Mit dem E-Auto entspannt in den Skiurlaub fahren

Die Weihnachts- und Winterferien rücken näher. Bei einigen Menschen steigt bereits die Vorfreude auf den nächsten Skiurlaub. Und auch mit einem E-Auto ist die Fahrt in die Berge problemlos machbar. Doch Winterkälte, Serpentinen und viel Gepäck stellen besondere Anforderungen an Fahrzeug und Fahrer*innen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund ums Thema.

Wenn Skier und Snowboards nicht ins Auto passen, schafft eine Dachbox schnell zusätzlichen Stauraum. Sie wirkt sich jedoch auch auf den Stromverbrauch aus, sodass eventuell mehr Ladestopps eingeplant werden müssen. Gegebenenfalls kommt ein Heckträger als Alternative in Frage. Dabei sollte man aber immer im Hinterkopf behalten: Welche Lösung passt am besten zu mir?



Wie kommt ein E-Auto mit Bergen und winterlichen Bedingungen zurecht?

Kälte, Schnee und längere Anstiege wirken sich spürbar auf den Strombedarf eines E-Autos aus. Wenn die Batterie kalt ist und die Heizung viel arbeiten muss, steigt der Verbrauch im Winter häufig um 15 bis 35 %. Gleichzeitig fordert das Fahren bergauf mehr Leistung. Auf den Abfahrten holt die Rekuperation aber wieder einiges zurück und speist je nach Gefälle 5 bis 10 kWh in die Batterie.

Moderne E-Autos sind für solche Bedingungen gut gerüstet: Wärmepumpen reduzieren den Heizbedarf um bis zu 30 % und die automatische Batterie-Vorkonditionierung sorgt dafür, dass der Akku auch bei Frost recht flott lädt. In der Praxis erreichen viele aktuelle Modelle im Winter 250 bis 350 Kilometer Reichweite zwischen den Ladestopps. Professionelle Tests zeigen etwa: Ein VW ID.4 kommt bei –7 °C realistisch rund 300 km weit, ein BMW iX sogar über 400 km.

Auch die gut ausgebaute Ladeinfrastruktur im Alpenraum erleichtert längere Winterfahrten. Entlang der wichtigsten Reiserouten in Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen einige Schnellladeparks zur Verfügung. Selbst hochalpine Regionen sind gut angebunden.

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Welche E-Autos bieten genug Platz für Ski & Gepäck?

Für den Winterurlaub braucht es vor allem eines: Stauraum. Skier, Snowboards, Stiefel und Wintergepäck nehmen schnell viel Platz ein – besonders bei Familien oder mehreren Mitreisenden an Bord. Viele aktuelle Elektroautos bringen dafür gute Voraussetzungen mit, denn Kombis, SUVs und Crossover-Modelle bieten häufig große Kofferräume und flexible Sitzkonzepte.

Geräumige Modelle wie der VW ID.7 Tourer (605–1.714 Liter Kofferraumvolumen) oder der Škoda Enyaq iV (585–1.710 Liter) schaffen viel Platz für Ski-Ausrüstung, häufig sogar ohne zusätzliche Dachbox am E-Auto. Noch großzügiger sind SUVs wie das Tesla Model Y, das inklusive Frunk über 2.000 Liter Stauraum bietet. Auch der Hyundai Ioniq 5 und der Kia EV6 punkten mit variablen Innenräumen, verschiebbaren Sitzen und flachem Fahrzeugboden – ideal, wenn sperrige Gepäckstücke mitmüssen.

Neben dem Innenraum spielt auch die zulässige Dachlast eine wichtige Rolle. Viele E-SUVs erlauben 75 kg auf dem Dach und eignen sich damit gut für eine Dachbox am E-Auto. Einige große Modelle wie der BMW iX sogar 100 kg. Limousinen mit großem Panoramadach besitzen meist keine Freigabe für Dachträger. Wer im Skiurlaub eine Dachbox nutzen möchte, sollte daher prüfen, ob das eigene Fahrzeug die nötige Dachlast überhaupt freigibt.

In der Praxis zeigt sich: Wer allein oder zu zweit fährt, kommt oft ohne zusätzliche Box aus. Bei mehrköpfigen Familien oder viel Winterausrüstung sorgt eine Dachbox auf dem E-Auto jedoch dafür, dass der Komfort beim Fahren spürbar steigt.

E-Autos mit Dachboxen stehen in einer winterlichen Landschaft.

Mit einer Dachbox auf dem E-Auto kann man bequem Snowboards oder lange Ski transportieren.

Worauf sollte ich bei einer Dachbox auf dem E-Auto achten?

Die Dachlast umfasst immer die gesamte Konstruktion: Grundträger, Dachbox und Gepäck. Ein typisches Rechenbeispiel zeigt, wie schnell die Reserven verteilt sind:

75 kg Dachlast – 18 kg Grundträger – 19 kg Dachbox = 38 kg nutzbare Zuladung.

