Elektroautos von MG: Aktuelle Modelle im Überblick

MG hat eine bewegte Geschichte hinter sich und galt schon als Relikt. Nach der Insolvenz und der Übernahme durch den chinesischen SAIC-Konzern scheint sich die Marke wie ein Phönix aus der Asche zu erheben: Der Fokus liegt auf schick gestylten Stromern, die die MG-Tradition ins 21. Jahrhundert bringen.

Neben dem Elektro-Kombi MG5 hat der Hersteller mit dem ZS EV ein weiteres Elektroauto auf den Markt gebracht, das nicht nur überraschend geräumig ist, sondern auch ein gutes Fahrgefühl bietet. Wir haben uns die bereits erhältlichen Stromer genauer angesehen.

MG: Früher britischen Traditionsmarke, heute chinesischer E-Auto-Hersteller

MG, was für „Morris Garages“ steht, kennen viele als Autobauer mit großer Tradition. Bereits im Jahr 1924 wurde das seinerzeit britische Unternehmen aus der Taufe gehoben. Nur wenige Monate nach der Gründung sorgte MG mit einem Sportwagen namens MG 14/28 für Furore. Jahrzehntelang zählte der Hersteller als Teil der MG Rover Group zu den renommiertesten Automarken des Vereinigten Königreichs. Doch das ist lange her.

Als die MG Rover Group im Jahr 2005 Konkurs anmeldete, war die Überraschung nicht allzu groß. Schlechte Absatzzahlen hatten bei dem Autokonzern bereits seit den Achtzigerjahren zu einer finanziellen Schieflage geführt und einen schleichenden Niedergang eingeleitet. Nach der Insolvenz gingen die Markenrechte und die Werkseinrichtungen an die Nanjing Automobile Group aus China.

Doch auch hier blieb der Erfolg aus. Erst im Jahr 2008, als sich der chinesische Konzern SAIC Motor die Markenrechte sicherte, wurde MG wirklich neues Leben eingehaucht. Dabei verfolgt die Firmengruppe, die in China zu den größten Autobauern gehört und auch Joint-Ventures mit westlichen Herstellern wie Volkswagen und General Motors betreibt, für die Marke mittlerweile ein glasklares Konzept. Wer sich das Portfolio des Herstellers ansieht, der stellt nämlich schnell fest, dass sich MG heutzutage vor allem auf Autos mit elektrischem Antrieb fokussiert.

Seit 2021 vertreibt der wiederbelebte Autobauer seine Modelle auch in Deutschland – und das mit beachtlichem Erfolg. Vor allem der MG5, der als erster Elektro-Kombi überhaupt gilt, hat sich als echter Coup erwiesen. Rund 10.000 Fahrzeuge will MG bis Ende 2022 hierzulande insgesamt verkauft haben. Wenn es nach dem Hersteller geht, sollen es im kommenden Jahr schon doppelt so viele sein.

MG ZS EV: Kompakt und dennoch geräumig

Mit dem MG ZS EV hat der chinesische Hersteller in der Branche für ordentlich Aufsehen gesorgt. Zugegeben: Der Name des kompakten Elektro-SUVs wirkt zunächst einmal sperrig. Doch das von MG entwickelte Auto bringt etliche Vorzüge mit und erfreut sich somit nicht umsonst so großer Beliebtheit. Das 4,31 Meter lange Modell entpuppt sich als äußerst geräumig (470 Liter Kofferraumvolumen), es verfügt über ein ästhetisches Interieur und bietet zudem ein sehr angenehmes Fahrgefühl.

MG ZS EV mit Anhänger

Der MG ZS EV vereint Kompaktheit, Leistungsstärke und eine moderne Innenausstattung.

Auch das Multimedia-System macht insgesamt einen soliden Eindruck. Android Auto und Apple CarPlay sind ebenfalls mit an Bord, sodass Sie Ihre liebsten Smartphone-Apps auch unterwegs nutzen können.

Die erste Generation des MG ZS EV hatte in puncto Reichweite noch ordentlich Nachholbedarf. Die verbaute 44,5-kWh-Batterie lieferte laut Hersteller gerade einmal genug Energie für 263 Kilometer. Mit der aktuellen Version aus dem Jahr 2022 hat sich das grundlegend geändert: Die Standard-Version besitzt bereits eine 50,3 kWh große Batterie mit 320 Kilometern Reichweite (nach WLTP). Und mit der Long-Range-Version (69,9-kWh-Akku mit 440 WLTP-Kilometern) kommen Sie nicht nur problemlos zur Arbeit und zum Supermarkt. Auch längere Strecken oder gar Urlaubsfahrten sind mit dem MG ZS EV mittlerweile drin, auch wenn es natürlich bereits Elektroautos gibt, die deutlich weiter kommen.

