Heizungssysteme im Vergleich: Welche Heizungsarten gibt es?

Es gibt viele verschiedene Heizungsarten, mit denen man sich ein warmes Zuhause schaffen kann. Doch für welches Heizsystem soll ich mich entscheiden? Welches ist nachhaltig? Und wie sieht es eigentlich mit den Kosten aus? Wir geben Ihnen einen Überblick.

Vor dem Hintergrund steigender Energiepreise machen sich viele Verbraucher*innen Gedanken über einen Wechsel ihrer Heizung. Neben dem Umweltgedanken spielt dabei auch die Möglichkeit einer Förderung eine Rolle. Wir zeigen Ihnen die gängigsten Heizsysteme im Vergleich und klären über die Vor- und Nachteile der jeweiligen Heizungsart auf.



Womit heizen deutsche Haushalte?

In Deutschland ist Gas der am weitesten verbreitete Energieträger, der zum Heizen genutzt wird. Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) wird in mehr als der Hälfte der Wohngebäude in Deutschland mit Gas geheizt. Auf Gas folgt Heizöl, das in gut 17 Prozent der Wohngebäude zur Wärmeerzeugung genutzt wird. Drittbeliebtester Energieträger der Deutschen ist die Fernwärme (15,5 %). Elektro-Wärmepumpen (4,4 %), Strom (2,5 %) und sonstige Festbrennstoffe wie Holz, Holzpellets, Koks und Kohle (4,3 %) werden in Deutschland eher selten zum Heizen verwendet.

Beliebte Heizungsarten in Neubauten

Auch wenn erneuerbare Energien zum Heizen noch eine vergleichsweise geringe Verbreitung haben, sind sie im Zusammenhang mit der Energiewende auf dem Vormarsch. Betrachtet man die Heizsysteme, die in Neubauten im Jahr 2024 fertiggestellt wurden, spielen Gas (5,2 %) und Öl (0,1 %) kaum noch eine Rolle. Der BDEW hat festgestellt, dass stattdessen immer mehr Wärmepumpen (64,6 %) verbaut werden. Drittbeliebteste Heizungsart in Neubauten ist demnach Fernwärme (24,4 %). Auf Platz 4 und 5 folgen Holz (2,5 %) und Strom (ohne Wärmepumpen) (2,1 %).

Welche Kriterien zur Auswahl des passenden Heizungssystems sollte man berücksichtigen?

Jedes Heizsystem hat seine individuellen Vor- und auch Nachteile. Diese lassen sich anhand verschiedener Kriterien messen:

  • Kosten: Neben den Anschaffungskosten sollten Sie hier auch Verbrauchskosten berücksichtigen. Gleichzeitig gibt es für viele Heizungsarten, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden, Förderungen, die die Anschaffungskosten reduzieren.
  • Installationsaufwand und Platzbedarf: Nicht jedes Heizungssystem eignet sich für jedes Haus. So benötigt man für eine Gasheizung einen Gasanschluss und für eine Erdwärmepumpe mit Sondenbohrung einen Garten. Zudem muss ausreichend Platz für die Technik und Brennstoff der jeweiligen Heizung vorhanden sein. So ergibt sich oft schon anhand der Größe und des Standortes des Hauses, welcher Heizungstyp für Sie in Frage kommt.
  • Umweltverträglichkeit: In der Politik wird viel darüber diskutiert, welche Heizungsarten künftig genutzt werden sollen. Auch die Förderungen sind an eine entsprechende Umweltverträglichkeit gebunden. So macht es nicht nur aus Gründen des Umweltschutzes, sondern auch in Hinblick auf Höhe und Nachhaltigkeit der Investition für die neue Heizung Sinn, auf regenerative Energien zu setzen. Hier haben vor allem Wärmepumpen und Solarthermie die Nase vorn.

In Abhängigkeit von den individuellen Bedürfnissen der Bewohner*innen und den Wohnbedingungen kommt diesen Kriterien eine unterschiedliche Relevanz zu. Oft hat auch die Anzahl der Personen im Haushalt Einfluss auf die Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Anlage. Gleichzeitig sollte langfristig geplant und die zukünftige Entwicklung bezüglich des Preises (auch wenn das aktuell schwerer zu beurteilen ist) und der Verfügbarkeit des Energieträgers bedacht werden.

