Das neue E-Auto im Werk abholen oder beim Vertragshändler entgegennehmen: worauf muss man dabei achten? Wir haben 6 Tipps für dich zusammengestellt.
1. Nimm dir Zeit und schau dir alles in Ruhe an
Endlich ist der große Tag gekommen. Dein neues Auto steht beim Händler zur Abholung bereit. Zwar sind die Qualitätskontrollen in den Werken hoch, doch es kann doch vorkommen, dass dein neuer Stromer nicht einwandfrei geliefert wurde. Nimm dir daher bei der Abholung genügend Zeit und kontrolliere alle Bestandteile genau:
- Sind Kratzer im Lack oder Hagelschäden zu sehen? Gibt es Fehlstellen im Lack?
- Kannst du Transportschäden oder anderweitige Kratzer an Türen, Schwellern oder der Karosserie erkennen? Sitzen die Zierleisten fest?
- Schau dir die Spaltmaße der Türen und Hauben genau an. Sind die Spaltmaße okay oder gibt es große Abweichungen?
- Lassen sich alle Türen ohne Probleme öffnen? Schließen sie korrekt?
- Prüfe alle Scheiben auf Beschädigungen.
- Kontrolliere Reifen und Felgen auf Kratzer. Sind die Radkästen und Radhäuser fest montiert?
- Prüfe den Innenraum, inklusive Armatur, Seitenteile, Sitze und Verkleidung, auf Schäden.
- Ist deine bestellte Ausstattung vorhanden? Bei umfangreicher Sonderausstattung mach dir vorher eine Liste und gehe die Punkte nacheinander durch.
- Teste die Elektronik, insbesondere Beleuchtung, Scheibenheber, Spiegel, Navigations- und Fahrassistenzsysteme.
- Überprüfe, ob Klimaanlage und Heizung ordnungsgemäß funktionieren.
- Lässt sich die Ladeklappe einfach öffnen und schließen?
- Lässt sich das E-Auto mit dem Smartphone und dem Mobilfunknetz verbinden?
- Mach eine kleine Probefahrt und achte auf Beschleunigungs- und Bremsverhalten. Sind Klappergeräusche zu hören oder spürst du merkwürdige Vibrationen?
2. Reklamiere Mängel und lass sie ausbessern
Sollte dein neuer Stromer Schäden aufweisen oder in markanten Punkten von der Bestellung abweichen (falsche Farbe, fehlende Sonderausstattung etc.), hast du mehrere Möglichkeiten, wie du vorgehen kannst:
- verweigern: Bei gravierenden Mängeln oder deutlichen Abweichungen kannst du die Abnahme verweigern. Du musst den Kaufpreis nicht bezahlen und kannst die Neulieferung eines mangelfreien Autos verlangen. Ist der Händler dazu nicht bereit oder kann er das nicht fristgerecht umsetzen, darfst du vom Kaufvertrag zurücktreten. Du kannst dich mit dem Händler aber auch auf eine Kaufpreisminderung einigen.
- Unter Vorbehalt abholen: Du nimmst das Auto entgegen, setzt dem Händler aber eine Frist, bis wann spätestens die Mängel behoben sein müssen. Lass dir das schriftlich bestätigen. Die Frist darf aber nicht zu kurz ausfallen, sondern muss dem Mangel angemessen sein. Kann der Schaden nicht innerhalb der Frist oder gar nicht behoben werden, darfst du ebenfalls den Kauf stornieren.
Wichtig bei der Abholung: Sind Kratzer im Lack zu sehen?
3. Achte darauf, dass dir alle Papiere übergeben werden
Neben dem Schlüssel muss dir der Händler alle notwendigen Fahrzeugunterlagen aushändigen. Prüfe daher, ob alles vollständig vorhanden und richtig ausgefüllt ist:
- Zulassungsbescheinigungen Teil I und II
- EG-Übereinstimmungserklärung (COC)
- Serviceheft (analog oder digital)
- Garantieunterlagen
- Bedienungsanleitung (evtl. nur digital)
- Autoschlüssel (Haupt- und Ersatzschlüssel)
4. Mach aus der Abholung ein Event
Die Abholung beim Vertragshändler ist der am häufigsten gewählte Weg. Das Ganze wird meist auch etwas zelebriert: Der Kundenberater begrüßt dich und geht mit dir die Dokumente durch. Dann weist er dich ins Auto ein. Häufig legt der Händler noch einen Blumenstrauß oder den klassischen Schlüsselanhänger als Aufmerksamkeit obendrauf. Was viele nicht wissen: Für die Abholung beim Händler werden sog. Überführungskosten fällig, die du zusätzlich zum Kaufpreis bezahlen musst. Sie machen bis zu 10 Prozent des Listenpreises aus und liegen in der Regel zwischen 400 bis 1.000 Euro.
Zur Abholung gehört auch eine Einweisung, wie zum Beispiel das Laden funktioniert.
