Wallbox installieren: Der Weg zur eigenen Ladestation

Mit einer eigenen Wallbox können Sie Ihr E-Auto komfortabel zu Hause aufladen. Hier erfahren Sie, welche Voraussetzungen für die Installation einer Wallbox erfüllt sein müssen, wie hoch die Kosten sind und wie der Prozess abläuft.

Immer mehr Menschen steigen auf Elektroautos um, und entsprechend wächst der Bedarf an Ladestationen. Wer nicht nur auf öffentliche Ladepunkte setzen möchte, entscheidet sich für eine Wallbox in der eigenen Garage oder im eigenen Carport.



Wallbox installieren: Die Voraussetzungen

Wenn Sie Ihr E-Auto zu Hause laden möchten, führt langfristig kein Weg an einer eigenen Wallbox vorbei. Normale Haushaltssteckdosen sind nicht für die Dauerbelastung ausgelegt, die das Laden des Elektroautos verursacht. Bevor Sie Ihre eigene Ladestation installieren lassen, gilt es aber zu prüfen, ob alle Voraussetzungen für die Installation erfüllt sind.

Der richtige Platz zur Installation der Wallbox

Zunächst müssen Sie den richtigen Platz für die Installation der Wallbox auswählen. Die Wallbox sollte in der Nähe des Stellplatzes installiert werden. Sie kann entweder an einer Wand angebracht oder auf einer Säule montiert werden. Als Standort ist die Garage oder ein Carport ideal. Bei einer Aufstellung draußen sollten Sie dafür sorgen, dass sie vor Witterungseinflüssen geschützt ist – auch wenn Wallboxen grundsätzlich für den Außenbereich konzipiert sind. Sie können schon beim Kauf auf einen hohen IP-Code (Ingress Protection) achten. Der Code ist ein Indikator dafür, wie beständig das Gerät gegen Wasser und Staub ist. Die Codes IP44, IP54 und IP67 weisen auf eine wetterfeste Wallbox hin. Zusätzlich reicht eine einfache Überdachung als Wallbox-Wetterschutz, die Schnee, Regen, UV-Strahlung und Staub fernhält. Eine Edelstahl-Abdeckung oder ein Dach mit Seitenschutz sind eine gute Wahl und stellen eine zuverlässige wie langlebige Lösung dar.

EnBW Wallbox an der Hauswand.

Die Wallbox kann sowohl drinnen als auch draußen als auch im Haus angebracht sein.

Es ist außerdem möglich, die Wallbox im Haus zu installieren, zum Beispiel im Keller. Allerdings muss dann das Ladekabel nach draußen verlegt werden, wozu meist Baumaßnahmen am Haus notwendig sind. Das kann die Installationskosten in die Höhe treiben. Stellen Sie auch sicher, dass die Wallbox nicht in der Nähe von leicht entflammbaren oder explosiven Stoffen montiert wird. Die vorgeschriebenen Sicherheitsabstände finden Sie in der Montageanleitung.

Wichtig ist auch: Smarte Wallboxen, die Ihnen beispielsweise erlauben, den Ladevorgang über Ihr Handy zu überwachen und zu steuern, brauchen eine stabile Internet-Verbindung. Der Standort sollte also über einen guten WLAN-Empfang verfügen.

Die Wallbox wird meist in einer Installationshöhe von 1,60 Metern und mit einem Abstand von 0,5 bis 1,5 Metern zum Auto angebracht. So ist das Ladekabel von der Box zum Auto nicht zu lang und unhandlich. Die Länge des Ladekabels liegt in der Regel zwischen 5 und 7,5 Metern. Es werden allerdings auch Kabel mit einer Länge von 10 bis 15 Metern oder gar bis zu 50 Metern angeboten. Wichtig ist hierbei aber: Werden längere Kabel verwendet, kann es zu Ladeverlusten kommen. Je länger das Kabel, umso wichtiger ist ein größerer Kabelquerschnitt.

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Starkstromanschluss für die Wallbox

Die Wallbox wird vorzugsweise mit einem dreiphasigen 400-Volt-Starkstromanschluss betrieben. Daher muss die Leistungsreserve des Hausanschlusses groß genug sein.

Die Leistungsreserve ist bei Einfamilienhäusern meist kein Problem, denn diese haben oft eine höhere Leistung in ihrem Hausanschluss. Bei Mehrfamilienhäusern kann es hier jedoch zu Problemen kommen, gerade wenn mehr als eine Wallbox benötigt wird. So kann es sein, dass zunächst eine Modernisierung der Elektrik des Hauses notwendig ist.

