Nicht nur den Erwachsenen macht die Hitze zu schaffen, auch Kinder und Tiere leiden im Hochsommer unter den steigenden Temperaturen. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie Hitzeperioden gut überstehen und zu Hause die Raumtemperatur senken, ganz ohne Klimaanlage.
Was ist die ideale Raumtemperatur?
Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov hat ergeben, dass die Deutschen Temperaturen von circa 23 °C als optimal empfinden. Kein Wunder also, dass es vielen Bundesbürger*innen im Winter zu kalt und im Sommer zu heiß ist. Das Klagen über zu niedrige oder zu hohe Temperaturen ist nicht unbegründet: Bei einer Außentemperatur von 20 bis 25 °C fällt es unserem Kreislauf besonders leicht, die Körpertemperatur zu regulieren und sie konstant auf 37 °C zu halten.
Die ideale Raumtemperatur unterscheidet sich je nach Wohnbereich:
Raum |
Empfohlene Temperatur |
---|---|
Schlafzimmer (nachts) |
16 bis 18 °C |
Küche |
18 bis 20 °C |
Wohnzimmer |
20 bis 22 °C |
Kinderzimmer |
20 °C |
Bad |
22 bis 24 °C |
Natürlich variiert die ideale Raumtemperatur nicht nur von Raum zu Raum, sondern richtet sich auch nach dem persönlichen Empfinden. Wie Sie das optimale Raumklima das ganze Jahr über aufrechterhalten können, lesen Sie in unserem detaillierten Artikel zum Thema.
Am Arbeitsplatz hängt die empfohlene Raumtemperatur von der ausgeübten Tätigkeit ab – je anstrengender der Job ist, desto stärker sollte der Raum heruntergekühlt werden. Der Gesetzgeber schreibt vor, dass bei Bürotätigkeiten mindestens 20 °C herrschen müssen. Wo schwer körperlich gearbeitet wird, reichen 12 °C. Wenn die Temperatur 26 °C überschreitet, müssen Arbeitgeber*innen Maßnahmen ergreifen, um die Wärme zu senken.
Mit gut gedämmten Räumen, Sonnenschutz und einer Klimaanlage lassen sich diese Richtwerte leicht einhalten. Doch was können Sie machen, wenn Sie nicht optimal auf die Hitze vorbereitet sind und im Sommer die Raumtemperatur senken möchten, auch ohne Klimaanlage?
Wie lässt sich die Wohnung schnell ohne Klimaanlage kühlen?
Schon mit ein paar schnellen und einfachen Tipps schaffen Sie es, Ihre Wohnung kühl zu halten oder die Raumtemperatur zu senken – ohne Klimaanlage, ohne lange Vorbereitung und ohne großen finanziellen Aufwand. Damit sorgen Sie auch bei plötzlich steigenden Temperaturen für eine angenehme Kühle in Ihrem Schlafzimmer, Wohnzimmer oder an Ihrem Arbeitsplatz.
Richtig lüften im Sommer
Die Versuchung ist natürlich groß, bei der Hitzewelle einfach die Fenster aufzureißen und so für einen erfrischenden Luftzug zu sorgen. Doch der Effekt ist nur von kurzer Dauer: Ist die warme Außenluft erst einmal im Raum, wird das Kühlen schwierig – trotzdem können Sie zur Kühlung Ihrer Wohnung im Sommer lüften. Hier einige Tipps zum richtigen Lüften im Sommer:
- Öffnen Sie morgens oder abends alle Fenster. Dann sind die Temperaturen draußen noch nicht allzu hoch. Insbesondere zur Mittags- und Nachmittagszeit sollten die Fenster aber geschlossen bleiben, damit keine warme Luft hineinströmt.
- Sorgen Sie für Durchzug, um die Wohnung zu kühlen. Achten Sie beim Lüften jedoch darauf, dass die Fenster beim Querlüften gesichert sind, damit sie nicht vom Durchzug zugeschlagen werden und zu Schaden kommen.
- Sobald mehrere Personen zu Hause sind, raten manche Expert*innen auch tagsüber zum kurzen Stoßlüften, um Feuchtigkeit raus- und Sauerstoff reinzulassen. Probieren Sie aus, was für Sie angenehm ist.
