E-Auto gebraucht kaufen: Darauf sollten Sie achten

Ein neues Elektroauto ist Ihnen zu teuer? Probieren Sie es doch mit einer günstigeren und sofort verfügbaren Alternative: einem gebrauchten E-Auto. Wir geben Tipps, worauf Sie achten sollten, wenn Sie ein E-Auto gebraucht kaufen.

Während der Lieferengpässe auf dem Elektroauto-Markt in den letzten Jahren war die unmittelbare Verfügbarkeit ein gutes Argument für einen Stromer aus zweiter Hand. Grundsätzlich hat sich die Marktlage entspannt, allerdings nicht bei allen Modellen – unter Umständen muss man für bestimmte Konfigurationen immer noch etwas mehr Geduld aufbringen als für andere. Gleichzeitig ist das Angebot an E-Modellen in den letzten Jahren stark gewachsen, was die Preise auf dem Gebrauchtmarkt weiter sinken lässt.



Gebrauchte E-Autos zu kaufen, wird immer günstiger

Dass die Neuwagenpreise von E-Autos zu hoch sind, ist längst ein Mythos. Die Vielfalt an E-Auto-Modellen für unter 25.000 Euro wächst mittlerweile beständig. Auch wer sich für einen gebrauchten Stromer interessiert, kann heute echte Schnäppchen machen. Zwar hat sich die Nachfrage nach neuen Fahrzeugen etwas abgekühlt und auch der Umweltbonus ist jetzt schon längere Zeit weggefallen, dennoch sind die Preise für gebrauchte Stromer generell in den letzten Monaten gesunken – unter anderem, weil Neuwagen günstiger geworden sind und viele Leasingrückläufer auf den Markt drängen.

Laut AutoScout24 lag der durchschnittliche Preis für einen gebrauchten Stromer im Mai 2025 trotzdem noch bei rund 34.900 Euro. Der Grund: Viele der gebrauchten Stromer stammen aus der Mittel- oder Oberklasse, große Akkus, moderne Assistenzsysteme und jede Menge Komfortfunktionen wirken immer noch als Preistreiber. Solide Modelle wie der Opel Corsa Electric, Hyundai Kona Elektro, Peugeot e-208 oder VW ID.3 sind allerding schon für weniger als 20.000 Euro erhältlich – oft drei Jahre alt und mit rund 60.000 Kilometern Laufleistung. Auch ein Tesla Model 3 oder ein Skoda Enyaq ist als Gebrauchtwagen inzwischen deutlich erschwinglicher als noch vor einem Jahr.

Gebrauchte E-Autos verlieren allerdings schneller an Wert als Verbrenner – nach drei Jahren liegt der Restwert oft nur noch bei rund 50 bis 60 Prozent des ursprünglichen Listenpreises. Das liegt vor allem am technischen Fortschritt, insbesondere bei den Akkus. Dadurch wirken ältere Modelle schneller überholt. Darüber hinaus beeinflusst auch der Zustand des Akkus und die damit verbundene Reichweite den Wiederverkaufswert. Für Käufer*innen ist das ein Vorteil: Sie bekommen moderne Technik zu einem vergleichsweise niedrigen Preis. Besonders gefragt bleiben Modelle mit hoher Reichweite, guter Akku-Garantie und alltagstauglicher Ladeleistung – vor allem von etablierten Marken wie Audi, Tesla, BMW oder Hyundai.

Wie alltagstauglich ist die Reichweite gebrauchter E-Autos?

Die Reichweite war lange Zeit ein Argument gegen Elektroautos – doch für viele Gebrauchtmodelle gilt das heute nicht mehr. Auch Fahrzeuge mit einigen Jahren auf dem Buckel schaffen im Alltag oft zwischen 250 und 400 Kilometern mit einer Akkuladung – mehr als genug für den täglichen Pendelverkehr, Einkäufe oder Wochenendausflüge.

Einige Beispiele beliebter gebrauchter Modelle und ihrer WLTP-Reichweite:

  • Renault ZOE (ZE50): bis zu 395 km
  • Peugeot e-208: bis zu 340 km
  • VW ID.3 (Pro Performance): rund 425 km
  • Hyundai Kona Elektro (64 kWh): bis zu 484 km
  • Tesla Model 3 (Long Range): bis zu 614 km

Natürlich hängt die tatsächliche Reichweite immer vom Fahrverhalten, Wetter, Reifendruck und Alter des Akkus ab. Aber: Wer sein E-Auto hauptsächlich im Stadtverkehr nutzt oder täglich weniger als 100 Kilometer fährt, wird mit den meisten Gebrauchtwagen gut zurechtkommen.

