-kWh-Akku eine Reichweite von bis zu 618 km (WLTP). Die Pro S-Variante punktet mit einer größeren 86-kWh-Batterie, die eine Reichweite von bis zu 709 km ermöglicht. Der sportliche ID.7 GTX kombiniert Allradantrieb, 340 PS und dynamische Fahrleistungen mit einer Reichweite von bis zu 595 km. Der ID.7 Pro lädt an Schnellladesäulen mit bis zu 175 kW, der GTX sogar mit 200 kW. Um auf diese Weise von 10 auf 80 Prozent Batteriekapazität zu laden, benötigen ID.7 Pro und Pro S zwischen 25 und 29 Minuten, für den GTX werden etwa 25 Minuten angegeben.

Die Versionen sind auch jeweils als Elektro-Kombi – offizielle Bezeichnung: „Tourer“ – erhältlich und verfügen vor allem über mehr Kofferraumvolumen (bis zu 1.515 Liter). Allerdings fallen die Reichweiten auch jeweils etwas geringer aus.

Im Innern des ID.7 dominiert das 15-Zoll-Touchscreen-Display das modern gestaltete Cockpit. Dank beleuchteter Touchslider und klarer Menüstruktur ist die Bedienung intuitiv. Das serienmäßige Augmented-Reality-Head-up-Display projiziert wichtige Informationen direkt ins Sichtfeld des Fahrers. Hightech-Sitze mit adaptiver Climatronic und Massagefunktionen sowie das Panoramadach mit intelligenter Verdunkelung erhöhen den Luxusfaktor.

VW ID.Buzz: Die elektrische Wiedergeburt des Bulli

Das Karosseriedesign des ID. Buzz ist eine Hommage an den Ur-Bulli. Die schlichte Kastenform, die großen Fensterflächen und optionale Zweifarblackierungen lassen das Erbe des T1 aufleben. Auch im Innenraum gelingt die Mischung aus nostalgischem Charme und modernem Komfort. Details wie die dynamische Lichtleiste unter der Frontscheibe und die ambienten Beleuchtungselemente setzen allerdings top-moderne Akzente.

Mit einer Länge von 4,71 Metern können im ID. Buzz fünf Personen Platz finden, das maximale Ladevolumen liegt bei beeindruckenden 2.835 Litern (bei umgeklappten Rücksitzen). Elektrische Schiebetüren, ein flexibler Ladeboden und zahlreiche USB-Anschlüsse sorgen für zusätzlichen Komfort. Die neue Langversion hat sogar Platz für bis zu sieben Personen und noch mehr Stauraum.

Der VW ID. Buzz ist in mehreren leistungsstarken Antriebsvarianten erhältlich. In der Pro-Version leistet der Elektromotor an der Hinterachse 210 kW (286 PS) bei einem Drehmoment von 560 Nm. Damit beschleunigt der ID. Buzz in nur 7,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Die Reichweite liegt je nach Batteriegröße bei bis zu 453 Kilometern mit der 77-kWh-Batterie oder bis zu 487 Kilometern mit der größeren 86-kWh-Batterie. Für sportlichere Ansprüche steht auch beim Elektro-Bulli eine GTX-Version mit Allradantrieb bereit. Mit einer Systemleistung von 250 kW (340 PS) schafft der ID. Buzz GTX den Sprint von 0 auf 100 km/h in beeindruckenden 6,5 Sekunden.

ID. Buzz von Volkswagen

Eine Hommage an den Ur-Bulli. © Volkswagen

Alle Varianten profitieren von einer Schnellladefunktion, die an DC-Ladesäulen Ladeleistungen von 165 bis zu 185 kW ermöglicht – bei der Langversion (ID.Buzz XL) sogar bis zu 200 kW. Damit liegt die Ladezeit an Schnellladepunkten ungefähr zwischen 26 und 30 Minuten. Bidirektionales Laden ist ebenfalls möglich.

Darüber hinaus ist der ID. Buzz mit modernsten Assistenzsystemen ausgestattet, darunter Car-to-X-Kommunikation, Travel Assist mit Schwarmdaten und ein Parkassistent mit Memory-Funktion. Ein Highlight ist die neue Integration von ChatGPT für die Sprachsteuerung

bulk

Gut zu wissen

Camper werden bei VW traditionell „California“ genannt. Seit einiger Zeit war auch ein ID.California, basierend auf dem ID.Buzz XL, in der Entwicklung. Doch wie VW bekannt gab, wird auf absehbare Zeit daraus nichts. Der Hauptgrund: Gewichtsprobleme. Die Campingversion würde inklusive neuer Ausstattung (Küche, Bett etc.) bereits auf ein Leergewicht von über drei Tonnen kommen. Da man mit einem Führerschein der Klasse B aber nur Fahrzeuge mit maximal 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht steuern darf, bleibt laut Einschätzung von VW zu wenig Spielraum für Insassen und Gepäck übrig. Eine Lösung für diese Probleme wäre eine neue Batterietechnologie, die leichter und leistungsstärker ist – doch damit rechnet VW nicht vor Anfang des nächsten Jahrzehnts.

