Kohleausstieg am Standort Stuttgart-Münster
Klimaneutral bis 2035 – mit diesem Versprechen legt sich die EnBW auf ihren Beitrag zum Klimaschutz im Sinne des Pariser Abkommens von 2015 fest. Für die EnBW bedeutet das einerseits, die erneuerbaren Energien weiter systematisch auszubauen, andererseits will sie mittelfristig aus der Nutzung von Kohle und langfristig aus der Nutzung von fossilen Brennstoffen als Energieträger aussteigen. Mit dem Neubau einer Gasturbinen-Anlage zur Erzeugung von Strom und Wärme auf Basis von klimafreundlicherem Erdgas am Standort Stuttgart-Münster kommt die EnBW diesem Ziel einen Schritt näher. Der Fuel Switch auf klimafreundlicheres Erdgas ist dabei nur eine Brückentechnologie auf dem Weg zur Energieerzeugung über grüne Gase wie regenerativ erzeugtem Wasserstoff.
Projekttagebuch
Hier informieren wir Sie über wichtige Ereignisse und Meilensteine zu Planung und Bau einer Gasturbinen-Anlage am Kraftwerksstandort Stuttgart-Münster. Sie finden an dieser Stelle aktuelle Informationen zum Zeitplan des Planungs- und Genehmigungsprozesses sowie zu den Baufortschritten.
Oktober 2023: Anlieferung und Montage des ersten Abhitzekessels der Gasturbinen. Ende September wurden die Komponenten des ersten Abhitzekessels per Schwertransport angeliefert. Die einzelnen Komponenten, welche am Ende die Abhitzekessel ergeben, werden Stück für Stück zusammengeschweißt und montiert. Der Abhitzekessel nutzt die aus der Gasturbine gewonnene Wärme zur Erzeugung von Dampf und Heißwasser zum Antrieb der Dampfturbine. Mit der Einspeisung in die jeweiligen Netze entsteht Fernwärme und Strom. Mehr Einblicke finden Sie hier.
September 2023: Anlieferung und Montage der Großwärmepumpe. Die Anlieferung und Montage der Komponenten der Großwärmepumpe erfolgte Anfang August 2023. In verschiedenen Teillieferungen wurden Komponenten wie der Verdampfer, der Zwischenkühler sowie der Kondensator angeliefert und montiert. Die Großwärmepumpe kann bis zu 24 MW grüne Fernwärme erzeugen. Dadurch können jährlich ca.15.000 Tonnen CO₂ eingespart werden. Mehr Einblicke finden Sie hier.
August 2023: Stahlbau Gasturbinengebäude. Mitte Juli 2023 begann der Stahlbau des Gasturbinengebäudes. Im Gasturbinengebäude werden die beiden Gasturbinen mit einer Leistung von je 24 MW und die Abhitzekessel mit zwei Schornsteinen untergebracht. Das Gasturbinengebäude wird als Stahlskelettbau aus ca. 1.300 Tonnen Stahlträgern errichtet und hat eine Gebäudeabmessung von ca. L x B x H: 65,20m x 45,15m x 34,00m bzw. 17,80m. Die Stahlskelettbauweise definiert sich in der Regel dadurch, dass das Haupttragwerk bestehend aus Stützen und Träger aus Stahlprofilen durch Nieten, Schrauben oder Schweißen verbunden werden. Durch diese Bauweise ist ein schneller Baufortschritt möglich und die komplette Fertigstellung bereits für Mitte Mai 2024 geplant.
Juli 2023: Errichtung Treppenturm. Im Juli 2023 begann die Errichtung des ca. 32,4 Meter hohen Treppenturms, welcher südlich an das Fernwärmegebäude mittels Brücken und nördlich an die Heißwasserkesselanlage angrenzt.Das Besondere daran ist, dass der Treppenturm durch eine Gleitschalung betoniert wurde. Gleitschalungen kommen zum Einsatz, wenn fugenlose Bauwerke oder kurze Bauzeiten mit hohen Tagesleistungen erforderlich sind. Der Treppenturm wurde innerhalb von 6 Tagen im 24-Stunden Schichtbetrieb errichtet.
Juni 2023: Schornsteinfundament mit integrierter Kranstütze. Getreu dem Motto 2 in 1 wird das Schornsteinfundament als Kranstütze genutzt. Mittels eines Einbauteils, welches als Rückverankerung für die Stabilität des Kranes dient, wurde der Kran aufgebaut. Der 60 Meter hohe Kran, kann einen bis zu ca. 60 Meter Radius und somit fast das komplette Baufeld bedienen. Im Anschluss wird im Jahr 2024 der Schornstein durch eine Gleitschalung errichtet. Mit diesem Motto wird eine flexible, effiziente und wirtschaftliche Bauabwicklung gewährleistet.
