Neues E-Auto: Alles rund um Abholung und Lieferung

Seit der Bestellung sind einige Wochen oder gar Monate vergangen, und nun wartet endlich das neue E-Auto auf Sie. Meist steht der Neuwagen beim Händler bereit, manche möchten ihn direkt vom Werk abholen. Wir erklären, auf was Sie bei der Übernahme achten müssen und was Sie bei Mängeln tun können.

Das neue E-Auto im Werk abholen oder beim Vertragshändler entgegennehmen: worauf muss man dabei achten? Wir haben 6 Tipps für Sie zusammengestellt.

1. Nehmen Sie sich Zeit und schauen sich alles in Ruhe an

Endlich ist der große Tag gekommen. Ihr neues Auto steht beim Händler zur Abholung bereit. Zwar sind die Qualitätskontrollen in den Werken hoch, doch es kann doch vorkommen, dass Ihr neuer Stromer nicht einwandfrei geliefert wurde. Nehmen Sie sich daher bei der Abholung genügend Zeit und kontrolliere alle Bestandteile genau:

  • Sind Kratzer im Lack oder Hagelschäden zu sehen? Gibt es Fehlstellen im Lack?
  • Können Sie Transportschäden oder anderweitige Kratzer an Türen, Schwellern oder der Karosserie erkennen? Sitzen die Zierleisten fest?
  • Schauen Sie sich die Spaltmaße der Türen und Hauben genau an. Sind die Spaltmaße okay oder gibt es große Abweichungen?
  • Lassen sich alle Türen ohne Probleme öffnen? Schließen sie korrekt?
  • Prüfen Sie alle Scheiben auf Beschädigungen.
  • Kontrollieren Sie Reifen und Felgen auf Kratzer. Sind die Radkästen und Radhäuser fest montiert?
  • Prüfen Sie den Innenraum, inklusive Armatur, Seitenteile, Sitze und Verkleidung, auf Schäden.
  • Ist Ihre bestellte Ausstattung vorhanden? Bei umfangreicher Sonderausstattung machen Sie sich vorher eine Liste und gehen Sie die Punkte nacheinander durch.
  • Testen Sie die Elektronik, insbesondere Beleuchtung, Scheibenheber, Spiegel, Navigations- und Fahrassistenzsysteme.
  • Überprüfen Sie, ob Klimaanlage und Heizung ordnungsgemäß funktionieren.
  • Lässt sich die Ladeklappe einfach öffnen und schließen?
  • Lässt sich das E-Auto mit dem Smartphone und dem Mobilfunknetz verbinden?
  • Machen Sie eine kleine Probefahrt und achten auf Beschleunigungs- und Bremsverhalten. Sind Klappergeräusche zu hören oder spüren Sie merkwürdige Vibrationen?
bulk

Manches Zubehör musst du beisteuern

Verbandkasten, Warndreieck, Warnweste und FFP-2-Masken sind zwar für jedes Auto vorgeschrieben, müssen bei einem Neuwagen aber nicht vom Hersteller geliefert werden. Wenn sie fehlen, müssen Sie dieses Zubehör aus Ihrem alten Auto übernehmen oder neu kaufen.

 

 

2. Reklamieren Sie Mängel und lassen Sie sie ausbessern

Sollte Ihr neuer Stromer Schäden aufweisen oder in markanten Punkten von der Bestellung abweichen (falsche Farbe, fehlende Sonderausstattung etc.), haben Sie mehrere Möglichkeiten, wie Sie vorgehen können:

  • Verweigern: Bei gravierenden Mängeln oder deutlichen Abweichungen können Sie die Abnahme verweigern. Sie müssen den Kaufpreis nicht bezahlen und können die Neulieferung eines mangelfreien Autos verlangen. Ist der Händler dazu nicht bereit oder kann er das nicht fristgerecht umsetzen, dürfen Sie vom Kaufvertrag zurücktreten. Sie können sich mit dem Händler aber auch auf eine Kaufpreisminderung einigen.
  • Unter Vorbehalt abholen: Sie nehmen das Auto entgegen, setzen dem Händler aber eine Frist, bis wann spätestens die Mängel behoben sein müssen. Lassen Sie sich das schriftlich bestätigen. Die Frist darf aber nicht zu kurz ausfallen, sondern muss dem Mangel angemessen sein. Kann der Schaden nicht innerhalb der Frist oder gar nicht behoben werden, dürfen Sie ebenfalls den Kauf stornieren.
Das neue E-Auto wird auf Lackspuren geprüft

Wichtig bei der Abholung: Sind Kratzer im Lack zu sehen?