Wichtig beim Kauf: Prüfen Sie, ob das Modell über eine Schnellladefunktion (vor allem CCS) verfügt. Diese Funktion ist bei neueren Fahrzeugen Standard, bei älteren jedoch nicht immer vorhanden – dabei kann sie auf langen Strecken einen entscheidenden Unterschied in puncto Zeitaufwand machen.

E-Auto Akku

Beim Kauf eines gebrauchten E-Autos sollten Sie unbedingt den Akku unter die Lupe nehmen.

Der Akku ist das Herzstück – und der wichtigste Prüfpunkt

Der Akku ist das teuerste und empfindlichste Bauteil eines Elektroautos – und beim Kauf eines gebrauchten E-Autos das zentrale Kriterium. Ein Austausch kann 15.000 bis 20.000 Euro kosten. Entsprechend wichtig ist es, den Zustand des Akkus realistisch einzuschätzen.

Bei einigen Modellen – z. B. BMW i3, Nissan Leaf oder VW e-Golf – lassen sich defekte Zellmodule jedoch einzeln austauschen. Das kann eine sinnvolle und deutlich günstigere Alternative zum kompletten Akkutausch sein. Fragen Sie beim Kauf nach eventuellen Reparaturen und entsprechenden Werkstattnachweisen.

Worauf Sie achten sollten:

  • Lassen Sie sich das Scheckheft und alle Serviceberichte zeigen – idealerweise mit aktuellem Akkuzustandsbericht (State of Health, SoH).
  • Fragen Sie nach Diagnosetests oder lassen Sie einen Batteriecheck selbst durchführen, z. B. über Anbieter wie Aviloo oder in einer Werkstatt mit Hochvolt-Kompetenz (HV-Kompetenz). Nur dort dürfen Arbeiten an der elektrischen Hochvoltbatterie durchgeführt werden – diese Fachbetriebe erkennen Sie an speziellen Schulungen und Zertifikaten.
  • Prüfen Sie, ob noch Garantie auf den Akku besteht. Viele Hersteller garantieren z. B. acht Jahre oder 160.000 Kilometer – meist bis zu einer Restkapazität von 70 %.
  • Handelt es sich beim Akku ggf. um einen Miet-Akku? Früher konnte der Akku des E-Autos bei einigen Herstellern gemietet statt gekauft werden. Der Vorteil: Bei einem Defekt wurde das Bauteil durch den Hersteller ersetzt. Seit 2021 bietet kein Hersteller mehr die Akku-Miete für Neuwagen an. Einige gebrauchte Modelle verfügen allerdings noch über einen Miet-Akku. Entsprechend muss in diesem Fall der Mietvertrag durch den Käufer übernommen oder der Akku zum Restwert vom Hersteller gekauft werden. Dadurch können Zusatzkosten in Höhe von 1.000 bis 6.000 Euro anfallen.

Wie lange hält ein Akku?

Moderne Lithium-Ionen-Akkus überstehen problemlos 2.000–3.000 Ladezyklen, was einer Lebensdauer von 10 bis 15 Jahren oder bis zu 500.000 km entspricht. Selbst nach mehreren Jahren erreichen viele Akkus noch über 80 % der ursprünglichen Kapazität – insbesondere, wenn schonend geladen wurde (z. B. seltene Vollladung, wenig Schnellladen).

Tipp: Fragen Sie – wenn möglich – die Vorbesitzer*in nach dem Ladeverhalten. Wer regelmäßig nur bis 80 % lädt und selten auf unter 20 % entlädt, verlängert die Lebensdauer des Akkus erheblich.

Ausblick: Batteriepass kommt

Ein weiterer Schritt in Richtung Transparenz beim Kauf gebrauchter E-Autos ist bereits geplant: Ab 2026 soll laut EU-Vorgabe ein sogenannter Batteriepass verpflichtend eingeführt werden. In diesem digitalen Nachweis werden wichtige Daten zur Batterie erfasst – etwa Herstellungsdatum, Nutzungshistorie, Kapazitätsverlauf und eventuelle Reparaturen. Käufer*innen sollen über einen QR-Code oder ein Online-Portal nachvollziehen können, in welchem Zustand sich der Akku befindet. In Deutschland könnte diese Pflicht sogar schon 2025 in Kraft treten.

