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Klärschlamm­heizkraftwerk Walheim

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Die EnBW plant an ihrem bestehenden Kraftwerks­standort in Walheim ein hoch­modernes Klär­schlamm­heiz­kraftwerk. Hier sollen rund 180.000 Tonnen kommunaler Klärschlamm nachhaltig entsorgt bzw. verwertet werden. Die Anlage erfüllt die Voraussetzungen, um den für die Landwirtschaft wichtigen Rohstoff Phosphor aus dem Klärschlamm zurückzugewinnen. Durch Auskopplung von umweltfreundlicher Fernwärme können bis zu 300 Haushalte nachhaltig versorgt werden.

Klärschlammverwertung

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Projektvorstellung

Der Standort Walheim mit einer 3-D-Montage der geplanten Anlage.

Mit dem Kohleausstieg übernehmen erneuerbare Energien Schritt für Schritt die Versorgung. Dieser Wandel bringt die Herausforderung mit sich, auch für andere Lebensbereiche nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Ein Beispiel ist der Umgang mit Klärschlamm: Jedes Jahr fallen in Deutschland rund 7 bis 8 Millionen Tonnen Klärschlamm an, ein Nebenprodukt der Abwasserreinigung in Kläranlagen. Bisher wurde ein Großteil davon in Kohlekraftwerken mitverbrannt. Da diese bald nicht mehr zur Verfügung stehen, braucht es neue Wege, um Klärschlamm umweltfreundlich zu entsorgen und daraus wertvolle Ressourcen wie Phosphor zurückzugewinnen.

Phosphor ist für alle biologischen Organismen unverzichtbar, denn er spielt eine zentrale Rolle in der DNA und der Energieversorgung von Zellen. In der Landwirtschaft wird der lebenswichtige Nährstoff für Pflanzen über Düngemittel in den Boden eingebracht, um deren Wachstum zu fördern. Da die direkte Nutzung von Klärschlamm als Dünger aufgrund von Schadstoffbelastungen stark eingeschränkt wurde, ist das Recycling von Phosphor aus Klärschlamm umso wichtiger. Deutschland muss Phosphor aktuell zu 100 Prozent aus dem Ausland beziehen. Durch konsequentes Phosphorrecycling könnten bis zu 40 Prozent dieser Importe ersetzt werden.

Ab 2029/2030 wird es gesetzlich vorgeschrieben sein, bis zu 80 Prozent des Phosphors aus Klärschlamm zurückzugewinnen – für Städte und größere Kommunen gilt dies ab 2029, für kleinere Gemeinden mit eigenen Kläranlagen ab 2032. In den letzten Jahren wurden in Deutschland deshalb bereits erste Anlagen gebaut, die Klärschlamm nachhaltig verwerten. Diese Anlagen sind nahezu emissionsfrei und erzeugen als Restprodukt eine phosphorhaltige Asche, die als Rohstoff für die Herstellung von Düngemitteln genutzt wird. Das Recycling dieses wertvollen Stoffes verringert also nicht nur die Abhängigkeit von Importen, sondern ist auch sehr nachhaltig.

In Walheim entsteht ein solches hochmodernes Klärschlammheizkraftwerk. Auf dem Gelände des mittlerweile stillgelegten Kohlekraftwerks werden Teile des alten Kraftwerks zurückgebaut, um Platz für die neue Anlage zu schaffen. Das Projekt wird neben dem Zweck der Klärschlammverbrennung von weiteren nachhaltigen Konzepten begleitet, wie der Förderung von Elektromobilität und der Nutzung von klimafreundlicher Wärme. Das Klärschlammheizkraftwerk Walheim wird somit nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten, sondern auch lokale Interessen unterstützen und weit über die Region hinaus von Bedeutung sein.

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Schematische Darstellung des Klärschlammheizkraftwerks Walheim (vorbehaltlich evtl. Detailänderungen bis zur Fertigstellung).

Technik

Das bisherige Kraftwerk Walheim wurde zwischen 1962 und 1967 errichtet und umfasst zwei kohlebefeuerte Blöcke. Im Winter 1981/1982 kam eine mit leichtem Heizöl betriebene Gasturbine hinzu, die schnell einsatzbereit ist und bei Bedarfsspitzen Strom ins Netz einspeist. Obwohl die beiden Kohlekraftwerksblöcke bereits 2014 zur Stilllegung angemeldet wurden, sind sie bis März 2025 von der Bundesnetzagentur als systemrelevant eingestuft worden. Die endgültige Stilllegung der Kohleblöcke erfolgte im März 2025, während die Gasturbine weiterhin in Betrieb bleibt.

Auf einem Teil der ehemaligen Kohlehalde entsteht nun das neue Klärschlammheizkraftwerk. Die geplante Anlage wird aus einem geschlossenen Speicherbunker, einem Wirbelschichtofen zur Klärschlammverbrennung und einer modernen Rauchgasreinigungsanlage bestehen. Bei der Verbrennung von Klärschlamm entsteht Rauchgas, das in einen Abhitzekessel geleitet wird, um Wasserdampf zu erzeugen. Dieser treibt eine Dampfturbine an und produziert somit Strom. Das abgekühlte Rauchgas wird dann in einer mehrstufigen Rauchgasreinigungsanlage gereinigt. Dabei wird die Asche abgetrennt, aus der wertvoller Phosphor zurückgewonnen werden kann. Dieses Recycling erfolgt zentral an anderer Stelle durch Fachbetriebe.

