
Gaspreise und ihre Zusammensetzung
Gaspreiszusammensetzung: Das steckt drin
In der Jahresabrechnung sehen Sie Schwarz auf Weiß, wie viel Gas Sie verbraucht haben. Dieser Verbrauchspreis wird in Cent je kWh angegeben und variiert je nach Tarif und Wohnort.
Im Gaspreis sind jedoch auch andere Kostenbestandteile wie Netzentgelte, Energiebeschaffungskosten und Steuern enthalten, auf die Sie als Verbraucher keinen Einfluss haben. In der Infografik haben wir die einzelnen Bestandteile und deren Anteil in Prozent für Sie zusammengestellt.
Steuern, Abgaben und Umlagen des Staatest sowie Netzentgelte und Gasbeschaffungskosten
Steuern
33 % des Gaspreises bilden die staatlichen Steuern, Abgaben und Umlagen, auf die wir als Erdgaslieferant keinen Einfluss haben. Allein für die Verwendung von Gas müssen Sie als Verbraucher 8 % für die Erdgassteuer und zusätzlich 19 % Mehrwertsteuer zahlen. Um die Gasversorgung in Ihrer Wohngegend sicherzustellen, fallen zusätzlich Netzgebühren sowie Konzessions- und Förderabgaben an, die auch in diesen 33 % enthalten sind.Netzentgelte
Für den sicheren Transport von Gas, den Betrieb und die Instandhaltung der Gasleitungen und Zähler fallen Kosten an, die zusammen das Netzentgelt bilden. Hinzu kommen noch die Biogas-Umlage und die Marktraum-Umstellungsumlage. Mit 26 % sind Netzentgelte, die durch die Bundesnetzagentur und die Landesregulierbehörde reguliert werden, ein fester Bestandteil des Gaspreises.Gasbeschaffung
Rund 41 % des Gaspreises setzen sich aus Kosten für die Gasbeschaffung zusammen. Da diese im Wettbewerb entstehen, können sie variieren. Zu den Beschaffungskosten fallen zudem die Gewinnmarge und die Ausgaben im Rahmen des Vertriebs an, die den gesamten Verwaltungsaufwand abdecken – von der Beratung bis hin zur Rechnungsstellung.
Wie hat sich der Gaspreis seit 2011 entwickelt?
Zwischen 2015 und 2020 war ein deutlicher Trend zu beobachten: Die Gaspreise gingen kontinuierlich nach unten. Das lag unter anderem daran, dass die sogenannte Ölpreisbindung seit etwa 2011 nicht mehr greift. Bis 2011 war der Gaspreis noch eng an den Ölpreis gekoppelt. Darüber hinaus hatten sich die Einkaufspreise für Gas und im Jahr 2016 zusätzlich die Beschaffungskosten reduziert. Dieser Trend hat sich im Laufe des Jahres 2021 umgekehrt. Seit Jahresbeginn steigen die Beschaffungskosten für Gas an den Terminmärkten rasant an und haben sich mittlerweile verdreifacht.
Grund dafür ist unter anderem der sehr kalte Winter 2020 in Europa, der zu einer Verknappung der Gas-Lagerbestände führte. Zusätzlich treibt der auf die Corona-Krise folgende Wiederaufschwung der Wirtschaft die Nachfrage nach Gas und damit gleichzeitig dessen Preis an den Märkten in die Höhe. Als Verbraucher haben Sie zwar keinen Einfluss auf die Gaspreisentwicklung – aber ein Vergleich und die Wahl des passenden Tarifs lohnen sich allemal.