Der Nordsee-Windpark He Dreiht auf einen Blick
Er Dreht – treffender könnte der niederdeutsche Name des dritten Windparks der EnBW in der Nordsee – He Dreiht – es nicht beschreiben: Ab Ende 2025 gehen die 64 Windräder mit einer installierten Leistung von 960 MW rund 90 Kilometer nordwestlich der Insel Borkum und 110 Kilometer westlich von Helgoland ans Netz. Als einer der ersten förderfreien Offshore-Windparks verdoppelt er nahezu auf einen Schlag das Offshore-Portfolio der EnBW von bislang 976 MW.
Nach der Inbetriebnahme der Nordsee-Windparks EnBW Hohe See und Albatros bewegt sich der Windpark He Dreiht schon wieder in ganz anderen Dimensionen: Für die Anlagen vom Typ Vestas V236-15 mit einer Leistung von jeweils 15 MW ist es der erste kommerzielle Einsatz dieses Anlagentyps. Damit nimmt die EnBW erneut eine Pionierrolle auf hoher See ein. Mit einer installierten Gesamtleistung von 960 MW gehört He Dreiht außerdem zu den derzeit europaweit größten Projekten der Energiewende und wird rein rechnerisch 1,1 Millionen Haushalte mit erneuerbarer Energie versorgen.
In einer Nabenhöhe von 142 Metern durchstreicht der Rotor mit einem Durchmesser von 236 Metern bei einer Umdrehung eine Fläche von 43.742 Quadratmetern – das entspricht der Fläche von sechs Fußballfeldern. Der deutsch-niederländische Netzbetreiber TenneT wird die Anbindung ans Stromnetz mit einer Offshore-Konverterstation und zwei Hochspannung-Gleichstom-Exportkabeln sicherstellen. Die Kabel werden auf einer Länge von 120 Kilometern unter Wasser und 110 Kilometern an Land verlegt.
Förderfreier Windpark – wie funktioniert das?
Als einer der ersten förderfreien Windparks erhält He Dreiht keine Einspeisevergütung aus dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz. Quasi als Ersatz für die klassische EEG-Förderung setzt die EnBW auf PPAs- Power Purchase Agreements. Sie entwickeln sich zu einem zentralen Instrument der Energiewende: Es handelt sich um langjährige Abnahmevereinbarungen zwischen Erzeuger und oftmals großindustriellen Abnehmern. Diese Corporate PPAs ermöglichen dem Parkbetreiber kalkulierbare Einnahmen und die Stromabnehmer sichern sich durch Energielieferungen aus erneuerbaren Anlagen gegen Marktpreisentwicklungen ab. So gibt es für die über He Dreiht erzeugten grünen Energiemengen schon gesicherte langfristige Stromabnahmeverträge mit namhaften Partnern wie der Betreibergesellschaft des Frankfurter Flughafens (Fraport) mit 85 MW, Evonik (150 MW), Salzgitter (50 MW) und Bosch (50 MW).
Kooperationpartner an Bord
Das Investitionsvolumen für He Dreiht beträgt rund 2,4 Milliarden Euro. Zur Finanzierung des Großprojekts hat die EnBW eine langfristige Finanzierung in Höhe von 600 Millionen Euro von der Europäischen Investitionsbank gesichert, einem der weltweit größten Geldgeber für Klimaschutz und ökologische Projekte.
Außerdem sind über den Verkauf einer Minderheitsbeteiligung von 49,9 Prozent an ein Konsortium aus Allianz Capital Partners im Auftrag der Allianz Gesellschaften, AIP und Norges Bank bereits vor Baubeginn hoch professionelle und erfahrene Partner mit an Bord.
Belange von Natur und Umwelt
Im Rahmen der Planung und Umsetzung eines Offshore-Windparks fühlen wir uns Umwelt und Natur besonders verpflichtet, damit unsere Projekte mit ihren Belangen im Einklang sind. Das ist in einem sensiblen Lebensraum wie der deutschen Nordsee besonders wichtig. Im Zuge des Genehmigungsverfahrens wurde daher eine Umweltverträglichkeitsprüfung für den Offshore-Windpark He Dreiht durchgeführt. Eine allgemein verständliche, nicht technische Zusammenfassung der Ergebnisse finden Sie hier.
Die Zahlen im Überblick
Installierte Leistung
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960 MW
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Jährlicher Ertrag
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3,6 Mrd. kWh
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Turbinen
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64 Vestas V236-15
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Fundamente
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Monopiles
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Nabenhöhe
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142 Meter
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Rotordurchmesser
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236 Meter
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Rotorfläche
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43.742 Quadratmeter = rd. 6 Fußballfelder
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Mittlere Windgeschwindigkeit
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10,4 m/s
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Wassertiefe
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37,7 Meter – 40,6 Meter
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