Je nach Modell können diese Werte variieren, daher lohnt ein kurzer Blick in die Betriebsanleitung.

Auch die Art der Befestigung variiert je nach Modell. Fahrzeuge mit klassischer Reling sind besonders unkompliziert. E-Autos mit Fixpunkten oder rahmenlosen Türen benötigen hingegen passende Trägerlösungen.

Während der Fahrt beeinflusst eine Dachbox auch die Aerodynamik und das Fahrverhalten. Durch die höhere Bauform reagiert das Fahrzeug etwas sensibler auf Seitenwind, und das zusätzliche Gewicht oben kann die Wankbewegung in Kurven verstärken. Tests zeigen zudem, dass der Bremsweg mit voller Dachbox um 2 bis 3 % länger ausfallen kann. Es ist daher besonders wichtig, das Gepäck sicher zu verstauen: schwere Teile nach unten, leichte Ausrüstung oben und alles fest verzurrt.

Ein weiterer Punkt ist die Fahrzeughöhe. Viele E-Autos überschreiten mit montierter Dachbox schnell 2,05 bis 2,20 Meter. Für Schnellladeparks entlang der Autobahn ist das in der Regel kein Problem. In Hotelgaragen, Parkhäusern oder niedrigen Zufahrten wird es jedoch oft eng. Wer die Höhenbeschränkung vorab prüft, erspart sich Umwege oder das spontane Abmontieren der Box.

Wie stark erhöht eine Dachbox den Verbrauch eines E-Autos im Winter?

Eine Dachbox verändert die Aerodynamik eines E-Autos deutlich – besonders auf der Autobahn. Messungen zeigen, dass die Dachbox durchaus einen relevanten Mehrverbrauch mit sich bringt, und zwar abhängig von der Geschwindigkeit. „Auto Motor Sport“ geht bei einer typischen Reisegeschwindigkeit von 130 km/h von einem Mehrverbrauch von 16 bis 28 % aus. Dabei variieren die Werte abhängig vom Modell.

Kälte verstärkt den Effekt weiter. Wenn ein E-Auto im Winter ohnehin 15 bis 35 % mehr verbraucht, kann die Kombination aus Frost, Heizung und Dachbox den Verbrauch insgesamt um bis zu 31 bis 63 % gegenüber einer sommerlichen Autobahnfahrt erhöhen.

Tests – zum Beispiel durch den ADAC – zeigen auch deutliche Unterschiede zu anderen Transportlösungen: Ein Heckträger verursacht meist nur 5 bis 8 % Mehrverbrauch, weil das Fahrzeugprofil nahezu unverändert bleibt. Eine Dachbox am E-Auto ist dafür aerodynamisch ungünstiger, bietet aber mehr Platz und Flexibilität.

Ein weiterer praxisrelevanter Aspekt sind die Energie- und Kostenunterschiede auf langen Strecken. Bei einer 1.000-Kilometer-Winterreise kann eine Dachbox je nach Modell rund 15 bis 20 kWh zusätzlich pro 100 Kilometer verursachen. Bei durchschnittlichen Strompreisen entstehen dadurch Mehrkosten von etwa 10 bis 20 Euro – ein überschaubarer Betrag, der aber bei der Reiseplanung berücksichtigt werden sollte.

Wie plant man das Laden mit Dachbox im Winter am besten?

Eine Dachbox verändert den Verbrauch und dadurch die Routenplanung. Da das E-Auto häufiger geladen werden muss, empfiehlt es sich, auf der Hin- und Rückreise entsprechende Stopps etwas früher anzusetzen – oft alle 180 bis 200 Kilometer, abhängig von Modell und Temperatur. Einige Routenplaner-Apps berücksichtigen inzwischen auch Dachboxen und erlauben es, einen pauschalen Mehrverbrauch einzustellen.

Im Skigebiet selbst lohnt sich ein Blick auf die Ladeinfrastruktur vor Ort. Viele Hotels, Ferienanlagen und Parkplätze bieten inzwischen Ladestationen, an denen das Auto bequem nachladen kann. Manche Unterkünfte besitzen jedoch niedrige Tiefgaragen. In diesem Fall müssen Sie die Dachbox vor der Einfahrt kurz abnehmen – oder das Auto auf einem Außenstellplatz laden, falls dort ebenfalls eine Ladestation vorhanden ist.

Nicht zuletzt sollte auch die Topografie immer mit in die Planung einfließen: Bergauffahrten erhöhen den Verbrauch, aber auf den Abfahrten gewinnen viele E-Autos dank Rekuperation wieder Strom zurück. Wer die Route so plant, dass längere Passagen bergab nicht mit vollem Akku beginnen, nutzt diese Technik besonders effizient aus.

