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Wasserkraft

Wasserkraft ist zurzeit weltweit die wichtigste Quelle für Strom aus erneuerbaren Energien. Sie ist grundlastfähig und unterliegt, anders als Windkraft und Fotovoltaik, nicht so stark den Witterungseinflüssen. Die EnBW setzt schon lange auf diese Form der klimafreundlichen Energieerzeugung und hat einen bundesweit überdurchschnittlichen Anteil an Wasserkraft in ihrem Energiemix.

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Laufwasserkraftwerke am Oberrhein

Mit der Begradigung des Rheins wurde auch die Stromgewinnung aus Wasserkraft möglich. 1928 begann Frankreich mit dem Bau des Rheinseitenkanals zwischen Basel und Breisach, an dem vier Kraftwerke entstanden.

Heute produzieren am Oberrhein – zwischen Basel und Karlsruhe – zehn große Wasserkraftwerke jährlich rund 9 Mrd. kWh Strom. Mit ihren Staustufen- und Schutzdämmen regulieren sie auch die Wassermengen, die der Rhein mit sich führt, und leisten einen wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz. 1969 schlossen Deutschland und Frankreich einen Staatsvertrag für die gemeinsame Nutzung der Wasserkraft. Er sah den Bau von zwei Staustufen bei Gambsheim und Iffezheim vor. Sie sollten die Bodenerosion im begradigten Rheinbett aufhalten und zugleich der Energiegewinnung dienen. So entstanden in den Siebzigerjahren an beiden Standorten zwei große Staustufen mit jeweils einem Wasserkraftwerk, einem Wehr, einer Doppelschleuse und zuletzt Fischpässen.

In deutsch-französischer Kooperation wurden auch die beiden Kleinkraftwerke in Breisach und Kehl erbaut. Sie liegen an den alten Kulturwehren und tragen mit Fischtreppe und Umgehungsgewässer dazu bei, dass der Rhein für Fische durchgängig ist. Diese vier Wasserkraftwerke am Rhein gehören je zur Hälfte der EnBW und der französischen EDF.

Die letzte Etappe zur Nutzung der Wasserkraft am Oberrhein ist die Erweiterung des Rheinkraftwerks Iffezheim. Bei laufendem Betrieb und unter technisch sehr anspruchsvollen Bedingungen wurde eine fünfte Turbine eingebaut. Nach vierjähriger Bauzeit ging sie 2013 in Betrieb. Damit ist Iffezheim das größte Laufwasserkraftwerk Deutschlands.

Die Bauetappen

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Dialog & Besichtigung

Sie möchten das Wasserkraftwerk Iffezheim besichtigen und mehr zur Wasserkraft erfahren? Hier zu einem geführten Rundgang anmelden!

Oberrheinkraftwerke

Technische Daten

Werk
Iffezheim
Gambsheim
Kehl
Breisach
Werk
Inbetriebnahme
Iffezheim
1978 /2013
Gambsheim
1974
Kehl
2009
Breisach
2008
Werk
Mittleres Nutzgefälle
Iffezheim
11 m
Gambsheim
10 m
Kehl
5 m
Breisach
5 m
Werk
Turbinen
Iffezheim
5 Rohrturbinen
Fischpassturbine
Gambsheim
4 Rohrturbinen
Fischpassturbine
Kehl
Kaplanturbine
Breisach
Kaplanturbine
Werk
Durchfluss gesamt
Iffezheim
1.500 m³/s
Gambsheim
1100 m³/s
Kehl
35 m³/s
Breisach
60 m³/s
Werk
Maximalleistung gesamt
Iffezheim
148 MW
Gambsheim
96 MW
Kehl
1,2 MW
Breisach
2,6 MW
Werk
Regeljahresarbeit
Iffezheim
870 Mio. kWh
Gambsheim
656 Mio. kWh
Kehl
8,2 Mio. kWh
Breisach
20,6 Mio. kWh
Werk
Strom für
Iffezheim
250.000 Haushalte
Gambsheim
187.000
Haushalte
Kehl
2.300 Haushalte
Breisach
5.900 Haushalte
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Wasserkraftwerke am Hochrhein

In seinem Lauf zwischen Bodensee und Basel nimmt der Rhein ein Gefälle von 150 Metern. Mit seiner starken Strömung und der gleichmäßigen Wasserführung zwischen den hohen steilen Ufern war er schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts prädestiniert, elektrische Energie nach Südbaden und in die Schweiz zu bringen. Eine Kette von 13 Wasserkraftwerken entstand, die älteren von ihnen wurden modernisiert und ausgebaut. An neun Anlagen ist die EnBW direkt oder indirekt, vor allem über die Energiedienst AG, beteiligt.

