Reichweite beim E-Auto: Das sollten Sie wissen

Die Reichweite von E-Autos und eine damit verbundene mögliche Reichweitenangst sind eigentlich keine kritischen Themen mehr. Immerhin hat sich in den letzten Jahren einiges getan und E-Autos schaffen ohne Probleme mehrere hundert Kilometer ohne Boxenstopp an der Ladesäule. Aber was hat es mit der Reichweite eigentlich auf sich? Und worauf sollte ich achten?

Schon gewusst: Das Thema Reichweitenangst sinkt nach dem Kauf eines E-Autos von 73% auf 1%? Dies belegen neue Studien belegen und ist somit ist die Reichweitenangst kein Thema mehr!

Im Folgenden nähern wir uns dem Themenfeld Reichweite von E-Autos nochmal ausführlich an. Wie wir die Reichweite eines E-Autos überhaupt ermittelt? Welchen Einfluss hat die Größe der Batterie? Welche Batteriegröße ist die richtige für mich? Und welche Modelle punkten mit besonders hoher Reichweite? Antworten auf diese Fragen, erhalten Sie hier.


Das erwartet Sie hier


Wie lässt sich die Reichweite bei einem E-Auto ermitteln?

Um die Reichweite eines E-Autos zu bestimmen, kommen ein Messverfahren namens WLTP (Worldwide Harmonized Light Duty Test Procedure) und ein Testzyklus namens WLTC (Worldwide Harmonized Light Duty Test Cycle) zum Einsatz. WLTP und WLTC haben den Standard NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) abgelöst.

WLTP: Worldwide Harmonized Light Duty Test Procedure

Das WLTP soll dem individuellen Fahrverhalten von Autobesitzer*innen und der unterschiedlichen Ausstattung der verschiedenen Modelle gerecht werden. Das Messverfahren basiert auf statistischen Erhebungen und auf Auswertungen von durchschnittlichen Nutzerprofilen. Im Vergleich zum NEFZ-Zyklus wird mit einer höheren Beschleunigung, einer höheren Durchschnittsgeschwindigkeit und einer höheren Maximalgeschwindigkeit getestet. Statt Fahrten innerhalb und außerhalb der Stadt kombiniert zu betrachten, wird jedes Fahrzeug in vier Phasen und in unterschiedlichen Geschwindigkeitsbereichen geprüft. Der neue Prüfzyklus unterscheidet sich vom bisherigen außerdem dadurch, dass die Temperatur in der Testkammer genau 23 Grad Celsius beträgt und sowohl die Strecke mit 23 Kilometern als auch der Zyklus mit 30 Minuten länger sind. Anders als früher werden alle erhältlichen Motoren- und Getriebekombinationen eines Modells separat geprüft.

Seit dem 1. September 2017 müssen alle erst zugelassenen Neuwagen entsprechend nach den neuen Standards geprüft sein. Die Reichweitenangaben der Hersteller beziehen sich in aller Regel auf die über diese zertifizierten Methoden ermittelten Werte.

NEFZ: Neuer Europäischer Fahrzyklus

NEFZ steht für Neuer Europäischer Fahrzyklus (auch NEDC, New European Driving Cycle). Es handelt sich um eine etwa 20-minütige Fahrt des Wagens auf einem Prüfstand. Dabei werden verschiedene Bedingungen simuliert, etwa eine Stadt- und eine Überlandfahrt mit einer bestimmten Geschwindigkeit. Gemessen wird, was der Wagen währenddessen verbraucht. An diesem Fahrzyklus gab es jedoch in der Vergangenheit Kritik. Er galt als wenig praxisnah, da die Verbrauchswerte im Alltagsgebrauch des E-Autos normalerweise deutlich von denen der Simulation abweichen. Auch die Fahrzeughersteller begrüßten daher die Einführung eines neuen Messverfahrens im Jahr 2017.

Reichweitenstark: Der Tesla Model S

Thront in der Kategorie „Reichweite“ auf Platz eins: der Tesla Model S.

Wieso weichen die Messungen der Autohersteller von den realen Werten ab?

Wie der Name schon verrät, kommt das WLTP-Verfahren weltweit zum Einsatz. Die Angaben, die im Zuge dieses Verfahrens ermittelt werden, sind allerdings nur ein grober Richtwert. Denn auch wenn die Methode eine hohe Alltagsgenauigkeit anstrebt, bestimmen noch einige weitere Faktoren die individuelle Reichweite eines E-Autos. Da wäre zum einen Ihre persönliche Fahrweise: Jede*r Autofahrer*in fährt anders. Der eine ist gerne schnell unterwegs, der andere bevorzugt das vorausschauende Fahren. Diese unterschiedlichen Fahrstile lassen sich nur schwer in einem standardisierten Prüfverfahren darstellen.