3. Achten Sie darauf, dass Ihnen alle Papiere übergeben werden

Neben dem Schlüssel muss Ihnen der Händler alle notwendigen Fahrzeugunterlagen aushändigen. Prüfen Sie daher, ob alles vollständig vorhanden und richtig ausgefüllt ist:

  • Zulassungsbescheinigungen Teil I und II
  • EG-Übereinstimmungserklärung (COC)
  • Serviceheft (analog oder digital)
  • Garantieunterlagen
  • Bedienungsanleitung (evtl. nur digital)
  • Autoschlüssel (Haupt- und Ersatzschlüssel)

4. Machen Sie aus der Abholung ein Event

Die Abholung beim Vertragshändler ist der am häufigsten gewählte Weg. Das Ganze wird meist auch etwas zelebriert: Der*die Kundenberater*in begrüßt Sie und geht mit Ihnen die Dokumente durch. Dann weist er*sie Sie ins Auto ein. Häufig legt der Händler noch einen Blumenstrauß oder den klassischen Schlüsselanhänger als Aufmerksamkeit obendrauf. Was viele nicht wissen: Für die Abholung beim Händler werden sog. Überführungskosten fällig, die Sie zusätzlich zum Kaufpreis bezahlen müssen. Sie machen bis zu 10 Prozent des Listenpreises aus und liegen in der Regel zwischen 400 bis 1.000 Euro.

Blick in die Ladeklappe eines E-Autos

Zur Abholung gehört auch eine Einweisung, wie zum Beispiel das Laden funktioniert.

Alternativ können Sie sich auch für eine Werksabholung entscheiden. Alle großen Autobauer wie Audi, BMW, Mercedes-Benz, Porsche und Volkswagen bieten die Möglichkeit an. Werksabholungen haben eindeutig den größten Event-Charakter: Sie können das Werk des Herstellers besichtigen, in noblen Restaurants speisen und sich in Museen über die Geschichte der jeweiligen Automarke informieren. Zudem gibt’s eine individuelle Einweisung durch Ihren persönlichen Kundenberater*in. Je nach Hersteller kostet der Spaß zwischen 500 und 1.000 Euro. Hier ist die Werksabholung möglich:

  • Audi: Ingolstadt und Neckarsulm
  • BMW: München
  • Mercedes-Benz: Sindelfingen
  • Opel: keine Werksabholungen möglich
  • Porsche: Zuffenhausen und Leipzig
  • Volkswagen: Autostadt Wolfsburg und Dresden

Die Abholung eines Teslas ist dagegen eine eher nüchterne Sache. Sie fahren zum Tesla-Store in Ihrer Nähe, mitunter steht Ihr Tesla auch an einem temporären Auslieferungszentrum bereit (häufig in einem Industriegebiet gelegen). Eine Einweisung gibt’s nicht, stattdessen müssen Sie das Fahrzeug mithilfe von Video-Tutorials und dem Handbuch (beides über den Touchscreen zugänglich) selbst erkunden. Kein Wunder: Bei Tesla ist ja auch eher das Fahren das Event.

5. Bereiten Sie die Abholung Ihres E-Autos gut vor

Jetzt sitzen Sie in Ihrem neuen E-Auto, es geht nach Hause. Ihr erster Blick sollte nun Richtung Ladestand und Restreichweite gehen: Komme ich mit einer „Tankladung“ nach Hause oder muss ich zwischendurch aufladen?