Beteiligungen

Wasserkraftwerke Hochrhein

Technische Daten

Werk
Rheinfelden
Ryburg-Schwörstadt
Säckingen
Reckingen
Werk
Inbetriebnahme
Rheinfelden
2010
Ryburg-Schwörstadt
1931
Säckingen
1966
Reckingen
1942
Werk
Anteil EnBW
(direkt und indirekt)
Rheinfelden
67 %
Ryburg-Schwörstadt
33,7 %
Säckingen
45,9 %
Reckingen
50 %
Werk
Mittleres Nutzgefälle
Rheinfelden
6-9
4 Turbinen
Ryburg-Schwörstadt
10
4 Turbinen
Säckingen
7
4 Turbine
Reckingen
8,5 m
2 Turbinen
Werk
Durchfluss gesamt
Maximalleistung gesamt
Rheinfelden
1.500 m³/s
100MW
Ryburg-Schwörstadt
1.450 m³/s
120 MW
Säckingen
1.450 m³/s
74 MW
Reckingen
560 m³/s
39 MW
Werk
Regeljahresarbeit
Rheinfelden
600 Mio. kWh
Ryburg-Schwörstadt
760 Mio. kWh
Säckingen
490 Mio. kWh
Reckingen
250 Mio. kWh
Werk
Strom für
Rheinfelden
170.000 Haushalte
Ryburg-Schwörstadt
217.000 Haushalte
Säckingen
138.600 Haushalte
Reckingen
71.400 Haushalte
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Laufwasserkraftwerke an der Iller

Wasserkraftwerk an der Iller

Nicht nur der Rhein, auch die vielen kleineren Flussläufe in Baden-Württemberg liefern uns zuverlässig CO₂-frei Strom. Im Schwarzwald betreiben wir an Murg, Raumünzach, Nagold und Enz mehrere Laufwasserkraftwerke, auch die Iller und den Neckar sind Stromquellen für uns.

Schon kurz nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde die Iller für die Stromerzeugung erschlossen. Die Oberschwäbischen Elektrizitätswerke (OEW), heute ein Großaktionär der EnBW, erhielten 1917 im württembergisch-bayerischen Staatsvertrag die Rechte, das Wasser der Iller in einem Teilabschnitt zu nutzen. 1927 waren bereits drei Kanalkraftwerke in Tannheim, Unteropfingen und Dettingen sowie das Wehr in Mooshausen gebaut, zwei weitere folgten.

Zusammen haben unsere fünf Laufwasserkraftwerke an der Iller eine Leistung von rund 47 MW und versorgen mit ihren jährlich etwa 188 Mio. kWh rund 54.000 Haushalte mit Strom. Die Wasserführung der Iller schwankt stark. Während der Schneeschmelze und bei Hochwasser kann der Fluss bis zu 900 m3/s führen. Zu dieser Zeit sind die Wehre rund um die Uhr besetzt. Im Durchschnitt beträgt die Wasserführung 60 m3/s.

Technische Daten

Werk
Aitrach¹
Tannheim²
Unteropfingen²
Dettingen²
Mooshausen³
Werk
Inbetriebnahme
Aitrach¹
1950
Tannheim²
1923
Unteropfingen²
1924
Dettingen²
1927
Mooshausen³
1996
Werk
Mittlere Fallhöhe
Aitrach¹
9,45 m
Tannheim²
15,08 m
Unteropfingen²
17 m
Dettingen²
14,1 m
Mooshausen³
6,1 m
Werk
Turbinen
Aitrach¹
2 Kaplan-
turbinen
Tannheim²
3 Francis-
turbinen,
1 Kaplan-
turbine
Unteropfingen²
3 Francis-
turbinen,
1 Kaplan-
turbine
Dettingen²
3 Francis-
turbinen,
1 Propeller-
spiralturbine
Mooshausen³
1 Rohrturbine
Werk
Durchfluss gesamt
Aitrach¹
100 m³/s
Tannheim²
100 m³/s
Unteropfingen²
100 m³/s
Dettingen²
100 m³/s
Mooshausen³
9 m³/s
Werk
Maximalleistung
Aitrach¹
9 MW
Tannheim²
12,3 MW
Unteropfingen²
14,2 MW
Dettingen²
11 MW
Mooshausen³
0,45 MW
Werk
Regel-
arbeits-
vermögen gesamt
Aitrach¹
32 Mio. kWh/a
Tannheim²
57,5 Mio. kWh/a
Unteropfingen²
61,6 Mio. kWh/a
Dettingen²
50 Mio. kWh/a
Mooshausen³
2,6 Mio. kWh/a