Die Messungen können die Gegebenheiten auf den Straßen nur simulieren, aber nicht auf alle Einflüsse eingehen, die eben stark vom Fahrverhalten des jeweiligen Fahrers abhängen. Jahreszeitliche Unterschiede werden zum Beispiel auch nicht widergespiegelt. Deshalb werden im Testzyklus zudem weder Klimaanlage noch Sitzheizung angeschaltet – beides sind aber Komponenten, die im Alltag die Akkulaufzeit Ihres E-Autos beeinflussen können, wenn auch nur gering und nur zu bestimmten Zeiten im Jahr.

Wie groß sollte die Batterie eines E-Autos sein?

Was die Reichweite bei einem E-Auto betrifft, gilt die Größe der Batterie als eines der wichtigsten Kriterien. Die Faustregel lautet grundsätzlich: Je höher die Kapazität, desto mehr Kilometer schafft das E-Auto ohne Nachladen. Kein Wunder also, dass viele Autobauer auf besonders wuchtige Akkus mit 80 bis 100 kWh setzen – zumal diese auch langlebiger sind als kleinere Ausführungen.

Bevor Sie sich jetzt aber reflexartig für ein E-Auto mit möglichst großer Batterie entscheiden, sollten Sie einen realistischen Blick darauf werfen, welche Reichweite Sie in Ihrem Alltag überhaupt benötigen. Zu bedenken ist bei der Entscheidungsfindung außerdem, dass eine Person in Deutschland durchschnittlich gerade einmal 39 Kilometer am Tag unterwegs ist. Der Arbeitsweg ist im Mittel 16 Kilometer lang und dauert rund eine halbe Stunde. Das sind Strecken, die auch ein E-Auto mit kleinem Akku problemlos schafft – wie zum Beispiel der Smart EQ fortwo, der als kompakter Zweisitzer auch ideal für die Stadt geeignet ist. Berufspendler, die überwiegend auf der Kurzstrecke unterwegs sind, können sich also durchaus für ein E-Auto mit kleiner Batterie entscheiden. Der Stromer kann nämlich überall dort aufgeladen werden, wo er sowieso steht – sei es beim Einkaufen vor dem Supermarkt oder in der Tiefgarage am Arbeitsplatz.

Akku eines E-autos

Die Größe der Batterie gilt im Hinblick auf die Reichweite als einer der wichtigsten Faktoren.

Weitere Informationen zu den Vor- und Nachteilen von E-Autos mit kleinen bzw. großen Akkus und eine ausführliche Entscheidungshilfe für die zu Ihnen und Ihren Bedürfnissen passende Akkugröße finden Sie im Artikel „Wie groß muss die Batterie für mein Elektroauto sein?“.

Was kann die Reichweite beeinflussen?

Sie werden mit der Zeit ein Gefühl dafür bekommen, wie sich Ihr persönlicher Fahrstil auf die Reichweitere Ihres E-Autos auswirken. Einen Einfluss auf die Akkulaufzeit haben beispielsweise die folgenden drei Faktoren.

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Stromverbrauch Ihres E-Auto?

Neben der Größe des Akkus gehört der Stromverbrauch Ihres E-Autos zu den wichtigsten Faktoren, die die Reichweite Ihres E-Autos beeinflussen. Eine Information vorweg: Eine pauschale Aussage zum Verbrauch zu treffen, die auf alle E-Autos zutrifft, ist unmöglich. Denn immerhin unterscheiden sich die Modelle stark im Hinblick Größe, Gewicht und Akkukapazität. Darüber hinaus spielen auch andere Faktoren wie das eigene Fahrverhalten, die durchschnittlich gefahrene Geschwindigkeit, die Beladung und die Außentemperatur eine wichtige Rolle – dazu gleich mehr. Wie praktisch also, dass der ADAC in einem Ecotest den realen Verbrauch von verschiedenen Elektroautos den Herstellerangaben gegenübergestellt hat. Darauf basierend versorgen wir Sie im Beitrag „Wie hoch ist der Stromverbrauch von Elektroautos?“ mit allen Informationen rund um den Verbrauch Ihres Stromers.

Fahrweise

Wer umsichtig fährt, verbraucht weniger, nicht nur beim Verbrenner. Sie können die Reichweite eines E-Autos erhöhen, indem Sie gleichmäßig mit mittlerer Geschwindigkeit fahren und selten stark beschleunigst. Viele Modelle haben einen batterieschonenden Energiesparmodus. Wenn Sie ihn anschalten, beschleunigt das Auto beispielsweise weniger, wenn Sie aufs Gas treffen. Zudem werden Energiefresser wie die Klimaanlage einschränkt betrieben.