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Welche fossil betriebenen Heizungsarten gibt es?

Gasheizung

Gasheizungen erzeugen Wärme durch die Verbrennung von Erd- oder Flüssiggas.

Gas setzt im Vergleich zu anderen fossilen Energieträgern die geringsten CO2-Emissionen frei. Heizungsanlagen, die mit Gas arbeiten, zeichnen sich ebenso durch geringe Anschaffungskosten aus. Die Betriebskosten hängen vom aktuellen Gaspreis ab und unterliegen somit Schwankungen. Daneben ist der Platzbedarf gering, da keine Brennstofflagerung notwendig ist. Ebenso besticht eine moderne Gasheizung durch einen hohen Brennwert und Wirkungsgrad.

Gasheizung in einem Bad

Gasheizungen erzeugen Wärme durch die Verbrennung von Erd- oder Flüssiggas.

Bei Gasheizungen muss bedacht werden, dass Erdgas eine begrenzte Ressource ist und meist aus dem Ausland und nur zu einem kleinen Anteil aus Deutschland kommt. Damit ist die Preisentwicklung von der weltpolitischen Lage beeinflusst und ein günstiger Kauf auf Vorrat nicht möglich. Für Versorgungssicherheit sorgt die Energiewirtschaft jedoch stetig. Daneben ist zu beachten, dass Gasheizungen alle zwei Jahre gewartet werden müssen, um effizient und sicher zu arbeiten. Zudem muss – mit Ausnahmen – jede seit 2024 eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden, wie das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) vorsieht. Klassische Gasheizungen dürfen künftig also nicht mehr verbaut werden.

Bei Bestandsgebäuden gilt hingegen eine längere Frist, die von der kommunalen Wärmeplanung abhängt. Damit Sie alle Fristen kennen, haben wir in unserem Ratgeber zusammengefasst, wann Sie Ihre Gasheizung erneuern sollten.

Vorteile 
Nachteile 
  • klimaschonend: nur geringe CO2-Emissionen 
  • günstig im Betrieb und in der Anschaffung 
  • platzsparend 
  • Abhängigkeit von Importen aus dem Ausland (Preisentwicklung ungewiss) 
  • regelmäßige Wartung notwendig 
  • muss in Neubauten mit 65 % erneuerbaren Energien betrieben werden 

Ölheizung

Ölheizungen funktionieren durch die Verbrennung von Heizöl.

Ölheizungen zeichnen sich durch einen hohen Wirkungsgrad aus, da die im Öl gebundene Energie sehr gut genutzt wird. Ein weiterer Vorteil dieser Heizung liegt in der Flexibilität. Der Lieferant und ein günstiger Zeitpunkt zum Nachtanken des Öltanks können frei gewählt werden. Durch diese Unabhängigkeit sind auch keine besonderen Anforderungen an die Umgebung des zu beheizenden Wohnraumes notwendig.

Der Trend zu Ölheizungen ist jedoch rückläufig, was unter anderem mit dem Aufkommen umweltfreundlicherer Heizungsarten zusammenhängt. Wie für Gasheizungen gilt auch hier, dass reine Ölheizungen seit 2024 nicht mehr eingebaut werden dürfen. Denn die Umweltbilanz solcher Heizungsanlagen ist durch die Verbrennung fossiler Rohstoffe eher negativ zu bewerten, da bei der Verbrennung von CO₂, Schwefel sowie Schadstoffe freigesetzt werden. Zudem ist Öl eine importabhängige und begrenzte Ressource. Deswegen werden heutzutage Ausgleichsmaßnahmen mit regenerativen Energieträgern vorgeschrieben. Ölheizungen müssen zudem seit 2024 die 65-Prozent-Vorgabe erfüllen und können nur noch als Hybridheizungen, zum Beispiel in Kombination mit Solarthermie oder einer Wärmepumpe, genutzt werden. Für Bestandsgebäude gelten allerdings Übergangsfristen, die von der kommunalen Wärmeplanung abhängig sind. Bestehende Ölheizungen dürfen laut dieser Regelung bis maximal Ende 2044 betrieben werden.