¹ Flusskraftwerk, ² Kanalkraftwerk, ³ Kleinwasserkraftwerk

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Laufwasserkraftwerke am Neckar

Am Neckar betreibt und unterhält die EnBW insgesamt 27 Wasserkraftwerke. 24 Anlagen davon sind im Besitz der Neckar AG, eine 82%ige Tochtergesellschaft der EnBW. Ein Großteil der Anlagen wurde zwischen 1925 und 1945 erbaut. Die jüngsten sind die Anlagen in Heidelberg (2000) und Esslingen (2011).

Insgesamt überwindet der Neckar in dem 200 Kilometer langen Streckenabschnitt eine Höhendifferenz von rund 160 Metern. In den Neckarkraftwerken erarbeiten 54 Turbinensätze mit einer installierten Leistung von 93 MW durchschnittlich ca. 530 Mio. kWh Strom im Jahr. Damit können rund 330.000 Menschen mit Strom versorgt und gleichzeitig rund 490.000 t CO₂ eingespart werden.

Beteiligungen

Technische Daten
Heidelberg
Esslingen
Technische Daten
Inbetriebnahme
Heidelberg
2000
Esslingen
2011
Technische Daten
Mittlere Fallhöhe
Heidelberg
2,6 m
Esslingen
5,2 m
Technische Daten
Turbinen
Heidelberg
2 Rohrturbinen
Esslingen
2 Kaplanturbinen
Technische Daten
Durchfluss gesamt
Heidelberg
140 m³/s
Esslingen
30 m³/s
Technische Daten
Maximalleistung gesamt
Heidelberg
2,6 MW
Esslingen
1,3 MW
Technische Daten
Regelarbeitsvermögen gesamt
Heidelberg
11 Mio. kWh/a
Esslingen
7,1 Mio. kWh/a
Technische Daten
Strom für Haushalte
Heidelberg
3.140
Esslingen
2.300
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Pumpspeicherkraftwerke im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb

Pumpspeicherkraftwerke erfüllen eine wichtige Pufferfunktion: Sie können Energie speichern und auf Abruf zur Verfügung stellen. Mit ihrer Reservefunktion spielen sie eine wichtige Rolle beim Ausbau der erneuerbaren Energien: Sie können einen „Überschuss“ an Sonnen- und Windstrom speichern und bei Engpässen wieder ans Netz abgeben.

Speicherausbau für die Energiewende

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Rudolf-Fettweis-Werk

Bei Forbach im Schwarzwald wurde zwischen 1914 und 1926 erstmalig in Europa die Pumpspeicherung im großen Rahmen entwickelt. Das Rudolf-Fettweis-Werk bezieht sein Wasser aus dem Schwarzenbachstausee und besteht aus einem ganzen Komplex mit Laufwasser-, Speicher-, Pumpspeicherkraftwerk und Sammelbecken, der das gute Wasserangebot und die Höhenunterschiede des Tales nutzt. Mit den natürlichen Zuflüssen mehrerer Zuflüsse produziert es im Jahr etwa 105 Mio. kWh Strom – genug, um 30.000 Haushalte zu versorgen.

Forbach bietet ideale Bedingungen, das zweistufige Kraftwerk in ein dreistufiges System mit einem Vielfachen der bisherigen Leistung auszubauen.

Unsere Ausbaupläne

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Besichtigung

Sie möchten das Rudolf-Fettweis-Werk besichtigen? Hier zu einem geführten Rundgang anmelden!

