E-Auto im Winter: 7 Tipps für Batterie, Reichweite und Komfort

Der Akku Ihres Elektroautos hat es im Winter nicht leicht: Die kalten Temperaturen und der verstärkte Einsatz von Heizung und Licht haben Auswirkungen auf den Energiespeicher – und damit auf die Reichweite des E-Autos. Auch wenn bei neuen Modellen die Auswirkungen mittlerweile verschwindend gering sind, haben wir 7 Tipps zusammengestellt, wie Sie als Autofahrer*in trotz Minusgraden entspannt mit dem Elektroauto unterwegs sein können.

Dank intelligenter Technik und immer besserer Akkus haben E-Autos ihren Ruf als Schönwetterfahrzeuge mittlerweile hinter sich gelassen. Trotzdem wirkt sich die Kälte im Winter auf die Reichweite Ihres Elektroautos aus. Abhängig ist das von der tatsächlichen Außentemperatur, der individuellen Fahrweise und der verbauten Batterietechnik.


Das erwartet Sie hier


Wie steht es um die Reichweite von E-Autos im Winter?

Laut Berechnungen des ADAC haben Elektroautos im Winter 10 bis 30 Prozent weniger Reichweite. Für die niedrigere Reichweite im Winter, lässt sich vor allem ein Grund nennen: Der verstärkte Einsatz der Heizung in der kalten Jahreszeit benötigt mehr Energie. Bei einem Elektromotor wird nämlich im Gegensatz zum Verbrennermotor keine Abwärme erzeugt. Wärme muss im E-Auto also erst erzeugt werden, um nicht nur den Innenraum, sondern auch das Batteriepaket auf Temperatur zu bringen. Das heißt aber noch lange nicht, dass Sie in Ihrem Stromer im Winter frieren müssen. Außerdem verbrauchen auch Benziner und Diesel mindestens 15 Prozent mehr Kraftstoff im Winter.

Hier sind sieben Tipps, um auch im Winter möglichst viel Leistung aus der Batterie Ihres E-Autos herauszuholen:

Wie lässt sich im Winter die Reichweite des E-Autos erhöhen?

Nutzen Sie den Eco-Modus, um Energie zu sparen. Eine sportliche Fahrweise ist im Winter aufgrund der Witterungsverhältnisse ohnehin meist keine gute Idee. Außerdem braucht ein solches Fahrverhalten mehr Energie – sowohl beim Verbrenner als auch beim E-Auto. Es lohnt sich also in der kalten Jahreszeit, dass Sie sich mit den vorhandenen Fahrmodi Ihres Stromers auseinandersetzen. Viele Stromer verfügen mittlerweile über einen sogenannten Eco-Modus, der in Sachen Energiemanagement auf maximale Effizienz setzt.

In diesem Modus überträgt der Motor weniger Kraft auf die Räder. Das wirkt sich nicht nur positiv auf die Reichweite Ihres E-Autos aus, sondern gibt außerdem ein Plus an Sicherheit.

E-Auto fährt durch Winterlandschaft

Der Eco-Modus sorgt nicht nur für ein effizientes Energiemanagement, sondern gibt Ihrem E-Auto auch ein Plus an Sicherheit.

Worauf sollte ich mit dem E-Auto im Stau achten?

Anders als viele befürchten, halten E-Autos auch im Winter mehrere Stunden im Stau aus. Das hat ein Härtetest des ADAC mit dem Renault Zoe Z.E 50 und dem VW e-Up ergeben. Das Ergebnis nach zwölf Stunden, einer Beheizung auf 22° Celsius und einer Außentemperatur von -9 bis -14° Celsius: Der Renault Zoe hatte immer noch 70 Prozent Akku, der VW e-Up sogar 80 Prozent.

Wer dennoch unsicher ist, kann Front- und Heckscheibenheizung sowie Scheibenwischer ausschalten. Im Stau auf der Autobahn können Sie auch vom Abblendlicht auf Standlicht wechseln. Und natürlich spart es Energie, die Klimaanlage runterzudrehen. Wie viel Reichweite Sie die Nutzung von Radio und Navigation kostet, sollte keine Ihrer Sorgen sein. Mit einem Stromverbrauch von zirka 0,03 kW in der Stunde, entspricht dies etwa 180 Metern. Die Verwendung von Sitzheizung und USB-Ladebuchse schlagen jeweils mit zirka 0,1 kW in der Stunde zu Buche. Dies entspricht schon 600 Metern. Wie Sie die meiste Reichweite herausholen können, wenn der Akku Ihres E-Autos fast leer ist, erfahren Sie in unserem Ratgeber.