Mai 2023: Betonage und Bewehrung Gasturbinengebäude. Nach den Gründungsarbeiten erfolgten die Bewehrungsarbeiten sowie die bauabschnittsweise Betonage der beiden Gasturbinenfundamente. Für jedes Fundament wurden ca. 600 m³ Beton benötigt, das sind ca. 3.000 Badewannen pro Fundament. Hierfür wurden 130 Betonmischer und 2 Betonpumpen benötigt.Die Bewehrung wird mittels Bewehrungsstahl erstellt und bezeichnet die Verstärkung von Betonbauteilen und erhöht somit die Tragfähigkeit des darauf zu errichtenden Hochbaus. Die Gasturbinen mit einer Leistung von 124 MW werden im Gasturbinengebäude untergebracht.
April 2023: Gründung der Rammpfähle. Im April startete die Gründung der 202 Rammpfähle. Die Pfahlgründung ist eine Variante der Tiefgründung mit der die Lasten von Tragwerken in tiefere, tragfähigere Bodenschichten abgetragen werden. Schlecht tragfähige Bodenschichten werden so mittels Pfähle überbrückt. Bei der sogenannten Pfahlgründung werden die Pfähle mit Hilfe eines Rammgeräts in den Baugrund gerammt bis eine ausreichend tragfähige Bodenschicht erreicht wurde und anschließend mit Beton ausgegossen.
März 2023: Spatenstich und offizielle Eröffnung der Baustelle. In Stuttgart-Münster fiel der Startschuss für den Neubau der Gasturbinen-Anlage und der Großwärmepumpe. Die Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg Thekla Walker, Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper und der EnBW-Vorstand für Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur Dr. Georg Stamatelopoulos vollzogen den traditionellen ersten Spatenstich am 31.03.2023.
Februar 2023: Start der Gründungsmaßnahmen. Gründungsmaßnahmen dienen der Errichtung einer stabilen und tragfähigen Basis für die Gebäude und die Maschinen der neuen Anlagen. Dazu gehören Erdarbeiten wie das Ausheben von Gruben sowie der Aufbau der Fundamente, unter anderem durch Pfahlgründungen.
Januar 2023: Baubeginn der Baustelle Stuttgart-Münster. In Stuttgart-Münster fand am 09.01.2023 der Start der Baustelle und damit seitdem erste grundlegende Arbeiten statt. Mit dem Baubeginn wird auch ein temporäres alternatives Verkehrskonzept eingeführt:
- Überleitung des Verkehrs stadtauswärts am Knoten Neckartalstraße/Voltastraße auf die Gegenfahrbahn
- Rückführung des Verkehrs am Knoten Neckartal-/Haldenstraße
- Stadteinwärtiger Verkehr über die verbleibende Fahrspur mit Aufgabe des Radstreifens in der Neckartalstraße
- Mit diesem Verkehrskonzept ist für den PKW-Verkehr keine größere Umleitung erforderlich. Radfahrer werden über den Neckartalradweg umgeleitet. Die Fahrbeziehungen am Knoten Voltastraße können so aufrechterhalten werden.
Kontakt
Termine
Aktuell sind keine Termine geplant.
Downloads
Juni 2023
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Genehmigungserhalt Vorbescheid der zweiten Teilgenehmigung
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31.März 2023
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Spatenstich für den Neubau der Gasturbinen-Anlage und der Großwärmepumpe
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Januar 2023
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Genehmigungserhalt Vorbescheid und erste Teilgenehmigung
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Oktober 2022
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Erörterungstermin des Regierungspräsidiums Stuttgart
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22. März 2022
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Investitionsentscheidung des Aufsichtsrats der EnBW
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7. Februar 2022
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Einreichung des Genehmigungsantrags
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21. Juli 2021
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Projektvorstellung Bezirksbeirat Bad Cannstatt
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23. April 2021
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Scoping-Termin0Bei komplexen Planungsprozessen wird von der verfahrensführenden Behörde (hier das Regierungspräsidium Stuttgart) ein Scoping-Termin durchgeführt. Dabei werden – unter Beteiligung der Träger öffentlicher Belange und Fachbehörden – Gegenstand, Umfang und Methodik der Raumverträglichkeits- und Umweltverträglichkeitsuntersuchung sowie der Inhalt der zu erstellenden Antragsunterlagen formal festgelegt.
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20. April 2021
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Projektvorstellung Bezirksbeirat Münster
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13. April 2021
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Virtuelle Info-Veranstaltung für Bürger:innen
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12. April 2021
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Infoveranstaltung für Fachverbände und Bürgerinitiativen
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