Bei Deutschlands größtem Fahrzeugmarkt mobile.de gibt es übrigens schon jetzt eine neue Filtermöglichkeit, über die sich nur gebrauchte E-Autos anzeigen lassen, die über ein Batterie-Zertifikat verfügen. Dieses gibt verlässlich Auskunft über den aktuellen Zustand der Batterie und sorgt somit für Vertrauen.

Mann kontrolliert Batterie eines E-Autos.

Ein gründlicher Check ist beim Gebrauchtwagenkauf oberste Pflicht – auch beim E-Auto.

Probefahrt mit dem gebrauchten E-Auto: Darauf sollten Sie achten

Eine Probefahrt ist auch beim gebrauchten E-Auto Pflicht – idealerweise auf einer Strecke, die Ihrem Alltag entspricht. So bekommen Sie ein realistisches Gefühl für das Fahrverhalten, die Reichweite und den Zustand des Fahrzeugs.

Diese Punkte sollten Sie bei der Probefahrt überprüfen:

  • Reichweite realistisch prüfen:
    Notieren Sie sich zu Beginn Ladestand und Restreichweite. Fahren Sie etwa 50 bis 70 Kilometer und vergleichen Sie danach die Werte. Wenn z. B. schon die halbe Akkuladung verbraucht ist, liegt die reale Reichweite wohl deutlich unter den WLTP-Angaben.
  • Fahrverhalten und Geräusche beobachten:
    Ein E-Auto sollte ruhig, vibrationsfrei und gleichmäßig beschleunigen. Achten Sie auf ungewöhnliche Geräusche, etwa beim Lenken.
  • Bremse und Rekuperation testen:
    Prüfen Sie, wie gut die Rekuperation funktioniert (das Zurückgewinnen von Energie beim Bremsen). Treten Sie aber auch das Bremspedal bewusst: Rost auf den Bremsscheiben ist bei E-Autos ein bekanntes Problem.

Nicht vergessen: Lassen Sie sich Ladekabel und Zubehör zeigen. Diese sollten im Kaufvertrag samt Zustand dokumentiert sein – ebenso wie eventuelle Mängel oder Nachrüstungen.

Weniger Verschleiß als beim Verbrenner: Das spricht für gebrauchte E-Autos

Elektroautos haben deutlich weniger Verschleißteile als Verbrenner – und genau das macht sie als Gebrauchtwagen besonders interessant. Es fehlen typische Schwachstellen wie Auspuff, Zahnriemen, Zündkerzen oder Schaltgetriebe. Auch der Elektromotor selbst ist robust und wartungsarm – viele laufen problemlos über 200.000 Kilometer.

Worauf Sie dennoch achten sollten:

  • Bremsen:
    Durch die Rekuperation (Bremsen mit dem E-Motor) werden die mechanischen Bremsen selten genutzt. Das kann zu Rost an Bremsscheiben führen – prüfen Sie daher bei der Besichtigung deren Zustand. Leichter Flugrost ist normal, starker Rost oder einseitiger Abrieb dagegen ein Warnzeichen.
  • Reifen:
    Anders als oft behauptet, verschleißen E-Auto-Reifen nicht schneller – im Gegenteil: Die Traktionskontrolle moderner Stromer reduziert Schlupf und schützt das Gummi. Prüfen Sie aber Profil (mind. 3 mm), Abnutzung und eventuelle Schäden. Einseitiger Abrieb kann auf Probleme bei Spur oder Fahrwerk hinweisen.
  • Ladebuchse:
    Da die Ladebuchse häufig verwendet wird, sollte auch sie vor dem Kauf eines gebrauchten E-Autos auf Schäden oder Korrosion geprüft werden.

Hinweis: Auch wenn leicht angerostete Bremsscheiben im Alltag oft unproblematisch sind, können stark angerostete oder ungleichmäßig abgenutzte Bremse bei der Hauptuntersuchung (HU) vom TÜV als Mangel eingestuft werden. Besonders Fahrzeuge, die fast ausschließlich im Stadtverkehr oder im One-Pedal-Modus gefahren wurden, sind betroffen.

Gut zu wissen: Die Wartungskosten für Elektroautos liegen laut ADAC im Schnitt 30 bis 35 Prozent unter denen von vergleichbaren Verbrennern. Der Grund: E-Autos benötigen keinen Ölwechsel, haben keine Auspuffanlage und kaum bewegliche Motorteile, die regelmäßig kontrolliert oder ersetzt werden müssten. Auch Kühlwasser- und Filterwechsel entfallen in vielen Fällen.

