Heizungssystem im Vergleich: Welche Heizungsarten gibt es?

Es gibt viele verschiedene Heizungsarten, mit denen man sich ein warmes Zuhause schaffen kann. Doch für welches Heizsystem soll ich mich entscheiden? Welches ist nachhaltig? Und wie sieht es eigentlich mit den Kosten aus? Wir geben Ihnen einen Überblick.

Vor dem Hintergrund steigender Energiepreise machen sich viele Verbraucher*innen Gedanken über einen Wechsel ihrer Heizung. Neben dem Umweltgedanken spielt dabei auch die Möglichkeit einer Förderung eine Rolle. Wir zeigen Ihnen die gängigsten Heizsysteme im Vergleich und zeigen Vor- und Nachteile der jeweiligen Heizungsart auf.


Das erwartet Sie hier


Womit heizen deutsche Haushalte?

In Deutschland ist Gas der am weitesten verbreitete Energieträger, der zum Heizen genutzt wird. Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) wird in fast der Hälfte der Wohngebäude in Deutschland mit Gas geheizt. Auf Gas folgt Heizöl, das gut in einem Viertel der Wohngebäude zur Wärmeerzeugung genutzt wird. Drittbeliebtester Energieträger der Deutschen ist die Fernwärme (14,1 %). Strom (2,6 %) und sonstige Festbrennstoffe wie Holz, Holzpellets, Koks und Kohle (6,2 %) werden in Deutschland eher selten zum Heizen verwendet.

Infografik zu Beheizungsstrukturen

Beliebte Heizungsarten in Neubauten

Auch wenn erneuerbare Energien zum Heizen eine bisher geringe Verbreitung haben, sind sie im Zusammenhang mit der Energiewende auf dem Vormarsch. Betrachtet man die Heizsysteme, die in Neubauten zwischen 2016 und 2020 fertiggestellt wurden, ist Gas zwar immer noch wesentlicher Energieträger (44,9 %), Öl spielt jedoch kaum noch eine Rolle (0,9 %). Stattdessen werden immer mehr Wärmepumpen verbaut (32,4 %), wie die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder 2022 in einer Studie ermittelt haben. Drittbeliebteste Heizungsart in Neubauten ist demnach Fernwärme (7,5 %). Auf Platz 4 und 5 folgen Geothermie (7,3 %) und Holz (4,4 %).

Welche Kriterien zur Auswahl des passenden Heizungssystems sollte man berücksichtigen?

Jedes Heizsystem hat seine individuellen Vor- als auch Nachteile. Diese lassen sich anhand verschiedener Kriterien messen:

Kosten: Neben den Anschaffungskosten sollten Sie hier auch Verbrauchskosten berücksichtigen. Gleichzeitig gibt es für viele Heizungsarten, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden, Förderung, die die Anschaffungskosten reduziert.
Installationsaufwand und Platzbedarf: Nicht jedes Heizungssystem eignet sich für jedes Haus. So braucht es für eine Gasheizung einen Gasanschluss und für eine Erdwärmepumpe mit Sondenbohrung einen Garten. Zudem muss ausreichend Platz für Technik und Brennstoff der jeweiligen Heizung sein. So ergibt sich oft schon anhand der Größe und dem Standort des Hauses, welcher Heizungstyp für Sie in Frage kommt.
Umweltverträglichkeit: In der Politik wird aktuell viel darüber diskutiert, welche Heizungsarten künftig genutzt werden sollen. Auch die Förderungen sind an eine entsprechende Umweltverträglichkeit gebunden. So macht es nicht nur aus Gründen des Umweltschutzes, sondern auch in Hinblick auf Höhe und Nachhaltigkeit der Investition für die neue Heizung Sinn, auf regenerative Energien zu setzen. Hier haben vor allem Wärmepumpen und Solarthermie die Nase vorn.

In Abhängigkeit von den individuellen Bedürfnissen der Bewohner*innen und den Wohnbedingungen kommt diesen Kriterien eine unterschiedliche Relevanz zu. Oft hat auch die Anzahl der Bewohner*innen Einfluss auf die Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Anlage. Gleichzeitig sollte langfristig geplant und zukünftige Entwicklungen bezüglich Preis (auch wenn das aktuell schwerer zu beurteilen ist) und Verfügbarkeit des Energieträgers bedacht werden.

Welche fossil betriebenen Heizungsarten gibt es?

Gasheizung

Gasheizungen erzeugen Wärme durch die Verbrennung von Erd- oder Flüssiggas.