- Auch ein zuverlässiger Insektenschutz ist beim Lüften im Sommer wichtig, um juckenden Mückenstichen und neugierigen Wespen vorzubeugen. Hierfür gibt es zahlreiche Lösungen für Fenster und Gartentüren.
- Leiden Sie unter Heuschnupfen? In ländlichen Gebieten herrscht von 19 bis 24 Uhr die geringste Pollenbelastung. In städtischen Gebieten bietet sich hingegen das Lüften zwischen 6 und 8 Uhr an. Lüften Sie, wenn die Pollenbelastung in Ihrer Gegend am geringsten ist. Eine weitere Möglichkeit, die Luftqualität zu verbessern und Allergene zu reduzieren, ist der Einsatz von Luftfiltern in der Wohnung.
- Als Schutz vor Einbruch sollten Sie alle Fenster schließen, wenn Sie das Haus verlassen oder schlafen gehen. Auch bei längerem Aufenthalt im Garten sollten Sie nur die Fenster öffnen, die sie sehen können. Machen Sie es Einbrechern zu leicht, kann sich die Versicherung weigern, den entstandenen Schaden auszugleichen.
Gut durchzulüften, ist eine Möglichkeit, die Wohnung runterzukühlen
Hitze vorbeugen mit Vorhängen, Sonnenschutzfolie und Thermo-Rollos
Auch einfallende Sonnenstrahlen heizen Ihre Wohnung auf. Kein Wunder, denn rund 10 Prozent der Gesamtfläche eines Hauses besteht aus Fenstern. Deshalb sollten Ihre Vorhänge tagsüber zugezogen bleiben, um die Wohnung kühl zu halten. Besonders geeignet sind helle, blickdichte Sonnenschutz-Gardinen, da sie das Sonnenlicht besser reflektieren und sich weniger stark aufheizen als dunkle Stoffe. Glatte Stoffe reflektieren zudem besser das einfallende Sonnenlicht als strukturierte Oberflächen. Sinnvoll sind daher Vorhänge aus Leinen, Baumwolle und Seide, da die Stoffe besonders dicht sind. Außerdem gibt es spezielle Thermo-Vorhänge, die dank ihrer Beschichtung die Wärmestrahlung noch effektiver reflektieren können.
Große Fensterfronten mit Blick auf den Garten erfreuen sich großer Beliebtheit, lassen jedoch auch viel Wärme ins Haus. Reflektierende Sonnenschutzfolie am Fenster sorgt dafür, dass die Sonneneinstrahlung gar nicht erst in den Raum gelangt. Die selbstklebende Fensterfolie kann einfach von außen angebracht und – je nach Modell – auch als Blendschutz oder UV-Schutz verwendet werden.
Eine weitere sinnvolle Fensterverkleidung sind Thermo-Rollos: Gerade bei schlecht isolierten Fenstern gibt es einen ungewollten Temperaturaustausch. Im Winter geht wertvolle Wärme verloren und im Sommer dringt Hitze hinein. Sonnenschutzrollos haben eine reflektierende Beschichtung auf der Rückseite, die vor hohen Außentemperaturen schützt. Mit dieser einfachen und kostengünstigen Lösung kann man die Wohnung gut kühl halten.
Jalousien oder Rollläden vor dem Fenster installieren
Vorhänge unterstützen Sie zwar bei der Kühlung der Wohnung – besser ist es aber, wenn der Sonnenschutz außen vor der Fensterscheibe angebracht ist. Jalousien eignen sich wunderbar zum Senken der Raumtemperatur, und zwar ganz ohne Klimaanlage. Außenjalousien werden auch Raffstores genannt und können mit ihren beweglichen Lamellen einen angenehmen Halbschatten erzeugen.
Eine Alternative dazu sind Rollläden: Hierbei ist der Lichteinfall zwar nicht so genau steuerbar, dafür ermöglichen sie eine komplette Abdunklung des Raums. Rollläden sind zudem sehr robust und dienen als zusätzliche Schalldämmung. Während Aufsatzrollos mit dem Fenster eingebaut werden, können Vorbaurollläden auch nachträglich am Fensterrahmen oder der Hauswand angebracht werden, um die Wohnung zu kühlen.