In der Brüdenaufbereitung werden die Dämpfe, die bei der Trocknung des Klärschlamms entstehen, gereinigt und kondensiert. Hierbei kann eine Auskopplung von bis zu 4 Megawatt Fernwärme realisiert werden, was ausreicht, um rund 300 Haushalte mit Energie zu versorgen. Eine mögliche Geruchsbelästigung ist dank modernster Technik ausgeschlossen: Während des Betriebs wird die Verbrennungsluft über einen Anliefer- und Speicherbunker angesaugt; ein Unterdruck entsteht. Zusammen mit einem Schleusensystem wird so verhindert, dass Gerüche nach außen dringen. Bei Stillstand oder Wartung wird die Abluft über ein Filtersystem geleitet. Die in der 1. Teilgenehmigung gesetzten, sehr strengen Auflagen garantieren dabei einen sauberen Betrieb.

Bereits heute wird Klärschlamm verbrannt und in Kohlekraftwerken dem Brennstoff beigemischt. Die speziell für Walheim geplante Verbrennungsanlage übertrifft diese Methode deutlich: Sie ist emissionsarm und reduziert den CO₂-Ausstoß erheblich. Zudem enthält die bei der Verbrennung anfallende Asche wertvollen Phosphor, der recycelt werden kann – eine Maßnahme, die der Gesetzgeber ab 2029/2030 vorschreibt. In modernen Anlagen kann die phosphorhaltige Asche besser aufbereitet und dann von spezialisierten Unternehmen an einer anderen Stelle weiterverarbeitet werden, was bei der Mitverbrennung in Kohlekraftwerken nicht möglich ist.

Spezifikationen

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Die Anlage kann rund 180.000 Tonnen entwässerten Klärschlamm pro Jahr verbrennen bei einer Betriebsdauer von 8.000 Stunden im Jahr. Sie verfügt über eine Nahwärmeleistung von bis zu 4 MW und eine elektrische Leistung von circa 1,5 MW.

Kapazität der Anlage
rund 180.000 t/a entwässerter Klärschlamm (entspricht 50.000 t/a Trockensubstanz) und rund 5.000 t/a getrockneter Klärschlamm
Trockensubstanzgehalt des angelieferten Klärschlamms
20-30 % Trockensubstanz
Durchsatz
ca. 20 Tonnen pro Stunde entwässerter Klärschlamm
Betriebsdauer
über 8.000 Stunden im Jahr
Elektrische Leistung
ca. 1,7 Megawatt elektrisch
Nahwärme
bis zu 4 Megawatt thermisch
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"Klärschlammverwertung – warum und wie?" einfach erklärt.

Umsetzung

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Projektablauf

Hier informieren wir Sie über wichtige Ereignisse und Meilensteine zu Planung und Bau eines hochmodernen Klärschlamm­heiz­kraftwerks am Kraftwerksstandort Walheim. Sie finden an dieser Stelle aktuelle Informationen zum Zeitplan des Planungs- und Genehmigungs­prozesses sowie zu den Baufortschritten.

Q1 2028
Kommerzieller Betrieb
Q3 2027
Inbetriebsetzungsphase
2026
Montage der Anlagentechnik
Juni 2025
Erhalt der 1. Teilgenehmigung
Q2 2025
Beginn der Rohbauarbeiten
Februar 2025
Bohrpfähle zur Gründung
Oktober 2024
Zulassung des vorzeitigen Beginns
November 2023
Vervollständigung der Unterlagen zum Genehmigungsantrag
März 2023
Prüfung des Genehmigungsantrags auf Vollständigkeit durch die Behörden
Februar 2023
Einreichung des Genehmigungsantrags
26. Oktober 2022
Scoping-Termin* des Regierungspräsidiums Stuttgart
Anfang 2022
Dialogkommunikation mit der Gemeinde
2020/2021
Frühe Öffentlichkeitsbeteiligung, Vorstellung im Gemeinderat, Gutachtenerstellung

* Bei komplexen Planungsprozessen wird von der verfahrensführenden Behörde (hier das Regierungspräsidium Stuttgart) ein Scoping-Termin durchgeführt. Dabei werden – unter Beteiligung der Träger öffentlicher Belange und Fachbehörden – Gegenstand, Umfang und Methodik der Raumverträglichkeits- und Umweltverträglichkeitsuntersuchung sowie der Inhalt der zu erstellenden Antragsunterlagen formal festgelegt.

Bautagebuch

Fragen und Antworten

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Eine gutachterliche Untersuchung des tagsüber zu erwartenden Baulärms hat ergeben, dass die gesetzlichen Anforderungen der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum Schutz gegen Baulärm (AVV Baulärm) unter Berücksichtigung der Schallschutzmaßnahmen in allen Bauphasen eingehalten werden.

Bei nächtlichen Arbeiten, wie dem Betongleiten, wird der Beurteilungspegel unter Einhaltung der Schallschutzmaßnahmen an der planrechtlich zulässigen Wohnbebauung auf maximal 47 Dezibel nach der Bewertungskurve A (dB(A)) begrenzt. Nach gängiger Rechtsprechung wird auch nachts keine Gesundheitsgefährdung durch den Baulärm erwartet, selbst ohne Schallschutzmaßnahmen.

Wie laut ist der Bau der Anlage?
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Die Bauphase (Errichtung und Inbetriebnahme) dauert in Abhängigkeit der Genehmigung ca. 3 Jahre.

Wie lang ist die Bauphase?
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Eine umfassende Schallprognose hat ergeben, dass der Lärm, der durch den Betrieb der Anlage entsteht, alle gesetzlichen Anforderungen einhält. Die Schallemissionen liegen dabei mindestens 6 Dezibel (dB) unter den Grenzwerten der Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm).

Es werden verschiedene Schallschutzmaßnahmen umgesetzt, um die zulässigen Grenzwerte einzuhalten, darunter eine Lärmschutzwand für den Containerumschlagplatz.