Gas gibt im Vergleich zu anderen fossilen Energieträgern die geringsten CO2-Emissionen frei. Heizungsanlagen, die mit Gas arbeiten, zeichnen sich ebenso durch geringe Betriebs- und Anschaffungskosten aus. Daneben besteht nur ein niedriger Bedarf an Platz, da keine Brennstoff-Lagerung notwendig ist. Ebenso besticht eine moderne Gasheizung durch einen hohen Brennwert und Wirkungsgrad.

So sieht eine Erdgas-Heizung aus

Bei Gasheizungen muss bedacht werden, dass Erdgas eine begrenzte Ressource ist und meist aus dem Ausland und nur zu einem kleinen Anteil aus Deutschland kommt. Damit ist die Preisentwicklung von der weltpolitischen Lage beeinflusst und ein günstiger Kauf auf Vorrat nicht möglich. Für Versorgungssicherheit sorgt die Energiewirtschaft jedoch stetig. Daneben ist zu beachten, dass Gasheizungen regelmäßig gewartet werden müssen. Zudem muss – mit Ausnahmen – jede ab 2024 eigebaute Heizung zu 65 % mit erneuerbaren Energien betrieben werden, wie das neue Gebäudeenergiegesetz vorsieht. Klassische Gasheizungen dürfen künftig also nicht mehr verbaut werden

Vorteile Nachteile
  • klimaschonend: nur geringe CO2-Emissionen
  • günstig im Betrieb und in der Anschaffung
  • platzsparend
  • Abhängigkeit von Importen aus dem Ausland (Preisentwicklung ungewiss)
  • regelmäßige Wartung notwendig
  • Verbot des Einbaus ab 2024

Ölheizung

Ölheizungen funktionieren durch die Verbrennung von Heizöl.

Ölheizungen zeichnen sich durch einen hohen Wirkungsgrad aus, da die im Öl gebundene Energie sehr gut genutzt wird. Ein weiterer Vorteil dieser Heizung liegt in der Unabhängigkeit und Flexibilität. Der Lieferant und ein günstiger Zeitpunkt zum Nachtanken des Öltanks kann frei gewählt werden. Durch diese Unabhängigkeit sind auch keine besonderen Anforderungen an die Umgebung des zu beheizenden Wohnraumes notwendig.

Der Trend zu Ölheizungen ist jedoch rückgängig, was unter anderem mit dem Aufkommen umweltfreundlicherer Heizungsarten zusammenhängt. Wie für Gasheizungen gilt auch hier, dass Ölheizungen ab 2024 nicht mehr eingebaut werden dürfen. Denn die Umweltbilanz solcher Heizungsanlagen ist durch die Verbrennung fossiler Rohstoffe eher negativ zu bewerten, da bei der Verbrennung von CO2, Schwefel sowie Schadstoffe freigesetzt werden. Zudem ist Öl eine importabhängige sowie begrenzte Ressource. Deswegen werden heutzutage Ausgleichsmaßnahmen mit regenerativen Energieträgern vorgeschrieben. Genauso wie bei Gasheizungen empfiehlt sich für eine Ölheizung eine jährliche Wartung. Im Vergleich zur Gasheizung benötigt eine Ölheizung jedoch ausreichend Platz für Heizkessel und Öltank.

Vorteile Nachteile
  • sehr effiziente Nutzung der im Öl gebundenen Energie
  • Freie Wählbarkeit des Lieferanten und des Zeitpunkts
  • Unabhängigkeit von vorhandener Infrastruktur
  • Erdöl = begrenzte Ressource
  • Abhängigkeit von Importen aus dem Ausland
  • relativ hoher CO2-Ausstoß bei der Verbrennung
  • hoher Platzbedarf für Heizkessel und Öltank

Nachtspeicherheizung

Nachtspeicherheizungen bzw. Elektroheizungen sind elektrisch betrieben und wandeln Strom in Wärme um.

Die größten Vorteile von Nachtspeicherheizungen sind die niedrigen Anschaffungskosten und der geringe Installationsaufwand. Zudem hat dieses Heizsystem keinen großen Platzbedarf, da weder Brenner, Brennstofflager oder Schornstein benötigt werden. Darüber hinaus bedarf es bei Elektroheizungen so gut wie keiner Wartung. Profitieren kann man von günstigen Nachtstromtarifen, die jedoch nicht von allen Energieversorgern angeboten werden.