Einem E-Auto geht im Stau jedoch nur selten die Batterie leer, so der ADAC. Im Notfallmodus können oft noch ein paar Kilometer gefahren werden, auch wenn ein Ladestand von null Prozent angezeigt wird. Meist liegt es an anderen Problemen, wenn ein E-Auto im Stau liegen bleibt, wie Ärger mit der Starterbatterie oder anderen technischen Defekten. Müssen Sie Ihr E-Auto abschleppen lassen, haben wir hier passende Tipps für Sie.

Haben Elektroautos eine Standheizung?

E-Autos haben serienmäßig eine Standheizung verbaut. Auf den Einsatz der Heizung wollen Sie natürlich auch während der Fahrt nicht verzichten. Um dabei möglichst viel Energie zu sparen, sollten Sie vor allem auf die Sitz- und Lenkradheizung Ihres E-Autos zurückgreifen, um Ihre Wohlfühltemperatur zu erreichen. Im Gegensatz zur klassischen Heizung arbeiten diese nämlich wesentlich effektiver. Manche E-Autos verfügen zudem über eine Sparfunktion, die lediglich den Fahrerplatz aufheizt. Sollte Ihr Stromer also über die entsprechende Technik verfügen, können Sie die Reichweite erhöhen, ohne auf Komfort verzichten zu müssen. Müssen Sie auf die klassische Heizung zurückgreifen, stellen Sie sie auf Umluftbetrieb, um den Innenraum schneller aufzuheizen. Öffnen Sie Türen und Fenster dabei nicht mehr als notwendig. Für eine freie Sicht sollte jedoch nicht an der Heizung für die Scheiben oder an der Beleuchtung gespart werden.

Wie kann ich das E-Auto im Winter vorheizen?

Wenn Sie morgens in Ihr Auto steigen, wollen Sie natürlich nicht das Gefühl haben, als würden Sie sich in einen Kühlschrank oder im schlimmsten Fall in eine Gefriertruhe setzen. Dank moderner Technik ist das auch gar nicht notwendig: Viele Hersteller haben ihren Fahrzeugen mittlerweile nämlich eine entsprechende Smartphone-App spendiert, über die sich das E-Auto im Winter vorheizen lässt. Somit haben Elektroautos zum Teil quasi eine Standheizung integriert. Möglich ist das zum Beispiel mit dem Peugeot e-208, dem BMW i3 oder dem Nissan Leaf. Großer Vorteil: Da bei einem E-Auto auch die Heizung elektrisch betrieben wird, kommt sofort warme Luft aus dem Gebläse. Ihr Elektroauto heizt viel schneller auf als ein Verbrenner. Auch das anstrengende Eiskratzen können Sie sich damit meistens sparen. Heizen Sie Ihr E-Auto direkt an einer Ladesäule oder Wallbox vor, steigen Sie bei Abfahrt in ein warmes Auto und können trotzdem auf die volle Akkuleistung zurückgreifen.

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Tipps für Ihre E-Auto Heizung

Einige E-Autos verfügen übrigens von Haus aus über entsprechende Fahrmodi, in denen die Innentemperatur um drei bis vier Grad abgesenkt und Sitz- sowie Lenkradheizung automatisch aktiviert werden. Hat Ihr Elektroauto keine entsprechende Funktion, können Sie die Innenraumheizung natürlich auch selbst regulieren und durch eine etwas geringere Temperatur mehr Reichweite herausholen.

Symbol der Sitzheizung auf einem Bedienelement im Auto.,

In Kombination mit der Lenkradheizung ist die Sitzheizung eine gute Alternative zum alleinigen Einsatz der gewöhnlichen Heizung.