Genauso wie bei Gasheizungen empfiehlt sich für eine Ölheizung eine jährliche Wartung. Im Vergleich zur Gasheizung benötigt eine Ölheizung jedoch ausreichend Platz für Heizkessel und Öltank.

Vorteile 
Nachteile 
  • sehr effiziente Nutzung der im Öl gebundenen Energie 
  • freie Wählbarkeit des Lieferanten und des Zeitpunkts 
  • Unabhängigkeit von vorhandener Infrastruktur 
  • Erdöl = begrenzte Ressource 
  • Abhängigkeit von Importen aus dem Ausland 
  • relativ hoher CO2-Ausstoß bei der Verbrennung 
  • hoher Platzbedarf für Heizkessel und Öltank 
  • muss in Neubauten mit 65 % erneuerbaren Energien betrieben werden 

Nachtspeicherheizung

Nachtspeicherheizungen oder Elektroheizungen sind elektrisch betrieben und wandeln Strom in Wärme um.

Die größten Vorteile von Nachtspeicherheizungen sind die niedrigen Anschaffungskosten und der geringe Installationsaufwand. Zudem hat dieses Heizsystem keinen großen Platzbedarf, da weder Brenner noch Brennstofflager oder Schornstein benötigt werden. Auch bedarf es bei Elektroheizungen so gut wie keiner Wartung. Profitieren kann man von günstigen Nachtstromtarifen, die jedoch nicht von allen Energieversorgern angeboten werden.

Der Nachteil von Nachtspeicherheizungen ist der hohen Betriebskostenanteil. Zwar hängt der Grad der Umweltfreundlichkeit vom gewählten Stromtarif ab, jedoch gelten Elektroheizungen durch ihren hohen Verbrauch als wenig effizient. Damit eignet sich solch eine Heizungsanlage eher für Räume oder Gebäude, die nur temporär beheizt werden oder über eine gute Wärmedämmung verfügen. Zudem fallen Nachtspeicherheizungen nicht unter §14a des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) und können somit – anders als Wärmepumpen – nicht vom reduzierten Netzentgelt profitieren.

Vorteile 
Nachteile 
  • niedrige Anschaffungskosten 
  • geringer Installationsaufwand 
  • kein großer Platzbedarf 
  • kaum Wartung notwendig 
  • hohe Betriebskosten 
  • niedriger Wirkungsgrad 
  • Umweltbilanz stark abhängig vom Stromtarif 

Infrarotheizung

Infrarotheizungen wandeln über einen Heizleiter elektrische Energie in Wärme um und gehören damit zu den Elektroheizungen. Diese können zum einen an der Wand oder der Decke montiert werden, zum anderen aber auch in Form eines modernen Bildes eher versteckt angebracht sein. Eine Infrarotheizung kann zudem auch als Standgerät genutzt werden.

Infrarotheizungen überzeugen vor allem durch ihre hohe Flexibilität. Denn anders als andere Heizsysteme lassen sich die meisten Modelle unkompliziert an einer Steckdose anschließen. Auch die Klimabilanz von Infrarotheizungen ist besser als ihr Ruf, insbesondere wenn sie mit Ökostrom betrieben werden. Die meisten Modelle können mit der Photovoltaikanlage verbunden werden. Das wiederum kann zusätzlich die Klimabilanz Ihrer Heizung verbessern.

Sie können die Infrarotheizung auch in Ihr Smart Home integrieren. Zudem sorgen Infrarotheizungen für eine angenehme Raumwärme und trocknen die Luft nicht aus, was besonders für Allergiker*innen hilfreich ist.

Infrarotheizung Wand

Infrarotheizungen eignen sich besonders gut für Allergiker*innen.

Zu beachten sind zudem die Anschaffungskosten: Leistungsstarke Infrarotheizungen, die zwischen 900 und 1.200 Watt schaffen, kosten zwischen ca. 1.000 und 1.500 Euro. Für kleinere und weniger leistungsstarke Geräte beginnen die Preise schon bei wenigen hundert Euro.