Der Nachteil von Nachtspeicherheizungen sind die hohen Betriebskosten. Zwar hängt der Grad der Umweltfreundlichkeit vom gewählten Stromtarif ab, jedoch gelten Elektroheizungen durch ihren hohen Verbrauch als wenig effizient. Damit eignet sich solch eine Heizungsanlage eher für Räume oder Gebäude, die nur temporär beheizt werden oder über eine gute Wärmedämmung verfügen.

Vorteile Nachteile
  • niedrige Anschaffungskosten
  • geringer Installationsaufwand
  • kein großer Platzbedarf
  • kaum Wartung notwendig
  • hohe Betriebskosten
  • niedriger Wirkungsgrad
  • Umweltbilanz stark abhängig vom Stromtarif

Infrarotheizung

Infrarotheizungen wandeln über einen Heizleiter elektrische Energie in Wärme und gehören damit zu den Elektroheizungen.

Infrarotheizungen überzeugen vor allem durch ihre hohe Flexibilität. Denn anders als andere Heizsysteme lassen sich die meisten Modelle unkompliziert an einer Steckdose anschließen. Auch die Klimabilanz von Infrarotheizungen ist besser als ihr Ruf, insbesondere wenn sie mit Ökostrom betrieben werden. Die meisten Modelle können mit der Photovoltaikanlage verbunden werden, wodurch Sie zusätzlich die Klimabilanz der Heizung verbessern können. Zudem können Sie die Infrarotheizung in Ihr Smart Home integrieren. Außerdem sorgen Infrarotheizungen für eine angenehme Raumwärme und trocknen die Luft nicht aus, was besonders für Allergiker*innen hilfreich ist.

Infrarotheizung Wand

Infrarotheizungen eignen sich besonders gut für Allergiker*innen.

Nachteil des Infrarotheizsystems sind die relativ hohen Anschaffungskosten. Leistungsstarke Infrarotheizungen, die zwischen 900 und 1.200 Watt schaffen, kosten zwischen ca. 1.000 und 1.500 Euro. Natürlich hängt die benötigte Heizleistung von der Beschaffenheit und Dämmung Ihrer Wohnung ab, bei 80 Quadratmeter Wohnfläche können aber Kosten bis zu 8.000 Euro für eine komplette Infrarotheizanlage entstehen. Ebenso sollten Sie den zusätzlichen Strombedarf durch die Heizung berechnen. Daher werden Infrarotheizungen häufig auch als ergänzende Wärmequelle, z.B. im ausgebauten Dachboden, Wintergarten oder Partykeller verwendet.

Vorteile Nachteile
  • hohe Flexibilität
  • angenehmes Raumklima
  • unkomplizierte Installation
  • Smart-Home-fähig
  • hohe Anschaffungskosten
  • erhöhter Strombedarf
  • eher als Zusatzheizung geeignet

 

Welche Heizungssysteme funktionieren mit erneuerbarer Energie?

Wärmepumpe

Wärmepumpen machen sich zum Heizen die Umweltenergie aus dem Boden, der Luft oder dem Grundwasser zu Nutze. Dementsprechend gibt es eine Reihe von verschiedenen Wärmepumpen-Varianten, die unterschiedliche Energiequellen nutzen (z.B. eine Luftwärme- oder Erdwärmepumpe).

Da Wärmepumpen die natürliche und damit kostenlose Wärmenergie nutzen, fallen die Heizkosten niedrig und die Umweltbilanz positiv aus. Zudem zeichnet sich dieses Heizsystem durch eine lange Haltbarkeit und nur wenig Wartungsaufwand aus. Ebenso benötigt eine Wärmepumpe keinen Lagerplatz und man kann von niedrigen Verbrauchs- und Betriebskosten profitieren. Gleichzeitig macht man sich mit dieser Heizungsart unabhängig von steigenden Energiepreisen.

Was die Installation einer Wärmepumpe einschränkt, ist die Abhängigkeit von den örtlichen Gegebenheiten. Gegebenenfalls sind hohe Erschließungskosten, wie beispielsweise Tiefenbohrungen, notwendig. Zudem existieren teilweise aufwändige Genehmigungsverfahren zur Nutzung einer Wärmepumpe.

Vorteile Nachteile
  • niedrige Energiekosten
  • besonders umweltfreundlich
  • geringer Wartungsaufwand
  • kein großer Platzbedarf
  • förderfähig
  • Installation abhängig von örtlichen Gegebenheiten
  • oft hohe Erschließungskosten
  • teilweise aufwändige Genehmigungsverfahren

Pelletheizung

Pelletheizungen erzeugen Wärme durch die Verfeuerung von Pellets in einem Heizkessel.