Ist am Standort für die Wallbox noch kein Starkstromanschluss vorhanden, wird dieser neu verlegt. Je nachdem, ob Sie die Ladestation mit bis zu 11 oder bis zu 22 Kilowatt betreiben möchten, braucht es unterschiedliche Leitungsquerschnitte:

  • Wallbox bis zu 11 kW mit einem Ladestrom von 16 A: 2,5 mm² Leitungsquerschnitt
  • Wallbox bis zu 22 kW mit einem Ladestrom von 32 A: 6 mm² Leitungsquerschnitt

Zusätzlich werden freie Steckplätze im Verteilerkasten benötigt. Für die Montage der Wallbox braucht es einen Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter) und drei Leistungsschutzschalter (LS-Schalter). Bei einer Wallbox bis 11 Kilowatt benötigen die drei LS-Schalter einen Nennstrom von 16 Ampere. Bei Wallboxen bis 22 Kilowatt braucht man für die drei LS-Schalter einen Nennstrom von 32 Ampere.

Es kann zudem sinnvoll sein , einen separaten Stromzähler für die Wallbox zu nutzen. Dieser schafft Kostentransparenz, denn der Ladeverbrauch lässt sich vom übrigen Stromverbrauch trennen. Energieunternehmen wie die EnBW bieten attraktive Ladestromtarife. Dann kann es aus steuerlichen Gründen praktisch sein, beispielsweise den Firmenwagen über einen eigenen Zähler laden zu lassen. Zudem ergibt sich eine einfachere Abrechnung. Ein Aspekt, der gerade auch beim Wallbox-Sharing interessant ist und die Kosten nachvollziehbar macht.

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Aufgepasst:

Durch das Laden eines E-Autos steigt der jährliche Stromverbrauch. Liegen Sie bei mehr als 6.000 Kilowattstunden, sind Sie dazu verpflichtet, ein intelligentes Messsystem einzubauen. Das gilt auch für neue Wallboxen mit einer Leistung von mindestens 4,2 Kilowatt, die als „steuerbare Verbrauchseinrichtung“ beim Netzbetreiber angemeldet werden müssen.

Genehmigungen durch Vermieter oder Eigentümerversammlung

Neben den technischen Voraussetzungen werden auch einige Genehmigungen benötigt, um eine Wallbox zu installieren. Lediglich Hausbesitzer*innen müssen sich um diesen Punkt keine Gedanken machen.

Besitzen Sie eine Eigentumswohnung, haben Sie das Recht, auf dem zur Wohnung gehörenden Stellplatz eine Ladestation für Ihr E-Auto zu installieren. Trotzdem muss ein Antrag bei der Eigentümergemeinschaft oder Genossenschaft eingereicht werden. Diese können den Antrag nicht ablehnen, haben aber das Recht, bei der Ausgestaltung der Ladestation mitzuentscheiden.

Wohnen Sie in einer Mietwohnung, brauchen Sie die Zustimmung des Vermieters, um die Wallbox zu installieren. Auch hier haben Sie ein Recht dazu. Trotzdem kann es Gründe geben, die den Einbau der Ladestation in einem Mietverhältnis erschweren, etwa wenn das Gebäude denkmalgeschützt ist oder zuvor Modernisierungen an der Elektrik des Hauses vorgenommen werden müssen. Auch sollten Sie im Vorfeld klären, wer die Kosten für die Installation der Wallbox übernimmt.

Mann lädt sein E-Auto an seiner Wallbox.

Über die eigene Wallbox bequem das E-Auto laden.

Anmeldung der Wallbox beim Netzbetreiber

Zusätzlich muss die Wallbox auch beim lokalen Netzbetreiber angemeldet werden, bevor Sie mit der Installation beginnen können. Die Anmeldung übernimmt meist sogar der Elektrofachbetrieb, der die Wallbox installiert. Das ist notwendig, um eine mögliche Überlastung des Stromnetzes zu vermeiden. Aber: Seit 2024 kann der Netzbetreiber den Antrag weder verschieben noch ablehnen – zumindest nicht mit der Begründung, dass es zu einer Überlastung kommen könnte. Nur wenn die Sicherheit des Stromnetzes direkt gefährdet ist, kann die Installation abgelehnt oder verzögert werden.