Natürlich hängt die benötigte Heizleistung von der Beschaffenheit und Dämmung Ihrer Wohnung ab. Bei 80 Quadratmetern Wohnfläche können schnell Kosten von bis zu 8.000 Euro für eine komplette Infrarotheizanlage entstehen. Ebenso sollten Sie den zusätzlichen Strombedarf durch die Heizung berechnen. Daher werden Infrarotheizungen häufig nur als ergänzende Wärmequelle, zum Beispiel im gut gedämmten Dachboden, Wintergarten oder Partykeller, verwendet. Bei Bestandsumbauten kommen Infrarotheizungen vor allem zum Einsatz, weil sie ohne Heizungsleitungen und mit geringem baulichem Aufwand nachgerüstet werden können.

Vorteile 
Nachteile 
  • hohe Flexibilität 
  • angenehmes Raumklima 
  • unkomplizierte Installation 
  • Smart-Home-fähig 
  • hohe Anschaffungskosten 
  • erhöhter Strombedarf 
  • eher als Zusatzheizung geeignet 

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Welche Heizungen funktionieren mit erneuerbarer Energie?

Wärmepumpe

Wärmepumpen machen sich zum Heizen die Umweltenergie aus dem Boden, der Luft oder dem Grundwasser zunutze. Sie gewinnen Wärme aus der Umgebung und heben diese über einen Kältemittelkreislauf auf ein höheres Temperaturniveau an, um damit ein Gebäude zu beheizen.

Dementsprechend gibt es eine Reihe von verschiedenen Wärmepumpen-Varianten, die unterschiedliche Energiequellen nutzen (zum Beispiel eine Luftwärme– oder Erdwärmepumpe).

Da Wärmepumpen die natürliche und damit kostenlose Wärmenergie nutzen, fallen die Heizkosten niedrig und die Umweltbilanz positiv aus. Zudem zeichnet sich dieses Heizsystem durch eine lange Haltbarkeit und nur wenig Wartungsaufwand aus. Auch benötigt eine Wärmepumpe keinen Lagerplatz für Brennstoff und man kann von niedrigen Verbrauchs- und Betriebskosten profitieren. Gleichzeitig macht man sich mit dieser Heizungsart unabhängig von steigenden Energiepreisen. Die Installation einer Wärmepumpe wird zudem staatlich gefördert.

Was die Installation einer Wärmepumpe einschränkt, ist die Abhängigkeit von den örtlichen Gegebenheiten. In manchen Fällen sind hohe Erschließungskosten, wie beispielsweise Tiefenbohrungen, notwendig. Zudem existieren teilweise aufwändige Genehmigungsverfahren zur Nutzung einer Wärmepumpe. Luftwärmepumpen hingegen sind deutlich flexibler. Die Lautstärke der Wärmepumpe kann je nach Standort jedoch für Probleme sorgen.

Vorteile 
Nachteile 
  • niedrige Energiekosten 
  • besonders umweltfreundlich 
  • geringer Wartungsaufwand 
  • kein großer Platzbedarf 
  • förderfähig 
  • Installation abhängig von örtlichen Gegebenheiten 
  • oft hohe Erschließungskosten 
  • teilweise aufwändige Genehmigungsverfahren 

 

Pelletheizung

Pelletheizungen erzeugen Wärme durch die Verfeuerung von Pellets in einem Heizkessel. Als „Pellets“ bezeichnet man Presslinge, die aus getrockneten Holzresten hergestellt werden.

Dieser Heizungstyp überzeugt vor allem durch seine Klimaneutralität und Nachhaltigkeit. Bei der Verbrennung von Holz wird nur so viel CO2 freigesetzt, wie ein Baum im Laufe seiner Wachstumsphase gebunden hat. Eine wichtige Frage ist dabei allerdings, ob die Pellets aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen und ob sie regional hergestellt wurden. Haben sie einen langen Transportweg hinter sich, sind sie weniger umweltfreundlich. Ältere Pelletheizungen müssen zusätzlich strengere Grenzwerte für Feinstaub und Kohlenmonoxid einhalten.

