Steckdosenleiste: Worauf Sie beim Kauf achten sollten

In vielen Häusern und Wohnungen kennt man das Phänomen: Irgendwie gibt’s immer zu wenig Steckdosen. Abhilfe schaffen Steckdosenleisten, meist in rechteckiger Form. Doch mittlerweile findet man auch interessantere Bauweisen, zum Beispiel in Form eines Turms oder Würfels. Wir erklären, worauf Sie beim Kauf achten sollten.

Sind zu wenig Steckdosen im Haushalt vorhanden, können Steckdosenleisten die Anzahl der freien Steckplätze vervielfachen. Doch Vorsicht: Bei Überlastung ist Gefahr im Verzug.


Das erwartet Sie hier


Wie funktioniert eine Steckdosenleiste?

Die Steckdosenleiste wird an eine Haushaltssteckdose in der Wand angeschlossen. Im Unterschied zu einer Mehrfachsteckdose, die zwar auch über Anschlüsse für mehrere elektrische Geräte verfügt, aber direkt in die Steckdose eingesteckt wird, befindet sich bei einer Steckdosenleiste zwischen Schuko-Stecker und dem eigentlichen Verteiler ein Kabel. Dadurch können Sie die Steckdosenleiste platzieren, wo Sie wollen, zum Beispiel neben einem Regal, hinter dem sich eine ansonsten nur schwer zugängliche Steckdose befindet.

Die Steckdosenleiste bietet dann mehrere Steckplätze. Wie viele, hängt vom Modell ab. Üblich sind drei freie Plätze, es gibt aber auch Steckdosenleisten mit vier, acht, zehn oder sogar zwölf Anschlüssen für Elektrogeräte. Einige Steckdosenleiste besitzen Anschlüsse, die sowohl von Schuko- (die Abkürzung steht für „Schutzkontakt“) wie von Euro-Steckern (das sind die flachen Stecker) genutzt werden können, andere bieten Extra-Steckplätze nur für Euro-Stecker.

Üblicherweise wird die Steckdosenleiste mit einem normalen Schuko-Stecker angeschlossen. Doch das ist manchmal unpraktisch, weil der Steckerkopf so wuchtig ist. Daher finden Sie immer häufiger Steckdosenleisten mit Flachstecker. Diese Modelle sind zum Beispiel dann geeignet, wenn Sie eine Steckdose hinter einem Regal oder einem Bett nutzen möchten, der Abstand zur Wand aber nicht zu groß sein soll.

Steckdosenleiste mit Schalter für die einzelnen Plätze

Bei modernen Steckdosenleisten sind die Steckdosenplätze häufig einzeln schaltbar.

Steckdosenleiste mit Schalter und andere Varianten

Eine Variante der klassischen Modelle, bei der alle angeschlossenen Geräte automatisch mit Strom versorgt werden, stellen Steckdosenleiste mit Kippschalter dar. Hier fließt der Strom nur dann, wenn der Schalter auf „An“ gestellt ist und – was gut zu erkennen ist – wenn er leuchtet. Mit dem Ausschalten wird der Strom mechanisch abgeschaltet – eine gute Möglichkeit, um Strom zu sparen, weil Sie auf diese Weise den Stand-by-Betrieb der Elektrogeräte umgehen. Mittlerweile gibt es auch schon Steckdosenleisten, bei denen Sie die Steckplätze einzeln ein- und ausschalten können.

Steckdosenleiste mit Fernbedienung

Bei Steckdosenleisten mit Funkfernbedienung handelt es sich ebenfalls um eine interessante Weiterentwicklung. Auch hier lässt sich die Steckdosenleiste ganz ein- und ausschalten, es gibt sogar Varianten, bei denen das mit einzelnen Anschlüssen möglich ist. Der Vorteil: Die Steckdosenleiste kann etwas versteckt platziert werden, weil Sie den Schalter nicht per Hand (oder Fuß) betätigen müssen. Praktisch sind auch Steckerleisten mit Zeitschaltuhr, die die angeschlossenen Geräte nur zu bestimmten Zeiten mit Strom versorgen.

Steckdosenleiste mit USB-Anschlüssen

Genauso, wie es bei Haushaltssteckdosen der Fall ist, können Sie mittlerweile auch Steckdosenleisten kaufen, die über zusätzliche USB-Anschlüsse verfügen. Das ist praktisch, um Smartphones, Tablets, Powerbanks oder andere mobile Geräte aufzuladen, ohne einen Steckdosenplatz zu blockieren. Häufig stehen Ihnen zwei bis sechs USB-A-Anschlüsse zur Verfügung, neueste Modelle stellen sogar (mindestens) einen USB-C-Anschluss mit Schnelllade-Technologie bereit.