Gleiches gilt übrigens auch für mobile Ladestationen. Liegt die Leistung der Wallbox über 12 Kilowatt, ist sie außerdem genehmigungspflichtig.

Vergessen Sie auch nicht, den Einbau der Wallbox auch Ihrer Versicherung zu melden. Gegebenenfalls muss der Versicherungsschutz dann erhöht werden.

Achtung: Ihr lokaler Netzbetreiber ist nicht unbedingt auch Ihr Stromanbieter. Der Netzbetreiber ist für den Ausbau und den Erhalt des Stromnetzes in Ihrer Region verantwortlich. Wer Ihr Netzbetreiber ist, steht auf Ihrem Stromzähler sowie auf Ihrer Stromabrechnung.

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Wallbox gegen Fremdnutzung absichern

Wenn Ihre Wallbox öffentlich zugänglich ist – zum Beispiel, weil sie auf Ihrem frei begehbaren offenen Parkplatz angebracht ist – sollten Sie das Gerät unbedingt vor Fremdnutzung schützen. Wallboxen mit integrierter Zugriffsbeschränkung funktionieren beispielsweise mit einer RFID-Karte . Auch ein PIN-Code oder eine passende Zugangs-App sind Möglichkeiten, Ihr Eigentum vor Fremdnutzung zu schützen. Ein abschließbarer Installationskasten beugt Diebstahl und Vandalismus vor. Die Wohngebäudeversicherung sichert die Wallbox außerdem gegen Schäden durch Hagel, Feuer oder Wasser ab – vorausgesetzt, sie ist fest am Gebäude installiert. Überwachungskameras sind eine weitere Schutzmaßnahme. Moderne Varianten werden über Apps gesteuert, die Sie im Fall von verdächtigen Aktivitäten in Echtzeit per Push-Nachricht informieren.

Was kostet es, eine Wallbox zu installieren?

Ein weiterer wichtiger Faktor, der vor der Installation einer eigenen Wallbox berücksichtigt werden sollte, ist der Preis. Die Kosten für den Kauf der Wallbox selbst liegen je nach Modell und Funktionsumfang meist zwischen 400 und 1.500 Euro. Zusätzlich fallen Installationskosten an. Auch diese können schwanken, da sie stark vom Aufwand abhängig sind. Faktoren wie der Standort, das Wallbox-Modell und der ausgewählte Fachbetrieb haben ebenfalls einen Einfluss auf den Preis. Und: Die Installationskosten in einem Mehrfamilienhaus sind meist komplexer und demnach höher als bei Einfamilienhäusern.

In der Regel beginnen die Installationskosten bei 600 Euro, sie können aber auch deutlich höher sein, beispielsweise wenn noch Starkstrom verlegt werden muss. Bei einem Einfamilienhaus müssen Sie mit etwa 600 bis 1.200 Euro rechnen. In einem Mehrfamilienhaus sind es eher 2.000 bis 3.000 Euro.

Lassen Sie sich hierzu von einem Fachbetrieb beraten und einen Kostenvoranschlag erstellen. Nach der Installation muss die Wallbox durch Fachpersonal abgenommen werden. Dies kostet in der Regel rund 200 Euro.

Hier die Kosten in der Übersicht:

  • Gerätekosten: ca. 500–1.500 Euro , je nach Ladeleistung
  • Installationskosten: ab 600 Euro, je nach Aufwand
  • Abnahme der Wallbox: ca. 200 Euro
  • Genehmigung für 22-kW-Wallboxen: 500 Euro (falls nötig)

Tipp: Prüfen Sie auch, ob Sie eine Förderung für die Montage der Wallbox erhalten können.

Die Haustechnik ist zu sehen.

Gerade bei mehreren Wallboxen im Haus kann es sein, dass eine Modernisierung der Hauselektrik notwendig ist.

Wie läuft die Installation der Wallbox ab?

Sind alle Voraussetzungen erfüllt, kann die Wallbox installiert werden. Dafür sind vier Schritte notwendig.

  1. Prüfung der Situation

Bevor es mit der Installation der Wallbox losgeht, wird der Elektrofachbetrieb Ihren Hausanschluss prüfen. Dabei wird festgestellt, ob die Leistungsreserve des Hausanschlusses groß genug ist. Sollte dies nicht der Fall sein, erhalten Sie eine Information über die notwendigen Änderungen an der Hauselektrik.

