Wir erklären in diesem Beitrag, wie ein Camping-Urlaub mit dem E-Auto, inklusive Vorabplanung und Organisation am Reiseziel, gelingt.
Im Alltag ist das E-Auto bei vielen längst angekommen. Einkaufen, der Weg zur Arbeit oder auch weitere Strecken, um die Familie zu besuchen, stellen kein Problem dar. Mit der gestiegenen Anzahl an E-Auto-Fahrern gibt es auch immer mehr Menschen, die mit dem Elektroauto in den Urlaub fahren. Denn eine immer größere Reichweite und ein besserer Ausbau der Ladeinfrastruktur ermöglichen auch längere Reisen. Somit ist auch Camping mit dem Elektroauto längst machbar. Um entspannt mit dem E-Auto in den Camping-Urlaub zu fahren, solltest du dennoch gut planen. Vor allem, wenn du mit deinem Elektroauto einen Wohnwagen ziehen möchtest und wenn du auf deiner Tour mehrere Länder durchquerst. Wir erklären in diesem Beitrag, wie ein Camping-Urlaub mit dem E-Auto, inklusive Vorabplanung und Organisation am Reiseziel, gelingt.
Wo kann man gut mit dem E-Auto campen?
Die erste Überlegung im Zuge deiner Planung sollte natürlich sein, in welches Urlaubsland deine Reise gehen wird. Nordeuropäische Länder wie Schweden oder Norwegen haben aktuell ein dichteres Netz an Ladestationen als beispielsweise Italien oder Spanien. Zudem sparst du in einigen skandinavischen Ländern Geld, da es beispielsweise in Norwegen für Fahrzeuge mit Elektroantrieb keine Mautpflicht gibt. Besonders beliebt bei Campern: In Norwegen und Schweden kannst du aufgrund des Jedermannsrecht zwei Tage mit deinem Zelt wildcampen.
Was sollte ich beim Camping mit dem E-Auto beachten?
Die Reichweite des E-Fahrzeugs spielt bei der Planung des Campingurlaubs eine große Rolle. Die Dichte an Ladestationen ist ein wichtiges Kriterium für die gewählte Fahrroute. Du solltest unbedingt vorher checken, ob es auf der Strecke in regelmäßigen Abständen Ladestationen gibt. Gerade, wenn du mit E-Auto und Wohnwagen unterwegs bist, wirkt sich das auf die Reichweite deines Stromers aus. Außerdem kann nicht jedes E-Auto einen Wohnwagen ziehen. Und die ersten E-Camper und -Wohnmobile kommen gerade erst auf den Markt. Vorab solltest du also klären, mit welchem Fahrzeug du reist.
Welche E-Autos sind für’s Camping geeignet?
Möchtest du mit einem E-Auto in den Urlaub fahren und gleichzeitig echtes Campingfeeling genießen, bietet sich die Kombination aus E-Fahrzeug und Wohnwagen an. Allerdings brauchst du ein entsprechend PS-lastiges Zugfahrzeug, um die zusätzliche Last an den Urlaubsort zu befördern. Hierfür kam bislang vor allem das Tesla Model X infrage. Mittlerweile haben Mercedes, Audi und VW aber nachgezogen und ihre Modellpalette um rein elektrisch betriebene SUVs erweitert, die in der Regel kräftig genug sind, einen Wohnwagen zu beziehen. In unserem Beitrag E-Auto mit Anhängerkupplung: Modelle und Herausforderungen zeigen wir dir auf, welche Elektroautos dafür in Frage kommen.
Modell | Preis | Anhängelast |
---|---|---|
Tesla Model X | ca. 117.000 Euro | 2.250 kg |
Range Rover P400e (Hybrid) | ca. 90.000 Euro | 2.500 kg |
Porsche Cayenne (Hybrid) | ca. 91.000 Euro | 3.500 kg |
Audi E-Tron 55 Quattro | ca. 81.000 Euro | 1.800 kg |
Volvo V90 T8 Twin Engine (Hybrid) | ca.73.000 Euro | 2.100 kg |
Mercedes EQC 400 4Matic | ca. 71.000 Euro | 1.800 kg |
VW Passat GTE (Hybrid) | ca. 45.000 Euro | 1.900 kg |
Vorne dabei ist der Tesla Model X, mit dem wir auch gleich den Praxistest gemacht haben. Wie du siehst, sind eher die hochpreisigen Elektroautos in der Lage, einen Wohnwagen zu ziehen. Denn neben der Anhängerkupplung und Zugkraft sollte das E-Auto auch für die Langstrecke geeignet sein. Ebenso wie bei einem konventionellen Antrieb wirkt sich schließlich die angehängte Last auf den Verbrauch aus. Das bedeutet bei einem E-Auto, dass sich die Reichweite verringert. Alternativen im mittleren Preissegment sind da Plugin-Hybride. Alle Möglichkeiten, um mit dem Elektroauto einen Anhänger zu ziehen, haben wir dir in unserem Artikel „E-Autos mit Anhängerkupplung 2021: Modelle und Herausforderungen“ aufgelistet. Hole dir hier Tipps und Tricks, wie du den klassischen Wohnwagen mit einem modernen E-Auto ziehst.
Welche E-Camper gibt es?