Positiv zu bewerten ist, dass man sich mit einer Pelletheizung unabhängig von Energieversorgern macht und sich langfristig absichert, da Holz ein nachwachsender Rohstoff ist. Denn auch in Deutschland werden Pellets hergestellt, was kurze Transportwege bedeutet und auch in Krisenzeiten mehr Autarkie ermöglicht. Die staatliche Förderung macht Pelletheizungen zusätzlich attraktiv.

 

Abbildung des Heizungssystems der Pelletheizung.

Pelletheizungen erzeugen Wärme durch die Verfeuerung von Pellets in einem Heizkessel.

Pelletheizungen benötigen allerdings ausreichend Platz für den Heizkessel, die Fördereinrichtung und die Lagerfläche der Pellets. Zudem kommt es bei der Beförderung der Pellets zum Kessel zu einer kurzzeitigen Geräuschentwicklung. Bei einer Pelletheizung müssen Sie mit einmaligen, jedoch hohen Investitionskosten rechnen, die bei 15.000 bis 20.000 Euro liegen. Zudem gibt es einen erhöhten Wartungsaufwand.

Vorteile 
Nachteile 
  • regenerativ, zukunftssicher & klimaneutral 
  • nachwachsende Brennstoffe 
  • Unabhängigkeit von Energieversorgern 
  • Förderung möglich 
  • hoher Platzbedarf für Heizkessel und Pelletlager 
  • hohe einmalige Investitionskosten 
  • erhöhter Wartungsaufwand 

 

Solarthermie-Heizung

Eine Solarthermieanlage macht sich die kostenlose und unbegrenzt verfügbare Sonnenenergie zunutze. Hierfür werden meist auf dem Hausdach Sonnenkollektoren angebracht, welche die Sonnenstrahlung aufnehmen und in Wärmeenergie umwandeln. Ein Medium, meist eine spezielle Wärmeträgerflüssigkeit, nimmt diese Wärme auf und transportiert sie zum Wärmespeicher des Hauses.

Eine Solarheizung ist damit ein regeneratives sowie zukunftssicheres Heizungssystem und arbeitet völlig emissionsfrei. So kann beispielsweise eine kleine Anlage mit nur zwei Kollektoren bereits bis zu 65 Prozent des jährlichen Warmwasserbedarfs decken. Zudem können Solaranlagen schnell und unkompliziert installiert werden.

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Eine Solarthermieanlage macht sich die kostenlose und unbegrenzt verfügbare Sonnenenergie zunutze.

Voraussetzung für die Nutzung von Solarheizungen ist die passende Winkelung und Ausrichtung des Hausdaches sowie eine ausreichende Tragfähigkeit des Gebäudes. Bei der Gewinnung von Wärme durch Sonnenenergie bestimmt die Sonneneinstrahlung und damit die Lage, Witterung und Jahreszeit die Effektivität der Energieproduktion. Solarheizungen lassen sich zwar vollständig zur Warmwasserbereitung verwenden, jedoch deckt eine Solarheizung besonders in den Wintermonaten nicht den gesamten Wärmebedarf. Deswegen werden Solarheizungen häufig in Kombination mit anderen Heiztechniken eingesetzt.

Gut zu wissen: Alternativ kann auch eine Photovoltaik-Anlage sinnvoll sein, wobei der gewonnene Solarstrom für die Warmwasserbereitung genutzt wird. Unter Umständen kann sich auch eine Kombination beider Technologien anbieten.

Vorteile 
Nachteile 
  • regenerativ 
  • zukunftssicher: Nutzung unbegrenzt verfügbarer Sonnenenergie 
  • CO2-neutral 
  • Unabhängigkeit von Energieversorgern 
  • Förderung von 30 bis 70 % der Anschaffungskosten 
  • meist nur in Kombination mit anderen Heizsystemen einsetzbar 
  • Gebäude bedarf geeigneter Bedingungen für Anbringung der Sonnenkollektoren 
  • Abhängigkeit des Wirkungsgrads von Lage, Witterung und Jahreszeit 

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Welche weiteren Heizungstypen gibt es?