Zudem ist der MG ZS EV recht günstig im Preis. Die Einstiegsvariante kostet 34.189 Euro, womit der E-SUV zu den günstigsten seiner Art zählt.

Das Cockpit des MG ZS EV

Der MG ZS EV verfügt über ein volldigitales Armaturenbrett und viele Konnektivitätsmöglichkeiten.

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MG4: Konkurrenz für den VW ID.3?

Der ZS EV ist nicht das einzige Elektroauto, das MG unlängst auf den europäischen Markt gebracht hat. Derzeit macht auch der MG4 von sich reden. Das kompakte und gleichzeitig sportliche Familienmodell erinnert optisch stark an den VW ID.3, die Länge der beiden Fahrzeuge (rund 4,30 Meter) ist sogar nahezu identisch. Und auch was die inneren Werte betrifft, gibt es eine Gemeinsamkeit: Beide Modelle bringen eine Leistung von 150 kW/204 PS mit. Allerdings existiert im Falle von MG noch eine etwas schwächere Variante mit 125 kW/170 PS.

Einen dicken Pluspunkt sammelt der MG4 mit seiner maximalen Reichweite, die nach WLTP bei respektablen 450 Kilometern liegt. Als Antrieb dient dabei eine 64 kWh starke Nickel-Kobalt-Mangan-Batterie. Davon abgesehen glänzt das Modell mit einem hohen Fahrkomfort und – trotz seiner Kompaktheit – mit einem großzügigen Kofferraumvolumen von 363 Litern.

Der Elektr-SUV MG4

Der MG4 positioniert sich als Lifestyle- bzw. City-SUV.

MG Marvel R: Super-Auto mit Comic-Anleihen

Mit dem Marvel R Electric steht bereits der nächste Elektro-SUV in den Startlöchern, der auf dem heiß umkämpften Markt für Premium-Elektro-SUVs mitmischen soll. Der Name erinnert nicht zufällig an die Superhelden aus dem Hause Disney, wobei das „R“ für Roewe steht – unter diesem Namen (eine Weiterführung der früheren britischen Marke „Rover“) wird der Stromer in China verkauft.

Angeboten wird der SUV mit zwei Elektromotoren im Heck mit insgesamt 180 PS bzw. mit Allradantrieb, der sich auf drei Motoren mit insgesamt 288 PS verteilt. Beide Modelle kommen auf rund 200 km/h Spitze. Die Reichweite der 70 kWh starken Batterie liegt bei Marvel R mit Heckantrieb bei 400 Kilometern (nach WLTP), die leistungsstärkere Version schafft bis zu 370 Kilometer. Interessant: Neben einer recht soliden Anhängelast von 750 Kilogramm verfügt der Marvel R mit Vehicle-to-Load auch über eine externe Stromversorgung.

MG Marvel R

Der MG Marvel R überzeugt mit einem starken und minimalistischen Design.

Der Marvel R Electric ist etwas größer als ein Audi Q4 e-tron oder der ID.4 von Volkswagen und bietet daher jede Menge Platz im Innenraum. Preislich liegt der SUV aus China ebenfalls auf gleicher Höhe mit den SUVs aus Wolfsburg und Ingolstadt: Die Einstiegsversion kostet ab 43.420 Euro.

Kann MG an alte Erfolgsgeschichten anknüpfen?

Kein Zweifel: MG ist dabei, sich in der E-Auto-Branche fest zu etablieren. Wichtig dabei: die Unterstützung durch den Mutterkonzern. Im ersten Halbjahr 2022 gehörte SAIC Motor gemessen an den Verkaufszahlen bereits zu den drei größten E-Auto-Herstellern des Planeten. Und die Reise ist noch längst nicht zu Ende: Bis 2024 möchte MG sogar seinen ersten elektrisch betriebenen Roadster auf die Straße bringen – und damit an die Tradition der britischen Kult-Sportwagen anknüpfen.

Doch MG ist im Bereich E-Auto längst nicht der einzige aufstrebende Hersteller aus dem Reich der Mitte. Auch Hersteller wie Aiways und Nio untermauern seit Monaten immer wieder ihre hohen Ambitionen und haben mit diversen Modellen bereits auf sich aufmerksam gemacht.

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