Frau lädt E-Auto zuhause

Eine Wallbox zuhause macht das alltägliche Laden viel einfacher.

Laden im Alltag: Zuhause, öffentlich und unterwegs

Vor dem Kauf eines gebrauchten E-Autos lohnt sich ein genauer Blick auf die persönliche Situation rund ums Laden. Wer zuhause eine Wallbox nutzen kann, sollte über die Investition nachdenken. Außerdem sollte geprüft werden, ob öffentliche Ladepunkte in der Nähe verfügbar und regelmäßig frei sind.

Auch die vorhandene Ladetechnologie bestimmt, wie schnell und effizient geladen werden kann. Einige der allerersten E-Autos laden nur einphasig mit 3,7 oder 4,6 kW AC, was den Ladevorgang deutlich verlängert. Wichtig ist zudem: Ein Teil der geladenen Energie geht durch Ladeverluste verloren. Wer regelmäßig zuhause lädt, sollte daher auf einen guten Lade-Wirkungsgrad achten – insbesondere, wenn Stromkosten eine Rolle spielen.

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Ausstattung & Komfort: Worauf sich ein Blick lohnt

Was bei neueren Modellen selbstverständlich wirkt, ist bei gebrauchten E-Autos nicht immer gegeben: die Möglichkeit, das Fahrzeug über eine App zu steuern oder zu überwachen. Funktionen wie Vorklimatisierung, Ladeplanung, Akkustand anzeigen oder Fahrzeugortung sind bei Tesla, Hyundai, Kia oder BMW meist serienmäßig, bei anderen Modellen dagegen nicht immer verfügbar – oder nur gegen Aufpreis freigeschaltet.

Gerade im Winter ist z. B. die Vorklimatisierung vor Fahrtbeginn ein Komfort- und Sicherheitsgewinn. Auch für die Akku-Lebensdauer kann das regelmäßige Vorheizen vor dem Laden relevant sein. Vor dem Kauf lohnt es sich daher zu klären, ob das Fahrzeug App-Funktionen unterstützt, ob diese aktiviert sind und wie die Bedienung funktioniert. Bei manchen älteren Gebrauchten fehlen diese digitalen Helfer komplett – was nicht schlimm ist, aber je nach Fahrprofil ein Kriterium sein kann.

Zudem sind immer mehr neuere Elektroautos heutzutage serienmäßig mit einer Wärmepumpe ausgestattet. Sie ersetzt die klassische elektrische Heizung und nutzt die vorhandene Umgebungswärme deutlich effizienter. Das reduziert den Energieverbrauch fürs Heizen und hilft dabei, die Reichweite im Winter stabil zu halten. Bei älteren Gebrauchtwagen ist die Wärmepumpe dagegen eher selten verbaut – oft war sie nur gegen Aufpreis erhältlich oder gar nicht verfügbar. Wer viel im Winter unterwegs ist, sollte beim Kauf gezielt nachfragen, ob das Fahrzeug damit ausgestattet ist.

Der BMW i3 von hinten

Der BMW i3 sah futuristisch aus und konnte viele E-Auto-Käufer*innen von sich begeistern (Bild: ©BMW).

Diese gebrauchten E-Autos gibt’s schon unter 20.000 Euro

Der Gebrauchtwagenmarkt ist in Bewegung: Immer mehr Stromer drängen in den Handel, das Angebot steigt – und mit ihm die Chancen auf ein solides E-Auto zum fairen Preis. Wer bis zu 20.000 Euro ausgeben will, findet viele Modelle, die als Zweitwagen, Pendlerauto oder sogar Erstfahrzeug in Frage kommen. Diese Fahrzeuge überzeugen mit guter Reichweite, ausreichend Platz und solider Alltagstauglichkeit.

BMW i3 (ab ca. 15.000 Euro)

WLTP-Reichweite: bis zu 307 km

Unverwechselbares BMW-Design, knackiger Heckantrieb, sehr kleiner Wendekreis: Der i3 war seiner Zeit voraus – und ist heute ein spannender Gebrauchter. Empfehlenswert ist die Variante mit dem 37,9-kWh-Akku (i3 120 Ah), die realistische 200 bis 250 km schafft. Frühere Modelle mit kleinerem Akku haben teils sehr eingeschränkte Reichweiten. Achtung: Gegenläufig öffnende Türen und schmaler Innenraum sind Geschmackssache.

