Kernkraftwerk Obrigheim (KWO)
Das Kernkraftwerk Obrigheim (KWO) liegt zwischen Heidelberg und Heilbronn direkt am Neckar. Seit seiner Planung und Errichtung leistet es Pionierarbeit. Im Oktober 1968 speiste die Anlage als erster kommerziell genutzter Druckwasserreaktor Westdeutschlands Energie in das Stromnetz ein. Heute werden beim Abbau der Anlage Maßstäbe gesetzt.
In nahezu 37 Betriebsjahren erzeugte das KWO mehr als 90 Milliarden Kilowattstunden Strom und versorgte jährlich etwa 850.000 Haushalte. Der Umwelt ersparte es rund 88 Millionen Tonnen des klimaschädlichen CO₂. Als Folge einer Änderung des Atomgesetzes wurde das Kernkraftwerk im Jahr 2005 abgeschaltet.
Nach umfassender Planung, Vorbereitung und Genehmigung begann im Herbst 2008 der schrittweise Abbau der Anlage. Die Abbauarbeiten kommen gut voran. Im Sommer 2016 wurde die Zerlegung des Reaktordruckbehälters (RDB) – also des ehemaligen Herzstücks der Anlage – abgeschlossen. Bis Mitte der 2020er Jahre soll der Rückbau des KWO im atomrechtlichen Rahmen abgeschlossen sein. Anschließend kann eine Nachnutzung von Gebäuden oder deren konventioneller Abriss erfolgen.
Durch die standortübergreifende Zusammenarbeit fließen die Erfahrungen der EnBW Kernkraft GmbH (EnKK) aus dem Abbau des Kernkraftwerks in Obrigheim in Vorbereitung und Durchführung des Rückbaus in Philippsburg und Neckarwestheim ein.