 

Plug-in-Hybridmodelle von Volkswagen

Neben rein elektrischen Fahrzeugen bietet Volkswagen eine breite Palette an Plug-in-Hybriden, die Benzin- und Elektromotoren kombinieren. Zu den aktuellen Modellen gehören der VW Golf eHybrid und GTE mit einer Systemleistung von 204 bis 245 PS sowie der VW Passat Variant GTE, ein Mittelklasse-Kombi mit 218 PS. Für SUV-Fans gibt es den VW Touareg eHybrid und den leistungsstärkeren R eHybrid mit bis zu 462 PS. Ab 2025 ergänzt der VW Caddy eHybrid die Modellpalette – mit 150 PS und einer elektrischen Reichweite von bis zu 122 Kilometern.

Ausblick: Die Zukunft von Volkswagens E-Auto-Flotte

Volkswagen hat ehrgeizige Pläne, um die Elektromobilität weiter voranzutreiben, die ID-Baureihe zu erweitern und sowie weitere E-Modelle zu entwickeln. Bis 2030 plant VW, den Anteil elektrischer Fahrzeuge an den verkauften Autos in Europa auf 70 % zu steigern und für jedes der rund 300 Konzernmodelle eine elektrifizierte Variante im Portfolio zu haben. Dazu zählen auch die Stromer von Tochterunternehmen wie Audi oder Škoda.

VW in der Krise: drohende Werksschließungen und Stellenabbau

Allerdings ist momentan offen, wie genau die Reise dahin aussieht. In Asien, immerhin der wichtigste Absatzmarkt für VW, ist im vergangenen Jahr die Nachfrage deutlich gesunken. Das zeigt sich vor allem in China, wo zuletzt allein ein Drittel aller VW-Fahrzeuge verkauft wurde. Die europäischen Märkte können das nicht ausgleichen. Und gerade in China wird für VW die Konkurrenz durch einheimische Hersteller, die oft innovativer – und dank üppiger staatlicher Unterstützung auch häufig günstiger – produzieren können, immer heftiger.

Dass VW nun in der Krise gerutscht ist, hat auch gravierende Auswirkungen auf die deutschen Produktionsstätten, z.B.:

  • VW plant, bis 2030 mehr als 35.000 Stellen sozialverträglich abzubauen. Etwa 4.000 Jobs in der technischen Entwicklung in Wolfsburg sollen wegfallen.
  • Die Produktion des Verbrenner-Golf wird ab 2027 nach Mexiko verlagert, im Stammwerk in Wolfsburg sollen nur noch E-Autos wie der ID.3 und der Cupra Born gefertigt werden.
  • Für die Gläserne Manufaktur in Dresden wird ein Partner gesucht, die eigentliche Fertigung soll Ende 2025 auslaufen.

Darüber hinaus hat VW anscheinend vor, eine Reihe von Werken in Deutschland zu schließen und zu verkaufen, z.B. in Osnabrück. Zuletzt kamen Gerüchte auf, dass chinesische Autobauer – unterstützt von Behörden ihres Heimatlandes – ein Interesse daran hätten, eine dieser „ungewollten“ Fabriken zu übernehmen und so Teil der renommierten deutschen Automobilindustrie zu werden. Es bleibt aber abzuwarten, ob und wie sich diese Pläne konkretisieren.

VW hält an Investitionen in Zukunftstechnologien fest

Gleichwohl steht VW aktuell vor der Herausforderung, den Spagat zwischen Kosteneinsparungen, Stellenabbau und gleichzeitigen Investitionen in Zukunftstechnologien zu meistern. Zumindest an den nächsten Schritten im letzten Punkt scheint sich erstmal nichts zu ändern.

  • Bereits 2025 soll eine seriennahe Studie des 2 vorgestellt werden, einem Kleinwagen mit einem Zielpreis von unter 25.000 Euro. Ergänzt wird das neue Serienmodell durch ein SUV-Derivat und eine sportliche GTI-Version.
  • Ab 2026 werden umfassend aktualisierte Varianten der bestehenden ID-Modelle auf den Markt kommen.
  • Bis 2028 sollen die ersten Fahrzeuge auf der neuen Scalable Systems Platform (SSP) erscheinen, die den aktuellen Modularen Elektrobaukasten (MEB) ablösen wird. Diese Plattform wird höhere Reichweiten, kürzere Ladezeiten und verbesserte Leistung bieten. Die dann neu auf den Markt gebrachten VW-Modelle könnten ihre Batterien in weniger als 20 Minuten aufladen.

VW investiert zudem rund 20 Milliarden Euro in die Weiterentwicklung der Elektromobilität, einschließlich der Erforschung von Feststoffbatterien, die eine höhere Energiedichte und schnellere Ladezeiten versprechen. Verbesserungen bei der Software, wie Over-the-Air-Updates und autonomes Fahren, sollen ab 2030 in einer breiten Modellpalette verfügbar sein. Zusätzlich wird das Design zukünftiger ID.-Modelle stärker an die ikonischen Wurzeln der Marke angelehnt sein, inspiriert durch die Studie ID.2all.

Darüber hinaus setzt Volkswagen auf eine nachhaltige Produktion in seinen Fabriken und möchte in Zukunft die Gesamtkosten seiner Batterien weiter senken, um E-Autos günstiger und so für eine größere Zielgruppe zugänglich zu machen. Ein Fokus liegt zudem auf der Integration von Software- und Datenlösungen, um die Rolle als Mobilitätsdienstleister auszubauen.

Wir laden zuhause

Mit 100% Ökostrom. Und für noch mehr Komfort mit einer Wallbox.