Rudolf-Fettweis-Werk

Technische Daten

Werk
Murgwerk
Schwarzenbachwerk
Niederdruckwerk
Raumünzachwerk
Werk
Mittlere Fallhöhe
Murgwerk
145 m
Schwarzenbachwerk
357 m
Niederdruckwerk
3,5-10 m
Raumünzachwerk
68 m
Werk
Turbinen
Murgwerk
5 Francis- turbinen
Schwarzenbachwerk
2 Pelton-
turbinen
Niederdruckwerk
2 Kaplan-
turbinen
Raumünzachwerk
1 Francis-
turbine
Werk
Durchfluss gesamt
Murgwerk
22 m³ /s
Schwarzenbachwerk
16 m³ /s
Niederdruckwerk
28 m³ /s
Raumünzachwerk
1,0 m³ /s
Werk
Maximalleistung gesamt
Murgwerk
22 MW
Schwarzenbachwerk
43 MW
Niederdruckwerk
2,5 MW
Raumünzachwerk
0,55 MW
Werk
Regel-
arbeitsvermögen gesamt
Murgwerk
80 Mio. kWh/a
Schwarzenbachwerk
60 Mio. kWh/a
Niederdruckwerk
6 Mio. kWh/a
Raumünzachwerk
2 Mio. kWh/a
Werk
Pumpen
Schwarzenbachwerk
Drehzahl-geregelte
Speicherpumpe
Werk
Durchfluss
Schwarzenbachwerk
8,5 m³ /s
Werk
Maximalleistung
Schwarzenbachwerk
20 MW
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Pumpspeicherkraftwerk Glems auf der Schwäbischen Alb

Das Pumpspeicherkraftwerk Glems liegt am Rand der Schwäbischen Alb. Durch den steilen Anstieg des Geländes zwischen dem künstlich angelegten Oberbecken und dem Maschinenhaus kann das Pumpspeicherkraftwerk eine Fallhöhe von fast 300 m nutzen.

In Glems produzieren zwei Maschinensätze, bestehend aus je einer Francisturbine, einer Pumpe und einer elektrischen Maschine, Energie. Die Maschinen arbeiten im Turbinenbetrieb als Generator und im Pumpbetrieb als Motor. Über verstellbare Schaufeln des Leitapparates wird die Leistung der Turbine nach Bedarf reguliert. Die Turbinen benötigen mit ihren 45 MW Maximalleistung kaum mehr als sechs Stunden zum Abarbeiten einer Oberbeckenfüllung (810.000 m3) und produzieren dabei 560.000 Kilowattstunden Strom. Innerhalb von elf Stunden kann mit einer Maximalleistung von 34 MW je Pumpe das Wasser vom Unterbecken über die Rohrleitung wieder in das Oberbecken befördert werden.

Die Besonderheit des Pumpspeicherkraftwerks in Glems ist, dass es nicht nur im Turbinenbetrieb, sondern auch im Pumpbetrieb Regelleistung zur Verfügung stellen kann. Möglich ist dies durch ein Verfahren, das als hydraulischer Kurzschlussbetrieb bezeichnet wird. Im hydraulischen Kurzschlussbetrieb entnimmt die Pumpe Wasser aus dem Unterbecken und fördert es in Richtung Oberbecken. Je nach Anforderung wird mehr oder weniger Wasser auf die Turbine umgelenkt und damit dem Netz mehr oder weniger Leistung zur Verfügung gestellt. Aufgrund der heutigen Netzsituation ist diese sogenannte Regelleistung sehr wertvoll, da Schwankungen im Netz sofort ausgeglichen werden können

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Besichtigung

Sie möchten das Pumpspeicherkraftwerk Glems besichtigen? Hier zu einem geführten Rundgang anmelden!

Technische Daten

Mittlere Fallhöhe
283 m
Turbinen
2 Francisturbinen
Durchfluss gesamt
36 m³/s
Maximalleistung gesamt
90 MW
Pumpen
2 zweistufige, zweiflutige Speicherpumpen
Durchfluss gesamt
20 m³/s
Maximalleistung
68 MW

Wasserkraft: EnBW-Standorte auf einen Blick

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Strategischer Focus: Ausbau der Wasserkraft in der Türkei

Auch wenn wir auf Baden-Württemberg und den deutschen Energiemarkt konzentriert sind, ergreifen wir ebenso die Chancen ausländischer Wachstumsmärkte. Ein solcher ist die Türkei, die ein großes Potenzial an erneuerbaren Energien bietet. Um uns den attraktiven Wachstumsmarkt Türkei zu erschließen, haben wir 2009 ein Joint Venture mit dem türkischen Mischkonzern Borusan Enerij mit Sitz in Istanbul geschlossen. Gemeinsam mit unserem Partner wollen wir bis 2020 2.000 MW überwiegend mit Wind- und Wasserkraft aufbauen. Über unseren Partner verfügen wir über ein Portfolio an aussichtsreichen Projekten in unterschiedlichem Reifegrad. 2012 verfügte das Joint Venture bereits über 111 MW installierte Leistung aus Wind- und Wasserkraft.

Im Nordosten der Türkei liegt der Kraftwerksverbund Yedigöl Aksu. Die beiden Wasserkraftwerke verfügen insgesamt über 50 MW und erzeugen 150 Mio. kWh Strom.