Sonnensegel und Markisen sorgen draußen für genügend Schatten
Wenn Sie Sonnensegel vor dem Fenster montieren, können Sie das Sonnenlicht (und somit auch die Hitze) zuverlässig abwehren. Ein weiterer Pluspunkt: Bei den meisten Sonnensegeln profitieren Sie von UV-Schutz. Sie werfen gezielt Schatten und bieten sich somit ideal für die Terrasse an. Meist können sie flexibel an Wänden, Decken oder Stangen befestigt werden. Ist die Sommersaison vorbei, können Sonnensegel einfach abgenommen und gewaschen werden. In bunten Farben sind sie zudem sommerliche Hingucker.
Weniger flexibel, aber ebenfalls sehr effektiv sind Markisen: Das Gestell wird fest an der Hauswand montiert, während das robuste Tuch über eine Kurbel oder per Knopfdruck auf beliebige Länge ausgefahren werden kann. Somit lässt sich leicht Schatten auf Balkon oder Terrasse bringen und die Wohnung kühl halten.
Jalousien helfen bei der Kühlung der Wohnung.
Ein Ventilator sorgt für angenehmen Luftzug
Besitzen Sie einen Ventilator, haben Sie ihn wahrscheinlich schon benutzt, um die Raumtemperatur auch ohne Klimaanlage zu senken. Mit diesen Tipps können Sie Ihre Wohnung mit einem Ventilator gut abkühlen:
- Schalten Sie den Ventilator ausschließlich dann ein, wenn Sie sich auch im entsprechenden Zimmer befinden. Er sorgt nämlich lediglich für einen frischen Luftzug, die Raumtemperatur selbst senkt er nicht.
- Stellen Sie den Ventilator morgens oder abends ans Fenster. Das beschleunigt den Luftaustausch. Nicht vergessen: Er soll die warme Luft aus dem Zimmer herausblasen. Stellen Sie ihn also mit den Rotorblättern in Richtung Fenster.
- Stellen Sie eine Schale oder einen Eimer mit Eiswürfeln vor den Ventilator. Damit erzielen Sie einen ähnlichen Effekt wie bei einem Luftkühler – und können ganz ohne ihn Ihre Wohnung schnell kühlen. Beachten Sie jedoch, dass sich dadurch die Luftfeuchtigkeit deutlich erhöhen kann. Auch die Bildung von Kondenswasser ist möglich und sollte, insbesondere wenn der Behälter auf einer Holzfläche oder einer ähnlich empfindlichen Oberfläche steht, beachtet werden.
- Der clevere PET-Flaschen-Trick: Vielleicht haben Sie schon mal von der Methode gehört, bei der die Wohnung mit gefrorenen PET-Flaschen runtergekühlt werden kann. Füllen Sie dafür die Flaschen mit Wasser und legen Sie sie ins Gefrierfach. Ist das Wasser gefroren, können Sie die Flaschen nun an den höchsten Punkt im Raum stellen. Wenn das Eis schmilzt, kühlt die Umgebungsluft durch die Verdunstungskälte ab. Und wenn der Ventilator so positioniert ist, dass er die kalte Luft weiter im Raum verteilt, verstärkt sich der Effekt.
- Ventilatoren mit Wassersprühfunktion: Mittlerweile gibt es Modelle, die feinen Wassernebel sprühen können, was für zusätzliche Abkühlung sorgt. Besonders geeignet ist dies auf dem Balkon oder in Bereichen, die mit Fliesen ausgelegt sind, da auf diesen Böden Feuchtigkeit unproblematisch ist. Achten Sie aber darauf auf dem feuchten Boden nicht auszurutschen.
- Auch wenn der Kühleffekt verlockend ist, richten Sie den Ventilator nicht die ganze Zeit auf sich selbst. Dies kann auf Dauer zu schmerzhaften Verspannungen führen und trockene Augen begünstigen. Nutzen Sie stattdessen die Pendelfunktion oder richten Sie den Luftstrom auf den Boden.
- Achten Sie beim Kauf auf stromsparende Ventilatoren und lassen sie diese nicht auf der höchsten Stufe laufen. Im Turbo-Modus verbraucht der Ventilator mehr Energie und heizt sich dabei mehr auf.