Steckdosenleiste für USB

Steckdosenleisten mit zusätzlichen USB-Anschlüssen bieten Lademöglichkeiten für Smartphones und Co. ohne Steckplätze zu blockieren.

Smarte Steckdosenleisten

Smarte Steckdosenleisten lassen sich per WLAN ins Smart Home einbinden. Das Ansteuern der Leiste bzw. einzelner Anschlüsse ist per Smart-Home-App oder Sprachsteuerung (Alexa, Google Assistant etc.) ebenfalls möglich. Sehr praktisch: Über die App können Sie den Stromverbrauch der Steckdosenleiste einsehen und sich eine Prognose über die Energiekosten der angeschlossenen Geräte erstellen lassen. Einziges Manko ist häufig die geringere Maximalleistung (da 10 statt der üblichen 16 Ampere verwendet werden, liegt die Leistung bei höchstens 2.300 Watt).

Master-Slave-Steckdosenleisten

Eine Variante, die sich nicht nur an Technik-Nerds richtet, sind sog. Master-Slave-Steckdosenleisten. Diese arbeiten mit einer elektronischen Schaltung zusammen, die erst bei Aktivierung der Hauptsteckdose („Master“) nachgeordnete Steckdosen („Slaves“) anschaltet. Vor allem bei Heimkinoanlagen oder Home-Office-Arbeitsplätzen können sich solche Steckdosenleisten als Komfortgewinn erweisen. Beispiel Heimkino: Hier ist der Fernseher das Mastergerät. Nur wenn er angeschaltet wird, werden auch Soundbar und Blu-ray-Player mit Strom versorgt. Viele Geräte im Büro sind echte Stromfresser. Mit den speziellen Steckdosenleisten kann man sicher sein, dass wirklich kein Strom mehr verbraucht wird.

Was Sie zu den Bauarten von Steckdosenleisten wissen müssen

Üblicherweise liegen Steckdosenleisten auf dem Boden. Die Kabellänge gibt die maximale Entfernung zur Steckdose vor. Das Kabel ist häufig 1,5 bis zwei Meter lang, daneben gibt es aber auch Modelle mit fünf oder gar zehn Metern Kabellänge. Auch bei der Anzahl der Steckplätze haben Sie häufig die Wahl: meist sind es zwischen drei und sechs Plätze.

Steckdosenleisten ohne Kabel?

Im Handel erhältlich sind auch sog. „Steckdosenleisten ohne Kabel“. Das bedeutet nun leider nicht, dass Sie hier den Strom zwischen Steckdose und Verteiler quasi über Funk übertragen könnten (eine Technologie, die aber derzeit tatsächlich ernsthaft erforscht wird). Stattdessen müssen Sie bei diesen Modellen das Kabel zusätzlich kaufen, können es aber genau nach Ihren Wünschen und auf den Aufstellort passgenau zuschneiden lassen.

Steckdosenleisten zum Anschrauben

Manchmal ist es eher unschön oder unpraktisch, wenn der Verteiler irgendwo auf dem Boden liegt. Für solche Fälle gibt es Steckdosenleisten, die für eine Wandmontage geeignet sind. Die Leiste enthält vier Ösen, die Sie mithilfe von Schrauben (und gegebenenfalls Dübeln) an der Wand, unter einem Küchenschrank oder an einem Sofa befestigen.

Steckdosenleisten für Bürotische

Daneben gibt es auch sog. Tisch-Steckdosenleisten, die Sie zum Beispiel auf den Schreibtisch oder eine Küchenarbeitsplatte stellen können. Die Leisten besitzen vier Füße für einen sicheren und rutschfesten Stand. Ästhetisch noch ansprechender sind Modelle, die als Turm oder Würfel geformt sind. Am Steckdosenwürfel befindet sich an zwei bis vier Seiten jeweils ein Stecker, Türme bieten häufig bis zu zwölf Steckerplätze.

Steckdosenleisten für Küche, Bad und draußen

Neben den Modellen für Wohn- und Schlafräume gibt es auch spezielle Steckdosenleisten für die Küche, fürs Bad und für draußen. Diese verfügen in der Regel über einen Schutz gegen Staub und Feuchtigkeit, abzulesen am sog. IP-Code. Dieser sollte mindestens IP 44 betragen, was bedeutet, dass die Steckdosenleiste über Klappen verfügt und gegen Schmutz und Spritzwasser geschützt ist. Die meisten Außen-Steckdosenleisten, zum Beispiel für Baustellen, aber auch viele Gartensteckdosen – zum Beispiel in Form von Steckdosensäulen, die an eine Außensteckdose angeschlossen werden – besitzen diese Schutzklasse.

