Smart #1: Elektro-SUV mit 400 Kilometern Reichweite

Der kleine Smart hat ordentlich trainiert und erscheint jetzt als kraftvoller Elektro-SUV mit einer respektablen Reichweite von mehr als 400 Kilometern. Im April 2022 feierte mit dem Smart #1 das erste Modell einer neuen Generation seine Weltpremiere.

Die Zeiten als Cityfloh, als sich ein Smart notfalls auch einmal quer in eine Parklücke stellen konnte, sind vorbei. Der Smart #1 gibt sich als cooler Elektro-SUV, in dem sogar fünf Personen recht komfortabel sitzen können.


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Vom Stadtflitzer zum SUV: Neustart für Smart

Fast 25 Jahre ist es her, dass der Smart erstmals für Aufregung sorgte. 1998 kam der Smart fortwo auf den Markt – ein Kleinstwagen, wie ihn die Welt zuvor noch nicht gesehen hatte: Der Stadtflitzer war 2,5 Meter kurz, so dass er notfalls auch quer in einer Parklücke stehen konnte – theoretisch erlaubt, praktisch aber häufig mit Bußgeldern geahndet. Erdacht wurde der Smart von Swatch-Gründer Nicolas Hayak, Bau und Vertrieb übernahm der Daimler-Konzern.

Blauer Smart #1 auf einem Parkplatz.

Das neue Elektro-SUV hat wenig gemeinsam mit dem Ur-Smart (Bild: ©smart).

Schon der erste Smart sollte ein reines E-Auto werden. Doch Hayaks Coup misslang, Daimler setzte auf Verbrenner. 2012 wurde dann das fortwo Cabrio erstmalig in einer Elektrovariante angeboten. Im Jahr 2019 sagte Smart dem Verbrenner Lebewohl und wandelte sich zur reinen Elektroauto-Marke, deutlich früher als der Mutterkonzern selbst. Doch nun verabschiedet sich Smart auch noch vom ursprünglichen Designansatz und stellt den fortwo und forfour komplett ein.

Mit dem Elektro-SUV Smart #1 wagte der Autobauer 2022 den Neuanfang. Früher eine Tochter des Daimler-Konzerns, ist Smart mittlerweile ein Joint-Venture von Mercedes und dem chinesischen Hersteller Geely, der auch Anteile am Stuttgarter Konzern hält. Das im April 2022 vorgestellte E-Auto trägt den charakteristischen Namen „Smart #1“, der Hersteller spricht vom „ersten Serienmodell der Familie“. In den nächsten Jahren könnten also wohl auch der Smart #2, #3 und so weiter folgen.

Blauer Smart #1 seitlich, auf einem Parkplatz.

Ursprünglich als reines E-Auto geplant, hat sich Smart erst im Jahr 2019 zur reinen Elektroautomarke gewandelt (Bild:©smart).

Smart #1: Cleanes Design und jede Menge Platz

Schon beim ersten Anblick ist klar: Ein Parkwunder ist der Elektro-Smart nicht mehr. Laut Hersteller verfügt der Viertürer über 4,27 Meter Länge, 1,82 Meter Breite und 1,64 Meter Höhe. Dimensionen, die mehr mit dem Opel Mokka-e , VW ID.3 oder dem MINI Countryman SE gemeinsam haben als mit dem Ur-Smart. Innen soll der Platz für bis zu fünf Personen reichen. Die Rückbank lässt sich um 13 Zentimeter verschieben. Heißt: Wer mehr Beinfreiheit will, muss beim Kofferraum (max. 411 Liter) sparen. Wem der Innenraum immer noch nicht genug Platz bietet, der kann die geteilte Rücksitzbank mit wenigen Handgriffen umlegen.

Smart #1 Innenraum

Der Smart #1 bietet Platz für bis zu fünf Personen und besitzt eine umklappbare Rücksitzbank (Bild: ©smart).

Die Welt liebt SUV, dem konnte (oder wollte) man sich bei Smart nicht verschließen. Daher besitzt auch der Smart #1 den bulligen Look eines Mini-SUV. Der Hersteller selbst bezeichnet das neue Design wahlweise als „erwachsen und cool“ oder „frisch und bezaubernd“. Von außen wirkt der neue Smart dank LED-Leuchten vorn und mit durchgängigen Lichtbändern hinten sehr modern. Ein Highlight: die rahmenlosen Scheiben, durch die der Smart #1 nicht zufällig an ein schickes Coupé erinnert. Auch das Halo-Panoramadach fügt sich daher bestens in das neue Design ein.