Verdunstungskühlung: Wohnung runterkühlen mit feuchten Tüchern
Sie haben keinen Ventilator? Das macht nichts. Mit feuchten Tüchern können Sie sogenannte Verdunstungskälte erzeugen. Das hilft Ihnen an heißen Sommertagen, die Wohnung herunterzukühlen. Hängen Sie dafür ein feuchtes Handtuch oder ein Baumwolllaken auf einem Wäscheständer in der Wohnung auf – idealerweise direkt vor dem Fenster. Die Feuchtigkeit, die sich im Stoff befindet, wird an die Umgebungsluft abgegeben. So hilft die Verdunstungskälte dabei, die Räume zu kühlen. Aber aufgepasst: Lüften Sie Ihre Wohnung morgens und abends gründlich, um zu hoher Luftfeuchtigkeit vorzubeugen. Alternativ können Sie auch Ihre Wäsche auf dem Wäscheständer trocknen lassen statt im Trockner. Dadurch heizt die Wohnung nicht nur weniger auf, sondern Sie sparen auch Strom.
Elektrogeräte ausschalten gegen Betriebswärme
Fernseher, Stereoanlagen und Laptops strahlen nicht nur im Betrieb, sondern auch im Stand-by eine große Menge Wärme aus. Gerade in der heißen Jahreszeit können Sie die Räume kühl halten, wenn Sie die Geräte vollständig ausschalten. Und Sie sparen zusätzlich Strom. Auch der Herd in der Küche wirkt im längeren Betrieb wie eine kleine Heizung.
Übrigens ist es im Sommer sowieso besser, auf kalte Küche zu setzen. Leichte Gerichte kann der Körper leichter verdauen. Und weniger Anstrengung für den Körper bedeutet, dass er weniger aufheizt. Wichtig ist vor allem, genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen und bis zu 3 Liter täglich zu trinken. Dabei sollten Sie jedoch auf Alkohol und Koffein möglichst verzichten, da diese dem Körper Mineralstoffe und Flüssigkeit entziehen können.
An sehr heißen Tagen sollte man backen vermeiden und lieber ein kaltes Eis naschen.
Nicht nur bei der Kühlung der Wohnung empfiehlt sich ein überlegter Einsatz Ihrer Küchengeräte, er ist auch hilfreich zum Energiesparen in der Küche. Der Trick sich vor den geöffneten Kühlschrank zu stellen, bringt übrigens wenig. Denn im Anschluss muss der Kühlschrank den Verlust der Wärme wieder ausgleichen. Und das hat nicht nur einen höheren Stromverbrauch zur Folge, sondern lässt den Kühlschrank auch zusätzliche Wärme abgeben. Zudem kann er dadurch schneller vereisen – regelmäßiges Abtauen ist daher besonders wichtig.
Teppiche in den Sommerurlaub schicken
Teppiche, aber auch andere Textilien wie Kissen oder Decken auf dem Sofa, nehmen Hitze auf, die sie nach und nach an den Raum wieder abgeben. Das können Sie vermeiden, indem Sie Deko wie Teppiche, Vorleger und Co. im Sommer im Keller oder in der Abstellkammer verstauen. Auch Schränke fungieren als Wärmespeicher. Öffnen Sie beim Lüften am Morgen oder Abend die Schranktüren, damit die Wärme entweichen kann.
Gut schlafen bei heißen Temperaturen
Ist es Ihnen am Abend immer noch zu warm in der Wohnung, können Sie auf kleine Haushaltstricks zurückgreifen. So schlafen Sie auch bei extremer Hitze gut:
- Legen Sie Ihr Nachthemd, Ihren Pyjama oder Ihre Decke vor dem Schlafengehen kurz in die Gefriertruhe oder das Eisfach. Der kühle Stoff unterstützt Ihren Körper dabei, die Temperatur zu senken.
- Wählen Sie einen Pyjama aus Leinen, Baumwolle oder Seide für angenehmen Tragekomfort. Synthetikfasern wie Polyester bringen Sie hingegen eher zum Schwitzen.