Dieser Heizungstyp überzeugt vor allem durch seine Klimaneutralität und Nachhaltigkeit. Bei der Verbrennung von Holz wird so viel CO2 freigesetzt, wie ein Baum im Laufe seiner Wachstumsphase gebunden hat. Zudem macht man sich mit einer Pelletheizung unabhängig von Energieversorgern und sichert sich langfristig ab, da Holz ein nachwachsender Rohstoff ist. Bisher konnte man bei Pellets mit einer Preisstabilität für regenerative Brennstoffe zu rechnen. Jedoch sind auch hier aufgrund der Energiekrise die Preise gestiegen. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Markt weiter entwickelt.

Abbildung des Heizungssystems der Pelletheizung.

 

Pelletheizungen eignen sich besonders für Häuser mit einer ausreichenden Verfügbarkeit von Platz für den Heizkessel, die Fördereinrichtung und die Lagerfläche der Pellets. Daneben ist mit zwar einmaligen, jedoch hohen Investitionskosten zu rechnen. Zudem kommt es bei der Förderung der Pellets zum Kessel zu einer kurzfristigen Geräuschentwicklung. Ebenso muss man bei einer Heizungsanlage, die mit Pellets betrieben wird, mit einem erhöhten Wartungsaufwand rechnen.

Vorteile Nachteile
  • regenerativ, zukunftssicher & klimaneutral
  • Nachwachsende Brennstoffe
  • Unabhängigkeit von Energieversorgern
  • Förderung möglich
  • hoher Platzbedarf für Heizkessel und Pelletlager
  • hohe einmalige Investitionskosten
  • erhöhter Wartungsaufwand

 

Solarthermie

Eine Solarthermieanlage macht sich die kostenlose und unbegrenzt verfügbare Sonnenenergie zu Nutze. Dazu werden meist auf dem Hausdach Sonnenkollektoren angebracht, welche die Sonnenstrahlung aufnehmen und in Wärmeenergie umwandeln.

Eine Solarheizung ist damit ein regeneratives sowie zukunftssicheres Heizungssystem und arbeitet völlig emissionsfrei. Zudem können Solaranlagen schnell und unkompliziert installiert werden.

Modernes Haus nutzt die Kraft der Sonne für die Energieerzeugung mit Photovoltaik

 

Voraussetzung für die Nutzung von Solarheizungen ist die passende Winkelung und Ausrichtung des Hausdaches sowie eine ausreichende Tragfähigkeit des Gebäudes. Bei der Gewinnung von Wärme durch Sonnenenergie bestimmt die Sonneneinstrahlung und damit die Lage, Witterung und Jahreszeit die Effektivität der Energieproduktion. Solarheizungen lassen sich zwar vollständig zur Warmwasserbereitung verwenden, jedoch deckt eine Solarheizung besonders in den Wintermonaten nicht den gesamten Wärmebedarf. Deswegen werden Solarheizungen meist nur in Kombination mit anderen Heiztechniken eingesetzt.

Vorteile Nachteile
  • regenerativ
  • zukunftssicher: Nutzung unbegrenzt verfügbarer Sonnenenergie
  • CO2-neutral
  • Unabhängigkeit von Energieversorgern
  • Förderung bis zu 30% der Anschaffungskosten
  • meist nur in Kombination mit anderen Heizsystemen einsetzbar
  • Gebäude bedarf geeigneter Bedingungen für Anbringung der Sonnenkollektoren
  • Abhängigkeit des Wirkungsgrads von Lage, Witterung und Jahreszeit

Welche weiteren Heizungstypen gibt es?

Fernwärme

Bei dem Bezug von Fernwärme wird die Wärme nicht vor Ort produziert, sondern über ein Rohrsystem in das Gebäude transportiert.

Zum Heizen wird häufig der Überschuss an Wärme aus Fabriken und Kraftwerken genutzt. Damit gilt eine Fernheizung als unkompliziertes und umweltschonendes Heizsystem. Es muss weder Platz für eine eigene Heizungsanlage im Keller vorhanden sein, noch muss ein Schornstein angebracht werden. Damit kann man sowohl an Kosten als auch an Installations- und Wartungsaufwand sparen.

