In unserem Ratgeber geben wir hilfreiche Tipps rund ums Thema Heizkostenabrechnung.
Was ist eine Heizkostenabrechnung?
Neben der monatlichen Miete zahlst du an deinen Vermieter Nebenkosten, wie zum Beispiel die Betriebskosten und eben auch die Heizkosten – also die entstandenen Kosten für die Wassererwärmung und die Wärmelieferung. Dazu gehören außerdem noch die Heiznebenkosten. In deiner Heizkostenabrechnung kannst du sehen, wie hoch dein Anteil an den zu zahlenden Beiträgen ausfällt.
Welche Informationen beinhaltet die Heizkostenabrechnung?
In der Regel ist die Abrechnung in zwei Teile aufgegliedert. Im ersten Teil findest du eine Auflistung der Gesamtkosten, die im Abrechnungszeitraum für alle Mietparteien im Gebäude angefallen sind. Hier wirst du also sowohl über den Abrechnungszeitraum als auch über alle Heizkosten informiert. In der Regel erfährst du hier auch direkt, ob du Geld zurückbekommst oder etwas nachzahlen musst. Im zweiten Teil sind die Kosten für die einzelnen Wohnungen nach der im Mietvertrag vereinbarten Umlage aufgelistet.
Inhalt der Heizkostenabrechnung:
- Kosten für Brennstoffkauf (Fernwärme, Öl oder Gas), inkl. Anlieferungskosten
- Heiznebenkosten: Bedienung, Wartung, Überwachung, Pflege, Reinigung der Heizanlage und des Heizungskellers, Abgasmessung, Verbrauchserfassung, Betriebsstrom, Brennstoff- und Lieferkosten, Bezahlung des Schornsteinfegers/der Schornsteinfegerin
- Gesamtkosten, die mit der aufgeführten Vorauszahlung verrechnet sind
- Benennung des Verteilerschlüssels
Des Weiteren müssen seit dem 1.12.2021 diverse weitere Informationen in der Heizkostenabrechnung stehen, damit sie für die Mieter transparenter ist. Dazu gehören:
- Aufstellung aller Energiekosten
- Verbrauch eines Durchschnittsnutzers als Vergleich
- Tatsächlicher Energiepreis
- Vergleich zum Vorjahr unter der Berücksichtigung von Wetter und Klima
- Daten zu CO2-Emissionen
Zu den regulären Heizkosten gehören auch Heiznebenkosten, wie zum Beispiel die Wartung und Reinigung der Heizanlagen.
Aufteilung der Heizkosten
Die Heizkosten für Gebäude, die mit Fernwärme versorgt werden, und für Gebäude mit einer zentralen Heizungsanlage, deren Kosten auf mehrere Hausparteien verteilt werden, werden über die Heizkostenverordnung geregelt. Die Heizkosten werden zu mindestens 50 Prozent und zu höchstens 70 Prozent nach Verbrauch abgerechnet – die Höhe bestimmt in der Regel der Vermieter. Zu diesem Zweck sind in den Wohnungen oder direkt an den Heizkörpern spezielle Wärmemengenzähler oder Heizkostenverteiler angebracht, die einmal pro Jahr vom Mieter selbst oder einer Wärmedienstfirma abgelesen werden.
Die restlichen 30 oder 50 Prozent der Heizkostenabrechnung werden meist nach der Wohnfläche verteilt. Warum gibt es diese Aufteilung der Kosten? Zum einen wegen der bereits genannten anfallenden Heiznebenkosten. Zum anderen müssen Wärmeverluste und die Lage der jeweiligen Wohnungen innerhalb des Gebäudes berücksichtigt werden, da sie den Energieverbrauch beeinflussen.
Heizkosten werden in der Regel sowohl nach Verbrauch als auch nach Wohnfläche abgerechnet.
Wichtige Fristen der Heizkostenabrechnung
Damit die Heizkostenabrechnung rechtlich gültig ist, müssen zwei wichtige Fristen eingehalten werden. Für die Heizkosten gilt eine maximale Abrechnungsfrist von einem Jahr. Der Start des Abrechnungszeitraums kann sowohl einem Kalenderjahr entsprechend oder im laufenden Jahr erfolgen – das genaue Datum ist im Mietvertrag festgelegt.
Damit die Abrechnung gültig ist, musst du sie von deinem Vermieter außerdem spätestens zum Ablauf des 12. Monats nach Ende des Abrechnungszeitraumes in schriftlicher Form erhalten haben. Wenn der Zeitraum zum Beispiel bis zum 31.12.2021 läuft, dann muss deine Heizkostenabrechnung bis spätestens zum 31.12.2022 in deinem Briefkasten liegen. Verspätet sich der Brief, kannst du die Heizungsabrechnung so behandeln, als hättest du sie nicht erhalten. Der Vermieter muss dir aber mögliche Rückzahlungen auch nach dieser Frist noch erstatten.
Sehr hohe Heizkostenabrechnung – wie kann das sein?
Deine Heizkostenabrechnung ist ungewöhnlich hoch? Dann heizt du möglicherweise falsch. Es kann aber auch sein, dass du gar nichts dafür kannst. Ist das Haus, in dem du wohnst, nämlich nicht ausreichend wärmegedämmt, musst du die Heizung ordentlich aufdrehen, damit du es warm hast. Auch kann es sein, dass die Heizungsanlagen unwirtschaftlich arbeiten oder veraltet sind. Weitere Gründe können überhöhte Heiznebenkosten oder eine fehlerhafte Heizkostenabrechnung sein.
Sparsam heizen
Wusstest du, dass du deine Heizkörper auch innen regelmäßig reinigen solltest? Denn Staub kann tatsächlich die Wärmeabgabe reduzieren. Wie das funktioniert und noch mehr Tipps findest du in unserem Artikel zum Thema Heizkosten senken.
Das Erstellen der Heizkostenabrechnung ist sehr komplex, weshalb sich schnell Fehler einschleichen können.
Heizkostenabrechnung prüfen
Es kommt durchaus vor, dass sich beim Erstellen der komplexen Heizkostenabrechnung Fehler einschleichen. Eine falsche Berechnung des Warmwasseranteils oder des Brennstoffverbrauchs kann sich zum Beispiel auf die Höhe deiner Abrechnung auswirken, ebenso eine falsche Verteilung der Kosten zwischen Mietern, die im Zeitraum ein- und ausgezogen sind. Formelle Fehler wiederum können dafür sorgen, dass deine Abrechnung ungültig ist. Das ist unter anderem dann der Fall, wenn der Brief verspätet eintrifft oder der Abrechnungszeitraum falsch ist.
Häufige Fehler:
- Mieter und/oder Vermieter sind nicht mit vollständigem Namen genannt
- Ersteller der Abrechnung ist nicht autorisiert oder genannt
- Falscher Abrechnungszeitraum
- Überschreiten der Abrechnungsfrist
- Inkorrekte Daten und falsche Berechnungen
- Falscher oder fehlender Verteilerschlüssel
- Falsche Verteilung der Kosten
- Zusammenfassung einzelner Posten statt einzelner Aufschlüsselung
- Keine angebrachten Zähler
Aus diesem Grund ist es wichtig, dass du deine Heizkostenabrechnung prüfst. Das kannst du entweder selbst tun oder dich an Mietervereine oder die Verbraucherzentrale wenden. Genauso wie die Heizkostenabrechnung solltest du übrigens auch die Abrechnung deiner Betriebskosten prüfen. Worauf du dabei achten solltest, haben wir dir im Artikel „Heiz- und Betriebskostenabrechnung für 2022: Das musst du wissen“ zusammengestellt.