Wie laut ist die Anlage in Betrieb?
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Die Anlage wird rund um die Uhr in Betrieb sein. Die Anlieferung des Klärschlamms erfolgt planmäßig von Montag bis Freitag zwischen 6:00 Uhr und 20:00 Uhr. Eine Anlieferung samstags erfolgt nur nach Feiertagen, wie bspw. bei der Müllabfuhr, oder in Ausnahmefällen. Da bei der Abwasserreinigung in Kläranlagen kontinuierlich Klärschlamm anfällt, sind saisonale Schwankungen beim Betrieb der Anlage nicht zu erwarten.

Für vorübergehende Betriebsunterbrechungen, etwa bei der jährlichen Revision, hat die EnBW ein Ausweichkonzept entwickelt: Der Klärschlamm wird dann in anderen Verbrennungsanlagen genutzt oder zwischengelagert. Eine Lagerung auf dem Gelände in Walheim außerhalb der dafür vorgesehenen Anlagenbereiche ist genehmigungsrechtlich nicht möglich, um die Sicherheit und den Umweltschutz am Standort zu gewährleisten.

Zu welchen Zeiten wird die Anlage in Betrieb sein?
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Die Anlage ist sicher, da sie nach allen gesetzlichen Vorschriften geplant wird, um einen gefahrlosen Betrieb zu gewährleisten. Brand-, Explosions- und Hochwasserschutz werden durch verschiedene Gutachten geprüft und die Anlage entsprechend gebaut und betrieben:

  • Bei Störungen, die die Luftqualität beeinflussen, wird der Betrieb der Anlage vorübergehend gestoppt. Dadurch werden Umweltschäden vermieden.
  • Brände und Rauchentwicklung werden effektiv verhindert und im Notfall sicher gelöscht. Ein Brandschutznachweis bestätigt die Einhaltung bauordnungsrechtlicher Vorgaben.
  • Explosionen werden ebenfalls verhindert. Das zugrundeliegende Explosionsschutzkonzept entspricht allen gesetzlichen Anforderungen.

Die von der Anlage verwendeten oder erzeugten Betriebsstoffe und Chemikalien fallen nicht unter die „gefährlichen Stoffe“ der Störfallverordnung (StörfallVO). Durch die Stilllegung der Kohleblöcke wird die Anlage weiterhin zu einem Betriebsbereich der unteren Klasse gemäß StörfallVO (bisher war sie im Betriebsbereich der oberen Klasse eingeordnet).

Ist die Anlage sicher?
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Die Gebäude der Anlage werden bis zu 36 Meter (m) hoch sein. Ihr Schornstein wird eine Höhe von 50 m haben, gemessen vom neuen Kraftwerksniveau von 180,2 m über Normalnull (N.N.).

Wie hoch wird die Anlage?
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Die Anlage riecht nicht, dank ihrer ausgeklügelten Technik: Die Luft, die für die Verbrennung des Klärschlamms benötigt wird (sogenannte „Verbrennungsluft“), wird aus allen geruchsintensiven Bereichen der Anlage abgesaugt, wodurch ein Unterdruck entsteht. Dieser Unterdruck verhindert, dass geruchsbeladene Luft entweicht.

Der Klärschlamm selbst, dessen Geruch nur in unmittelbarer Nähe wahrnehmbar ist, wird wiederum über Schleusen angeliefert, die ebenfalls abgesaugt werden. Die gesamte abgesaugte Luft wird dann dem Verbrennungsprozess zugeführt, bei dem alle Gerüche zerstört werden. Bei Anlagenstillständen, z. B. für Revisionen, wird die entstehende Abluft durch Filter gereinigt, sodass auch dann keine Gerüche entstehen können.

Für den Transport werden trotz des sehr geringen Geruchspotenzials des Klärschlamms zusätzliche Schutzmaßnahmen eingesetzt: Alle Transportfahrzeuge sind mit Abdeckungen ausgestattet, die Gerüche effektiv zurückhalten. Zudem werden die Fahrzeuge auf direktem Weg und ohne Zwischenstopps von den Kläranlagen zum KHKW fahren.

Riecht die Anlage?
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Durch den Betrieb des KHKWs entstehen Emissionen. Gleichzeitig entfallen mit der Stilllegung der Kohleblöcke am Standort sämtliche Emissionen, die der Betrieb der Kohleblöcke bisher verursacht. Damit werden zukünftig weniger Luftschadstoffe an die Umgebung abgegeben.

Die neue Anlage wurde bereits vorausschauend nach den neuesten Standards der 2024 novellierten 17. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchV) ausgeschrieben und sie übertrifft deren Anforderungen.

Ausgestattet mit modernster Filtertechnik erfüllt die geplante Anlage zudem alle gesetzlichen Anforderungen der Technischen Anordnung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft), wodurch schädliche Umweltauswirkungen und Bodenveränderungen ausgeschlossen werden. Dies wurde durch unabhängige Gutachten im Genehmigungsverfahren nachgewiesen und wird von der zuständigen Genehmigungsbehörde überprüft.

Zur Gewährleistung des sicheren und umweltverträglichen Betriebs der Anlage werden gemäß den gesetzlichen Vorgaben auch weiterhin regelmäßig Messungen durchgeführt und transparent dokumentiert.

Welchen Einfluss hat die Anlage auf die Luftqualität?
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Für die Wasserversorgung der Anlage möchte die EnBW die vorhandenen Brunnen am Standort nutzen. Im Rahmen des sogenannten immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens hat die EnBW die möglichen Auswirkungen dieser Wasserentnahme auf die Umwelt geprüft. Die Ergebnisse zeigen, dass die Wasserentnahme nicht zu einem Absinken des Grundwasserspiegels führen wird.