Stärken: Agil, wertige Technik, rostfreie Karbon-Karosserie
Schwächen: wenig Platz, hoher Reifenverschleiß, teure Reparaturen

Fiat 500e (ab ca. 15.000 Euro)

WLTP-Reichweite: 190–320 km (je nach Akkuvariante)

Das charmante Retro-Design von Fiat trifft moderne Technik: Der 500e ist ideal für die Stadt – und in der großen Akkuvariante (42 kWh) auch für längere Pendelstrecken. Die Einstiegsversion mit kleinerem Akku (24 kWh) sollte eher gemieden werden. Viele Gebrauchte verfügen über CCS-Schnellladen, Infotainment und Assistenzsysteme.

Stärken: Schick, flink, meist gut ausgestattet
Schwächen: beengter Fond, kleiner Kofferraum, überschaubare Winterreichweite

Renault ZOE ZE50 (ab ca. 13.000 Euro)

WLTP-Reichweite: bis zu 395 km

Der ZOE von Renault war vor einigen Jahren eines der meistverkauften E-Autos in Europa – und ist bis heute auf dem Gebrauchtmarkt zahlreich vertreten. Besonders empfehlenswert ist die Version mit 52-kWh-Akku (ZE50), die bis zu 395 km WLTP-Reichweite schafft. Allerdings fehlt bei vielen Gebrauchten der CCS-Anschluss fürs Schnellladen. Vor dem Kauf unbedingt prüfen.

Stärken: großer Kofferraum, viele Angebote, gutes AC-Ladegerät (22 kW)
Schwächen: DC-Laden oft nicht vorhanden, viele Mietbatterien

Hyundai Kona Elektro (ab ca. 18.000 Euro)

WLTP-Reichweite: bis zu 484 km (64-kWh-Variante)

Auch wenn die neueren E-Autos von Hyundai unter dem Label „Ioniq“ laufen, bietet dieser Klassiker überraschend viel: Kompaktes SUV-Format, alltagstaugliche Reichweite und gute Serienausstattung. Besonders interessant ist die stärkere Version mit 64-kWh-Akku (150 kW), die auch auf Langstrecken überzeugt. Frühe Baujahre laden an AC nur einphasig, später ist dreiphasiges Laden möglich.

Stärken: Hohe Reichweite, solide Ausstattung, angenehm zu fahren
Schwächen: teils veraltete Software, einfache Materialien

VW e-up! / Skoda CITIGOe iV / Seat Mii electric (ab ca. 12.000 Euro)

WLTP-Reichweite: bis zu 260 km

Drei fast identische Kleinstromer aus dem Volkswagen-Konzern – alle drei ideal für Stadtfahrten und (kürzere) Pendelstrecken. Die späten Baujahre (ab 2020) kommen mit größerem Akku (32,3 kWh) und praxisgerechter Reichweite. CCS ist nicht immer verbaut. Der Kofferraum ist klein, aber die Fahrzeuge fahren sich überraschend solide.

Stärken: Wendig, effizient, günstig im Unterhalt
Schwächen: wenig Platz, Schnellladen oft nur optional

Dacia parkt in einer Stra0e

Ob neu oder gebraucht: Der Dacia Spring gehört zu den günstigsten E-Autos auf dem Markt (Bild: ©Dacia).

Tesla Model 3 Standard Range (ab ca. 18.000 Euro)

WLTP-Reichweite: bis zu 448 km

Ein echter Preis-Leistungs-Tipp: Als Gebrauchtwagen ist das Tesla Model 3 in der Standard-Variante inzwischen unter 20.000 Euro erhältlich. Neben Reichweite und Performance punktet es mit direkter Lenkung und Zugang zum herstellereigenen Supercharger-Netz. Assistenzsysteme sind serienmäßig, funktionieren aber nicht immer zuverlässig.

Stärken: Langstreckentauglich, stark motorisiert, gut ausgebaute Ladeinfrastruktur
Schwächen: Federung straff, Assistenzsysteme unausgereift, viele Wartungsmängel im Umlauf

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VW ID.3 Pro (ab ca. 18.000 Euro)

WLTP-Reichweite: bis zu 426 km

Als eines der meistverkauften deutschen E-Autos ist der VW ID.3 auf dem Gebrauchtmarkt ebenfalls breit vertreten. Besonders die „Pro“-Modelle mit 58-kWh-Akku und 150-kW-Motorisierung bieten ein gutes Gesamtpaket. Das Fahrverhalten ist ausgewogen, das Platzangebot dank Radstand großzügig. Frühere Modelle hatten Softwareprobleme, später wurde vieles nachgebessert.