Damit Ihnen unterwegs nicht der Strom ausgeht, können Sie sich rechtzeitig vor der Abholung die EnBW mobility+ App herunterladen. Dort finden Sie nicht nur die nächstgelegene freie Ladestation auf der Strecke, die App lotst Sie auch schnell und unkompliziert dorthin. Mit EnBW mobility+ laden Sie ganz einfach im EnBW HyperNetz auf, das Ihnen Zugang zu mehr als 600.000 Ladepunkten in Europa ermöglicht. Auch das Bezahlen an der Ladestation ist mit der mobility+ App ganz einfach. Vor allem, weil Sie dann an diesen Ladepunkten bequem zu transparenten und fairen Preisen Strom „tanken“ können.

Machen Sie sich im Vorfeld auch damit vertraut, wie das Laden Ihres E-Autos konkret funktioniert. Alles Wichtige dazu haben wir Ihnen in dem Artikel E-Auto laden – so einfach geht‘s!“ zusammengestellt –inklusive zweier Videos, die Ihnen das Laden an AC- und Schnellladesäulen genau vorführen.

Wenn Sie die Möglichkeit haben, lassen Sie zuhause eine Wallbox installieren. Denn mit einer Wallbox können Sie buchstäblich über Nacht Ihr E-Auto aufladen – also genau dann, wenn es sowieso in der Garage oder unter dem Carport steht. Für kürzere Touren und längere Urlaubsreisen oder um zwischendurch aufzutanken, wenn es notwendig ist, nutzen Sie dann die EnBW mobility+ App.

Wir laden zuhause

Mit 100% Ökostrom. Und für noch mehr Komfort mit einer Wallbox.

Jetzt informieren

6. Lassen Sie es zu Beginn langsam angehen

Von Verbrennern kennt man das noch: Auf den ersten 1.000 bis 3.000 Kilometern sollte man es etwas ruhiger angehen lassen und hochtouriges Fahren oder allzu häufige Kurzstreckenfahrten vermeiden. Das „Einfahren“ ist bei Benzinern und Diesel wichtig, damit sich die mechanischen Teile, die sich in Motor und Getriebe bewegen, optimal aufeinander anpassen können.

Bei einem Elektroauto ist diese Art von Einfahren eigentlich nicht notwendig, denn der E-Antrieb ist direkt startklar. Allerdings gibt es andere Fahrzeugkomponenten, denen ein maßvoller Umgang auf den ersten Kilometern guttut. Dazu gehören z.B. die Bremsen, bei denen Sie in der Anfangsphase – wenn möglich – harte Bremsmanöver vermeiden sollten.

Auch die Reifen sollten Sie zu Beginn schonen und möglichst behutsam abbiegen, bremsen und beschleunigen. Neue Reifen können noch Rückstände der Herstellung aufweisen, diese werden erst durchs Fahren abgetragen. Erst dann entfaltet sich die volle Haftung – und übrigens auch die volle Bremswirkung: Halten Sie also immer ausreichend Sicherheitsabstand zu Ihrem Vordermann, der Bremsweg könnte zu Beginn noch etwas länger sein!

Frau tippt auf dem Cockpit ihres E-Autos

Endlich hat das Warten ein Ende: einsteigen und losfahren mit dem neuen E-Auto.

Auch Ihr Fahrwerk, bestehend aus Achsgelenken, Stoßfängern und Federn, wird es Ihnen danken, wenn Sie sie nicht gleich Höchstbelastungen aussetzen. Beladen Sie ihr neues E-Auto also nicht gleich bis zur maximalen Zuladungsgrenze und fahren Sie sanft durch Kurven und über Schlaglöcher hinweg.

Wenn Sie auf den ersten 500 Kilometern überlegend, vorausschauend und nicht zu schnell unterwegs sind, ist das Einfahren Ihres neuen E-Autos kein Problem. Danach können Sie auch richtig aufs Strompedal treten und die sportliche Beschleunigung spüren.

Wir wünschen eine gute Fahrt mit Ihrem neuen E-Auto!

Aktuelle Infos, Tipps & Tricks

Bleiben Sie beim Thema E-Mobilität top informiert. Mit den EnBW Hypernews.