Fernwärme

Beim Bezug von Fernwärme wird die Wärme nicht vor Ort produziert, sondern über ein Rohrsystem in das Gebäude transportiert.

Zum Heizen wird häufig der Überschuss an Wärme aus Fabriken und Kraftwerken genutzt. Damit gilt eine Fernheizung als unkompliziertes und umweltschonendes Heizsystem. Es muss weder Platz für eine eigene Heizungsanlage im Keller vorhanden sein noch muss ein Schornstein angebracht werden. Es wird lediglich eine kompakte Übergabestation installiert, welche die Wärme aus dem externen Netz in den hausinternen Heizkreislauf einspeist.

Damit kann man sowohl an Kosten als auch an Installations- und Wartungsaufwand sparen.

Fernwärme kann jedoch nicht jeder nutzen. So muss der örtliche Energieversorger Fernwärme anbieten und der Standort des eigenen Hauses bereits an das Fernwärmenetz angeschlossen sein. Wenn einmal die Entscheidung für dieses Heizsystem gefallen ist, bestehen keine Wechselmöglichkeiten zu anderen Anbietern. Auch der Wechsel zu anderen Heizsystemen gestaltet sich schwierig. Die Umstellung auf ein neues Heizsystem ist mit hohen Investitionskosten verbunden und je nach Gegebenheiten des Hauses teilweise auch unmöglich. Ein Wechsel wird zudem von langen Vertragslaufzeiten erschwert. Durch das Monopol des jeweiligen Fernwärmenetzes in der Region und den dadurch fehlenden Wettbewerb zwischen den Anbietern wird das Preisniveau negativ beeinflusst. Obwohl eine behördliche Regulierung besteht, ist es nicht ausgeschlossen, dass die Preise hoch ausfallen können.

Vorteile 
Nachteile 
  • zukunftssicher 
  • gute CO2-Bilanz 
  • kein Installationsaufwand 
  • keine Lagerkapazitäten notwendig 
  • Fernwärme ist nicht überall möglich 
  • kaum Wechselmöglichkeiten zu anderen Anbietern 

Brennstoffzellen-Heizung

Das Brennstoffzellen-Heizgerät erzeugt Strom sowie Wärme durch die elektrochemische Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff (Kraft-Wärme-Kopplung). Der Sauerstoff kommt aus der Umgebungsluft und Erdgas wird über eine Leitung geliefert. Der sogenannte Reformer, ein Gerät, das Gase chemisch umwandelt, macht aus Erdgas und Wasserdampf ein wasserstoffreiches Gas, das daraufhin in der Brennstoffzelle reagiert.

Die technologisch anspruchsvolle Brennstoffzelle ist ein sehr klimaschonendes und gleichzeitig hocheffizientes Heizsystem. Bei der Reaktion von Sauerstoff und Wasserstoff wird nur wenig CO2 freigegeben. Ein weiterer großer Vorteil ist die gleichzeitige Erzeugung von Strom und Wärme. Der Strom kann zum einen für den Eigenverbrauch genutzt werden. Auch kann überschüssige Energie gegen eine Vergütung in das Netz eingespeist werden. Die entstandene Wärme kann sowohl zum Heizen als auch zur Warmwasserbereitung verwendet werden. Zudem kann man von hohen Fördermitteln beim Einsatz einer Brennstoffzelle profitieren und die Anschaffungskosten um bis zu 70 Prozent senken.

Ein Brennstoffzellen-Heizgerät lässt sich jedoch nicht für jeden Wohnraum nutzen. Lediglich Ein- oder Zweifamilienhäuser, Gewerbeimmobilien sowie Neubauten eignen sich für diese Heizungsart. Zudem wird eine Erdgasleitung im Haus benötigt. Daneben ist mit vergleichsweise hohen Anschaffungskosten sowie mit regelmäßigen Wartungsarbeiten zu rechnen.