E-Auto laden Winterlandschaft

Viele Ferienorte bieten inzwischen Lademöglichkeiten, um das E-Auto bequem nachzuladen.

Wann lohnt sich ein Heckträger als Alternative zur Dachbox?

Ein Heckträger ist im Skiurlaub oft eine praktische Lösung – vor allem dann, wenn nur ein oder zwei Sets an Ski- oder Snowboardausrüstung mitfahren. Voraussetzung ist, dass das E-Auto über eine Anhängerkupplung verfügt und die zulässige Stützlast für den beladenen Träger ausreicht. Viele Elektro-SUVs bieten Stützlasten von 75 bis 100 kg, was für die meisten Heckträger genügt. Kompaktere Modelle liegen häufig nur bei 50 bis 75 kg – das reicht für leichte Träger, kann aber bei voll beladenen Ski- oder Snowboardhaltern schnell knapp werden.

Da der Träger hinter dem Fahrzeug montiert wird, bleibt die Aerodynamik nahezu unverändert. Deshalb liegt der Mehrverbrauch bei einem Heckträger meist nur bei 5 bis 10 % und damit deutlich unter dem einer Dachbox am E-Auto.

Auch bei Fahrten im Skigebiet bringt ein Heckträger Vorteile: Die Fahrzeughöhe verändert sich nicht, weshalb Tiefgaragen oder Hotelparkplätze problemlos genutzt werden können – es sei denn, die Skier ragen zu weit nach oben. Viele Modelle sind zudem so konstruiert, dass man weiterhin Zugang zum Kofferraum hat, z. B. durch einen Klapp- oder Kippmechanismus.

Wie kann ich mit dem E-Auto im Winter weiter Energie sparen?

Auf winterlichen Bergstrecken lässt sich mit dem richtigen Fahrstil überraschend viel Energie sparen – vor allem, wenn eine Dachbox mitfährt. Wir haben ein paar Tipps dafür zusammengestellt:

  • Ein moderates Reisetempo zwischen 100 und 110 km/h reduziert den Luftwiderstand deutlich und bringt auf Autobahnen oft 10–20 % zusätzliche Reichweite. Der Zeitverlust fällt dabei gering aus, während der Effekt sich auf den Verbrauch durchaus bemerkbar macht.
  • Hilfreich ist auch die Vorkonditionierung der Batterie. Wird der Akku vor dem Losfahren oder vor dem Schnellladen erwärmt, verkürzen sich die Ladezeiten zum Teil deutlich. Viele Modelle laden mit vorgewärmter Batterie 15–25 % schneller, da die Batterie bereits auf optimaler Temperatur startet. Dadurch sinkt auch der Energiebedarf etwas. Zudem ist es häufig möglich, während des Ladens auch gleich den Innenraum vorzuheizen.
  • Vorausschauendes Fahren ist ebenfalls wichtig. Sanftes Beschleunigen, früh vom Strompedal gehen und Rekuperation gezielt nutzen, senkt den Verbrauch auf bergigen Strecken deutlich. Vor allem längere Abfahrten schenken spürbar Reichweite zurück, wenn der Akku nicht zu voll ist.
  • Auch das effiziente Verstauen der Ausrüstung hilft beim Energiesparen. In der Dachbox gehören schwere Gegenstände nach unten und leichte Ausrüstung nach oben, Skier möglichst mittig. Eine gleichmäßige Beladung reduziert Vibrationen, verbessert die Aerodynamik und macht das Fahrzeug stabiler.
  • Um entspannt unterwegs zu sein, lohnt es sich außerdem, einen kleinen Energiepuffer einzuplanen. Im Winter empfiehlt es sich, den Akkustand nicht unter 10 % sinken zu lassen und nur bis etwa 70 bis 80 % zu laden – so bleibt das E-Auto im optimalen Ladebereich, und längere Pausen werden vermieden.

Fazit: So gelingt der Skiurlaub mit E-Auto

Mit dem E-Auto in den Skiurlaub zu fahren, ist heute problemlos möglich. Moderne Modelle müssen nicht zuhause stehen bleiben, sondern kommen gut mit Kälte, Steigungen und winterlichen Straßen zurecht, und dank dichter Schnellladeinfrastruktur lassen sich längere Etappen zuverlässig planen. Eine Dachbox bietet zusätzlichen Platz für Ski und Snowboards, während bei kleinerer Ausrüstung ein Heckträger eine interessante Alternative darstellt. Natürlich sollte bei der Urlaubsreise auch das Ladekabel für das Laden an einer AC-Ladesäule nicht fehlen. Und wer in schneereichen Gebieten unterwegs ist, sollte auch die Schneeketten für den Notfall einpacken.

Kurz: Wer Route, Ladestopps und Gepäck gut organisiert, startet entspannter in den Skiurlaub. Mehr Tipps fürs winterliche Fahren finden Sie hier.

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