Die EnBW legt zudem großen Wert auf den verantwortungsvollen Umgang mit der Ressource Wasser und stellt sicher, dass die gesetzlichen Anforderungen vollumfänglich erfüllt werden. In einem separaten Antrag auf wasserrechtliche Erlaubnis werden deshalb alle relevanten Aspekte detailliert dargestellt und den zuständigen Behörden zur sorgfältigen Prüfung vorgelegt.

Wird Grundwasser entnommen und ändert sich dadurch der Grundwasserspiegel?
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Untersuchungen durch ein Gutachterbüro haben ergeben, dass die an wenigen Stellen festgestellten erhöhten Analysewerte keine Gefahr für das Grundwasser darstellen. Diese Einschätzung beruht auf Basis der Ergebnisse eines akkreditierten Labors und der gesetzlich geltenden Schadstoffgrenzwerte.

In einer Bodenprobe aus 4 bis 5 Metern Tiefe, die von außerhalb des Baufeldes und der Kohlelagerfläche entnommen wurde, wurden leicht erhöhte Schwermetallwerte gefunden. Diese stammen vermutlich von Gießereisanden in der künstlichen Auffüllung. Sie können keine Auswirkungen auf das Grundwasser haben, da eine direkt darunter entnommene Probe wiederum unauffällige Schwermetallgehalte aufweist. Grundwasser wurde bei den Bohrungen nicht angetroffen.

Die Bodenproben aus dem Baufeld wurden ebenfalls untersucht. Das Ergebnis zeigt, dass der Boden durch die Vermischung mit dem Kohlestaub mehr Kohlenstoff enthält, was den TOC-Gehalt (gesamter organischer Kohlenstoff) und den Glühverlust (Anteil organischer und brennbarer Stoffe) der Probe erhöht. Da diese natürlich vorkommenden Stoffe jedoch als ungefährlich gelten, stellt das Eindringen des Kohlestaubs in den Boden kein schadstofftoxisches Problem dar. Es bedeutet aber, dass der Boden nicht frei weiterverwendet werden kann. Eine Beeinträchtigung des Bodens durch die Kohlelagerung im Baufeld konnte somit nicht nachgewiesen werden.

Die Kohlereste aus der vormaligen Nutzung als Kohlelager wurden vor den eigentlichen Aushubarbeiten abgeschoben und auf Haufwerken außerhalb des Baufeldes zur Deklaration bereitgestellt.

Wie wirkt sich das ehemalige Kohlelager auf das Grundwasser aus?
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Sämtliche Immissionen der Anlage unterschreiten die Beurteilungswerte gemäß der Technischen Anordnung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft) sehr deutlich. Sie wirken sich also nicht relevant auf die Weinbauflächen, die landwirtschaftlichen Böden und die Gebiete der Gemeinden Walheim und Gemmrigheim aus. Es entstehen somit keine negativen Auswirkungen für Mensch, Tier und Umwelt.

Wie wirkt sich die Anlage auf den örtlichen Weinbau und die landwirtschaftlichen Böden in der Umgebung aus?
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Der nach Walheim gelieferte und in der Anlage verwertete Klärschlamm kommt größtenteils von kommunalen Kläranlagen aus dem nordöstlichen Baden-Württemberg, in denen dieser als Abfallprodukt anfällt. Die Anlage ist darauf ausgelegt, jährlich bis zu 180.000 Tonnen entwässerten Klärschlamm sowie zusätzlich 5.000 Tonnen bereits getrockneten Klärschlamm zu verarbeiten. Der entwässerte Klärschlamm besteht zu etwa 75 Prozent aus Wasser und zu 25 Prozent aus festen Stoffen. Eine durchschnittliche LKW-Ladung an Klärschlamm enthält rund 18 Tonnen Wasser. Für den normalen Betrieb werden täglich etwa 36 LKW-Ladungen Klärschlamm angeliefert.

Von wo wird der benötigte Klärschlamm angeliefert?
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Bevor der Klärschlamm in der Anlage verbrannt wird, durchläuft er einen effizienten Trocknungsprozess. Das bei der Klärschlammverwertung freigesetzte Wasser, sogenanntes „Brüdenabwasser“, wird dabei sorgfältig aufgefangen, kondensiert und aufbereitet. Nur der nach der Trocknung verbleibende Wasseranteil gelangt zusammen mit den Feststoffen in die Verbrennung. Dieses ressourcenschonende Verfahren erhöht die Energieeffizienz und minimiert die Umweltbelastung. Nach aktueller Planung wird das Brüdenabwasser anschließend mit LKW zur Kläranlage Heilbronn transportiert, wo es fachgerecht aufbereitet wird. Optional würde die EnBW den Bau einer Brüdenabwasserleitung unterstützen.

Wie wird das entstehende Brüdenabwasser entsorgt?
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Klärschlamm wird bereits heute transportiert, daher handelt es sich um eine Umverlagerung der Transportwege und nicht um zusätzliche Transporte. Der Bau der Anlage in Walheim führt insgesamt zu einer erheblichen Reduktion der insgesamten Transportkilometer, da Klärschlamm derzeit über sehr weite Strecken, teilweise bis zu 500 km, ins Braunkohlekraftwerk Lippendorf bei Leipzig transportiert werden muss.

Viele der Klärschlämme, die zukünftig nach Walheim gebracht werden sollen, werden bereits heute schon über die B27 transportiert. Daher wird nicht erwartet, dass sich das Verkehrsaufkommen vor Ort merklich erhöht. Vor allem wird kein Anlieferverkehr durch den Ortskern von Walheim führen. Im Durchschnitt werden pro Tag etwa 60 LKW das Kraftwerksgelände anfahren, um Klärschlamm anzuliefern und Betriebsstoffe, insbesondere Brüden, abzutransportieren. Mehr erfahren Sie in der Antwort der Frage zur Routenführung.