Innen haben die Designer alles Überflüssige entfernt und weitestgehend auf Schalter und Tasten verzichtet. In der Mitte des Armaturenbretts thront – analog zu Tesla – ein 12,8 Zoll großes Touchdisplay, mit dem man das Infotainment und andere Fahrzeugfunktionen steuert. Zudem informiert ein 9,2-Zoll-LCD-HD-Kombiinstrument über Geschwindigkeit, Ladezustand und Reichweite. Für zusätzliche Wohlfühlatmosphäre sorgt eine Umgebungsbeleuchtung in 64 Farben, 20 Beleuchtungsstufen und mit zusätzlichen Extras.

Smart #1Cockpit mir Bildschirm und Beleuchtung in rot.

Ein großes Touchdisplay und diverse Beleuchtungsoptionen dominieren den Innenraum (Bild: ©smart).

Wie es sich für ein zeitgemäßes E-Auto gehört, verfügt der Smart #1 auch über jede Menge technische Finessen. Zum Beispiel können Sie ihn über die Smart-App schlüssellos öffnen und starten. Das erleichtert das private Carsharing, weil man keinen Schlüssel mehr übergeben muss. Auch sehr schick: Erst wenn sich Besitzer*innen mit Schlüssel oder Smartphone in der Tasche dem Smart nähern, fährt das E-Auto automatisch die Türgriffe aus. Dadurch ist für genügend Windschnittigkeit gesorgt. Laut Informationen des ADAC soll diese Technik „nach neuesten Standards verschlüsselt“ sein, um einen Missbrauch dieses Features zu verhindern.

Smart #1: Türgriff

Die Türen sind in der Karosserie versenkt und öffnen sich erst beim Näherkommen (Bild: ©smart).

Bis zu 440 km Reichweite mit bis zu 428 PS möglich

Doch wie ist es beim Smart #1 um die Qualitäten als Fahrzeug bestellt? Je nachdem, für welche der vier Ausstattungslinie man sich entscheidet, verfügt er über einen elektrischen Hinterradantrieb mit 200 kW (272 PS) oder einen Allradantrieb mit 315 kW (428 PS). In allen Varianten erreicht er jedoch eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h. Das ist mal eine sportliche Ansage, im buchstäblichen Sinn.

Auch bei den wichtigen Punkten Akkukapazität, Reichweite und Lademöglichkeiten will Smart in der Champions League mitspielen. Ungewöhnlich für die Fahrzeugklasse: Der Smart #1 wird mit 66-kW-Akkus ausgeliefert, die Reichweite liegt – je nach Line – bei bis zu 440 km. An AC-Säulen lädt der Elektro-Smart mit 22 kW. An Schnellladesäulen kann der Smart #1 bis zu 150 kW ziehen. Das Laden von 10 auf 80 Prozent dauert dann knapp 30 Minuten.

Smart #1 von oben, auf einem Parkplatz.

Die 66-kW-Akkus lassen sich mit 22 kW Wechselstrom oder 150 kW Gleichstrom laden (Bild: ©smart).

Von praktisch bis sportlich – ein Smart, vier Ausstattungslinien

Wie schon erwähnt, ist der Smart #1 in vier verschiedenen Ausstattungslinien erhältlich, welche sich allesamt in ihrem Äußeren und Inneren voneinander unterscheiden.

Die Line Pro+, welche die Basisvariante darstellt, erreicht offiziell eine kombinierte Reichweite von bis zu 420 Kilometern, leistet 200 kW und beschleunigt von 0 auf 100 km/h in 6,7 Sekunden. Der Verbrauch liegt laut WLTP bei 17,4 kWh auf 100 Kilometern. Bereits beim Kauf dieser Ausstattungslinie erhält man sämtliche oben genannte Design-Gimmicks. Aber auch preislich spielt die Basisversion des Smart #1 bereits in einer höheren Liga. Die Ausstattungslinie Pro+ ist zu einem Listenpreis ab etwa 42.000 Euro erhältlich.