Stärken: Viel Platz, hoher Fahrkomfort, solide Reichweite
Schwächen: Reifenverschleiß, teils schwache Software, keine Anhängelast

Peugeot e-208 (ab ca. 16.000 Euro)

WLTP-Reichweite: bis zu 362 km

Designstark, leise und alltagstauglich kommt dieser Peugeot-Stromer daher: Der e-208 ist eine beliebte Wahl für alle, die einen schicken Kleinwagen mit E-Antrieb suchen. Die Technik ist identisch mit dem Opel Corsa-e, das Interieur hochwertiger. Im Innenraum ist es allerdings eng. Serienmäßig mit CCS, 100 kW DC-Ladeleistung und 11 kW AC.

Stärken: Hochwertiges Design, gute Reichweite, serienmäßig schnellladefähig
Schwächen: begrenzter Platz im Fond, Sitzposition gewöhnungsbedürftig

Opel Corsa-e (ab ca. 15.000 Euro)

WLTP-Reichweite: bis zu 337 km

Der Corsa-e bietet klassisches Kompaktwagen-Feeling mit vertrauter Bedienung und guter Verarbeitung. Unter der Haube des kleinen Opel steckt bewährte Konzerntechnik (wie beim Peugeot e-208), das macht ihn zuverlässig. Die Ladeleistung ist solide: 11 kW AC, bis 100 kW DC. Das Platzangebot ist eher knapp, aber für Singles und Pendler ausreichend.

Stärken: ausgereifte Technik, solide Ladeleistung
Schwächen: kleiner Innenraum, keine Schnelllade-Option in Basisversion

Dacia Spring (ab ca. 12.000 Euro)

WLTP-Reichweite: bis zu 230 km

Der günstigste Neuwagen mit E-Antrieb ist inzwischen auch gebraucht sehr erschwinglich. Der Dacia Spring ist einfach gehalten, bietet dafür aber eine ordentliche Reichweite für den Stadtverkehr. Die Ladeleistung ist niedrig, für Schnellladen reicht es nur mit Einschränkungen. Dafür ist das Raumangebot okay.

Stärken: Günstig, übersichtlich, genügsam
Schwächen: Geringe Ladeleistung, einfachste Verarbeitung

DerVW ID.3 in der Seitenansicht

Der ID.3 von Volkswagen gehört zu den Bestsellern unter den Stromern (Bild: ©Volkswagen).

Fazit: E-Auto gebrauch kaufen – eine clevere Entscheidung?

Gebrauchte Elektroautos sind heute mehr denn je eine attraktive Option – nicht nur wegen der gesunkenen Preise, sondern auch wegen der großen Modellvielfalt und der technischen Reife vieler Fahrzeuge. Wer sich gut informiert, kann ein zuverlässiges E-Auto mit alltagstauglicher Reichweite und moderner Ausstattung zu einem fairen Preis finden.

Wichtig bleibt der Blick auf Akkuzustand, Ladefähigkeit und Wartungshistorie. Mit einer sorgfältigen Probefahrt, einem aktuellen Akku-Check und einem realistischen Blick auf den eigenen Fahrbedarf lassen sich viele Unsicherheiten von Anfang an vermeiden.

Zum Abschluss haben wir für Sie noch eine Checkliste, worauf Sie beim Kauf eines gebrauchten E-Autos auf jeden Fall achten sollten:

  • Akkuzustand prüfen
    Aktuellen „State of Health“ (SoH) einsehen, idealerweise mit Diagnoseprotokoll oder Testbericht (z. B. Aviloo).
  • Garantie auf die Batterie klären
    Restlaufzeit der Herstellergarantie prüfen – meist 8 Jahre oder 160.000 km.
  • Reale Reichweite einschätzen
    Probefahrt mit Blick auf Akkustand und Verbrauch machen – nicht nur auf WLTP-Werte verlassen.
  • Ladesituation zu Hause checken
    Gibt es Zugang zu einer Wallbox oder nahegelegene öffentliche Ladepunkte?
  • Ladeleistung beachten
    Schnellladefunktion (DC, CCS) vorhanden? Einphasiges AC-Laden ist deutlich langsamer.
  • Ausstattung prüfen: App & Wärmepumpe
    Hat das Fahrzeug App-Funktionen wie Vorklimatisierung oder Ladesteuerung? Ist eine Wärmepumpe verbaut?
  • Bremsen & Reifen begutachten
    Bremsscheiben auf Rost prüfen, Reifen auf Profiltiefe, Abnutzung und eventuelle Schäden kontrollieren.