Die EnBW hat die möglichen Auswirkungen des Vorhabens auf den lokalen Verkehr auch durch ein unabhängiges Gutachten überprüfen lassen. Dieses hat mehrere Verkehrszählungen und behördliche Daten ausgewertet. Das Ergebnis zeigt, dass zwar zusätzlicher Verkehr entsteht, aber die Leistungsfähigkeit der Verkehrsknotenpunkte nicht beeinträchtigt wird. Die EnBW ist außerdem bereit, mit den Gemeinden über eine Abwasserdruckleitung zur Kläranlage Nesselwörth zu sprechen, um den LKW-Verkehr zu reduzieren.

Was bedeutet der An- und Abtransport von Klärschlamm für den Verkehr?
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Das Trocknen von Klärschlamm kann den Verkehr zwar reduzieren, die Qualität des Klärschlamms wird jedoch maßgeblich von der Betriebsführung einer Kläranlage beeinflusst. Die EnBW und ihr Transportpartner MSE haben auf die Prozesse innerhalb der Kläranlagen oder deren Optimierung somit keinen direkten Einfluss. Sie kümmern sich als Dienstleister stattdessen um die fachgerechte Verwertung des bereits erzeugten Klärschlamms.

Der Trocknungsgrad hängt dabei im Wesentlichen von zwei wichtigen Faktoren ab: Zum einen von den technischen Möglichkeiten der Kläranlagen, zum anderen von der Zusammensetzung des Klärschlamms. Beides wird von den Betreibern der Kläranlagen gesteuert und verantwortet.

Die EnBW unterstützt dennoch alle Bemühungen der Kläranlagenbetreiber, den Trocknungsgrad zu erhöhen. Denn ein höherer Trocknungsgrad bedeutet zugleich weniger Transportvolumen, was wiederum zu weniger LKW-Fahrten und einer geringeren Umweltbelastung führt. Die EnBW steht deshalb für einen konstruktiven Dialog mit allen Partnern bereit. Ziel ist es, gemeinsam die effizientesten und umweltfreundlichsten Lösungen für die gesamte Prozesskette zu entwickeln.

Lässt sich der Verkehr reduzieren, indem der Klärschlamm zuvor getrocknet wird?
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Da eine Verkehrszunahme für die betroffenen Anwohner*innen belastend sein kann, wurden in einem Verkehrsgutachten die notwendigen Fahrten und Routen der LKW untersucht. Ein Vergleich der geschätzten zusätzlichen Transporte mit dem aktuellen Verkehrsaufkommen ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die zusätzliche Belastung im niedrigen einstelligen Prozentbereich liegt und damit als nicht erheblich bewertet wird. Die meisten Fahrten verlaufen von der A81 über Landstraßen:

  • In Walheim selbst wird der Ort nicht durchfahren, sondern die Fahrten führen von der B27 und der Mühlstraße direkt zur Zufahrt des Kraftwerksgeländes.
  • In Gemmrigheim wird der Ort ebenfalls nicht durchfahren, sondern die Transporte verlaufen auf der K1625 nördlich des Ortes über die Neckarbrücke.
  • In Kirchheim wird der Großteil der Transporte nur das südliche Gewerbegebiet berühren und von der Neckarbrücke kommend über die Max-Eyth-Straße auf die B27 abbiegen. Nur ein kleiner, unvermeidbarer Teil der Fahrten wird die B27 im Bereich der Ortsdurchfahrt nutzen.
Wie verläuft die Routenführung der LKW-Transporte?
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Der Klärschlamm kann derzeit nur mit LKW angeliefert werden, da die Kläranlagen, die den Klärschlamm abgeben, nicht über die nötige Infrastruktur für den Transport per Schiff oder Bahn verfügen. Der Aufwand, den Klärschlamm an anderer Stelle auf Schiff oder Bahn umzuladen, ist sehr hoch, da der Zulieferradius zur Anlage in Walheim gering ist. Dennoch prüft die EnBW eine Transportmöglichkeit per Bahn. Auch für den Abtransport der Asche werden alternative Möglichkeiten geprüft und, wenn möglich, dann andere Transportwege genutzt.

Das beim Trocknungsprozess des Klärschlamms entstehende sogenannte Brüdenwasser könnte als eine besonders umweltschonende Option idealerweise über eine Abwasserleitung zur Kläranlage Bietigheim-Bissingen geleitet werden. Die EnBW prüft zudem auch den Abtransport per Bahn, sobald eine entsprechende Infrastruktur in Heilbronn zur dortigen Anlieferung verfügbar ist. Um den Betrieb dennoch zuverlässig gewährleisten zu können, auch wenn keine dieser beiden Optionen umgesetzt werden kann, wurde vorerst der Transport mittels LKW beantragt und genehmigt.

Gibt es Alternativen zur Anlieferung und Abholung mit dem LKW?
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Die Kommunen sind als Betreiber von Kläranlagen, in denen der Klärschlamm als Abfallprodukt anfällt, für seine Entsorgung verantwortlich und stehen vor der Herausforderung, bundesweit pro Jahr 7 bis 8 Millionen Tonnen entsorgen zu müssen.

Wer ist für die Entsorgung des Klärschlamms verantwortlich?
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Eine dezentrale Behandlung oder Verbrennung von Klärschlamm in vielen kleinen Anlagen ist weder wirtschaftlich noch technisch sinnvoll. In Baden-Württemberg gibt es bisher nicht genug Kapazitäten für eine Verbrennung des Klärschlamms, weshalb dieser derzeit noch über weite Strecken transportiert werden muss. Die Mengen an entwässertem Klärschlamm und Trockenschlamm, die mit dem Partnerunternehmen für die Weiterverwertung der Klärschlammasche abgestimmt wurden, entsprechen zudem dem Schlammaufkommen aus unserem Einzugsgebiet und spiegeln den tatsächlichen Anteil wider, der in kommunalen Kläranlagen anfällt.