Vorteile 
Nachteile 
  • umweltschonend & effizient: sehr geringe Emissionen bei hohem Wirkungsgrad 
  • 2-in-1-Lösung: gekoppelte Wärme- und Stromerzeugung 
  • Vergütung für die Netzeinspeisung überschüssiger Energie 
  • Voraussetzung: Erdgas-Hausanschluss 
  • hohe Anschaffungskosten 
  • erhöhter Wartungsaufwand 

Hybridheizung

Hybridheizungen kombinieren verschiedene Energieträger wie Öl, Gas und erneuerbare Energien zur Wärmegewinnung. Nutzt die Hybridheizung ausschließlich unterschiedliche regenerative Energien, spricht man von einer EE-Hybridheizung.

Beliebt sind etwa Kombinationen aus Gasheizung und Wärmepumpe, oft ergänzt durch Photovoltaik. Ebenso verbreitet ist die Ergänzung einer Öl- oder Gasheizung durch Solarthermie. Wärmepumpen lassen sich zudem gut mit einer Holzheizung verbinden und in einigen Fällen wird eine Öl- oder Gasheizung sogar mit einer Brennstoffzellenheizung kombiniert.

Durch die Verbindung verschiedener Heizsysteme miteinander lassen sich auch die verschiedenen Vorteile des jeweiligen Systems effizient nutzen. Hybridheizgeräte verursachen meist wenig Installationsaufwand und sind platzsparend. Durch die zusätzliche Nutzung erneuerbarer Energieträger haben sie zudem eine bessere Umweltbilanz als rein fossil betriebene Heizungsarten.

Die Kombination verschiedener Heizungsarten bringt jedoch nicht nur Vorteile: Die Technik ist komplizierter und verursacht so einen höheren Anschaffungspreis. Auch die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen bleibt bestehen – außer Sie entscheiden sich für eine EE-Hybridheizung. Für diese können Sie eine entsprechende Förderung erhalten.

Vorteile 
Nachteile 
  • wenig Installationsaufwand 
  • wenig Platzverbrauch 
  • gute bis sehr gute Umweltbilanz 
  • als EE-Hybridheizung förderfähig 
  • kompliziertere Technik 
  • höherer Anschaffungspreis 
  • ggf. Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen 

 

Welches Heizsystem eignet sich für welches Haus?

Welches Heizsystem sich für Ihr Haus am besten eignet, hängt von unterschiedlichen Bedingungen ab. Entscheidend ist, ob es sich um einen Alt- oder Neubau handelt oder wie gut das Haus gedämmt ist. Denn entsprechend hoch oder niedrig ist der Heizbedarf.

Welche Heizung im Neubau?

Wenn Sie neu bauen, sollten Sie direkt auf ein zukunftsweisendes Heizungssystem zurückgreifen. Dazu eignet sich am besten die Wärmepumpe. Der Vorteil dabei: Wenn Sie die Wärmepumpe von Anfang an als Heizungsart planen, können Sie direkt entsprechende Flächenheizungen oder eine Fußbodenheizung einbauen. Gleichzeitig sparen Sie sich die Kosten für einen Gasanschluss oder Schornstein und profitieren von Förderungen. Ergänzend zur Wärmepumpe eignet sich eine Solarthermie zur Warmwasserbereitung. Somit setzen Sie nicht nur auf ein umweltschonendes Heizsystem, sondern sind auch möglichst autark in der Wärmeversorgung.

Welche Heizung für Altbau nutzen?

Welcher Heizungstyp für den Altbau der Richtige ist, hängt davon ab, wie gut oder schlecht das Gebäude gedämmt ist. Grundsätzlich eignet sich eine Wärmepumpe auch für den Altbau, wenn die Dämmung entsprechend gut ist. Verliert das Gebäude jedoch viel Wärme, sind Pelletheizung oder Brennstoffzellen-Heizung die bessere Wahl. Eine weitere Möglichkeit, die sich auch für weniger gut isolierte Altbauten eignet, ist eine Gas-Hybridheizung, die mit Solarthermie und Wärmepumpe kombiniert wird. Bei Einhaltung der 65-Prozent-Regel können Sie hierfür ebenfalls eine Förderung erhalten.