Es ist endlich so weit! Die ersten Elektro-Camper sind auf dem Markt, die nächsten bereits bestellbar. Lange Zeit brauchte Geduld, wer nicht selber einen elektrischen Transporter zum Camper umbauen wollte. Doch nun bieten einige Start-Ups aber auch etablierte Größen unter den Campingbussen wie Dethleff, Yellowcamper, Tonke und Camperfixx strombetriebene Modelle an. Daneben planen die altbekannten Anbieter wie Mercedes, VW oder Nissan ebenfalls E-Bullis auf die Campingplätze zu bringen. In unserem Artikel „Elektro-Camper: Umweltfreundlich in den Urlaub“ stellen wir dir alle Modelle ausführlich vor. Kleiner Haken: Die Modelle, die es bisher gibt, liegen preislich meist im sechsstelligen Bereich. Das Gute: Sofern der Preis unter 65.000 Euro bleibt, kannst du von der staatlichen Förderung profitieren.
Elektrisch in den nächsten Campingurlaub: Mit dem ID.Buzz, dem neuen E-Bulli aus Wolfsburg.
Gibt es elektrische Wohnmobile?
Das Wohnmobil ist dein rollendes Zuhause und entsprechend beliebt – Trend aufwärts, bisher allerdings noch wenig elektrisch. Doch auch das ändert sich so langsam. Bereits seit 2020 ist der Iridium als bisher einziges komplett elektrisches Wohnmobil auf dem Markt. Gefertigt wird in Serie im Sevel-Werk in Italien, aus dem auch Fiat-, Citroën- und Peugeot-Modelle stammen. Weitere Hersteller stehen bereits in den Startlöchern. Wir verraten dir, mit welchen E-Wohnmobilen du in naher Zukunft rechnen kannst und wie weit du damit kommst.
Wie plane ich die Route für meine Reise mit dem E-Camper oder E-Wohnmobil?
Eine gute Übersicht der Ladestationen ist eine der wichtigsten Voraussetzungen, um die Route bis zum Ziel abstecken zu können und auch am Zielort gut voranzukommen. Einen Überblick über die Ladestationen im europäischen Ausland erhältst du ganz einfach mit der EnBW mobility+ App.
Mit EnBW mobility+ brauchst du dich für die Nutzung von angebunden Ladepunkten im Ausland nicht extra registrieren. Zum Start des Ladvorgang nutzt zu die EnBW mobility+ Ladekarte (vor allem in Frankreich erforderlich), oder eben direkt die App. Du bezahlst immer deinen gebuchten Tarif, ohne Aufschläge für das Laden im Ausland. Vorab informieren ist aber dennoch sinnvoll, denn bei manchen Anbietern (nicht Roaming-Partner der EnBW mobility+) muss du dich registrieren, um eine Station nutzen zu können. Das solltest du bereits vor der Abfahrt erledigen. Unter anderem deshalb, weil einige Anbieter die Zugangskarten per Post versenden.
Freie Ladestation finden, E-Auto laden und zu einheitlichen Preisen bezahlen.
Wie finde ich auf der Reise Ladestationen?
Über die EnBW mobility+ App findest du nicht nur unkompliziert die nächste freie Ladestation. Dir steht auch das EnBW HyperNetz mit über 500.000 Ladepunkten in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Belgien, Dänemark, Frankreich, Italien, Kroatien, Liechtenstein, Luxemburg, den Niederlanden, Polen, Schweden, der Slowakei, Slowenien, Spanien und Tschechien zur Verfügung. Hier lädst du in nur 5 Minuten bis zu 100 km Reichweite auf und zahlst dabei in allen 16 Ländern zu einheitlichen Preisen. Das macht den Campingurlaub mit dem Elektroauto leichter und gut planbar.
Um das Fahrzeug an unterschiedlichen Säulen laden zu können, benötigst du Ladekarten oder eine App sowie einen Adapter für die Schuko-Steckdose mit Typ2 Anschluss für das Ladekabel. Informiere dich am besten im Vorfeld, mit welchem Anbieter du Ladestationen auf deiner Route oder am Zielort nutzen kannst. Es ist empfehlenswert eine Auswahl an handelsüblichen Steckern mitzunehmen, insbesondere ein Typ2-Ladekabel und ggf. auch einen Adapter zum Laden an der Steckdose.
Wo lade ich am Campingplatz?
Sofern die Anreisestrecke mit ausreichend Ladestationen gespickt ist, brauchst du dir auf dem Campingplatz keine Gedanken um die Stromversorgung zu machen, ganz egal, wo du hinfährst. Denn ein Wohnwagen-Stellplatz verfügt immer über einen Stromanschluss. Das Laden geht zwar ähnlich langsam wie an einer Haushaltsteckdose, aber wenn du erst mal angekommen bist, hetzt dich schließlich niemand mehr. Bedenke jedoch, dass du die Stromkosten am Ende auf deiner Stromabrechnung hast, wenn du den Campingplatz wieder verlässt. Noch einfacher ist es, wenn auf dem Campingplatz Ladestationen für E-Autos vorhanden sind. Tatsächlich investieren immer mehr Campingplatz-Betreiber dahingehend in ihre Infrastruktur. Ein Liste mit Campingplätzen, die E-Ladesäulen haben, findest du zum Beispiel bei GoingElectric.
Mit dem Wohnwagen in den Urlaub – das eigene Wohnzimmer immer mit dabei.