Die gewählte Wirbelschichtofentechnologie der neuen Anlage ist sicher, zuverlässig, wirtschaftlich und entspricht den aktuellen gesetzlichen Anforderungen zur Luftreinhaltung. Weiter hat sie gegenüber älteren Anlagen Verbesserungen, die Umweltbelastungen wie Geruchs- und Schadstoffemissionen reduzieren. Dazu gehören die Annahme des Klärschlamms im Gebäude mit Schleusen, Aktivkohlefilter für die Bunkerluftabsaugung und die Aufbereitung des Brüdenabwassers. Alternative Verfahren wie Pyrolyse oder hydrothermale Karbonisierung sind meist nur im kleinen Maßstab erprobt. Sie benötigen zusätzliche Energie, sind daher weniger effizient und haben weitere Nachteile in Bezug auf Zuverlässigkeit und die Verwertbarkeit der Aschen.

Wieso wird die Klärschlammverwertung nicht auf mehrere Standorte verteilt?
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Die EnBW hat alle ihre Standorte im nördlichen Baden-Württemberg geprüft, bei denen das Planungsrecht für eine Kraftwerksanlage gegeben ist, um den Klärschlamm möglichst regional zu verwerten. Dabei hat sich Walheim als der beste Standort für die neue Anlage herausgestellt:

  • Da bereits ein Kraftwerk am Standort existiert, verfügt der Standort über eine hervorragende Infrastruktur.
  • Der Standort ist verkehrsgünstig gelegen, was unnötige Transporte für die Entsorgung des Klärschlamms reduziert.
  • Durch den bevorstehenden Kohleausstieg wird das bestehende Kraftwerk am Standort zukünftig nicht mehr benötigt, wodurch er für eine neue Nutzung frei wird.
  • Die neue Klärschlammverwertungsanlage ermöglicht eine sinnvolle Nachnutzung des Standorts, ohne neue Flächen zu verbrauchen.
  • Am Standort befinden sind bereits qualifizierte Mitarbeiter*innen, die den Betrieb der neuen Anlage übernehmen können.
  • Die Lage des Standorts direkt am Neckar ermöglicht es während der Bauphase, Großkomponenten, die aufgrund der Größe nicht auf der Straße transportiert werden können, über den Wasserweg zu transportieren.
Warum wurde Walheim als Standort ausgewählt?
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Die EnBW hat sich bei ihrer Standortsuche auf das nordöstliche Viertel von Baden-Württemberg konzentriert. In dieser Region besteht ein bislang ungedeckter Bedarf für die Verwertung regionaler Klärschlämme. Betrachtet wurden sowohl industriell geprägte Standorte als auch bereits vorhandene Kraftwerke im Besitz der EnBW. Dies hat den Vorteil, dass keine neuen Flächen versiegelt werden, vorhandene Infrastruktur weiter genutzt kann und Investitionskosten möglichst gering ausfallen. Geprüft wurden demnach die Standorte Marbach, Obrigheim, Heilbronn und Walheim:

  • Marbach und Obrigheim wurden wegen Platzmangels sowie ungünstiger personeller, planungsrechtlicher und infrastruktureller Bedingungen ausgeschlossen.
  • In Heilbronn fehlen die bauplanungsrechtlichen Voraussetzungen. Aus Platzgründen könnte die Anlage zudem nicht rechtzeitig zum Bau des Fuel-Switch-Projekts (Ersetzen von Kohlekraftwerken durch moderne H2-ready-Gasturbinendampfkraftwerke) realisiert werden.
  • Daher wurde Walheim als geeigneter Standort ausgewählt (siehe Frage weiter oben).

Ein Neubau an einem anderen Standort würde höhere Investitionen und einen größeren Aufwand im Genehmigungsverfahren erfordern – beides Faktoren, die die Wirtschaftlichkeit des Projekts negativ beeinflussen. Dies gilt auch für Flächen an Bestandskläranlagen, da die EnBW keine solchen besitzt.

Wurden auch alternative Standorte zu Walheim geprüft?
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Bei der sogenannten Monoverbrennung des Klärschlamms kommt es zu dessen Gebrauch ohne Zusatz weiterer Brennstoffe. Die anschließende Phosphorrückgewinnung aus der Asche erfolgt dabei nicht am Standort, sondern an anderer Stelle durch spezialisierte Unternehmen. Damit erfüllt die EnBW mit ihrer Tochterfirma MSE sämtliche gesetzliche Anforderungen und die Unternehmen leisten mit diesem Verfahren einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft. Die EnBW hat sich nach einer gründlichen wirtschaftlichen und ökologischen Analyse somit gegen den Bau einer Phosphorrückgewinnungsanlage in Walheim entschieden.

Der Grund hierfür liegt in den Anforderungen an einen wirtschaftlichen Betrieb: Solche Anlagen benötigen jährlich mindestens 30.000 Tonnen Klärschlamm-Asche. Am Standort Walheim fallen jedoch nur etwa 20.000 Tonnen an, sodass zusätzlich rund 10.000 Tonnen Asche aus anderen Anlagen angeliefert werden müssten. Diese zusätzlichen Transporte würden die Verkehrsbelastung in der Region erheblich erhöhen. Aus Rücksicht auf die Anwohner*innen und im Sinne einer verantwortungsvollen Standortplanung hat die EnBW deshalb vom Bau einer Phosphorrückgewinnungsanlage in Walheim abgesehen.