- Nutzen Sie dünnere Sommer-Bettdecken und achten Sie auf atmungsaktive, feuchtigkeitsabsorbierende Bettwäsche und Bettlaken, die Schweiß schnell abtransportieren können.
- Kühlende Kissen erleichtern das Schlafen bei Hitze mit Hilfe einer speziellen Gel-Schicht, die Wärme aufnimmt und ableitet.
- Achten Sie darauf, dass es in Ihrem Schlafzimmer möglichst dunkel ist, da Dunkelheit Einfluss auf die Müdigkeit hat.
- Mit einer Wärmflasche, die mit eiskaltem Wasser gefüllt ist, können Sie sich in heißen Nächten ebenfalls abkühlen.
Auf eine kalte Dusche vor dem Schlafengehen sollten Sie hingegen verzichten, denn sie bringt den Kreislauf in Schwung, macht wach und sorgt dafür, dass die Wärme schlechter aus dem Körper transportiert wird.
Extratipps für die Dachgeschosswohnung
Zimmer mit Südausrichtung und Dachgeschosswohnungen sind im Sommer besonders stark von Hitze betroffen. Denn die warme Luft staut sich unter dem Dach. Gibt es ein Dachfenster, sind außenliegende Rollläden oder Jalousien eine effektive Lösung, um Sonnenstrahlen und Hitze gar nicht erst ins Zimmer zu lassen. Als Ergänzung eignet sich ein innenliegender Sonnenschutz wie Rollos oder Plissees mit wärmeabweisenden Beschichtungen wie Aluminium oder Perlmutt. Sie reflektieren die Wärme und können somit die Raumtemperatur spürbar senken.
Auch eine gute Dämmung des Dachs spielt eine wichtige Rolle für ein angenehmes Raumklima – eine langfristige Maßnahme, die mit umfassenderen Sanierungen einhergeht und weiter unten ausführlicher beschrieben wird.
Wie lässt sich die Wohnung dauerhaft im Sommer kühl halten?
Klimaanlage nutzen
Wenn Sie in einer Mietwohnung wohnen, eignet sich auch eine mobile Klimaanlage, da diese ohne bauliche Veränderung benutzt werden kann. Für einen „Monoblock“ benötigen Sie lediglich eine freie Steckdose und ein Fenster in der Nähe, um die Wärme über einen Abluftschlauch nach draußen zu führen. Damit keine warme Luft von außen herein kommt, sollte der Fensterspalt abgedichtet werden. Den Rest erledigt das Klimagerät von allein: Dem Raum wird über einen Kühlmittelkreislauf Wärme und Luftfeuchtigkeit entzogen. Weiterer Vorteil: Sie können das Gerät einfach mit in den Raum nehmen, in dem Sie sich aufhalten. Suchen Sie hingegen eher eine dauerhafte Lösung, sind Split-Klimaanlagen eine gute Alternative. Diese bestehen aus zwei Komponenten: eine Inneneinheit, die die kühlende Luft in den Raum abgibt und eine Außeneinheit, die die Wärme nach außen ableitet. Split-Klimaanlagen sind besonders effizient und zudem leiser als mobile Geräte. Allerdings ist meistens eine professionelle Installation erforderlich. Sie eignen sich zudem auch für größere Räume und nehmen deutlich weniger Platz ein.
Wärmedämmung für Hauswände
Wussten Sie, dass die Wärme im Sommer nicht bloß durch die Fenster hineingelangt? Auch die Wände heizen sich auf, wenn die hohen Temperaturen über mehrere Tage anhalten. Um dem vorzubeugen, ist eine hochwertige Wärmedämmung zur Kühlung von Räumen unerlässlich. Wer seine Dachgeschosswohnung kühlen möchte, ist mit der Verbesserung der Dämmung am besten beraten. Die Umbaumaßnahmen erfordern zwar viel Geld, Zeit und Aufwand, aber helfen Ihnen im Sommer enorm, die Wohnung herunterzukühlen – und außerdem sparen Sie im Winter durch sie Heizkosten.