Alternativ kannst du dich auch für eine Werksabholung entscheiden. Alle großen Autobauer wie Audi, BMW, Mercedes-Benz, Porsche und Volkswagen bieten die Möglichkeit an. Werksabholungen haben eindeutig den größten Event-Charakter: Du kannst das Werk des Herstellers besichtigen, in noblen Restaurants speisen und dich in Museen über die Geschichte der jeweiligen Automarke informieren. Zudem gibt’s eine individuelle Einweisung durch deinen persönlichen Kundenberater. Je nach Hersteller kostet der Spaß zwischen 500 und 1.000 Euro. Hier ist die Werksabholung möglich:
- Audi: Ingolstadt und Neckarsulm
- BMW: München
- Mercedes-Benz: Sindelfingen
- Opel: keine Werksabholungen möglich
- Porsche: Zuffenhausen und Leipzig
- Volkswagen: Autostadt Wolfsburg und Dresden
Die Abholung eines Teslas ist dagegen eine eher nüchterne Sache. Du fährst zum Tesla-Store in deiner Nähe, mitunter steht dein Tesla auch an einem temporären Auslieferungszentrum bereit (häufig in einem Industriegebiet gelegen). Eine Einweisung gibt’s nicht, stattdessen musst du das Fahrzeug mithilfe von Video-Tutorials und dem Handbuch (beides über den Touchscreen zugänglich) selbst erkunden. Kein Wunder: Bei Tesla ist ja auch eher das Fahren das Event.
5. Bereite die Abholung deines E-Autos gut vor
Jetzt sitzt du in deinem neuen E-Auto, es geht nach Hause. Dein erster Blick sollte nun Richtung Ladestand und Restreichweite gehen: Komme ich mit einer „Tankladung“ nach Hause oder muss ich zwischendurch aufladen?
Damit dir unterwegs nicht der Strom ausgeht, kannst du dir rechtzeitig vor der Abholung die EnBW mobility+ App herunterladen. Dort findest du nicht nur die nächstgelegene freie Ladestation auf der Strecke, die App lotst dich auch schnell und unkompliziert dahin. Mit EnBW mobility+ lädst du ganz einfach im EnBW HyperNetz auf, das dir Zugang zu mehr als 500.000 Ladepunkten in Europa ermöglicht. Auch das Bezahlen an der Ladestation ist mit der mobility+ App ganz einfach. Vor allem, weil du dann an diesen Ladepunkten bequem zu transparenten, fairen und einheitlichen Preisen Strom „tanken“ kannst.
Freie Ladestation finden, E-Auto laden und zu einheitlichen Preisen bezahlen.
Mach dich im Vorfeld auch damit vertraut, wie das Laden deines E-Autos konkret funktioniert. Alles Wichtige dazu haben wir dir in dem Artikel E-Auto laden – so einfach geht‘s!“ zusammengestellt –inklusive zweier Videos, die dir das Laden an AC- und Schnellladesäulen genau vorführen.
Wenn du die Möglichkeit hast, lass zuhause eine Wallbox installieren. Denn mit einer Wallbox kannst du buchstäblich über Nacht dein E-Auto aufladen – also genau dann, wenn es sowieso in der Garage oder unter dem Carport steht. Für kürzere Touren und längere Urlaubsreisen oder um zwischendurch aufzutanken, wenn es notwendig ist, nutzt du dann die EnBW mobility+ App.
Mit 100% Ökostrom. Und für noch mehr Komfort mit einer Wallbox.
6. Lass es zu Beginn langsam angehen
Von Verbrennern kennt man das noch: Auf den ersten 1.000 bis 3.000 Kilometern sollte man es etwas ruhiger angehen lassen und hochtouriges Fahren oder allzu häufige Kurzstreckenfahrten vermeiden. Das „Einfahren“ ist bei Benzinern und Diesel wichtig, damit sich die mechanischen Teile, die sich in Motor und Getriebe bewegen, optimal aufeinander anpassen können.
Bei einem Elektroauto ist diese Art von Einfahren eigentlich nicht notwendig, denn der E-Antrieb ist direkt startklar. Allerdings gibt es andere Fahrzeugkomponenten, denen ein maßvoller Umgang auf den ersten Kilometern guttut. Dazu gehören z.B. die Bremsen, bei denen du in der Anfangsphase – wenn möglich – harte Bremsmanöver vermeiden solltest.
Auch die Reifen solltest du zu Beginn schonen und möglichst behutsam abbiegen, bremsen und beschleunigen. Neue Reifen können noch Rückstände der Herstellung aufweisen, diese werden erst durchs Fahren abgetragen. Erst dann entfaltet sich die volle Haftung – und übrigens auch die volle Bremswirkung: Halte also immer ausreichend Sicherheitsabstand zu deinem Vordermann, der Bremsweg könnte zu Beginn noch etwas länger sein!
Endlich hat das Warten ein Ende: einsteigen und losfahren mit dem neuen E-Auto.
Auch dein Fahrwerk, bestehend aus Achsgelenken, Stoßfängern und Federn, wird es dir danken, wenn du sie nicht gleich Höchstbelastungen aussetzt. Belade dein neues E-Auto als nicht gleich bis zur maximalen Zuladungsgrenze und fahre sanft durch Kurven und über Schlaglöcher hinweg.
Wenn du auf den ersten 500 Kilometern überlegt, vorausschauend und nicht zu schnell unterwegs bist, ist das Einfahren deines neuen E-Autos kein Problem. Danach kannst du auch richtig aufs Strompedal treten und die sportliche Beschleunigung spüren.
Wir wünschen eine gute Fahrt mit deinem neuen E-Auto!