E-Auto mit Wärmepumpe

In einigen Modellen ist mittlerweile serienmäßig oder optional eine Wärmepumpe verbaut, durch die der Stromverbrauch reduziert wird. Eine Wärmepumpe funktioniert im Grunde genommen wie ein Kühlschrank, der rückwärts läuft: Die durch den Akku abgegebene Wärme wird verwendet, um den Innenraum Ihres E-Autos zu heizen. Die entstehende Abwärme ist nicht mit der Abwärme eines Verbrennungsmotors zu vergleichen. In Kombination mit der E-Heizung sorgen Sie mit einer Wärmepumpe aber dennoch für angenehme Temperaturen in Ihrem Stromer und reduzieren den Reichweitenverlust durch die kalten Außentemperaturen. Mit einer Wärmepumpe lassen sich aus einem Kilowatt elektrischen Stroms bis zu drei Kilowatt Wärmeleistung erzeugen. Im Renault Zoe ist diese übrigens serienmäßig an Bord. Modelle wie der VW e-Golf oder der BMW i3 können gegen Aufpreis nachgerüstet werden.

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Wie sollte ich mein E-Auto im Winter laden?

Minustemperaturen im Winter haben nicht nur Einfluss auf die Kapazität der E-Auto-Batterie, sondern auch auf die Ladedauer. Ist der Akku während des Ladevorgangs weder warm noch beheizt, müssen Sie insgesamt mehr Ladezeit einplanen, da sich die Temperatur der Batterie negativ auf die Ladeleistung auswirkt. Das kann durchaus dazu führen, dass z. B. ein Stromer mit einer maximalen Ladeleistung von 200 kW bei frostigen Temperaturen nur mit 50 kW laden kann. Die Ladeleistung wird in dem Fall durch das Batteriemanagementsystem (BMS) heruntergefahren, um die Akkuzellen zu schonen. Je wärmer die Batterie bereits ist, desto besser ist die abrufbare Ladeleistung normalerweise. Daher ist es empfehlenswert, das Auto nicht am Morgen vor Fahrbeginn zu laden, sondern nach Möglichkeit nach einer längeren Fahrt. Dann sind Fahrzeug und Akku auf Betriebstemperatur vorgewärmt. Auch die Vorkonditionierung der Batterie sorgt für bessere Ladeleistungen – sofern das Auto über diese Funktion verfügt.

Sollte ein Elektroauto im Winter draußen parken?

Im Idealfall parken und laden Sie Ihr Elektroauto im Winter in einer Garage, wo es in aller Regel wärmer ist als draußen an der Straße. Gibt es in Ihrer eigenen Garage keine Wallbox, steht Ihnen vielleicht in der Tiefgarage Ihres Arbeitgebers eine entsprechende Möglichkeit zur Verfügung. Wie Sie Ihr E-Auto auch in einer Mietwohnung mit Energie versorgen können, haben wir an anderer Stelle zusammengefasst.

Ist die Kälte schlecht für die Batterie?

Grundsätzlich sind Akkus anfällig für Kälte. Aber keine Sorge, die Hersteller haben vorgesorgt. Eine entsprechende Isolierung verhindert, dass die Batterie von Ihrem E-Auto im Winter unterkühlt. Zudem reagieren Ladesäulen automatisch auf die Belastung der Batterie durch die Kälte: Wenn Sie Ihr Elektroauto zum Laden an die Ladestation anschließt, wird automatisch die Strommenge reduziert, um den Akku nicht zu überlasten. Generell gilt: Je niedriger die Außentemperatur, desto leichter entlädt sich die Batterie.

Wenn Sie in den Winterurlaub fliegen und Ihr Fahrzeug längere Zeit in der Kälte stehen lassen, werden Sie es bei Ihrer Heimkehr wahrscheinlich nachladen müssen. Dies liegt zum einen an der Überwachungselektronik des Akkus, die sich in regelmäßigen Abständen selbst einschaltet. Zum anderen wird beim Balancing Energie verbraucht, um den Ladezustand der einzelnen Batteriezellen untereinander anzugleichen. Außerdem geht durch chemische Nebenreaktionen in den Zellen Energie verloren. Darum ist die Selbstentladung beim E-Auto auch im Winter ein Thema.

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Braucht mein E-Auto Winter- oder Ganzjahresreifen?

Mittlerweile gibt es ein breites Angebot an E-Auto-Reifen, die speziell auf die Bedürfnisse von Elektrofahrzeugen zugeschnitten sind. Aufgrund der schweren Batterie bringen E-Autos zum einen ein größeres Gewicht auf die Straße als modellgleiche Verbrenner. Zum anderen werden durch das sofort anliegende Drehmoment Reifen benötigt, die ein Durchdrehen verhindern. Durch eine höhere Radlast und ein höheres Drehmoment werden die Reifen von E-Autos besonders beansprucht und müssen sehr robust sein. Zu erkennen sind Reifen für Elektroautos meist an Kürzeln wie „Elect “, „EV“ und „E“.