Wird der Phosphor aus dem Klärschlamm direkt in Walheim zurückgewonnen?
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Die zuständige Genehmigungsbehörde ist das Regierungspräsidium Stuttgart. Die EnBW arbeitet eng mit den zuständigen Behörden zusammen, um alle notwendigen Genehmigungen rechtzeitig zu erhalten. Falls es dennoch zu Verzögerungen im Genehmigungsprozess kommen sollte, könnte dies den Zeitplan des Projekts beeinflussen. Die geplanten Investitionen sind davon zunächst nicht betroffen.

Damit die Anlage rechtlich abgesichert betrieben werden kann, wird nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz neben der bereits erteilten ersten Teilgenehmigung zum Bau der Anlage noch eine zweite Teilgenehmigung benötigt. Die EnBW plant, den entsprechenden Antrag im Jahr 2026 einzureichen. Zusätzlich sind wasserrechtliche Genehmigungen erforderlich, zum Beispiel für die umweltgerechte Einleitung von Wasser in den Neckar.

Wer genehmigt das Projekt?
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Die Anlage wird von der EnBW Energie Baden-Württemberg AG gebaut und betrieben.

Wer baut und betreibt die Anlage?
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Die EnBW trägt die Kosten für den Bau vollständig aus eigenen Mitteln. Das Projekt wird somit ohne öffentliche Förderung realisiert. Aktuelle Berechnungen gehen von Investitionen im niedrigen dreistelligen Millionenbereich aus. Diese Investition zeigt das langfristige Engagement der EnBW für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft in Baden-Württemberg.

Wer finanziert die Errichtung der Anlage?
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Für den Betrieb der neuen Anlage werden voraussichtlich etwa 20 Arbeitsplätze benötigt. Dazu kommen weitere Arbeitsplätze, um die bereits am Standort vorhandenen Anlagen, wie die Gasturbinenanlage, zu betreiben.

Was bedeutet die neue Anlage für die Zahl der Arbeitsplätze?
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Das künftige KHKW bietet vielfältige Chancen für Walheim und seine Bürger*innen:

  • Mit der Inbetriebnahme der Anlage steigt die Gewerbesteuer wieder auf ein ähnliches Niveau wie in früheren Jahren, in denen das Kohlekraftwerk noch in Betrieb war. Dadurch fließt jährlich ein mittlerer sechsstelliger Betrag in die Gemeindekasse – Einnahmen, die der gesamten Gemeinde und damit allen Walheimer Bürger*innen zugutekommen.
  • Der langfristige Erhalt des Standorts sichert Arbeitsplätze in der Region. Für den Betrieb der neuen Anlage werden voraussichtlich etwa 20 Arbeitsplätze benötigt. Hinzu kommen weitere Arbeitsplätze, um die bereits am Standort vorhandenen Anlagen, wie die Gasturbinenanlage, zu betreiben.
  • Der zugesagte Rückbau des markanten Bestandsschornsteins wird das Landschaftsbild verbessern. Der neue Schornstein wird nur noch eine Höhe von 50 Metern (m) haben, gemessen vom neuen Kraftwerksniveau von 180,2 m über Normalnull (N.N.).
  • Eine mögliche Brüdenabwasserleitung zur Kläranlage Bietigheim würde den Transport des Abwassers aus der Klärschlammverbrennung vereinfachen. Dadurch könnte Walheim die eigene kommunale Kläranlage stilllegen, was deren kostspielige Modernisierung überflüssig machen und die Abwassergebühren senken würde.
  • Die umweltschonende Wärme, die die Anlage nebenbei erzeugt, steht als nachhaltige Energiequelle für ein kommunales Nahwärmenetz zur Verfügung – ein wichtiger möglicher Baustein für die lokale Energiewende. Die Anlage wird technisch bereits für eine Wärmeauskopplung vorbereitet, inklusive einer Anschlussleitung.
Welche Vorteile ergeben sich für Bürger*innen der Gemeinde Wahlheim?
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Im Auftrag der Bundenetzagentur war die EnBW bis zum 31.03.2025 verpflichtet, das Kohlekraftwerk Walheim in der sogenannten Netzreserve zu betreiben. Sowohl der Kohleblock Walheim 1 als auch der Kohleblock Walheim 2 sind seit dem 01.04.2025 nun offiziell stillgelegt.

Wird das Kohlekraftwerk parallel zur neuen Anlage weiter betrieben?
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Die neue Anlage wird in einem eigens errichteten Gebäude entstehen, das auf dem Bereich der ehemaligen, freigeräumten Kohlehalde des Standorts gebaut wird. Durch den Status des alten, noch bis Ende März 2025 betriebenen Kraftwerksblocks 2 als Netzreservekraftwerk ist eine Nutzung von bestehenden Gebäuden regulatorisch nicht möglich.

Ist eine Erweiterung oder Umnutzung der bestehenden Anlagen geplant?
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Das gesamte Kraftwerksgelände ist in der Regionalplanung als „Vorrangfläche für regionalbedeutsame Kraftwerksanlagen“ ausgewiesen. Daher sind alle Nutzungen, die dieser widersprechen, nicht erlaubt.

Außerdem wird die Gasturbine auf dem Kraftwerksgelände unabhängig von der Stilllegung der Kohleblöcke weiter betrieben, sodass eine Nutzung als Wohn- oder Gewerbefläche nicht möglich ist.

Könnte das Kraftwerksgelände nach der Stilllegung der Kohleblöcke nicht für Wohn- oder Gewerbegebiete genutzt werden?
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Die Anlage basiert auf der Klärschlammmonoverbrennung mit Wirbelschichttechnik und entspricht dem aktuellen Stand der Technik. Diese Methode zur Klärschlammverwertung ist zuverlässig, effizient und in Deutschland etabliert: Aktuell wird sie in 23 von 28 bestehenden Anlagen in Deutschland erfolgreich eingesetzt.