Anordnung der Stecker

Last but not least: Achten Sie bei der Auswahl Ihrer Steckdosenleiste auf die Anordnung der einzelnen Steckdosen. Beträgt der Winkel zur Längsachse 45 Grad oder 90 Grad? Die meisten Modelle verfügen über eine 45-Grad-Ausrichtung, weil sich so die unterschiedlichen Stecker in der Regel nicht in die Quere kommen. Es gibt aber auch immer noch Modelle mit 90-Grad-Ausrichtung zu kaufen. Diese Modelle sind ideal für abgewinkelte Schuko-Stecker und große Steckernetzteile, aber für Handylader beispielsweise nicht geeignet – das Ladekabel verdeckt dann den benachbarten Anschluss.

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Allgemeine Sicherheitshinweise zu Steckdosenleisten

Bei sachgemäßer Bedienung sind Steckdosenleisten ungefährlich und erleichtern den Alltag enorm. Damit das auch so bleibt und Sie sich oder andere nicht in Gefahr bringen, sollten Sie diese Tipps zum Umgang mit Steckdosenleisten beachten.

Vermeide eine Überlastung der Steckdosenleiste

Steckdosenleisten haben eine Maximalleistung, die Sie unbedingt einhalten müssen. Ansonsten riskieren Sie eine Überlastung, die zu einem Defekt der Leiste und im schlimmsten Fall durch die Überhitzung zu einem Brand führen kann. Maximalleistung bedeutet, dass die angeschlossenen Geräte zusammen nicht über diese Leistung kommen dürfen. Wie hoch sie ist, steht meist auf der Rückseite der Steckdosenleiste. Häufig beträgt sie 3.500 Watt bei einer Stromstärke von 16 Ampere.

Mehrfachsteckdosenleiste

Sind zu viele Geräte an eine Steckdosenleiste angeschlossen, droht eine Überlastung – und es besteht Brandgefahr!

Fernseher, Receiver und Soundbar zusammen kommen in der Regel nicht über die Maximalleistung. Aber Vorsicht bei Waschmaschine, Trockner, Wasserkocher & Co.: Mehrere dieser Geräte an eine Steckdosenleiste zu hängen und gleichzeitig anzuschalten, ist eine schlechte Idee. Die Leistung einer Waschmaschine liegt zwischen 1.800 und 3.000 Watt, ein Wasserkocher kommt auf 2.000 Watt. Solche energieintensiven Geräte gehören jeweils einzeln an eine eigene Wandsteckdose.

bulk

Zwei oder mehr Steckdosenleisten miteinander zu verbinden, ist gefährlich.

In der Regel steht auf den Leisten der Warnhinweis: „Nicht hintereinander stecken!“ Halten Sie sich daran! Andernfalls addiert sich die Belastung an der ersten Leiste, die dann schnell erhitzt. Schon wenige Minuten reichen, dass die Temperaturen 200 °C erreichen und ein (unsichtbarer!) Schwelbrand entsteht. Zudem springt die Sicherung im Stromkasten meist erst bei höheren Belastungen des Stromflusses raus – darauf können Sie sich also nicht verlassen.

Achte auf einen Überspannungsschutz

Höherwertige Steckdosenleisten verfügen über einen eingebauten Überspannungsschutz. Dieser schützt die angeschlossenen Geräte vor kurzfristigen Überspannungen, zum Beispiel dann, wenn ein Blitz ins Stromnetz einschlägt. Der Strom kommt dann nicht bei der teuren Heimkinoanlage an, sondern wird anderweitig abgeleitet.

Eine Kindersicherung ist sinnvoll

Gerade wenn die Steckdosenleiste auf dem Boden liegt, sollte der direkte Kontakt zum Stromnetz erschwert werden, um Stromschläge zu verhindern. Daher sind viele Steckdosenleisten bereits mit einer einfachen Kindersicherung ausgerüstet. Diese besteht aus zwei Plättchen, die sich vor den Öffnungen befinden und beim Einstecken des Steckers zur Seite gedrückt werden. Besseren Schutz bietet ein Drehmechanismus, bei dem die Kindersicherung zur Seite gedreht werden muss.

Übrigens: Powerline-Adapter gehören nicht in die Steckdosenleiste. Was es mit der Technik auf sich hat, erklären wir in unserer Übersicht LAN per Steckdose.