Die Frage, ob Winter- oder Ganzjahresreifen für E-Autos besser sind, lässt sich pauschal nicht beantworten. Letztendlich muss man sich fragen, wo und wie das E-Auto im Winter benutzt wird: In schneearmen Regionen und bei seltener Nutzung, macht man mit Ganzjahresreifen meist nichts verkehrt. Diese sollten aber mindestens das Schneeflocken-Symbol auf der Flanke haben, das ihre Wintertauglichkeit bestätigt. Wird das E-Auto auch bei Schnee, Eis und Kälte viel benutzt, empfehlen sich Winterreifen. Planen Sie zum Beispiel über Weihnachten oder Silvester eine längere Strecke in den Winterurlaub zu fahren, sind Winterreifen sehr sinnvoll.

Was ist bei einem E-Auto mit Heckantrieb im Winter zu beachten?

Besonders bei frischem Schnee sollten Sie es langsam angehen lassen. Bei kaltem Wetter um den Gefrierpunkt müssen Sie mit einem anderen Bremsverhalten Ihres Wagens rechnen, und einer schwächeren Rekuperation. E-Autos mit Heckantrieb sind im Winter zudem besonders anfällig dafür, dass das Heck ausbricht und das Fahrzeug ins Schleudern gerät. Dies geschieht vor allem, wenn bei hoher Geschwindigkeit zu stark gelenkt wird.

Die orangene Kontrollleuchte mit dem schlingernden Auto zeigt, wenn das elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) eingreift und eines oder mehrere Räder abbremst. Das Stabilitätsprogramm unterstützt bei Aquaplaning, rasanten Kurvenfahrten oder überraschenden Ausweichsituationen. Ist die kritische Situation vorbei, erlischt die ESP-Anzeige wieder von selbst. Seit 2014 ist das ESP in allen Neuwagen zur Pflicht geworden. Im Winter kann es zum Anfahren jedoch auch sinnvoll sein das ESP kurzzeitig auszustellen: Drehen die Räder wegen fehlendem Grip auf Schnee durch, können die Räder durch das Programm abgebremst werden und so ein Anfahren verhindern.

Der Winter ist da, die Temperaturen befinden sich teils im Minusbereich und Sie sind skeptisch, ob Elektroautos wirklich für diese Bedingungen gemacht sind? Die Sorge mancher Autofahrer*innen, mit einem Elektroauto zum Beispiel im Stau stecken zu bleiben, belegt einen vorderen Rang unter den Top-Ängsten beim Thema Elektromobilität. Dass die Außentemperaturen eine Auswirkung auf die Ladevorgänge und auch auf die Entladung der Elektroautos haben, ist nicht zu bestreiten. Aber bleibt man wirklich auf der Strecke stehen oder kommt nur halb so weit?

Um Antworten auf diese Fragen zu liefern, reicht es nicht aus, in der Theorie zu bleiben. Unser Experte Robin Schmid @ROBINTV hat sich deshalb unserer Challenge gestellt und den praktischen Test gemacht.

Bei winterlichen Temperaturen mit dem E-Auto im Stau: Welche Auswirkungen hat das auf den Energieverbrauch und den Akkuladestand – besteht Robin die Challenge? Das erfahren Sie in der ersten Folge unseres Wintertrips!

Auf in die zweite Challenge des Winter-Roadtrips! Was bedeutet es, das Elektroauto auf 0 % zu fahren und was passiert dann? Bleibt das Elektroauto bei 0 % einfach stehen? Und wie lange dauert es, sein Elektroauto auf 0 % zu fahren?

Fazit: Auch im Winter kein Komfort-Verlust mit Ihrem E-Auto

Wie Sie sehen, es gibt einige Tipps mit welchen Sie mit Ihrem Elektroauto ohne Komfortverlust gut durch den Winter kommen und gleichzeitig die Batterie schonen. Hier nochmal alle Tipps im Überblick:

  1. In Garage parken und laden
  2. Eco-Modus und Energie nutzen
  3. Bereits an der Ladesäule vorheizen
  4. Lenkrad- und Sitzheizung einsetzen
  5. E-Auto mit Wärmepumpe nutzen
  6. Auf die richtige Bereifung achten
  7. Vorausschauend fahren & ESP nutzen