Einbau von Sonnenschutzverglasung
Sie können Ihre herkömmlichen Fensterscheiben gegen eine spezielle Sonnenschutzverglasung austauschen. So wird einfallendes Licht direkt von der Wohnung wegreflektiert. Die Glasscheiben gibt es in zwei Varianten:
- Eine Art weist nur die Infrarotstrahlung ab und kann damit optimal die Wohnung herunterkühlen. Die Scheibe ähnelt optisch jedem gewöhnlichen Fensterglas, denn die reflektierende Schicht kann mit dem menschlichen Auge nicht erkannt werden.
- Die andere Variante ist, genau wie eine Sonnenbrille, getönt. Sie weist auch das sichtbare Licht ab und macht den Raum dadurch etwas dunkler – senkt aber auch die Zimmertemperatur beträchtlich.
Sanierungsmaßnahmen, die das Wohnen nachhaltiger und energieeffizienter machen, werden mit verschiedenen Förderprogrammen unterstützt. Machen Sie sich am besten vor dem Einbau kundig, ob Sie mit einer finanziellen Unterstützung rechnen können.
Flächenheizungen zur Kühlung der Wohnung einsetzen
Wand- und Fußbodenheizungen werden eigentlich mit der Erwärmung des Hauses in Verbindung gebracht, eignen sich mit den passenden Komponenten aber auch für das Kühlen Ihrer Zimmer. Dafür benötigen Sie eine Wärmepumpe, mit der Sie unkompliziert auch kaltes Wasser durch die Heizrohre leiten und damit Ihre Wohnung auf eine angenehme Temperatur runterkühlen können. Achtung: Der Taupunkt auf der Oberfläche sollte dabei nicht unterschritten werden. Denn sonst besteht gerade auf glatten Böden Rutschgefahr.
Sie möchten mehr darüber erfahren, wie man eine Wärmepumpe als Klimaanlage nutzen kann und welche Vorteile das mit sich bringt? In unserem Artikel Wärmepumpe als Klimaanlage nutzen finden Sie detaillierte Informationen und alles Wissenswerte über die Nutzung Ihrer Wärmepumpe zum Kühlen.
Erweiterung der Lüftungsanlage
Die Lüftungsanlage ist im Herbst und Winter ein energieeffizientes Hilfsmittel für die Beheizung der Wohnung: Mit einem Wärmetauscher wird der herausströmenden Luft die Wärme entzogen. So erwärmt sich die hereinströmende Luft. Sind die Außentemperaturen besonders hoch, kann man diesen Vorgang mit einem Sommerbypass umgehen. Dieser leitet die kühle Zuluft am Wärmetauscher vorbei – sie wird auf diese Weise nicht erwärmt. Genau wie beim Lüften über das Fenster macht es Sinn, die Anlage primär am Morgen und in der Nacht anzustellen.
Pflanzen als natürliche Klimaanlage
Die besonders umweltfreundliche, aber auch deutlich langsamer wirkende Alternative ist, den eigenen Garten mit Bäumen zu bepflanzen. Im Sommer wirken die Blätter wie ein Sonnenschirm, während die kahlen Zweige im Winter das warme Licht hindurchlassen. Kletterpflanzen wie Efeu oder Wilder Wein an der Hausfassade senken die Raumtemperatur auch ohne Klimaanlage spürbar. Sie wirken wie eine zusätzliche Isolationsschicht – und sind außerdem echte Hingucker.
Fazit: So bleibt Ihre Wohnung auch im Sommer kühl
Wenn Sie Ihre Wohnung im Sommer angenehm kühl haben möchten, muss nicht zwangsläufig eine Klimaanlage her. Mit einfachen und in der Regel kostengünstigen Maßnahmen wie strategischem Lüften, effektivem Sonnenschutz durch Rollläden oder Vorhänge sowie dem geschickten Einsatz von Ventilatoren können Sie die Raumtemperatur spürbar senken. Kleine Anpassungen im Alltag wie das Ausschalten von Elektrogeräten oder der clevere Einsatz von feuchten Tüchern oder Wäsche tragen zum Wohlfühlklima bei. Für Dachgeschosswohnungen sind vor allem eine gute Dämmung sowie ein außenliegender Sonnenschutz langfristige Lösungen. Wer diese Tipps befolgt, kann die heißen Tage entspannt in den eigenen vier Wänden genießen und gleichzeitig Energie sparen.