Außentemperatur

Auch die Außentemperatur hat einen Einfluss auf die Reichweite Ihres E-Autos. Die chemischen Reaktionen, die in der Batterie stattfinden, benötigen bei Kälte mehr Energie. Sie werden im Sommer deshalb mit einer Akkuladung weiter kommen als im Winter. Mehr Informationen zum E-Auto im Winter finden Sie in unserem Beitrag „5 Tipps für die Batterie in der kalten Jahreszeit“.

Verwendete Technik im Auto

Sowohl im Sommer als auch im Winter gilt: Je mehr Technik Sie im Auto verwenden, umso schneller entlädt sich die Batterie. Das gilt für die Heizung ebenso wie für die Klimaanlage. Natürlich sollen Sie beim Autofahren weder frieren noch schwitzen. Sie können aber versuchen, die Anlagen so niedrig wie möglich einzustellen oder sie zu drosseln, wenn eine angenehme Temperatur im Auto erreicht ist. Bei neueren Modellen ist dies im Übrigen nicht mehr so kritisch. Die Hersteller arbeiten nämlich daran, die eingebauten Systeme immer sparsamer zu machen.

Schnellladepark für E-Autos

Angst vor dem Stehenbleiben ist unbegründet – in Deutschland gibt es mittlerweile rund 29.000 Ladestationen.

Darum ist die Angst vor einem leeren Akku unbegründet

Hättest du’s gewusst? In Deutschland gibt es mittlerweile rund 29.000 Ladestationen – Tendenz stark steigend! Das bedeutet, dass das Angebot sogar die tägliche Nachfrage übersteigt. Die Voraussetzungen für maximalen Fahrspaß ohne Reichweitenangst sind somit definitiv erfüllt. Und sollte es doch mal eng werden, können Sie gegebenenfalls immer noch den Stromsparmodus aktivieren. Immer mehr E-Autos sind mit diesem praktischen Feature ausgestattet.

Auch neuste Studien belegen: Die Reichweitenangst sinkt nachweislich* nach dem Kauf eines E-Autos von 73 % auf nur 1 % und ist somit kein Thema mehr!“

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E-Auto mit großer Reichweite: Das sind die besten

Sollten Sie Ihr E-Auto vor allem für den Weg zur Arbeit benötigen, ist ein Modell mit moderater Batteriegröße in jedem Fall ausreichend. Sofern Sie regelmäßig längere Strecken zurücklegen und mit Ihrem Wagen auch mal in den Urlaub fahren möchtest, könnte ein E-Auto mit großer Reichweite interessant für Sie sein. Übrigens: Worauf Sie beim Urlaub mit Ihrem E-Auto achten sollten, haben wir Ihnen im Artikel „Mit dem E-Auto in den Urlaub: Experten-Tipps für eine entspannte Reise“ zusammengefasst.

Sie möchten wissen, welche Modelle sich sonst noch in unserem Ranking tummeln? Die vollständige Bestenliste finden Sie im Artikel „Unsere Top 9: Die E-Autos mit der größten Reichweite“.

Fazit: Die Reichweite ist schon lange kein K.O.-Kriterium für E-Autos mehr

Eine vermeintlich zu geringe Reichweite und eine damit verbundene Reichweitenangst wurden in der Vergangenheit immer wieder als Gegenargument für Elektroautos ins Feld geführt. Dank der vorangeschrittenen technischen Entwicklung zieht diese Argumentation mittlerweile nicht mehr. Immerhin gibt es in der Zwischenzeit zahlreiche Modelle, die locker mehrere hundert Kilometer ohne Nachladen zurücklegen können. Denn im Hinblick auf Akkugröße und Verbrauch hat sich im letzten Jahrzehnt einiges getan. Und auch die immer bessere Ladeleistung und die damit deutlich kürzeren Ladezeiten tragen ihren Teil dazu bei, dass Reichweitenangst nicht mehr da sein muss. Außerdem wächst die verfügbare Ladeinfrastruktur rasant: Allein die EnBW betreibt in Deutschland bereits mehr als 1.000 Schnellladestandorte, an denen in nur 5 Minuten bis zu 100 km geladen werden können. Das größte Schnellladenetz Deutschlands plant die EnBW bis 2030 sogar auf rund 30.000 Schnellladepunkte zu erweitern.

Wie das Laden innerhalb von Europa funktioniert und die Verfügbarkeit der Ladeinfrastruktur im Europäischen Ausland ist, haben YouTuberin Jessica Thön und Schauspieler Kostja Ullmann bei ihrem Roadtrip von Berlin nach Zadar in Kroatien getestet. In unserem Magazinbeitrag „1.500-Kilometer mit dem E-Auto durch Europa“ erfahren Sie mehr.

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