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Gasnetz

Erdgas hat einen langen Weg hinter sich, wenn es bei den Verbrauchern in Deutschland ankommt. Tausende Kilometer Pipelines bringen es von entfernten Quellen über Land zu uns – und übers Meer, neuerdings auch per Schiff. Nur ein geringer Teil wird hierzulande gefördert. Entsprechend wichtig für die Versorgungssicherheit sind internationale Abkommen mit den Förderländern. Der Transport erfolgt über mehrere Druckstufen, in zwei Erdgasqualitäten. Große Erdgasspeicher fangen Engpässe auf.

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Erdgasarten: L-Gas und H-Gas

Im deutschen Gasnetz fließt Erdgas noch bis Herbst 2029 in zwei Qualitäten: als L-Gas mit niedrigem oder als H-Gas mit hohem Brennwert.

L-Gas („low calorific gas") hat einen geringeren Methangehalt und damit einen geringeren Energiegehalt (Brennwert) als H-Gas („high calorific gas"). Erdgas ist ein Naturprodukt: Die Gasart und damit der Brennwert sind unterschiedlich, je nachdem, woher das Gas stammt. Wegen des unterschiedlichen Brennwerts werden die beiden Gasarten in getrennten Gasnetzen transportiert. Das ändert sich nun schrittweise: Zu Beginn des Umstellungsprozesses 2015 bezog etwa ein Viertel der deutschen Haushalte bezieht derzeit L-Gas, die meisten in Nordrhein-Westfalen. Es stammt aus deutschen und niederländischen Vorkommen. Weil die Förderung zurückgeht, hat die Bundesregierung die sogenannte Marktraumumstellung beschlossen, eines der größten Infrastrukturprojekte in der Geschichte der deutschen Gaswirtschaft.

Laut Bundesnetzagentur soll vom 1. Oktober 2029 an kein niederländisches Gas mehr nach Deutschland exportiert werden. Deshalb müssen bis zu diesem Zeitpunkt die Netze umgestellt sowie alle angeschlossenen Gasverbrauchsgeräte schrittweise an die Versorgung mit hochkalorischem H-Gas angepasst werden. Damit ändert sich in dem Netzgebiet die Gasbeschaffenheit. Die Umstellung erfolgt abhängig von den Marktgebieten. Baden-Württemberg ist davon nicht betroffen, hier fließt seit langem schon H-Gas.

Aus dem Unterschied im Brennwert zwischen beiden Gassorten ergeben sich keine Preisunterschiede bei der Abrechnung des gelieferten Erdgases. Denn der Preis bezieht sich auf den Energiegehalt. Ein Kubikmeter L-Gas ist also entsprechend günstiger als ein Kubikmeter H-Gas. Die Verbraucher bezahlen somit letztlich nicht das Volumen an Erdgas, das sie verbrauchen, sondern die darin enthaltene Energiemenge.

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