Ein besonderer Vorteil der Technologie liegt in der hohen Qualität der entstehenden Asche, die eine optimale Grundlage für das künftige Phosphor-Recycling bildet. Die eingesetzte Technologie entwickelt sich zudem stetig weiter, so dass die in Walheim geplante Anlage sehr deutliche Verbesserungen gegenüber älteren Klärschlammmonoverbrennungsanlagen mit einer stationären Wirbelschicht aufweist. Ein Beispiel für eine Verbesserung ist die Rauchgasreinigung, die Schadstoffe wirksam reduziert und die ab 2024 verschärften Emissionsgrenzwerte sicher einhält und teilweise sogar unterschreitet.

Modernere Verfahren, wie z. B. die Pyrolyse, sind technisch noch nicht ausgereift und sehr störungsanfällig, was die sichere Entsorgung des Klärschlamms beeinträchtigen kann. Sie befinden sich meistens noch in der Testphase und können noch nicht im großen Maßstab eingesetzt werden.

Die Entscheidung für eine zentrale Klärschlammverwertungsanlage bringt zudem wirtschaftliche Vorteile mit sich: Die optimierten Prozesse tragen dazu bei, die Betriebskosten im Vergleich zu mehreren kleineren, dezentralen Anlagen niedrig zu halten. Diese Kosteneffizienz kommt den Bürgerinnen und Bürgern unmittelbar zugute, da sie zur Stabilisierung der kommunalen Abwassergebühren beiträgt.

Auf welcher Technologie basiert die Anlage?
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Da bei der Klärschlammverbrennung Energie freigesetzt wird, kann die Anlage Energie in Form von ausreichend Strom zur Eigenversorgung und Nutzwärme erzeugen. Dafür ist die Anlage technisch mit einem Abhitzekessel, einer Dampfturbine und einer Möglichkeit zur Wärmeauskopplung ausgestattet. Die Anlage erzeugt dabei einen Überschuss an Strom und Wärme und erfüllt somit laut Genehmigungsantrag die Definition eines Heizkraftwerks gemäß der 4. und 17. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchV).

Kann mit der Anlage Energie erzeugt werden?
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Entwässerter Klärschlamm, wie er von den Kläranlagen kommt, ist immer noch ein sehr feuchter Brennstoff (Wassergehalt rd. 75%) und enthält auch Anteile energetisch nicht nutzbarer Stoffe wie Sand. Ein großer Teil der erzeugten Energie wird deshalb direkt in der Anlage genutzt, vor allem die Wärme zur Trocknung des Klärschlamms vor der Verbrennung und der erzeugte Strom für den Eigenbedarf.

Wenn der angelieferte Klärschlamm den notwendigen Kriterien entspricht, kommt die Anlage ohne zusätzliche Brennstoffe aus und erzeugt mehr Strom, als sie selbst benötigt. Das macht das geplante Konzept in Walheim nachhaltig, da andere Techniken zur Klärschlammverwertung nicht energieautark sind und fossile Brennstoffe benötigen.

Kann die Anlage einen signifikanten Beitrag zur Energiegewinnung leisten?
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Mit einer elektrischen Leistung von rund 1,7 Megawatt (MWel) nutzt die Anlage den bei der Klärschlammbehandlung entstehenden Prozesswärmestrom effizient zur Stromerzeugung. Rund 0,3 MWel werden davon ins öffentliche Stromnetz eingespeist, der übrige Teil für den Anlagenbetrieb genutzt. Die Anlage ist damit kein Ersatz für eine Stromerzeugung der bisherigen Kohlekraftwerksblöcke am Standort, die zusammen etwa 250 MWel bereitgestellt haben.

Vielmehr repräsentiert das Projekt eine zukunftsweisende Neuausrichtung des Standorts Walheim, bei der die vorhandene Infrastruktur sinnvoll weitergenutzt und gleichzeitig ein wichtiger Beitrag zur regionalen Kreislaufwirtschaft geleistet wird. Diese Transformation steht beispielhaft für den Wandel von konventioneller Energieerzeugung hin zu integrierten, nachhaltigen Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit.

Ersetzt die Anlage die Stromerzeugung der bisherigen Kohlekraftwerksblöcke am Standort?
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Ein Teil der erzeugten Wärme wird intern zur Effizienzsteigerung genutzt, überschüssige Wärme könnte hingegen extern verwendet werden. Die Anlage wird daher technisch für eine Wärmeauskopplung vorbereitet, inklusive einer Anschlussleitung bis zur Grundstücksgrenze. Die Anlage kann bis zu 4 Megawatt thermische Leistung (MWth) in Volllast auskoppeln, die für eine lokale Nahwärmeversorgung genutzt werden könnte.

In Walheim gibt es bisher jedoch kein Nahwärmenetz. Die EnBW bietet deshalb Unterstützung beim Aufbau eines solchen Netzes an, das im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen kommunalen Wärmeplanung weitere Vorteile bringen kann. In der Nähe betreibt die EnBW bereits Nahwärmenetze, die gegebenenfalls von der Anlage versorgt werden könnten, sollte in Walheim kein Nahwärmekonzept entwickelt werden können.

Wie kann die bei der Klärschlammverbrennung entstehende Wärme genutzt werden?
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Kommunaler Klärschlamm entsteht hauptsächlich aus den Abfällen, die täglich die Toiletten hinuntergespült werden. Daher ist Klärschlamm ein biogener Brennstoff und die daraus erzeugte Energie (sowohl Strom als auch Wärme) ist weitgehend CO₂-neutral und somit „grün“.

Ist die aus dem Klärschlamm gewonnene Energie „grün“?
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