Fernwärme kann jedoch nicht jeder nutzen. So muss der örtliche Energieversorger Fernwärme anbieten und der Standort des eigenen Hauses bereits an das Fernwärmenetz angeschlossen sein. Wenn einmal die Entscheidung für dieses Heizsystem gefallen ist, bestehen keine Wechselmöglichkeiten zu anderen Anbietern. Auch der Wechsel zu anderen Heizsystemen gestaltet sich schwierig. Durch das Monopol jedes Fernwärmenetzes im umliegenden Land und den dadurch fehlenden Wettbewerb zwischen den Anbietern wird das Preisniveau negativ beeinflusst.

Vorteile Nachteile
  • zukunftssicher
  • gute CO₂-Bilanz
  • kein Installationsaufwand
  • keine Lagerkapazitäten notwendig
  • Fernwärme ist nicht überall möglich
  • kaum Wechselmöglichkeiten zu anderen Anbietern

 

Brennstoffzellen-Heizung

Das Brennstoffzellen-Heizgerät erzeugt Strom sowie Wärme durch die elektrochemische Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff. Der Sauerstoff kommt aus der Umgebungsluft und Erdgas liefert eine Leitung den benötigten Wasserstoff.

Die technologisch anspruchsvolle Brennstoffzelle ist ein sehr klimaschonendes und gleichzeitig hocheffizientes Heizsystem. Bei der Reaktion von Sauerstoff und Wasserstoff wird nur wenig CO2 freigegeben. Ein weiterer großer Vorteil ist die gleichzeitige Erzeugung von Strom und Wärme. Der Strom kann zum einen für den Eigenverbrauch genutzt werden. Zum andern kann überschüssige Energie gegen eine Vergütung in das Netz eingespeist werden. Die entstandene Wärme kann sowohl zum Heizen als auch zur Warmwasserbereitung verwendet werden. Zudem kann man von hohen Fördermitteln bei dem Einsatz einer Brennstoffzelle profitieren.

Ein Brennstoffzellen-Heizgerät lässt sich nicht für jeden Wohnraum nutzen. Lediglich Ein- oder Zweifamilienhäuser, Gewerbeimmobilien sowie Neubauten eignen sich für diese Heizungsart. Zudem wird eine Erdgasleitung im Haus benötigt. Daneben ist mit vergleichsweise hohen Anschaffungskosten sowie mit regelmäßigen Wartungsarbeiten zu rechnen.

Vorteile Nachteile
  • umweltschonend & effizient: sehr geringe Emissionen bei hohen Wirkungsgrad
  • 2in1-Lösung: gekoppelte Wärme- und Stromerzeugung
  • Vergütung für die Netzeinspeisung überschüssiger Energie
  • Voraussetzung: Erdgas-Hausanschluss
  • hohe Anschaffungskosten
  • erhöhter Wartungsaufwand

Hybridheizung

Hybridheizungen kombinieren verschiedene Energieträger, wie Öl, Gas und erneuerbare Energien zur Wärmegewinnung. Nutzt die Hybridheizung ausschließlich unterschiedliche regenerative Energien, spricht man von einer EE-Hybridheizung. Häufige Kombinationen sind Gasheizung mit Wärmepumpe (und Photovoltaik), eine Öl- oder Gasheizung zusammen mit Solarthermie, eine Wärmepumpe und Holzheizung kombiniert, Öl- oder Gasheizung mit Holzheizung kombiniert sowie Öl- oder Gasheizung mit gleichzeitiger Brennstoffzellenheizung.

Durch die Verbindung verschiedener Heizsysteme miteinander, lassen sich auch die verschiedenen Vorteile des jeweiligen Systems effizient nutzen. Hybridheizgeräte verursachen meist wenig Installationsaufwand und sind platzsparend. Durch die zusätzliche Nutzung erneuerbarer Energieträger haben sie zudem eine bessere Umweltbilanz als rein fossil betriebene Heizungsarten.

Die Kombination verschiedener Heizungsarten bringt jedoch nicht nur Vorteile: Die Technik ist entsprechend komplizierter und verursacht so einen höheren Anschaffungspreis. Auch die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen bleibt bestehen – außer Sie entscheidest sich für eine EE-Hybridheizung. Für diese können Sie auch nach Eintritt der zweiten Reformstufe der Bundesförderung für effiziente Gebäude entsprechend Förderung erhalten.

Vorteile Nachteile
  • wenig Installationsaufwand
  • wenig Platzverbrauch
  • gute bis sehr gute Umweltbilanz
  • förderfähig
  • kompliziertere Technik
  • höherer Anschaffungspreis
  • Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen
    (außer EE-Hybridheizung)

 

Welche Heizungen werden gefördert?