Die Heizungsförderung beinhaltet alle Maßnahmen zum Einbau eines zukunftsfähigen Heizsystems – auch im Altbau. Es besteht die Möglichkeit dabei verschiedene Boni miteinander zu kombinieren, sodass auch in diesem Fall bis zu maximal 70 Prozent der Investitionskosten abgedeckt werden können.

Die Förderung für Wärmepumpen liegt ebenfalls bei bis zu 70 Prozent der Investitionskosten. Speziell für klimafreundliche Wärmepumpen kommt dabei ein Effizienzbonus von 5 Prozent hinzu. Dafür müssen zum Beispiel natürliche Kältemittel oder eine effiziente Wärmequelle zum Einsatz kommen.

Eine genaue Übersicht zu den Förderungen für Heizungen und weitere Einzelmaßnahmen finden Sie übrigens direkt beim BAFA.

Welche Heizung für das Einfamilienhaus?

Die Frage nach einer effizienten, langfristig bezahlbaren und klimafreundlichen Heizlösung stellt sich auch für Einfamilienhäuser. Entscheidend ist hierbei aber immer die energetische Qualität des Hauses: Je besser es gedämmt ist, desto mehr Heizsysteme stehen Ihnen zur Auswahl. Und desto eher lohnt sich auch ein Umstieg auf erneuerbare Wärme.

Wie bei anderen Altbauten eignet sich die Wärmpumpe in gut gedämmten oder energetisch modernisierten Häusern meist am besten. Sie arbeitet mit niedrigen Vorlauftemperaturen und ist sowohl im Neubau als auch im Altbau sehr effizient. Ergänzt durch eine Photovoltaik- oder Solarthermieanlage lässt sich der Eigenverbrauch weiter erhöhen und die laufenden Kosten deutlich senken. In Einfamilienhäusern mit höherem Wärmebedarf oder ungünstigen baulichen Voraussetzungen kann sich hingegen eine Pelletheizung anbieten, die unabhängig von fossilen Energieträgern funktioniert und eine gute CO2-Bilanz aufweist – allerdings mit höherem Platzbedarf. Eine Hybridheizung, etwa die Kombination aus Gas und Wärmepumpe oder Solarthermie, kann für Bestandsgebäude eine praktikable Übergangslösung sein, wenn eine vollständige Umstellung auf erneuerbare Energien noch nicht möglich ist.

Fazit: Welche Heizung sollte ich einbauen?

Auf welche Heizung Ihre Entscheidung fallen sollte, ist individuell und hängt vom Gebäude ab. Auch die eigenen Ansprüche sowie die gesetzlichen Rahmenbedingungen spielen eine Rolle. Fest steht allerdings: Fossile Heizungen, egal ob Öl oder Gas, haben kaum eine Zukunft. Gesetzliche Vorgaben, steigende CO2-Preise und die starke Abhängigkeit von Importen machen sie zu Übergangslösungen, aber nicht zu langfristigen Investitionen.

Zukunftssicher heizen bedeutet vor allen Dingen erneuerbar, effizient und möglichst unabhängig zu sein. Unter diesen Kriterien führt an der Wärmepumpe kaum ein Weg vorbei, denn Sie nutzt Umweltenergie, verursacht sehr geringe Betriebskosten, ist hoch effizient und wird staatlich gefördert. In Neubauten ist sie heute bereits der Standard, da sie sich ideal mit Flächenheizungen kombinieren lässt. Im Altbau kann sie bei guter Dämmung oder nach energetischen Verbesserungen ebenfalls eine nachhaltige und wirtschaftliche Option sein. Für Gebäude, bei denen die baulichen Voraussetzungen gegen eine Wärmepumpe sprechen, stellen Pelletheizungen oder seltener auch Brennstoffzellen-Heizungen weiterhin attraktive Alternativen dar. Hybridheizungen, die erneuerbare Energien mit Gas oder Öl kombinieren, können als Übergangslösung sinnvoll sein, um sich Stück für Stück vom fossilen Energieträger zu lösen.

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