  1. Anpassungen des Verteilerkastens

Im nächsten Schritt werden die Änderungen in Ihrem Verteilerkasten vorgenommen. Sollten Sie noch keinen Starkstromanschluss haben, wird auch dieser verlegt. Für die Wallbox wird ein separater Stromkreis eingerichtet, an dem keine anderen Geräte hängen. Außerdem wird der Verteilerkasten so umgebaut, dass alle technischen Normen und Vorschriften erfüllt sind. So werden Überlast und Kurzschluss sowie die Gefahr von Überspannungen durch Blitzeinschläge in der Nähe verhindert.

  1. Verlegung der Kabel zur Wallbox

In der Regel befindet sich die Ladestation nicht in unmittelbarer Nähe zum Verteilerkasten. Daher müssen die Kabel vom Verteilerkasten zum Standort der Wallbox verlegt werden. Abhängig von Ihrer Wohnsituation kann es sein, dass mehrere Wanddurchbrüche notwendig sind.

  1. Installation der Wallbox

Jetzt kann die eigentliche Wallbox installiert werden. Sollten am Aufstellort schon Kabel vorhanden sein, entfällt Schritt 3. Die Wallbox wird an der Wand angebracht oder es wird eine Säule aufgestellt und die Wallbox daran befestigt. Anschließend erfolgen ein Test des Geräts und die Abnahme der Wallbox. Zuletzt informiert der Fachbetrieb den Netzbetreiber darüber, dass die Wallbox in Betrieb genommen wird.

Normalerweise sollten Sie für die vollständige Installation mit einem halben Tag Arbeit rechnen – es sei denn, es kommen aufwändigere Umbaumaßnahmen hinzu. Dann verlängert sich die Arbeitszeit entsprechend.

Kann ich meine Wallbox selbst installieren?

Nein, in Deutschland dürfen Sie Ihre Wallbox nicht selbst installieren. Hierfür muss ein Fachbetrieb herangezogen werden. Das hat einen guten Grund: Hantiert man mit einem Starkstromanschluss von 400 Volt, besteht Lebensgefahr. Bei Fehlern kann es zu Bränden und elektrischen Schäden kommen. Und: Kommt es bei einer Installation in Eigenregie zu einem Schaden, zahlt die Versicherung unter Umständen nicht dafür. Ein Spezialunternehmen hingegen haftet für den fachgerechten Einbau der Wallbox. Ein weiterer Pluspunkt: Dieses übernimmt in der Regel auch die Anmeldung beim Netzbetreiber.

Wer darf eine Wallbox installieren?

Nicht jede*r Elektriker*in darf eine Wallbox installieren. Am besten fragen Sie bei Ihrem lokalen Elektrofachbetrieb, ob er im Installateur-Verzeichnis des Netzbetreibers eingetragen ist und demnach die Installation von Wallboxen durchführen kann.

Einige Wallbox-Hersteller und Fachpartner bieten auch selbst Installationsservices an. So haben Sie Wallbox und Installation in einem Paket. Auch die örtlichen Stadtwerke können Ihnen weiterhelfen: Sie bieten oft Wallbox-Pakete inklusive Installation und Ökostromvertrag an.
Wir von der EnBW bieten Ihnen im EnBW Wallbox Shop eine Auswahl an verschiedenen Wallboxen für zuhause an und optional dazu ergänzend einen Vorab-Check sowie Installation, die durch unseren Partner The Mobility House durchgeführt werden.

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Fazit: Eigene Wallbox installieren lohnt sich

Eine eigene Wallbox zu installieren, erfordert eine gründliche Planung und Prüfung der lokalen Gegebenheiten. Lassen Sie sich dazu von einem Fachbetrieb betraten. Auch wenn die Installation zunächst aufwendig erscheint, überwiegen schlussendlich die Vorteile. Denn mit einer eigenen Wallbox können Sie Ihr E-Auto jederzeit unabhängig und bequem laden – und erhöhen den Wert Ihrer Immobilie.

Mit einem passenden Ladestromtarif laden Sie Ihr E-Auto zudem nicht nur entspannt zu Hause , sondern auch günstiger als unterwegs. Besonders günstig und nachhaltig wird es außerdem, wenn Sie Ihren eigenen Solarstrom zum Laden nutzen können. Übrigens: EnBW bietet auch intelligente Stromtarife, mit denen Sie Ihren Stromverbrauch clever steuern und Ihr E-Auto immer dann laden, wenn der Preis niedrig ist.

 

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