Die Premium-Line des Smart #1 kommt bei gleicher Beschleunigung und Motorleistung mit einer kombinierten Reichweite von bis zu 440 Kilometern daher. Der Stromverbrauch ist mit 16,8 kWh auf 100 Kilometern bei dieser Line am niedrigsten. Die versenkbaren Türgriffe sind zusätzlich beleuchtet und als Scheinwerfer sind CyberSparksLED+ verbaut. Die elegante Variante verfügt darüber hinaus über eine batteriesparende Wärmepumpe, die an kalten Tagen für eine optimale Innentemperatur sorgt. Zudem sitzen Sie auf edlen Duo-Ledersitzen in einem Innenraum, der über eine Ambientebeleuchtung verfügt – mit 64 verschiedene Farben in 20 Beleuchtungsstufen. Ein 10-Zoll-Head-up-Display gewährleistet zusätzliche Sicherheit beim Fahren und die 13 Beats-Lautsprecher des Sound Systems liefern den passenden Sound dazu. Das deutsch-chinesische Joint-Venture ruft für die Premium-Line des Smart #1 einen Preis ab knapp 45.000 Euro auf.

Mit der Ausstattungslinie Pulse ist laut Hersteller zwar „nur“ eine Reichweite von bis zu 400 Kilometern, jedoch auch eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 4,5 Sekunden möglich. Dieser rasante Start ist dank einer Motorleistung von 315 kW machbar, allerdings liegt der Stromverbrauch auch bei stolzen 18,2 kWh / 100km laut WLTP. Neben diversen anderen Highlights bietet die Pulse-Line, im Gegensatz zu den beiden bereits vorgestellten Varianten, einen Allradantrieb, welcher auch bei widrigen Witterungsverhältnissen ein angenehmes Fahrerlebnis gewährleistet. Für diese zusätzlichen Leistungen steigt aber auch der Listenpreis, womit der Smart #1 Pulse ab etwa 46.000 Euro erhältlich ist.

Getoppt wird diese Leistung nur noch von der Brabus-Line. Die technischen Daten ähneln hierbei der Pulse-Variante, jedoch benötigt die sportliche Ausstattungslinie nur noch 3,9 Sekunden, um aus dem Stillstand eine Geschwindigkeit von 100 Kilometern pro Stunde zu erreichen. Zusätzlich zu sämtlichen anderen Ausstattungsdetails verfügt das Brabus-Modell über 19-Zoll-Dynamo-Leichtmetallfelgen, rote Bremssättel und einen Spoiler, wodurch das sportliche Image ein weiteres Mal unterstrichen wird. Auch im Innenraum sorgen sportliche Pedale, Kopfstützen mit BRABUS-Logo und ein mit hochwertigem Alcantara©-Stoff überzogenes Sportlenkrad für das gewünschte Rennfahrer-Feeling. Dieses lässt sich das Joint-Venture aber auch entsprechend kosten, denn den Smart #1 Brabus gibt es zu einem Preis ab 48.990 Euro zu kaufen.

Smart #1 Brabus wird von einer Person geladen.

Die Brabus-Line ist mit 428 PS und einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 3,9 Sekunden die sportlichste Variante des Smart #1 (Bild: ©Brabus).

Leasing-Modelle und Lieferzeiten

Wenn man den Smart #1 lieber leasen möchte, anstatt den vollen Listenpreis auf einen Schlag zu zahlen, bietet der Hersteller hierzu unterschiedliche Möglichkeiten an. Man hat die Wahl zwischen einer Leasing-Sonderzahlung von 1.500, 3.000 oder 4.500 Euro. Bei der Laufzeit des Vertrags lässt sich zwischen 24, 36 und 48 Monaten auswählen. Die anzugebende Laufleistung pro Jahr beträgt entweder 10.000, 15.000 oder 20.000 Kilometer pro Jahr.

Je nachdem, für welche Konditionen man sich entscheidet, lässt sich der Smart #1 als Privatperson somit für eine monatliche Rate ab 379 Euro in der Pro+-, ab 422 Euro in der Premium-, ab 444 Euro in der Pulse- und ab rund 514 Euro in der Brabus-Line leasen.

Hinsichtlich der Lieferzeiten gibt der Hersteller eine Zeitspanne von vier bis sechs Wochen an und liegt damit deutlich unter dem momentanen Marktdurchschnitt.

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