Der Austausch einer alten Heizung, die zehn, zwanzig oder gar dreißig Jahre alt ist, lohnt sich nicht nur, um weniger Energie zu verbrauchen. Wenn Sie auf ein energieeffizienteres Heizsystem umsteigen, können Sie zudem von Förderungen profitieren – auch wenn diese zum 28. Juli 2022 stark gekürzt wurden.

Die Förderung von Heizungen ist über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) geregelt. Diese wurde durch eine Reform der Ampelkoalition im Sommer 2022 angepasst. Der Hintergrund: Um mit den vorhandenen Haushaltsmitteln möglichst viele Sanierungen umsetzen und einen Förderstopp verhindern zu können, wurden die Fördersätze für alle Maßnahmen gekürzt.

Welches Heizsystem eignet sich für welches Haus?

Welches Heizsystem sich für Ihr Haus am besten eignet, hängt von unterschiedlichen Bedingungen ab. Entscheidend ist, ob es sich um einen Alt- oder Neubau handelt bzw. wie gut das Haus gedämmt ist. Denn entsprechend hoch oder niedrig ist der Heizbedarf.

Heizung im Neubau

Wenn Sie neu bauen, sollten Sie direkt auf ein zukunftsweisendes Heizungssystem zurückgreifen. Dazu eignet sich am besten die Wärmepumpe. Der Vorteil dabei: Wenn Sie die Wärmepumpe von Anfang an als Heizungsart planen, könne Sie direkt entsprechende Flächenheizungen oder eine Fußbodenheizung einbauen. Gleichzeitig sparen Sie sich die Kosten für einen Gasanschluss oder Schornstein und profitieren von einer Förderung. Ergänzend zur Wärmepumpe eignet sich eine Solarthermie zur Warmwasserbereitung. Somit setzen Sie nicht nur auf ein umweltschonendes Heizsystem, sondern sind auch möglichst autark in der Wärmeversorgung.

Heizung im Altbau

Welcher Heizungstyp für den Altbau der richtige ist, variiert je nachdem wie gut oder schlecht das Gebäude gedämmt ist. Grundsätzlich eignet sich eine Wärmepumpe auch für den Altbau, wenn die Dämmung entsprechend ist. Verliert das Gebäude jedoch viel Wärme, sind Pelletheizung oder Brennstoffzellen-Heizung die bessere Wahl. Eine weitere Möglichkeit, die sich auch für weniger gut isolierte Altbauten eignet, ist eine Gas-Hybridheizung, die mit Solarthermie und Wärmepumpe kombiniert wird. Auch hierfür können Sie Förderung erhalten.

Komplettsanierungen, um den Status eines Effizienzhauses zu erhalten, werden jetzt über die staatliche Förderbank KfW gefördert. Einzelmaßnahmen wie zum Beispiel Maßnahmen zur Dämmung oder der Austausch von Fenstern, Türen oder der Heizung liegen inzwischen ausschließlich beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Während alle bisherigen Förderungen für Gasheizungen gestrichen wurden, gibt es jetzt Austauschboni. Für den Austausch von funktionstüchtigen Gasheizungen, deren Inbetriebnahme zum Zeitpunkt der Antragsstellung mindestens 20 Jahre zurückliegt, ist ein Bonus von 10 Prozent möglich. Gasetagenheizungen erhalten diesen Bonus unabhängig vom Zeitpunkt ihrer Inbetriebnahme. Darüber hinaus erhalten Eigentümer auch für den Austausch von funktionstüchtigen Öl-, Kohle- und Nachtspeicherheizungen einen Bonus von 10 Prozent.

Die Förderung für Wärmepumpe lag vor der BEG-Reform bei maximal 50 Prozent. Dieser wurde auf 40 Prozent und eine Höchstgrenze von 60.000 Euro je Wohneinheit begrenzt. Das entspricht einer Fördersumme von bis zu 24.000 Euro. Vorher waren maximal 30.000 Euro möglich. Bei der Entscheidung für eine Biomasseheizung sind bis 25 Prozent Förderung möglich (vorher 55 Prozent). Konkret bedeutet das, dass die maximale Fördersumme von 33.000 Euro auf 12.000 Euro reduziert wurde.

Eine genaue Übersicht zu den Förderungen für Heizungen und weitere Einzelmaßnahmen finden Sie übrigens direkt beim BAFA.

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