Die Geschichte mit der E-Mobilität: Von E-Pionieren zum vollwertigen E-Auto

E-Mobilität ist der neueste Clou der Autoindustrie? Wohl eher ein wiederentdeckter Schatz. Dass schon früher Menschen an den elektrischen Antrieb geglaubt haben, zeigt nicht nur die historische Entwicklung des Automobils, sondern auch das Beispiel eines langjährigen EnBW-Mitarbeiters, der seinen Golf II in Eigenregie vom Verbrenner zum E-Auto umgebaut hat.

Wie unser E-Pionier das gemacht hat? Wir zeigen es Ihnen in unserem Video:

Autos gibt es nicht erst seit kurzem, sondern inzwischen schon seit mehr als hundert Jahren. Zugegeben, wer heutige Modelle mit den ersten „Kutschen ohne Pferde“ vergleicht, findet nicht viele Ähnlichkeiten. Damals wie heute ist aber die Frage wichtig: Wie treibe ich den Motor an, der das Gefährt in Fahrt bringt? Die Antwort darauf war keinesfalls immer nur der Verbrennungsmotor.


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Verbrenner vs. Elektroantrieb: Eine lange Geschichte

Dass Elektroautos vielen so neu erscheinen, liegt daran, dass sie die längste Zeit des 20. Jahrhunderts ein Nischendasein geführt haben. Tatsächlich waren aber bereits die ersten Autos, die auf europäischen und US-amerikanischen Straßen fuhren, elektrisch betrieben. Die Erfindung des Gleichstrommotors durch Thomas Davenport machte es möglich, dass im Jahr 1881 in Paris das erste elektrisch betriebene Dreirad vorgestellt wurde – und von da an nahm alles seinen Lauf.

1888 baute der Maschinenfabrikant Andreas Flocken das erste Elektroauto in Deutschland. 1897 begann in den USA die kommerzielle Produktion, und um die Jahrhundertwende hatten gut 40 Prozent der Autos auf amerikanischen Straßen einen Elektromotor. Der Rest fuhr aber keinesfalls nur mit Benzin, es gab zu der Zeit auch dampfbetriebene Automobile.

Studie eines Lucian Cars, eines frühen E-Autos.

Mit den heutigen E-Autos hatten die ersten elektrischen Gefährte wenig gemein.

Auch das erste Auto, das jemals 100 km/h erreichte, war im Jahr 1899 ein Wagen mit elektrischem Motor. Das erste Hybrid-Fahrzeug ließ ebenfalls nicht lange auf sich warten und wurde 1900 von Ferdinand Porsche entwickelt. Dass Verbrenner am Ende doch beliebter wurden als E-Autos, lag ausgerechnet an einer elektrischen Erfindung.

1911 wurde der elektrische Anlasser für Benzinautos vorgestellt. Damit entfiel das lästige Kurbeln, ohne das man Verbrenner bis dato nicht starten konnte. Doch das war nicht der alleinige Grund, warum immer mehr Menschen sich gegen ein elektrisches Auto entschieden: Benziner hatten zu der Zeit einfach die deutlich höhere Reichweite.

Die Rückkehr der E-Autos

Auch wenn Verbrenner die Straße dominieren – so richtig weg waren elektrische Autos nie. Ob beim Milchlieferservice in Großbritannien und den USA, das Postauto in der DDR oder der Kleinsttransporter in Markthallen – der eine oder andere Einsatzort fand sich für die Elektroautos immer.

In den 1990ern wurden E-Autos dann auch so langsam wieder für die Straße interessant. Inzwischen hatte sich die Technik verbessert, und ein größeres Umweltbewusstsein förderte das Interesse an Alternativen zu Benzin- und Dieselmotoren. Große Erfolge konnten die ersten Modelle allerdings nicht feiern. Am besten angenommen wurde noch der 1997 erstmals vorgestellt Toyota Prius mit seinem Hybrid-Antrieb.

Die breite Öffentlichkeit zeigte aber längst noch nicht das Interesse, das E-Mobilität heute zukommt. So richtig interessant wurden Elektrofahrzeuge erst wieder mit dem Tesla Roadster, der 2006 auf den Markt kam. Der war für Autofahrer*innen vor allem deshalb spannend, weil er mit einer Technik ausgerüstet ist, die es möglich macht, auch lange Strecken zu fahren.

Echter Pioniergeist: Ein EnBW-Mitarbeiter baut seinen Verbrenner zum E-Auto um

Als die Entwicklung der E-Mobilität noch nicht richtig Fahrt aufgenommen hatte, zeigte ein langjähriger EnBW-Mitarbeiter echten Pioniergeist: Damals wie heute davon überzeugt, dass die Fahrzeuge der Zukunft elektrisch fahren, legte er selbst Hand an und verwandelte seinen im Jahr 2000 gekauften Golf II in ein bis heute funktionstüchtiges E-Auto.

Dabei kam ihm zugute, dass sich gerade ältere Wagen gut für einen Umbau eignen. Das hat vor allem zwei Gründe. Zum einen ist in älteren Autos nicht so viel komplexe Technik verbaut, was den Austausch der Motoren erleichtert. Zum anderen sind ältere Fahrzeuge zum Teil leichter. Das bedeutet, dass sie selbst mit schweren Batterien nicht das zulässige Höchstgewicht überschreiten.

Golf I steht neben einer aktuellen Ausgabe des VW Golfs.

Der elektrische Golf II braucht sich auch vor der modernen Konkurrenz nicht verstecken.

Auch die Macher von eClassics machen sich diese Tatsache zunutze und rüsten Originalmodelle des VW Käfers mit den E-Komponenten des e-up! zu echten E-Autos um. Inzwischen gibt es das sogar für klassische Luxus-Limousinen. So baut das Unternehmen Lunaz Rolls-Royce zu Elektroautos um. Dadurch tragen sie ihren Teil dazu bei, dass der beliebte Oldtimer mit seinem Retrocharme auch in den kommenden Jahren nicht aus dem Straßenbild verschwinden muss. Er wird in Zukunft nur wesentlich leiser und umweltfreundlicher unterwegs sein.

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